LoL: Koreanisches Team verpflichtet eine Frau (21) für den Profi-Kader – Zum 1. Mal in der Geschichte

LoL: Koreanisches Team verpflichtet eine Frau (21) für den Profi-Kader – Zum 1. Mal in der Geschichte

In Südkorea hat das Team Liiv Sandbox die 21-jährige Spielerin Jeon „DangMoo“ Su-jin für den Profi-Kader ihres zweiten Teams in League of Legends verpflichtet. So etwas gab es bei LoL in Südkorea vorher noch nie. Die Support-Spielerin soll im Team „LSB Challengers“ spielen, dem Nachwuchs-Team des Profi-Clubs.

Das ist die Verpflichtung:

  • Liiv Sandbox gab am 28. Dezember bekannt, dass sie DangMoo für ihr Challenger-Team, LSB Challengers, verpflichtet haben.
  • Die 21-Jährige hat einen Ein-Jahres-Vertrag, er läuft bis zum 20. November 2023.
  • Die Südkoreanerin ist eine Support-Spielerin und für ihre Fähigkeiten mit Helden wie Ahri oder Lulu bekannt. Bereits 2021 schrieb sie Schlagzeilen.

2021 wurde sie Challenger mit Lulu – Musste sich Spott von Männern anhören

Wer ist die Spielerin? DangMoo ist eine südkoreanische Spielerin von League of Legends und erstellt Videos ihrer Spiele auf YouTube (248.000 Abos) und Twitch (186.000 Followers). Sie tritt mit einem virtuellen, grünhaarigen Avatar auf.

Sie hat sich als „weiblicher Challenger“-Spieler schon 2021 auf dem koreanischen Server einen Namen gemacht. Da spielte sie vor allem Lulu.

“Support-Mains zählen nicht”

Wodurch kennt man sie? Der Erfolg, es 2021 zum Challenger gebracht zu haben, als eine der wenigen Frauen, wurde damals von männlichen Profis eher abgetan (via gamerjournalist).

Von der Botlane des Top-Teams DAMWON KIA hieß es, dass sie ja nur ein „Support-Main“ sein, eine Lulu-Spielerin, die eben hinten bleibe. Dafür musste sich das Team später entschuldigen.

Auch andere Profis wie PawN sagten aber, „Support Challenger“ seien keine richtigen „Challenger“ und mussten sich dafür später entschuldigen.

Das war der Twitch-Clip, als sie damals Challenger wurde – Vorsicht, die gute Frau ist recht laut:

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Manche sehen Verpflichtung als “gläsernes Dach durchbrochen”

Warum ist das was Besonderes? DangMoo ist die erste Spielerin, die es in Südkorea in einen Profi-Kader schafft.

Einige Beobachter sagen, sie habe damit “ein gläsernes Dach” durchbrochen – denn normalerweise passiert so eine Verpflichtung einfach nicht, obwohl es offiziell nichts gibt, was dagegen spräche, eine Frau zu verpflichten.

Generell gibt es sehr wenige Frauen, die auf diesem hohen Niveau erfolgreich LoL spielen und bekannt sind.

LoL gilt als überaus toxisches Spiel: Vielen männlichen Spielern wird in solchen Games unterstellt, Vorurteile und Klischees gegen Frauen zu hegen. Leider wird das immer wieder durch Vorfälle bestätigt. Bekannte Streamer wie IShowSpeed dienen da als extrem schlechte Vorbilder.

Das sagt das Team: Vom CEO des Teams heißt es (via twitter), er habe viele Kandidaten gesprochen. DangMoo verdiene die Chance mit ihrem Willen und ihren Fähigkeiten. Die Leute sollten sie anfeuern. Alle Spieler seines Teams hätten entweder einen Einzelraum oder ein Doppelzimmer. DangMoo werde denselben Raum erhalten.

Also offenbar ein Einzelzimmer.

Frauen-Team in LoL verliert 28-mal in Folge – wird durch neues Team ersetzt

Spielerin ist 3 bis 6 Jahre älter als ihre Team-Kameraden, wird wohl Ersatzspielerin

Das steckt dahinter: Die Verpflichtung eines weiblichen Profis ist auf jeden Fall ein Meilenstein in der Geschichte von LoL, aber noch weit von einem wirklichen Durchbruch entfernt:

  • Zum einen hat DangMoo „nur“ einen Spot in der Challenger-Liga, nicht bei den Superstars, nicht in der LCK
  • Zum anderen hat sie keinen Stammplatz sicher, sondern ist als Ersatzspielerin gelistet. Mit Hong „PlanB“ Jun-seok hat das Team eigentlich schon einen Stammsupporter, einen 16-jährigen Südkoreaner.

Es schwingt daher der Verdacht mit, die Verpflichtung könnte auch Art „PR-Stunt“ sein: Zwar hat die Spielerin 2021 bewiesen, dass sie eine Chance verdient hat, aber nüchtern gesehen, ist sie mit 21 auch ein bisschen spät dran für den Start einer Profi-Karriere. Alle ihre Mitspieler im Nachwuchs-Teams sind deutlich jünger als sie, die Jungs sind zwischen 15 und 18 Jahre alt.

DangMoo ist 21 Jahre alt – das ist in fast jedem Sinn noch irre jung, außer eben bei LoL-Profis. Wo 21-Jährige wie Superstar Chovy sagen, sie fühlen sich mittlerweile zu alt und können Skill-Shots nicht mehr so toll ausweichen wie “in ihrer Jugend.”

Es gibt einen bekannten Fall von einer Profi-Spielerin im Westen, der aber tragisch endete:

Die 1. Profi-Spielerin der LoL-Liga LCS stirbt mit 24 Jahren

Quelle(n): reddit
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Don Mephisto

Es wäre wirklich schön endlich auch weibliche odere andere nicht-männliche Spieler:innen im professionellen Spielbetrieb zu sehen.
Bisher gibt es da ja leider fast nur negative Beispiele.

Ich hoffe wirklich, dass das ganze nicht (wieder) nur ein PR-stunt ist. Grade im Esport, wo es keinen Geschlechtsspezifischen Unterschied gibt sollte eine gemeinsames Spielen und konkurrieren möglich sein.
Da steht leider meistens nur die Community im Weg.

Hoffe ich auch sehr . Mal sehen kann vielleicht Mal wirklich was werden😍

Nico

Nicht nur die community auch die Profi Teams ansich.

Viele verpflichten keine Frauen weil sie der Meinung sind das würde Unruhen im Teamgefüge geben.
Da gibts viele Dinge wieso so gedacht wird, nichtmal nur das vom reinen Aim/Reaktions Skill her.

Enycon

“Es wäre wirklich schön endlich auch weibliche odere andere nicht-männliche Spieler:innen im professionellen Spielbetrieb zu sehen.”
Was wäre denn schön daran? Seit wann spielt das Geschlecht denn eine Rolle im Esport?

“…sollte eine gemeinsames Spielen und konkurrieren möglich sein”
Was heißt hier sollte? Zu behaupten, dass es Frauen genauso einfach wie Männer haben wäre naiv aber es gibt auf der Welt wenige, was in Sachen Chancengleichheit weiter ist, als der Esport.

“Da steht leider meistens nur die Community im Weg.”
Und inwiefern jetzt das?

Was denkst du denn, warum Frauen im Esport bestenfalls die Supporterrolle einnehmen? Na vermutlich weil ihnen der competetive Kampfgeist fehlt. Das hat nichts mit Community oder Fairness zu tun. Aber wenn man von vornherein den gesamten männlichen Championpool ausschließt, wird der Durchbruch in der competetiven Szene wohl auch weiterhin auf sich warten lassen..

Don Mephisto

Keine Ahnung ob dein Kommentar ernst gemeint oder nur dummes Trollen ist, ich führs aber trotzdem mal aus:

Dein erster Punkt:
Das Geschlecht spielt klar eine Rolle. Auch wenn nach Regelwerk keine Geschlechtertrennung erfolgt gibt es kaum Esport Wettbewerbe, die gemischt stattfinden. Stattdessen gibt es eigene Wettbewerbe, abseits der männlichen Spieler, als safe-space.

Dein zweiter Punkt ist vollkommen wirr, keine Ahnung was Du mir da sagen willst.

Um Deine Kritik beim dritten Punkt zu widerlegen geh einfach mal auf twitch oder Youtube in den Chat eines Esport Events für Frauen und schau dir die sexistische Scheiße an aus der der Chat besteht.

Das Ende deines Kommentars ist auch leider vollkommener Schwachsinn. Erst beziehst du dich nur auf Mobas dann sprichst du Frauen den “competitive Kampfgeist” ab. Du hast wohl noch nie Leistungssport betrieben, seis am PC oder draußen… Stattdessen gibst du hier sexistischen nonsense von dir – lächerlich!
Dein letzter Satz schließt sich an, auch leider nur Unsinn…

Erst denken, dann reden – sollte auch im digitalen Raum gelten.

Enycon

Du hast insofern Recht, dass es Frauen im professionellen Esport lange nicht genauso einfach haben wie Männer. Sie haben sicher mit Sexismus, Vorurteilen und weiteren Nachteilen zu kämpfen.

Es gibt aber auch eine andere “extreme” Seite der Medaille. Siehe die LoL-Kanäle auf Twitch, deren Kamera idR. doppelt so groß wie die Minimap ist. Du kannst mich jetzt dafür verurteilen, dass ich das in den Raum schmeiße oder es so hinnehmen wie es ist.

Eins haben diese beiden Extrema gemeinsam. Sie haben nichts zu tun mit der tatsächlichen, objektiv betrachteten Spielstärke von Frauen in League of Legends.
Oder willst du jetzt wirklich ernsthaft behaupten, dass Frauen per se auf einem ähnlichen Level wie Männer spielen? Dann bist doch vor lauter rechtschaffenem Gleichgerechtigkeitsgedanken wohl etwas ignorant und blind für die Realität geworden.

Ich frage mich, wie hoch der Frauenanteil aller Challenger weltweit ist?

Don Mephisto

Die Frauen, deren Kamera doppelt so groß wie die minimap ist haben seltenst, wenn überhaupt, irgendeinen kompetitiven Anspruch.

Wie viele Frauen in Challenger sind ist definitiv zu eindimensional. Wie hoch ist der Anteil von Frauen im entsprechenden Spiel? Wie viele Stunden investieren Frauen in das Spiel in relation zu Männern? Wie viele Frauen haben das Ziel Profi zu werden in Relation zu männlichen Spielern?

Die absolute Anzahl sagt da nichts aus….

Enycon

“Wie hoch ist der Anteil von Frauen im entsprechenden Spiel? Wie viele Stunden investieren Frauen in das Spiel in relation zu Männern? Wie viele Frauen haben das Ziel Profi zu werden in Relation zu männlichen Spielern?”
Genau meine Worte – nur diplomatischer ausgedrückt. Frauen haben relativ gesehen weniger Interesse an kompetetivem Sport. Sie sind nicht bereit die gleiche Menge an Zeit und Leidenschaft in ein Spiel zu investieren, um als Profi zu gelten. Ergo – (in meinen Worten) sie besitzen weniger kompetetiven Kampfgeist.
Das ist keine Abwertung sondern (m)eine von Haarspaltereien befreite Wahrheit.

Dabei, dass die absolute Anzahl bei relativer Betrachtung keinen Sinn macht, muss ich dir Recht geben. Aber wenn man bedenkt, dass die absolute Anzahl weiblicher Challenger weltweit wohl bei 0 liegen dürfte…

Und eine Diskussion anzustoßen, wie hoch der relative Anteil an Support-Mains pro Geschlecht ausfällt und wie das im Zusammenhang mit allen getroffenen Aussagen steht, verkneif ich mir mal.

“Die Frauen, deren Kamera doppelt so groß wie die minimap ist haben seltenst, wenn überhaupt, irgendeinen kompetitiven Anspruch.”
Wenigstens hier kommen wir auf einen Nenner xD

Enycon

Du drückst dich sehr eloquent aus – man merkt, dass du ein guter Autor bist.
Abseits davon kann ich deinem Kommentar leider kaum etwas abgewinnen.

“Das gilt auch für 90 % der Männer auf Twitch: (…)” / “Viele der populären Streamer sagen sehr deutlich, dass sie maximal durchschnittlich spielen (…)”
Topstreamer sind grundsätzlich überdurchschnittlich stark. Es ist ja auch klar, dass wenn Zocken quasi der Job ist, dass man relativ gesehen stärker spielt, als ein durchschnittlicher Hobby-Spieler, oder? Deine Ausnahme bestätigt die Regel.

“Weiß nicht, also diese “Frauen haben es einfach nicht so drauf”-Sache scheint mir doch sehr verallgemeinernd zu sein.”
Stimmt – welcher Idiot würde sowas auch behaupten.

“Die Idee, dass Frauen nur weibliche Champions spielen, halte ich auch für nicht haltbar.”
Ich habe mir mal eben die Mühe gemacht, zu schauen, was die Top-Streamerinnen so spielen. Bei den Top30 Streamerinnen, die im Spiel waren, spielten 23 auf der Support-Lane, 6 als ADC und 1 Midlane. Männliche Champions: Braum, Malzahar, Ezreal (3 Games von 30).
Du hast Recht… nicht “nur” weibliche…

“Es gilt ja für viele Menschen, dass sie eine Sache nicht mit diesem Ehrgeiz angehen – dass man allen Frauen generell den Ehrgeiz abspricht, finde ich schon sehr problematisch.”
Absolut! Ehrgeiz hat sicher nichts mit dem Geschlecht zu tun, ich kenne einige sehr ehrgeizige Frauen.

“Die Erklärung für “Es gibt kaum Frauen im E-Sport” ist eigentlich “Es gibt keine Vorbilder – Frauen haben es in einem männlich geprägten Umfeld schwer – Es fehlt die soziale Akzeptanz dafür vom Umfeld.””
Gewissermaßen aber leider nicht immer unbegründet. Für mich sind es Erfahrungswerte, die meine Akzeptanz prägen.

Es ist interessant wie weit unsere Weltbilder teilweise von einander abdriften. Versteh mich nicht falsch, ich schätze deine Meinung und bin auch in Zukunft gespannt auch deine Argumente 🙂 Nur bei diesem Thema finden wir glaube ich keinen gemeinsamen Nenner..

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