EA forscht an einem Matchmaking, das Euch mehr Geld ausgeben lässt

EA forscht an einem Matchmaking, das Euch mehr Geld ausgeben lässt

Patenten zufolge experimentiert Electronic Arts momentan mit einem neuen Matchmaking-System, das weniger auf Fairness setzt und die Spieler dazu bringen soll, mehr Geld auszugeben.

Matchmaking in Online-Games sollte möglichst fair sein, oder? Immerhin will man sein Können auf die Probe stellen und gegen Spieler antreten, die ähnlich gut sind wie man selbst. Electronic Arts jedoch plant derzeit – einigen Patenten zufolge – etwas anderes.

Battlefront 2 X-Wing

Matchmaking mit dem Ziel, Spieler zu binden

Mit Fairness hat das Matchmaking, das EA im Sinn hat, kaum noch etwas zu tun. Hier geht es um eine langfristige Spielerbindung. Denn wer sich lange an ein Spiel bindet, der ist auch eher dazu bereit, zusätzlich Geld in einem Item-Shop auszugeben. Das Patent von EA mit dem klangvollen Namen “Engagement Optimized Matchmaking Framework (EOMM)” soll folgendermaßen ablaufen:

  • Ein Spieler, der häufig Matches verliert, ist frustriert und kurz davor, alles hinzuschmeißen sowie dem Spiel den Rücken zu kehren
  • Das Dynamische Matchmaking erkennt dies und teilt dem Spieler einfachere Gegner zu (EA geht davon aus, dass drei verlorene Matches ein Grund sind, frustriert zu sein)
  • Der Spieler freut sich über seine Siege und ist wieder motiviert, weiterzuspielen
  • Das System teilt ihm wieder schwerer zu besiegende Gegner zu (denn 3 Siege in Folge seien auch nicht optimal für die Spielerbindung)
  • Verliert der Spieler durch verlorene Matches wieder die Lust, tritt er erneut gegen schwächere Mitspieler an, um durch den Sieg wieder Spaß am Spiel zu bekommen

Battlefield 1 Screenshot Wagen Soldat

Spieler sollen Lust bekommen, Items zu kaufen

Das System geht sogar noch weiter, denn es lässt sich in vielen Bereich anpassen. Etwa bei den Ingame-Items ist die Idee:

  • Ein Spieler wird mit einem Gegner oder in einem Koop-Spiel mit einem Mitspieler zusammengeführt, der coole Items besitzt
  • Man bekommt Lust, diese Gegenstände auch zu besitzen
  • Nach dem Match sucht der Spieler den Ingame-Shop auf und kauft sich die Items

Es handelt sich also um eine Art psychologische Manipulation. Es geht dann nicht mehr darum, ein möglichst faires Match zwischen zwei Spielern zu schaffen, sondern dafür zu sorgen, dass die Gamer dem Titel möglichst lange treu bleiben und stets Lust darauf bekommen, sich im Cash-Shop etwas zu kaufen.

Need-for-Speed-Edge

Bisher ist das noch Theorie

Ob ein solches System aber wirklich eines Tages kommen wird, ist noch nicht bestätigt. Electronic Arts hat hierfür bisher nur die Patente angemeldet und führt offenbar intern einige Tests und Experimente durch. Möglich wäre so ein System in so gut wie allen Onlinespielen, etwa Star Wars Battlefront 2, FIFA oder auch Battlefield 1.

Ähnliches ist durch das Dynamic Difficulty Adjustment-System (DDA) auch in Single-Player-Spielen möglich. Hier wird der Schwierigkeitsgrad dynamisch angepasst, je nachdem, ob der Spieler Probleme hat oder ihm alles zu leicht fällt.

Nachdem die beiden Patente publik geworden sind, ist die Aufregung in der Spielerschaft groß. Matchmaking sollte fair sein und nicht manipulativ. Eine Stellungnahme von EA steht momentan noch aus.


Auch Activision hat übrigens ein zweifelhaftes Patent angemeldet: Activision patentiert Cash-Shop-Kram – Destiny 2 angeblich nicht betroffen

Quelle(n): Gamestar, Giga
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Bodicore

Und ich dachte immer dass Spielspass und Spieler bindet…
Ich scheine wohl doch etwas naiv zu sein…

DarokPhoenix

Danke für den Beitrag, ich dachte EA hat den Shitstorm der Community wegen der Abzocke gehört. EA interessiert das aber anscheinend recht wenig und versucht eine neue Art der Abzocke zu realisieren, da es mit den Lootboxen nicht klappte. Ich möchte mal gerne wissen welches Arschloch bei EA diese Ideen überhaupt hat und umsetzten will.

Früher hat man noch Spiele entwickelt mit dem Ziel Spass. Ich habe nichts gegen Mehreinnahmen aber bitte im Verhältniss und sauber. Die angesteuerte Richtung von EA ist ja schon fast pervers.

Wenn Sie das Matchmaking so gesetztlich hinbekommen sehe ich schwarz für den Gamingbereich. Ich denke aber das die Spieler global das nicht durchlassen werden.

Mampfie

Bei Battlefront 2 und Co wird gemeckert aber Packs bei FIFA sind ja OK was?

MvR Richthofen

Öhm, was ist daran neu? EA sollte sich mal mit Wargaming unterhalten. Da funktioniert das seid Jahren.

Nora mon

Ob jetzt ein System mir unterschiedlich starke Gegner absichtlich oder unabsichtlich zuteilt ist mir persönlich egal ist doch dasselbe wie die erzwungende 50% Siegrate in Spielen wie OW Lol usw nix

max

Mir hilft EA Geld zu sparen. Battlefield 1 war ( mit lächerlichen 30 std. Nutzungszeit ) das absolut letzte Spiel von dem Verein. Bei Nischenspielen ist der Kosten/Nutzenfaktor für mich wesentlich höher. Wenn ich meine Stunden in Arma 3, Rimworld, Squad usw. anschaue, die sind im 3 stelligen Bereich und kratzen an 4 stellig zum Teil und das bei oftmals wesentlich kleinerem Kaufpreis!

Destiny Man

Na da bin ich ja mal gespannt auf Anthem, mir schwant da was…

Kairy90

Also gewinnt man 50% seiner Matches, ist das Matchmaking bei Destiny 1 und ich schätze mal bei Destiny 2 nicht auch genau auf diese Quote ausgelegt, ich meine da mal sowas gelesen zu haben????

Gerd Schuhmann

Ja, das ist ja dann auch okay, wenn man versucht, möglichst gleichstarke Paarungen zu finden. Die Partien sollten dann auch lange dauern und ausgeglichen sein.

Aber wenn du halt plötzlich gegen einen viel stärkeren oder viel schwächeren ge-matcht wirst, nur weil der Publisher will, dass du dich gut oder schlecht fühlst – ist das halt komisch.

Kairy90

War da nicht auch mal die rede davon dass Bungie nicht will dass man zu viele Siege infolge hat und man deshalb nach paar Siegen deutlich stärkere Gegner bekommt damit man verliert ? Kann mich da jetzt auch vertun aber ich meine es war auch tatsächlich so dass man nachdem man ein paar Runden am Stück den Gegner rasiert hat, man plötzlich in den nächsten Matches nur noch auf den Sack bekommen hat????????

Koronus

Vielleicht bin ich verrückt aber ich liebe es gegen einfache Gegner anzutreten. Solange es nicht so einfach wäre, dass ich nur Schwachsinn baue und trotzdem gewinne fände ich es geil.

Keragi

Für einen Singleplayer Spiel fänd ich das Interesant, stell dir ein RPG vor, du tötest 10 ratten, das Spiel erkennt das und spawned dir einen wilden Eber in der umgebung der dann auf dich zu stürmt, jedenfalls könnte man damit sehr unberechenbare situationen erschaffen aber für den multiplayer xD naja…

TestP

Ich sehe da kein Problem. Man muss solche Spiele ja nicht spielen. Und solche “Optimierungen” um Leute zum Geld ausgeben zu “motivieren” gibt es laufend. Supermärkte sind da sehr extrem was das angeht.

MfG

SP1ELER01

“man muss solche Spiele ja nicht spielen”.
Und woher weißt du vor dem Kauf das dies “Feature” enthalten ist? Die werden wohl kaum auf ihre Verpackung “EOMM-Basiertes Spiel” schreiben…
Immerhin wollen die dich Unterbewusst (!) zum Kauf animieren.

max

Tolles Argument. Vor allem werden die Firmen das natürlich ganz offen und ehrlich kommunizieren.

terratex 90

Deswegen ist ea der beliebteste publisher 😀 weiss garnicht wann ich zuletzt was von dem drecksladen gekauft hab

Koronus

Ich weiß noch, was mein letztes Spiel von denen war, die Mass Effect Trilogy. Davor das einzige FIFA für die Wii U.

Erzkanzler

Hat Activision nicht vor nem Monat genau die gleiche Technik angekündigt? Nur so am Rande…

terratex 90

Interessieren mich genauso wenig wie ea

Erzkanzler

Spiele im Allgemeinen eher nich so dein Ding? 😛

terratex 90

doch spiele schon, müll nicht.

Lootziffer 666

ah ja, “3 siege seien nicht optimal für eine Spielerbindung”
ich kann mich noch an gw1 pvp erinnern, wo ich einen Freudentanz gemacht hab wenn ich in der Zufallsarena 15 siege am Stück geschafft habe, plus die gute Belohnung dafür. Aber dieses tolle Spielgefühl werd ich wohl eh nie wieder haben. Aber wenn man sowas liest, wie diesen Artikel hier…kann man nur noch den Kopf schütteln.
Alleine diese Mentalität, den bestmöglichen Profit aus jeder kleinsten Sache in Games rauszuschlagen, ist einfach widerlich. Es gab mal ne Zeit, da sollten Spiele die Leute beschäftigen, begeistern und fesseln (story, spaßiges Gameplay). Jetzt scheint es so langsam nur noch um Geld zu gehen. Aber vielleicht dramatisier ich das ganze auch nur, und es is alles nich so tragisch…wer weiß.

Nookiezilla

“Jetzt scheint es so langsam nur noch um Geld zu gehen.”

Jetzt?
Langsam?

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Lootziffer 666

es gibt immernoch Games die mit Leidenschaft entwickelt werden, nur hab ich das Gefühl, dass es deutlich seltener vorkommt, das war meine Intention dahinter

Koronus

Wie zum Beispiel CrossCode. Das Spiel ist super wenn man auf Rätsel steht.

Erzkanzler

Bitte verwechsel nicht Entwickler und Publisher. Das ist ein himmelweiter Unterschied! Dass es Publishern nur “ums Geld” geht… ist klar, das ist ihr JOB. 😉

Lootziffer 666

das is mir schon klar, aber das heißt noch lange nicht, dass Entwickler sich nur um ein Super Spiel kümmern heutzutage…und es ihnen egal ist wie viel Kohle sie mit dem Spiel machen.

Nookiezilla

Danke EA.

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