Im postapokalyptischen Action-Online-Game Crossout (PC, PS4, Xbox One) bastelt ihr eure eigene Fahrzeuge und zieht mit ihnen in den Kampf. Das Schöne: Das Spiel ist ein kostenloser Free2Play-Titel. Ob die intensiven Fahrzeugschlachten Spaß machen, erfahrt ihr in diesem Anspiel-Test.
- Bei Crossout handelt es sich um ein kostenloses Action-MMO, so betitelt der Entwickler es jedenfalls. Ähnlich wie in World of Tanks bekämpfen sich mehrere Fahrzeuge, gesteuert von Spielern auf einer Karte.
- Der Clou: Es gibt eine schier endlose Zahl an Einzelteilen, mit denen ihr euer eigenes Gefährt zusammenbasteln könnt. So kreiert man schnell einen wendigen Buggy oder ein dick gepanzertes Fahrzeug.
- Selbst futuristische Kampfläufer krabbeln über das Schlachtfeld. Und dank dem detaillierten Schadensmodell könnt ihr feindliche Fahrzeuge genüsslich wieder in ihre Einzelteile zerlegen.
- Neben PvP-Gefechten gibt es kooperative Missionen für bis zu 4 Spieler, in denen ihr gegen die KI antretet. Mit zunehmender Erfahrung gibt es die Möglichkeit, Kampfmaschinen, genannt Leviathane, zu entwickeln und diese auf Spieler in PvE-Missionen zu hetzen.
Meine ersten Minuten
Los geht es mit den ersten Matches. Bis Level 3 schickt euch Crossout in Bot-Kämpfe, die aber recht schnell über die Bühne gehen. Danach geht es ab in die Mehrspieler-Schlachten mit bis zu 16 Spielern. Bevor ihr selbst Fahrzeuge erstellen könnt, spielt ihr zu Beginn mit einem rostigen Vehikel, ausgerüstet mit zwei Maschinengewehren.Auf dem Schlachtfeld angekommen fuhr ich erst einmal eine kleine Ehrenrunde, um mich mit dem Terrain vertraut zu machen. Dann kam der erste Feind. Munition laden, anvisieren und Kugeln verbraten.
Nach ein paar Sekunden sah man nur noch eine durchlöcherte Rostlaube auf dem Boden liegen. Nach etwa 10 Minuten war das erste Match vorbei. Doch ich hatte einfach zu viel Spaß! Daher fuhr ich noch eine Runde, obwohl ich eigentlich schon längst im Bett sein müsste.
Kleiner Wermutsropfen: Am Anfang gibt es erst einmal nur lahme Bot-Kämpfe. Die KI ist zu allem Überfluss strunzblöd! Wie oft ist es vorgekommen, dass feindliche Bots einfach mal so rumstanden und die Bot-Fahrer sich eine virtuelle Tasse Kaffee gönnten – oder Maschinenöl.
PvP gegen Spieler ist deutlich anspruchsvoller
Wenn ihr Account-Level 3 erreicht habt, dürft ihr gegen echte Spieler kämpfen. Zwei Teams mit 8 Spielern pro Seite bekriegen sich auf dem Schlachtfeld. Wer zuerst alle Fahrzeuge eines Teams zerstört oder deren Basis einnimmt, hat gewonnen.Die PvP-Fights fühlen sich viel komplexer an, als wenn man sich mit lustlos herumstehenden Bots begnügt. Innerhalb einer Minute hatte ich schon den ersten Feind im Visier und gab ihn mit meinen MGs ordentlich auf die Mütze.
Nachdem ich diesen vernichtet hatte, kam schon der nächste Feind angerast. Dieser hatte allerdings einen Reifen weniger und fuhr dementsprechend holprig. Ich entschied mich, seine restlichen Reifen zu zerballern und da stand er nun – hilflos auf dem Schlachtfeld.
Baut euer eigenes Gefährt sowie einen riesigen Leviathan!
Das Herz von Crossout ist der umfangreiche Editor, in welchem ihr unzählige Variationen von Fahrzeugen zusammenbauen könnt. Um neue Bauteile freizuschalten, müsst ihr euch für eine Fraktion im Spiel entscheiden. Diese haben verschiedene Missionen und gewähren euch nach der Zeit den Zugriff auf immer mächtigere Bauteile. Eine besondere Geschichte haben die Fraktionen allerdings nicht.Als Kirsche obendrauf gibt es noch die Möglichkeit, einen riesigen Leviathan zu bauen. Diese Monster sind viel größer als normale Fahrzeuge und haben ein Arsenal an verschiedenen Waffen. Sobald ihr einen zusammengeschraubt habt, dürft ihr diesen im Spiel registrieren und auf Spielergruppen loslassen.
Jedes Mal, wenn euer Leviathan Spieler in die Knie zwingt, bekommt ihr zusätzliche Belohnungen.
Vollständige Zerstörung
Eine Besonderheit von Crossout ist das Schadensmodell. So kann man die Panzerung und Teile des feindlichen Fahrzeugs mit seinen Waffen vernichten, bis nur noch ein hohles, völlig durchlöchertes Gehäuse übrig ist. Ihr solltet euch daher wohl überlegen, wie ihr euer Gefährt erstellt. Wenn ihr das eigene Vehikel unklug aufbaut, habt ihr Schwachstellen und steht am Ende wie mein letzter Kontrahent plötzlich ohne Reifen auf dem Feld.Das Coole: Je nachdem, welche Teile des feindlichen Fahrzeugs zerstört werden, wirkt sich dies dementsprechend auf das Spielgeschehen aus. Schießt jemand eure Waffe weg, gurkt ihr für den Rest des Gefechts unbewaffnet herum und rammt vielleicht noch den einen oder anderen Gegner. Ballern is aber nicht mehr! Sind eure Reifen weg, steht ihr mitten auf dem Schlachtfeld und könnt nur hilflos zusehen, wie andere Fahrer euch erbarmungslos aus eurem toten Winkel heraus niederstrecken.
Der PvE-Teil
Ein besonderes Merkmal von Crossout sind die zusätzlichen PvE-Missionen. Hier müsst ihr mit bis zu 3 Kameraden verschiedene Missionsziele erfüllen und gegen die KI antreten. So beschützt ihr eine Basis oder begleitet eine wertvolle Fracht. Dann gibt es da noch die Missionen, in deren ihre gegen einen riesigen Blecheimer, den sogenannten Leviathan, kämpft.Um PvE spielen zu können, braucht ihr Benzin, welches ihr nur für Siege im PvP-Modus bekommt. Die Entwickler wollen damit sicherstellen, dass der Hauptteil, also das PvP, im Vordergrund steht. Ich finde aber, dass man Benzin recht schnell sammelt.
Was sagt die Community?
Werfen wir mal einen Blick auf die Nutzerreviews von Steam. Diese sind ausgeglichen. Vielen Spielern gefällt die künstlerische Freiheit, wenn es um das Bauen der Fahrzeuge geht. Da man hier schier eine endlose Auswahl hat, schafft man sich sein eigenes Gefährt.Bemängelt werden hingegen die sogenannten Hover im Spiel, also Schwebepanzer, die laut einigen Nutzern viel zu stark sind. Ebenfalls wird berichtet, dass die Balance nicht richtig funktioniert und so in manchen Teams mehr oder weniger Spieler am Start sind.
Ist Crossout fair?
Wie in vielen Free2Play-Spielen kann man etliche Stunden Spaß haben, ohne einen Cent ausgeben zu müssen. Man kann sich die einzelnen Teile für sein Fahrzeug selbst herstellen, dies kostet allerdings Zeit. Wer keine Zeit hat, kann einen Blick auf das Auktionshaus werfen, welches den Handel unter Spielern ermöglicht. Die Preise steigen und fallen, wer zum richtigen Zeitpunkt einkauft, spart enorm.Es gibt auch die Möglichkeit, mit einem Griff in die Brieftasche an die Ingame-Währung zu gelangen. Manche Preise sind aber gesalzen. So kostet manch ein episches Bauteil schon ein paar Zehner.
Wer vor hat, ein paar Euro zu zahlen, sollte sich zuerst die Pakete anschauen, in denen bereits zusammengebastelte Fahrzeuge mit zusätzlichen Goodies zur Verfügung stehen. Solche Bundles haben meist ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fazit: Lohnt sich Crossout?
Crossout ist ein cooles Spiel. Mir gefällt, dass ich meine Karre selbst zusammenbasteln kann. So entstehen mit der Zeit individuelle Fahrzeuge, die es in sich haben und direkt aus dem letzten Mad-Max-Film stammen könnten. Auch die Treffer-Physik macht Laune. Mann, ist das ein Feeling, wenn der Feind ohne Reifen regungslos auf der Strecke steht und zum Abschuss freigegeben ist!
Nur die lahme KI nervt zu Beginn ein bisschen. Aber zum Glück prügelt man sich recht schnell mit echten Spielern. Der PvE-Modus, in dem ihr gemeinsam gegen die KI antretet, ist ebenfalls interessant und frischt das Genre auf.
Zum Schluss kann man sagen: Crossout lohnt sich. Der Bonus: Es ist kostenlos. Also einfach mal reinschnuppern und sich selbst ein Bild machen.
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Die Hover sind grade extrem generft worden und sind so gut wie unspielbar geworden. Der letzte Patch war an sich hart und hat viele verärgert. Spiele es immer noch gerne auch wenn der Patch mich umgerechnet 75€ an Ingamecash gekostet hat die ich mir mühsam über Monate erfarmt hatte.