Das MMORPG Camelot Unchained (PC) soll der geistige Nachfolger des beliebten PvP-MMORPGs Dark Age of Camelot werden. Diesen Monat gibt es gute Neuigkeiten: In Deutschland wurde ein eigener Test-Server eröffnet. Esclabor soll das Spiel für Europäer viel angenehmer machen. Aber 10 Jahre nach der Ankündigung und unzähligen Verspätungen ist die Stimmung unter den potentiellen Spielern am Boden.
Das ist der neue Server: Der Kopf des Spiels, Marc Jacobs, erklärte in einem News-Letter am 6. Mai, dass man nach einer langen Zeit nun so weit ist, einen Wochenend-Test auf einem Server in Deutschland stattfinden zu lassen (via camelotunchained).
Das sei für Camelot Unchained ein großes Ding, weil man nicht einfach so den Code auf einen anderen Server bringen kann.
Deutscher Server senkt Latenz für Europäer erheblich
Der Test ist mittlerweile schon abgeschlossen und hat gute Resultate gebracht (via mailchi). Man schwärmt von „großartigen Ergebnissen“ – die Spieler hätten statt einer Latenz von über 100 Millisekunden jetzt eine im Zehner-Bereich.
Der Test sei auch nicht nur ein einmaliges Ding, sondern ein vollwertiger Server, der auch in Zukunft bei den Wochenend-Tests dabei sein wird.
Ehemalige Fans seit 2 Jahren extrem verstimmt
Wie ist die Reaktion? Die Stimmung beim MMORPG Camelot Unchained ist seit etwa 2 Jahren am Boden. Damals hatte das Team beschlossen, ein zweites Spiel, parallel zum MMORPG zu entwickeln:
- Die Entwickler sagten, das neue Spiel, “Ragnarök: The Final Stand” würde dem MMORPG enorm helfen und es weiterbringen
- Die Fans wollten davon aber nichts hören, sie wollten, dass sich die Entwickler voll auf Camelot Unchained konzentrieren, denn dafür hatten sie bezahlt
Weil vorher Camelot Unchained schon extrem häufig nach hinten verschoben wurde, hatten viele ihren Glauben an das MMORPG verloren und forderten eine Rückerstattung ihrer Ausgaben, die sie per Crowdfunding ins Spiel gesteckt hatte.
Bei der Ankündigung waren die Hoffnungen an das MMORPG noch groß:
Auf der US-Webseite Massivelyoverpowered, wo man über Jahre noch freundlich über das Spiel berichtete, und auch Entwickler Marc Jacobs regelmäßig vorbeischaute, ist der Ton in den Kommentaren zynisch und feindselig:
- Es wird sich darüber lustig gemacht, dass auch 10 Jahre nach der Ankündigung im Newsletter nur „Art“ zu sehen ist und kein Gameplay
- Es heißt, einen europäischen Server für ein Spiel zu bringen, das 2 Tester weltweit habe, sei lächerlich
- Ein anderer ätzt: Im Moment sei es sogar übertrieben, über Camelot Unchained als ein Spiel zu sprechen
Camelot Unchained ist offenbar in einem Zustand, bei dem sogar klar positive Meldungen, die Fortschritt signalisieren, in der Wut der Spieler verhallten.
Das reddit zum Spiel ist so gut wie tot: Die offiziellen Nachrichten kriegen praktisch kaum noch Upvotes und Kommentare.
Am meisten Upvotes hat ein Artikel, ob man im Reddit eine Warnung anbringen sollte, dass das Spiel wahrscheinlich niemals erscheint.
Wir haben uns mit der Sitaution von Crowdfunding-Games auf MeinMMO beschäftigt:
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Ich bekomme immer noch die “Updates”, auf eine alte E-Mail Adresse, die ich eigentlich gar nicht mehr nutze. Daoc war toll, Warhammer online fand ich persönlich noch genialer, Mark Jacobs scheint sich irgendwie darauf auszuruhen, Mal der geilste gewesen zu sein. Unfassbar, wie man 10 Jahre lang so ignorant an seiner Zielgruppe, und vor allem den Leuten, die das ganze finanziell stützen, vorbei entwickeln kann. Ich habe auch das Gefühl er äußert sich nie WIRKLICH zu der Kritik. Ohren zu und weitermachen. Anspruch hin oder her, nach so langer Zeit kann man nicht nur Konzepte zeigen. Irgendwo müssen die sich so vertan haben, dass das ganze einfach nicht funktioniert, aber sie wollen es wohl nicht zugeben.
Wenn ich mir so die Website mit den viele verschiedenen Völkern angucke… Wundert’s mich überhaupt nicht, dass die ewig brauchen. Ich finde diese Vielfalt großartig. Ich liebe so exotische Rassen.
Aber für ein Indie Studio ist das einfach viel zu viel. Es hat seine Gründe, warum die meisten (Indie) Entwicklerstudios in den letzten Jahren eher auf menschenähnliche Völker gehen. Da die ganzen Animationen, Rüstungen, etc. zu designen frisst einen Haufen an Ressourcen. Und dann kommen noch die ganzen Klassen oben drauf. Das ist einfach viel zu ambitioniert für ein Indie Studio. Selbst für ein AAA Studio mit großem Budget wäre das schon eine Herausforderung.
Das ist ja nur ein Detaill. Ich denke, du hast mit deiner Kritik völlig Recht, dass sie sich übernommen haben.
Neben den Rassen haben sie ja auch frei anpassbare Skills und entwickeln nebenbei noch eine eigene Engine. Ich glaube, das ist einfach alles nicht so wirklich realistisch leider.
Ich glaube nicht mal EA oder Blizzard könnten das Spiel so umsetzen, wie sie sich das vorstellen. Das war jetzt das Problem von einigen Indie-Games: Fantastisches Konzept, wo man echt sagt: Wow, das will ich unbedingt spielen. Und dann in der Umsetzung merkt man, dass das Studio dem Ziel einfach nicht näher kommt – leider.
Aber woran liegt es, das seit Daoc keinerlei Innovationen mehr kommen? Die Technik und die Engines werden immer besser und leichter. Aber die Spiele, qualitativ immer schlechter und Shop lastiger. Guckt man sich mal NW an, da kann man nicht mal schwimmen!?!?!?! Vor 15 Jahren konntest du Unterwasser in DAOC mit 200 man Bosse raiden. Oder mal ne anständige Burg Belagerung, da fällt mir nur ESO und GW2 ein. Die haben es naja einigermaßen gut von DAOC kopiert. Bei NW eskaliert der Server völlig bei 50vs50… Das einzige Spiel, was richtig was hätte werden können und mal frischen Wind brachte war Archeage. Das hat sich dann am RNG und dem Shop selbst zerstört.
Entwicklung laut 4 Players:
Vergleicht man Features und Kosten von damals, zu heutigen Games. Ist das einfach nur noch lächerlich.
Wenn man früher mal ein bisschen Erfolg mit seinem Spiel hatte, heißt das noch lange nicht, dass er auch heute in der Lage ist, ein erfolgreiches MMORPG zu liefern. Ganz besonders dann nicht, wenn Mark mit seinem KnowHow in der Zeit stehengeblieben ist. So ein gammeliges Mittelalter Spiel will heute meiner Meinung nach niemand mehr. Es ist auch einfach zu viel auf dem Markt.
Wenn es dann mal erscheinen sollte,wird es auch nicht überleben. Nach all den Jahren hat man nur negatives in Erinnerung,da interessiert sich keiner dafür beim Release.
Tja echt schade drum, ich hatte lange Hoffnung dass es für mich das nächste Warhammer online wird. Seit Jahren stagniert der Fortschritt und man sieht einfach nichts offizielles zum Spiel. Vor ein paar Monaten hat sich ein Kollege erbarmt das Spiel über Discord zu streamen. Er hat mir gezeigt wie undurchdacht das Skillsystem ist. Man kann jeden Skill X mal ändern, ein Skill kann dann als DoT, AoE oder Single target Schaden funktionieren. Es gibt aber extrem viele Skills und ich weiß nicht wie man das balancen möchte. Ich sehe schwarz für das Spiel.
Das Spiel ist nach 10 Jahren entwicklung so schlecht, ich habe vor nem halben jahr reingeschaut, sah genauso aus wie vor 3 jahren, als ich es das letztemal testete um zu sehen wie weit die entwicklung ist.
Ka was das Entwicklerteam da macht, scheinbar nur Geld zählen. Naja mir auch egal. Für mich ist das Projekt tot.
Klingt nach einer Wiederholung wie bei Crowfall – oder sollte ich lieber Crowfail sagen?! Als das Indie Spiel released wurde, hat es praktisch auch keinen interessiert.
Wenn die Fanbase derart feindselig ist, frage ich mich, ob ein Release dann überhaupt noch sinnvoll ist…
Ich hab mich auch gefragt, welche Wendung das noch nehmen könnte, um positiv zu sein.
Ich weiß nicht – es gibt vielleicht noch eine Gruppe von Hardcore-Fans, die trotz allem an das Projekt glaubt. Aber ich glaube nur bei Chronicles of Elyria war die Stimmung an einem Punkt mal so weit unten. Also … ich weiß nicht.
Ich hab DAOC leidenschaftlich gespielt, ich fand die Ideen von Camelot Unchained echt gut, ich weiß, dass auch viele das Spiel verfolgt und stark verteidigt haben. Aber … ich seh’s grad nicht.