Activision-Blizzard machte vor einiger Zeit bekannt, dass der Konzern jetzt mit Google zusammenarbeitet. Für “Call of Duty”-Spieler sind das erstmal gute Nachrichten, denn der Wechsel zu Google-Cloud könnte die Server deutlich verbessern.
Was ist das los bei CoD? Der Publisher hinter der “Call of Duty”-Reihe Activision-Blizzard gab am 24. Januar bekannt, dass sie eine enge Zusammenarbeit mit Google starten.
Für Google geht es dabei wohl in erster Linie um die Verlagerung der E-Sports-Events von Overwatch oder auch Call of Duty von der Streaming-Plattform Twitch zu YouTube. Hier möchte Google weiter wachsen und nicht nur mit Videos, sondern auch mit Streams erfolgreich werden.
Doch auch wir Spieler könnten von dieser Zusammenarbeit profitieren. Denn mit dem Umstieg der Multiplayer-Server in die Google-Cloud könnte die Qualität des Netcodes und der Server deutlich besser werden.
Bessere Server durch Google-Cloud, aber wieso?
Was könnte bei den Servern besser werden? Aktuell bedient sich Activision-Blizzard für die Infrastruktur der Multiplayer-Server bei mehreren Anbietern/Providern. Das treibt möglicherweise die Kosten in die Höhe, denn der Publisher zieht es derzeit vor, die privaten Matches über die Leitung eines Spieler-Host zu organisieren.
Mit dem Umstieg könnte sich das ändern, auch wenn das aktuelle CoD: Modern Warfare davon wahrscheinlich nicht mehr profitieren wird. Doch das wäre nicht der einzige Vorteil. Möglich wären auch:
- KI-gesteuerte Server
- Weniger Paketverlust
- Regionale Wahlmöglichkeiten
- Private dedizierte Server
KI ahnt die Aktionen auf den Servern voraus
Was bringen KI-gesteuerte Server? Durch die Google-KI werden die Spiele flüssiger, da das System bestimmte Verhaltensmuster vorausahnen kann und damit die Berechnung insgesamt verbessert.
Google besitzt riesige Rechenkapazitäten. Diese Kapazitäten helfen der KI, bestimmte Spielweisen zu analysieren und danach die Muster dahinter zu verstehen. Das kann die Server-Qualität stark verbessern.
Wenn ihr zum Beispiel ein Match startet und direkt lossprintet, kann die KI diese Aktion vorausahnen und bereits auf dem Server berechnen. Bemerkt das System, dass ihr tatsächlich die vorberechnete Aktion durchführt, können die Daten schneller zum Server übertragen werden, da die Berechnung schon abgeschlossen ist. Macht ihr etwas anderes, wird die Aktion neu berechnet und kommt in normalen Tempo zum Server.
Wie verbessern weniger Paketverluste das Spiel? Wenn weniger Datenpakete auf dem Weg vom Spieler zum Server und zurück verloren gehen, kommt es seltener zu Lags oder übergangenen Eingaben.
Selbst bei einer guten Internetleitung kann es vorkommen, dass Datenpakete verloren gehen und damit wichtige Informationen nicht den Server erreichen. Dann seht ihr manchmal Spieler, die nicht durchgängig Laufen, sondern “lagen” oder ein Feuerbefehl wurde vom Spiel nicht erkannt und ihr wundert euch, warum in der Kill-Cam kein Schuss mehr von euch zu sehen ist.
Dieser Punkt geht Hand in Hand mit Punkt eins, da die KI versucht, diese Datenpakete zu erahnen. Durch das System können bestimmte Pakete von der KI ersetzt werden. Laut Google würden mit der Umstellung die Paketverluste vermindert und die Latenz des Servers würde kleiner werden.
Qualität der regionalen und privaten Server könnte besser werden
Was bewirken regionale Wahlmöglichkeiten? Mit dieser Option könnt ihr euch den besten Server aussuchen, der in eurer Region zur Verfügung steht.
In vielen Online-Games gilt das als Standard, doch nicht bei Call of Duty. Ihr werdet automatisch einem Server zugewiesen und habt keine Möglichkeit, diesen zu wechseln. Die neuen Optionen sind besonders für uns Europäer interessant, das es hier meist mehrere Server auf relativ engem Raum gibt, so auch bei Google.
Wieso private dedizierte Server? Die aktuellen Geschwindigkeiten sind viel zu niedrig für professionelle Spieler. Bisher werden die meisten privaten Spiele über einen Spielerhost organisiert und der Netcode verarbeitet die Informationen zwischen den Spieler in einer Geschwindigkeit von 12 Hertz.
Für E-Sports, Clan-Wars oder private Events ist das viel zu langsam und Modern Warfare ist so nicht bereit für E-Sports. Die RAM-7 kommt beispielsweise mit einer Feuerrate von 882 Kugeln/Minute und schießt damit theoretisch mit einer Frequenz von 14,7 Hertz. Somit kann es vorkommen, dass ihr 2 Kugeln innerhalb eines Aktualisierungs-Fensters abfeuert, die dann als Super-Bullet beim Gegner ankommt.
Die Server des normalen Multiplayer laufen mit knapp 60 Hertz, also 60 Aktualisierungen pro Sekunde; Ground War eher mit 20 – 30 Hertz. Würde es diese Raten auch bei den privaten Matches geben, wäre das eine echte Aufwertung dieses Features.
Die Daten landen bei Google
Auch wenn sich das alles toll anhört, für so manchen Spieler gibt es bei der Sache einen Haken – Die fleißigen Datensammler bei Google.
Was ist das Problem? Je nachdem, welche der Server-Funktionen an Google abgeben werden, könnte die KI viele Bereiche des Spiels beeinflussen. Das beginnt beim Match-Making und geht dann weiter in Richtung persönliche Angebote, um die Umsätze mit Ingame-Items zu erhöhen.
Doch wie die neue Server-Infrastruktur auf den Google-Servern aussehen wird, bleibt abzuwarten. Server-KI sind eine sehr interessante aber auch etwas kontroverse Technik.
Activision-Blizzard sollte hier genau auf die Reaktionen der Spieler achten und gut informieren, sonst steht schon wieder der nächste Shitstorm vor der Tür.
Wie steht ihr zu der Umstellung? Werden wir Spieler davon profitieren?
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Das Datensammel Thema ist so unnötig.
OK krass Google bekommt meine Metadaten aus COD.
Aehm ja und nun…
Ich hatte gestern ein Game, da traf jede Kugel genau da hin, wo sie hin treffen sollte und der Schaden war, wie er sein sollte. Ich war begeistert. Ich hate dort keine Überfliegerrunde, aber trz. . In solchen Matches spürt man die Seele von MW’s Gunplay. Das hätte ich gerne öfter.