Bei Apex Legends hat sich der Chef des Studios, Vince Zampella, für Äußerungen seiner Mitarbeiter auf reddit entschuldigt. Da sprach der Project Lead von „Arschlöchern“ und „Schmarotzern“ – aber Zampella erklärt, dass es zu Morddrohungen gegen Entwickler kam.
Warum ist der Streit eskaliert? Apex Legends hat zum Event „Iron Crown“ einige Skins veröffentlicht. Die waren aber nur über Lootboxen zu bekommen:
- Wollte man alle Skins haben und einen besonderen Bonus-Skin obendrauf, ging das richtig ins Geld – man landete bei etwa 190 €
- Dazu kam der Ärger, dass man sich keine Skins gezielt kaufen konnte, sondern auf sein Glück vertrauen musste.
Nach einigen Tagen, in denen sich Spieler darüber aufregten, entschuldigte sich Respawn für diese Entscheidung und versprach, einzelne Skins im Shop direkt kaufbar zu machen. Doch gerade nach der Entschuldigung eskalierte der Konflikt:
- Spieler nutzten auf reddit die Chance, ihren Unmut deutlich zu machen. Sie fürchteten mehr Einfluss von EA und sagten, die Skins in Apex Legends seien zu teuer – einige reddit-Nutzer beschimpften die Entwickler als gierig
- Zwei Entwickler verteidigten dann ihre Position – das geschah am Freitag und übers Wochenende, außerhalb der Geschäftszeiten von Respawn.
Schmarotzer, Arschlöcher, Drecksack
Was waren das für Flames? Der Executive Producer, Drew McCoy, antwortete direkt am Freitag in einigen Postings, zum Teil emotional und nutzte bei seiner Argumentation Worte, über die sich Fans aufregten:
- Freeloader – heißt so viel wie Schnorrer oder Schmarotzer
- Dick – wörtlich „Schwanz“, auf Deutsch würde man sowas wie „Drecksack“ sagen
- Ass-Hats – „Arschlöcher“
Im Wesentlichen wollte Drew McCoy sagen: Leute, wir haben Mist gebaut. Wir haben uns entschuldigt. Es ist aber kein Grund, uns jetzt so anzugreifen – gebt uns die Chance, es in Zukunft besser zu machen.
Nur ging diese Botschaft in der Aufregung unter.
Jetzt war Thema, wie da einer von Respawn die Spieler beleidigt.
Boss sagt, es gab Morddrohungen – trotzdem geht das Verhalten nicht
Das sagt der Boss jetzt: Der CEO von Respawn, Vince Zampella genießt hohes Ansehen in der Gaming-Industrie und bei EA. Ihm schreiben einige den großen Erfolg von Apex Legends zu, weil er akribisch arbeitet und Apex Legends auf Herz und Nieren getestet wurde, bevor es live ging.
Er hat sich in einem Tweet geäußert:
- Er sagt, einige Mitarbeiter hätten da die Grenzen überschritten – das sei nicht die Art, wie man als Respawn auftreten will
- Er möchte sich bei allen Fans entschuldigen, die sich angegriffen fühlen
- Er wird immer hinter seinem Team stehen und sie unterstützten, wenn sie gegen „hässliche“ Kommentare vorgehen, die Morddrohungen oder Kommentare gegen Angehörige oder Freunde umfassen
- Aber man müsse mit gutem Beispiel vorangehen – in der letzten Woche sei das nicht gelungen
- In Zukunft will man besser sein und sich um eine offene, gesunde Beziehung zwischen Community und Respawn bemühen – das sei allen wichtig
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Die Welt ist doch einfach nur bekloppten!
Internet; Segen und noch mehr Fluch zugleich. Schade das wir es nur für Bullshit benutzen
Also ich finde die position die der CEO da einnimmt gerade sehr interresant. Aus meiner sicht ist an dem ganzen problem nur die geschäftsleitung schuld, also mitunter der CEO. Dieser steht da aber nur am rande und will alle etwas beruigen… (verkerte wellt?)
So ein geschäftsmodel Free to Play ist vielleicht nicht für jedes spiel das besste. Ja man kann damit viel geld verdienen aber ist das den ganzen ärger wert?
Ich als mitte 30er gamer kaufe mir keine kosmetischen item, ich will wie in den gueten alten zeiten alles freispielen. Und so ein spiel wie apex, das nur einen multiplayer hat. Ist mir etwa 20€ wert. Nur wenn jeder 20€ dafür bezahlt würde, würde das EA reichen?
In welchem Spiel kannst du heutzutage noch gross alles freispielen? In Single player spielen vllt.
Sobald es aber nen MP hat ist da doch irgendwo ein cash shop drin
Wie man sich als Spieler bei sowas so gehen lassen kann einem anderen mit Mord oder sowas in der Art zu drohen ist mir schleierhaft. Da würde ich mir echt wünschen das man sich in den Foren via Perso registrieren muss um in so einem Falle auch belangt werden zu können. Das ist sowas von unter aller Sau wie die Anonymität ausgenutzt wird das geht auf keine Kuhhaut mehr.
Zum Thema selbst, ja die Jungs habens übertrieben aber andererseits, wie es in den Wald schallt so schallt es auch wieder hinaus. Finde die Reaktion ist vertretbar, wenn auch nicht schön. Sind auch nur Menschen die dahinter sitzen und warum soll man sich alles bieten lassen was die teilweise asozialen Kommentatoren so von sich geben.
Menschen mit Zwangs-De-Anonymisierung belangbar zu machen, bringt halt mal gar nichts. Klar, du kannst dann mit der dicken Keule draufhauen, dir auf die Schulter klopfen und alle einschüchtern so etwas nie wieder zu machen. An der moralisch fragwürdigen Grundeinstellung solcher Menschen ändert das halt nichts. Die Idee Überwachung würde uns alle zu besseren und glücklicheren Menschen machen, ist eine der aktuell gefährlichsten Strömungen in den Industrieländern und wird uns noch ganz bös auf die Füße fallen.
Nicht das ich Morddrohungen in irgendeiner Form als probates Mittel empfinde, oder deren Absender in Schutz nehmen möchte, aber darum gleich 1984 auszurufen ist dann vielleicht doch ein bissel heftig.
Wieder mal sucht jemand “einfache” Lösung für ein relativ umfangreiches Problem und ist bereit die Freiheit vieler dafür zu opfern. Einmal verlorene Freiheiten erlangt man nicht zurück, selbst wenn wir alle ganz brav sind. Und diese Mittel und Auswertungen stehen anschließend dann jeder denkbaren zukünftigen Autorität zur Verfügung. Gesellschaftliche und politische Verhältnisse ändern sich.