Die World of Warcraft ist voller Questreihen, doch viele davon kennen heutige Spieler gar nicht mehr. Wir haben 3 Juwelen für Euch ausgegraben.
Die World of Warcraft hat jede Menge Questreihen. Viele davon sind inzwischen aber nicht mehr zugänglich, weil sie etwa im Zuge der Cataclysm-Erweiterung verschwunden sind. Andere Questreihen sieht kaum jemand, weil die Zonen für das Charakterlevel irrelevant geworden sind, bis man die jeweilige Questreihe überhaupt freigespielt hat. In diesem Beitrag wollen wir 3 außergewöhnliche Questreihen ehren, welche die meisten Spieler bereits vergessen oder nie zu Gesicht bekommen haben.
Die Legende von Stalvan
Kaum eine Questreihe aus Vanilla dürften den jungen Helden der Allianz so gut im Kopf geblieben sein, wie die Legende von Stalvan. Mit 13 Questschritten war es die Geschichte lang und führte durch mehrere Gebiete – zumindest Menschen werden über sie gestolpert sein. Wer die Questtexte nicht gelesen hat, dem könnte entgangen sein, wie viel Dramatik und Liebe zum Detail in dieser Questreihe eingearbeitet war.
Die Questreihe begann in Darkshire in Duskwood. Madame Eva hatte beim Kartenlegen eine Vision, die Tod und Vernichtung für ihre Enkelin Alyssa versprach. Nach Stunden der Meditation erfuhr sie einen Namen: Stalvan. Der Spieler wurde nun losgeschickt, um mehr über Stalvan herauszufinden.
Nachdem das Stadtregister durchsucht wurde, fand man tatsächlich den Hinweis auf einen „Stalvan Mistmantle“, der zuletzt in Moonbrook registriert war – einer Stadt in Westfall. Dort ging die Suche nach Hinweisen weiter.
Die Questreihe führt so Stück für Stück durch das Gebiet der Menschen, über Westfall nach Duskwood, in den Wald von Elwynn und sogar nach Stormwind, wo immer mehr Hinweise dieser Detektivgeschichte zusammengetragen werden. Doch was es mit Stalvan wirklich auf sich hat, ist für Blizzard durchaus als gewagt zu bezeichnen:
Stalvan Mistmantle war ein Lehrer, der eine Schule in Moonbrook betrieben hat. Nachdem Moonbrook von der Defias-Bruderschaft übernommen wurde, floh Stalvan nach Goldhain. Von dort aus suchte er neue Arbeit als Privatlehrer für die Kinder von noblen Familien. Er wurde tatsächlich angestellt und unterrichtete die Kinder einer Adelsfamilie – darunter Giles und auch seine Schwester Tilloa. Tilloa wird in Briefen als „heranwachsende Frau“ beschrieben. Stalvan erwähnt immer wieder, wie hübsch er Tilloa findet.
Seine Zuneigung wächst, als Tilloa ihm eines Tages eine Blume überreicht, was sein „Herz so zum rasen brachte, dass es fast aus seiner Brust sprang“. In einem weiteren Eintrag lesen wir Folgendes:
„… bin ich mir sicher, dass sie die gleichen Gefühle auch für mich hegt. Sie hat am heutigen Morgen sogar ihre Hand auf meine gelegt. Wenn sie lächelt, dann strahlen ihre Augen wie Diamanten. Wir tauschen einander Worte aus, ohne zu sprechen. Ich kann sie in meinem klopfenden Herzen und heißen Venen spüren…“
Kurz darauf nimmt die Geschichte dann eine dramatische Wendung. Denn im nächsten Eintrag heißt es:
„Wut und Zorn von einem Ausmaß, dass ich bisher nicht glauben konnte, dass es existiert! Wie kann sie es wagen? Während ich Giles die Zahlen beibrachte, erschien Tilloa vor mir mit einem Verehrer, während sie in der Öffentlichkeit Händchen hielten! Was für ein flegelhafter junger Mann. Anstatt mich anständig vorzustellen sagte Tilloa nur: „Oh, das ist nur mein Lehrer, Onkel Stalvan. Er ist ein netter älterer Herr.“ Alt! Bei dem Wort füllten sich meine Wangen mit Hitze. Ich bin nur ein paar Jahre älter und trotzdem verrät sie …“
Dann brennt bei Stalvan eine Sicherung durch. Alles, was er sieht, ist für ihn nur noch ein Verrat und eine Demütigung von Tilloa. Er kündigt seine Taten an und ermordet die gesamte Familie und seinen Nebenbuhler.
Jahre später wird die Geschichte durch den Spieler aufgedeckt und wir erhalten die Aufgabe Stalvan zu töten, um diesen Monster ein Ende zu setzen.
Ein besonders cooles Detail war, dass man während der Questreihe mehrfach mit dem „Fluch von Stalvan“ belegt wurde – einem Debuff, der mehrere Tage lang anhielt. Das war zu einer Zeit als die meisten Spieler noch nicht wussten, wie genau man einen Fluch entfernen konnte und dann tagelang damit herumliefen. Der hielt übrigens auch über den Tod hinaus an …
Die ganze Geschichte ist eine Anspielung auf den Roman Lolita von Vladimir Nabokov – die Story ist ähnlich und „Tilloa“ ist ein Anagramm für „Lolita“.
Auch in der heutigen World of Warcraft existiert die Legende von Stalvan noch als Questreihe. Jedoch wurde sie drastisch gekürzt und die Story signifikant verändert. Der Worgen-Fluch soll an den ganzen Morden die Schuld tragen und die Passagen mit der Liebe sind fast vollständig gestrichen – das ist langweilig, wenn man die coole Originalstory bedenkt, die sogar einige Tabuthemen streift.
Auf der nächsten Seite zeigen wir Euch, was die schwarzen Drachen in WoW alles verbrochen haben.
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Als Allianz´ler sollte man unbedingt die Questreihe um Maximillian von Nordhain gemacht haben.
Großartiker Artikel, sehr nostalgisch 🙂
Als ich nur den ersten Absatz gelesen hatte, musste ich schon sofort an Stalvan denken. Schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die nicht wirklich episch war (wie die um Onyxia) und keine bekannten Charaktere behandelt hat (wie die um Arthas). Wegen der Zerstörung des Herzens durch Tirion mit dem Aschebringer habe ich übrigens immer gehofft, dass ein Teil von ihm irgendwie in Tirion oder dem Schwert weiter existiert hat. Aber die Hoffnung ist mit dem Legion Intro dann irgendwie zerstört worden 🙁
Es gab so einige Questreihen die in Vergessenheit geraten sind.
Wer damals einen Hexenmeister spielte wird sich an einige Quests erinnern….nebst der Dämonen hat man sich auch die Mounts durch Quests/Questreihen freispielen dürfen/müssen.
Die Questreihe mit Stalvan war schon cool,das aller erste mal habe ich mit einem Magier gemacht und mich aufgeregt über den Fluch,bis mir ein Mitspieler erklärt dass nur die Magier entfluchen können.Lol
Immerhin haben die Mitspieler noch mit einander geredet.
Was machte eigentlich Fluch von Stalvan?
Hat alle Attribute um 30% (glaube ich) gesenkt. Er war in seiner ersten Form sehr übel. Später waren es nur noch 5%.
Habe alle drei erledigt gehabt, schöne Erinnerungen 🙂
Hach ja Matthias Lehner. Damals wusste ich, dass es notwendig war das zu tuen. Heute Frage ich mich, ob wir Jaina zu ihm hätten bringen sollen. Vielleicht hätte das ja Arthas von Ner’zhul befreit und Jaina wäre nicht wahnsinnig geworden.
War man als Allianzler nicht in der 5er-Instanz mit Jaina dort? Ich glaub das ist ziemlich erfolglos geblieben. In jedem Fall: https://uploads.disquscdn.c…
Ich meine zu Matthias Lehner und vielleicht hätte das sein Menschlichkeit stark genug gemacht.
Mit Jaina hat man versucht Frostmourne zu stehlen/zerstören, aber Arthas kommt einem zuvor und man muss dann fliehen.
Naja, Jaina ist ja nicht wahnsinnig geworden, weil sie Arthas nicht “Bye bye” sagen durfte, sondern weil die Orks und Belfen Theramore zerstört haben. Das es Jaina nun schwer fällt, der Horde zu vertrauen bzw. überhaupt noch zu dulden, kann man tatsächlich nachvollziehen. Ob es rational ist, sei dahin gestellt. Aber wenn man alles verliert, was einem blieb, ist das eine bittere Pille.
Ich plädiere aber generell dafür, dass in Warcraft 4 ein Paralelluniversum betrachtet wird, mit einigen Änderungen. Z.B. wird Jaina die Lichkönigin, weil sie mit auf die Expedition nach Nordend geht. Malfurion ist der böse Brude und Illidan ist der Held. Die Blutelfen bleiben Hochelfen und der Sonnenbrunnen wird nicht zerstört. Es gibt keinen Kelthuzad und Sylvannas ist und bleibt Hochelfe, etc. pp.
Das klingt jetzt aber schon ein bisschen hart nach Fanfiction. Also die Argumentation zumindest “WoW” nicht als Grundlage für ein Warcraft 4 zu nehmen, kann ich ja noch grob nachvollziehen… aber selbst die Story aus Warcraft 3 zu löschen scheint mir dann doch etwas seltsam. Warum würdest du die Story-Änderungen aus Warcraft 3 nicht haben wollen in Warcraft 4?
Natürlich ist es Fanfiction ^^ aber Blizz selbst stößt ja solche Gedanken mit u.a. Skin Beschreibungen in HotS an.
Warum ich mir sowas für WC4 wünsche würde? Ich sehe darin eine wirklich interessante Möglichkeit für ein WC4, um parallel neben dem noch laufenden WoW existieren zu können, ohne sich gegenseitig die Story abzugraben oder zu blockieren.
Es gäbe natürlich noch andere Möglichkeiten, aber ich sehe in dem Paralleluniversum das meiste Potential.
Eben weil sie alles verliert. Falls man es jedoch geschafft hätte Arthas aus dem Griff mittels seiner Menschlichkeit zu befreien, hätte sie dann vielleicht immer noch Arthas gehabt.
Ich bin immer noch dafür, dass ein Warcraft 4 auf Draenor spielen sollte. Natürlich nach den Ereignissen in WoD und Legion.
Mit neuen Helden und neuen Feinden.
Ich kann mich noch an alle 3 erinnern und noch einige mehr. Die Questreihe um Linken, der vermißte Kurier, um nur mal zwei zu nennen.
Waren ewig lang und man konnte beide Kontinente dafür bereisen, der Kurier erstreckte sich sogar von lvl 10 bis zum letzten Schritt bei lvl 36. Schade, daß es sowas nicht mehr gibt.
Questreihen, die wirklich klein anfangen und sich dann immer weiter entwickeln.
Klar, auf der einen Seite ist es gut, so kann man eben Gebiet für Gebiet “fertig machen”, aber so hätte man immer einen roten Faden, der einen mitzieht. Wobei es den bei WoW ja in dem Sinne noch nie gab ( es gab zumindest in früheren Zeiten nie eine Hauptquest, der man quasi die ganze Levelphase folgen konnte ).
Ein paar dieser Questreihen gibt es noch, die sich von Level 1 bis 40 ziehen. Mir fällt da zum Beispiel die Untotengeschichte rund um Lillian Voss ein. Aber ja, es ist seltener geworden, was grundsätzlich logisch und nachvollziehbar, aber auch schade ist.
Oh ja, die neuen Verlassenengebiete Tirisfall, Silberwald (in Verbindung mit dem Worgenstartgebiet) Hillsbrad und die westlichen Pestländer waren definitiv das Highlight der Überarbeitungen zu Cataclysm. Die und die Questreihe um den Babyraptor im südlichen Stranglethorn, die in dem neuen Zul’Gurub mündet. Achja, und Redridge 😀