Ryan Wyatt (35) ist der Chef von YouTube Gaming und führt seit einigen Jahre eine Offensive an, große Streamer von Twitch abzuwerben und mit Millionen-Summen auf YouTube zu locken. Aber seine Zeit bei YouTube ist vorbei, er wechselt zu einer Crypto-Firma. Er sei fasziniert von der Blockchain und ihren Möglichkeiten, schreibt er.
Warum war Wyatt so wichtig?
- Mit 27 startete Wyatt 2014 bei YouTube durch. Er hatte die Aufgabe, die „Gamer“ auf YouTube zu repräsentieren, wie er schreibt, und übernahm vor knapp 8 Jahren die Leitung Initiative „YouTube Gaming“. Er stand vor allem für die Idee, Livestreaming auf YouTube zu etablieren: YouTube wird bis heute vor allem als „Video-on-demand“-Plattform genutzt, während Konkurrent Twitch im Gaming mit Livestreaming große Erfolge feiert und die direkte Interaktion zwischen Streamern und Zuschauern betont.
- In seiner Funktion war Wyatt der Frontmann einer Offensive von YouTube, hoffnungsvolle Streamer und Streamerinnen von Twitch abzuwerben und zu YouTube zu locken. Er holte etwa den auf Twitch gebannten dellor zu YouTube oder freute sich darüber, dass die Streamerin Valkyrae auf YouTube zur größten Streamerin der Welt wurde, nachdem er sie von Twitch losgeeist hatte.
- Der Name von Wyatt tauchte immer wieder in den Berichten über die millionenschweren „Angebote, die man nicht ablehnen konnte“ auf, die Streamern in den letzten Monaten ins Haus flatterten. Immerhin ist es YouTube gelungen, mit Streamern wie Ludwig oder TimTheTatman echte Schwergewichte von Twitch abzuwerben.
Gaming-Chef von YouTube wechselt zu Krypto-Firma
Warum geht er jetzt? Wyatt schreibt auf Twitter, dass der Februar 2022 sein letzter Monat bei YouTube sein wird. Er sagt, er sei „fasziniert“ von der Blockchain und dem „web3 Space“. Er wird als CEO zu Polygon Studios wechseln und dort an der Zukunft des Internets, am „web3“, arbeiten, der Firma helfen, sich ein Ökosystem im Gaming, Entertainment, Fashion, News und Sports aufzubauen.
Er sei aufgeregt, zu sehen, was dort auf ihn wartet.
Wie reagiert YouTube? Ziemlich entspannt. In einem Statement von YouTube heißt es, man habe eine „tiefe Bank an talentierten Leadern, um das Geschäft voranzubringen“. Man bedankt sich bei Ryan für seinen „unglaublichen Beitrag“ zu YouTube über die Jahre und freut sich darauf, zu sehen, was er als Nächstes mache.
YouTube legt im Statement nahe, dass 2022 gerade viele Menschen ihre Firmen verlassen, um sich neuen Aufgaben zuzuwenden.
In den USA heißt dieser Trend „The Great Resignation“. Man geht davon aus, dass während der Covid-Pandemie viele Leute die Gelegenheit hatten, ihre Karriere zu überdenken und sich für eine neue Richtung entschieden.
Wyatt scheint seine Zukunft im NFT-Bereich zu sehen, der bei Gamern heftig und kritisch diskutiert wird:
NFT ist 2021 der neue Trend im Gaming, Firmen sind Milliarden $ wert – Aber warum?
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Das passt ja, dass der Mann zu den Crypto-Bros wechselt. Genauso Mist, wie die Streaming-Plattform von YouTube, die immer noch massiv daran krankt, dass man Streamer, denen man nicht schon wegen ihrer Videos folgt, nur sehr schlecht finden kann. Es ist schlicht unverständlich, dass YouTube, da kein gescheites Portal für den Live-Bereich hinbekommt.
Wir müssen uns von diesem „wichtigsten“ trennen.
Es gibt keinen wichtigsten mehr, dass Geschäft ist schnelllebig, die Fluktuation immens.
Wir können gleich -also genau jetzt- die Top 10 auf YT & Twitch löschen und zusammen brechen würde… nix. Innerhalb kürzester Zeit erwachsen 20 neue größte Streamer.
In ein paar Monaten weiß schon niemand mehr wie die alten überhaupt hießen.
Dies ändert natürlich nichts daran, dass einzelne Streamer zur eigenen Marke heranwachsen und ihr Momentun clever nutzen, dementsprechend auch Marktwerkt besitzen. Aber auch hier, was ich sehe ist, dass jeder innerhalb kürzester Zeit ersetzt weden kann.
Die Zeiten sind verrückt, der Pöbel ist wankelmütig, Personenkult & Berieselung zum trotz
Hättest du mehr als die Überschrift gelesen wüsstest du, dass es nicht um einen Streamer sondern einen Manager des Unternehmens geht…
Ich weiß nicht. Ich glaube, es hängt schon sehr viel an Personen.
Man muss halt schauen, warum wer populär ist. Also Ninja – da war die Popularität eng an Fortnite geknüpft.
Aber DrDisrespect/xQc/andere funktionieren unabhängig von dem einen Spiel.
Es gibt schon so Einzelphänomene, die du nicht beliebig ersetzen kannst.
Das sehen wir in ganz vielen Bereichen:
Harry Potter z.b. – das ist ja nicht so, als “Kam danach das nächste megagroße Dinge” oder jetzt Game of Thrones – da ist auch nichts da, was das gleichwertig ersetzt.#
Wer ersetzt denn Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund? Oder Nagelsmann/Rangnick bei Leipzig? Oder Merkel bei der CDU; Wagenknecht bei den Linken? Da hängt ja auch was dran an den Leuten, ein emotionaler Wert, eine bestimmte Identifikation, die über das rein Faktische hinausgeht.
Wenn jetzt xQc von Twitch wegwäre, dann würde natürlich “irgendwer” nachrücken – aber ob der genauso groß/erfolgreich wie xQc wird, weiß man einfach nicht.
Das ist alles nicht so linear und einfach messbar – auf dieser Ebene.
Ich hab das jetzt in Deutschland gesehen bei dem Wirbel um die Schließung von 4players. Da haben einzelne Redakteur wie der Luibl eine andere emotionale/symbolische Bedeutung, die man so nicht ersetzen kann. Maurice Weber bei der GameStar ist auch so ein Typ.
Es war ein stückweit offtopic, ich hatte laut sinniert über diese Thema und zugegeben, es war auch ein wenig überspitzt formuliert. Mir ging es jetzt weniger um den Artikel hier, auslöser war nur die Überschrift.
Du hast Recht mit dem was Du sagst. Nur sprechen wir ggfs. aneinander vorbei oder ich hätte mich klarer ausdrücken müssen. Ich habe nicht gemeint, dass einfach nur alles irgendwie irgendwo ersetzbar ist, wäre ja albern weil viel zu Allgemein. Sonst lässt sich ja zu allem und jedem sagen “dann kommt halt irgendwer oder irgendwas Neues”. Kannst ja nicht ne Regierungsscheffin die 16 Jahre lang die Geschicke dieser Welt beeinflusst hat mit nem Streamer vergleichen auch wenn ich verstehe worauf Du hinaus willst – aber das was Du dort anspricht, Them Identikationsfiguren, dass habe ich nie in Frage gestellt.
Das da so schnell ein Jürgen Klopp kommt ist auzuschliessen, Liverpool existiert seit 1892 – die Premiere League, so wie sie heute aussieht seit 1992. Das Business hat eine lange Historie, Liverpoolt wurde 30 Jahre lang kein Meister mehr, es existieren nur 20 Vereine in der Liga. Alle wissen wie schwer es ist Meister zu werden und dies lässt sich anhand der Vergangenheit ziemlich gut “bemessen” und dementsprechend bemessen die Menschen dem einen Wert bei – also dem Jürgen und dem was er dort leistet.
Ich bezog mich oben schon konkret auf das Streamingbusiness – welches im Grunde genommen noch in den Kinderschuhen steckt, was auch am rasanten Wachstum und steigender Relevanz deutlich wird. Im grund steht noch garnicht genau fest, was wann wie auf Twitch oder YT zum Erfolg führt – weil es einfach alles sein kann. Du hast hier grundsätzlich viel kürzere Zeitspannen und Intervalle, in welchen sich die Top20 um den angesagtesten Scheiss streiten. Ich weiss nicht wie nachhaltig und standhaft das Vermächtnis von Streamern ist. Ich lehne mich aus dem Fenster und sage, das in 2-3 (vielleicht schon vorher) Jahren niemand mehr über xqc sprechen würde wenn dieser ab morgen aufhört zu streamen. Vielleicht sogar schon vorher. Merkel geht in die Geschichte ein, so wie auch Jürgen Klopp bereits Teil selbiger von Liverpool ist.
Während es vollkommen normal ist, dass Meldungen eintrudeln wie “Hans Wurst pennt 15 Std. und bricht Rekord” während übermorgen “Will Würstchen beim Schauen von Die Schlümpfe neue rekord Abos einsackt”.
Ich will sagen, es ist alle noch schwer greifbar, alles wackelt links & rechts, die Audienz ist leidenschaftlich dabei aber – so glaube ich – auch druchaus wankelmütig.
Witzig das Du Luibl erwähnst, ich folge ihm bei seinem neuen Projekt Spielvertiefung. Also na klar, dass jemand andere Menschen toll findet, sie bewunder und toll findet was sie tun habe ich nie in Frage gestellt. Das war und wird nie anders sein.