Wie Goldseller bei WoW ihre eigenen Kollegen verrieten, um eure Accounts sicherer zu machen

Wie Goldseller bei WoW ihre eigenen Kollegen verrieten, um eure Accounts sicherer zu machen

Goldseller in World of Warcraft sind skrupellos – aber auch geschäftige Personen. Einmal haben sie einen Hack an Blizzard verraten, um mehr Gewinn zu machen.

Häufig würde man gerne wissen, wie eigentlich der Alltag bei Blizzard aussieht. Kuriose Vorfälle bei der Entwicklung oder sonderbare Ereignisse bei der Sicherheit der Spieler-Accounts. Doch zum Glück gibt es einen Ex-Entwickler, der aus dem Nähkästchen plaudert. Der hat jetzt verraten, wie ein Goldseller mal eine der gefährlichsten Sicherheitslücken offenbart hat, um sein Geschäft zu schützen.

Wer ist das? Der YouTuber mit dem Namen „Pirate Software“ heißt eigentlich Jason Hall und hat in der Vergangenheit für einige große Unternehmen gearbeitet – darunter eben vor allem Blizzard Entertainment und Amazon. Hier war er vor allem für die Cyber-Security tätig, kümmerte sich also um die Sicherheit der Websites, Spiele und Accounts. Inzwischen ist er auf Twitch riesig gewachsen und auch seine Shorts werden vielen Leuten täglich vorgeschlagen.

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Was ist bei Blizzard vorgefallen? Vor einigen Jahren gab es ein Problem mit der Account-Sicherheit bei World of Warcraft. Zwar hatte man schon früh die 2FA („2-Faktor-Authentifizierung“) eingeführt, bei der man seinen Login mit einem physischen oder digitalen Authenticator noch bestätigen muss, doch das genügte nicht.

Das Sicherheits-Team bei Blizzard bekam Meldung von den Community-Managern. Ein Spieler sei gehackt worden – obwohl der die 2FA aktiviert habe. Hall fand das zuerst sonderbar, doch das Problem häufte sich. In der nächsten Meldung waren es bereits 5 Accounts mit 2FK, dann sogar 200. Die Anzahl der gehackten Accounts stieg rasant an.

Denn dubiose Goldseller (oder „Hacker“) waren in der Lage, diese Sicherheitsmaßnahme zu umgehen und so in den Besitz von fremden Accounts zu kommen.

In der Regel wurden früher (und auch noch heute) Accounts gehackt, um Spielern das erspielte Gold zu klauen und das dann wiederum zu verkaufen. Beides ist natürlich verboten.

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Viele Spieler haben damals ihr Gold verloren, als ihre Accounts von Betrügern übernommen wurden.

Warum haben Goldseller den Trick verraten? Wie so oft: Geld. Denn nachdem sich bei den Goldsellern rumgesprochen hatte, wie man die Sicherheit der 2FA umgehen kann, nahm die Anzahl der täglich gehackten Accounts immer weiter zu. Das wiederum spülte immer mehr WoW-Gold auf den Markt, der von den Goldsellern verkauft wurde, was wiederum den Preis des WoW-Golds drückte.

Einer der größten Goldseller war der Ansicht, dass das ein kurzfristiges Vorgehen sei. Denn durch den fallenden Goldpreis, würde man nicht mehr lange genug daran verdienen können. Also ging er den nächsten logischen Schritt:

Der Goldseller ging ins offizielle Blizzard-Forum und verriet, wie seine Kollegen in der Lage waren, die 2FA zu umgehen. Er bat darum, dass man diese Sicherheitslücke schnell wieder schließen soll, damit er „von seiner Arbeit wieder leben könne“ – eine Arbeit, die laut WoW-Regelwerk eigentlich verboten ist.

Hall und seinem Team war es letztlich möglich, durch diesen Hinweis die Sicherheitslücke zu schließen und damit zu verhindern, dass noch mehr Spieler gehackt wurden.

Das dürfte wohl einer der kuriosesten Vorfälle sein. Gleichzeitig ist das aber wohl eine der wenigen Geschichten, in denen die Rufe von „Blizzard arbeitet doch mit den Goldsellern zusammen“ wirklich mal recht haben.

Zuletzt gibt Hall noch einen Tipp: Wenn ein Unternehmen euch auffordert, das Passwort zu ändern, dann tut das auch. Einfach das gleiche Passwort noch einmal einzusetzen, sei eine ziemlich dumme Idee.

Manchmal verliert man den Account aber auch nicht an Hacker – sondern, weil man einfach zu nett ist.

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Majora

Ich will nicht als Klugscheißer rüber kommen aber goldseller arbeiten nicht als ein Unternehmen zusammen, darum sind sie keine Kollegen sondern Konkurrenten. Da ist das was legale Unternehmer zb auf eBay und co abgezogen haben, um einiges schlimmer, etwa die Abmahn Wellen weil ein anderer Verkäufer, irgendwo ein Komma falsch gesetzt hat oder ein Satz im Artikel gefehlt hat, glaube das abmahnen wegen Fehler in AGBs auf Shop Seiten gibt’s sogar heute noch.
Oder was in etwa moralisch auf selber Stufe steht sind diese gaming Seiten, die hin und wieder Artikel von anderen Seiten 1 zu 1 kopieren, keine Quelle nennen und fals doch, fehlt der Link zur besagten Quelle 😂

Also was Konkurrenz unter “Kollegen” betrifft und das ausstechen der Mitbewerber untereinander betrifft, ist das doch heute völlig normal, jede Moral, Ethik und Prinzipien über Board zu werfen. Wer nur ansatzweise Mitleid hat wird gnadenlos ausgenutzt oder sabotiert. Ich weiß mein Weltbild ist ziemlich finster, nur leben wir halt in einer Gesellschaft wo nach unten getreten und nach oben gegriffen wird. Ich will das politische Thema nicht auf machen darum mach ich hier Mal den Punkt”.”

Necplu

Jede Wette dass Blizzard selbst Goldseller Firmen aufgemacht hat und Gold an Spieler verkauft hat, um noch mehr Geld zu verdienen. Warum sollte eine Firma ihr eigenes Produkt, in diesem Fall die eigene Währung nicht verkaufen? Wer darf gegen die AGBs verstoßen? Richtig, derjenige der sie aufgestellt hat. Natürlich gab es auch illegales verkaufen und Account Hacking. Ich behaupte bestimmt nicht dass Blizzard die eigenen Kunden hackt.

Necplu

Die Marke gab es nicht seit Beginn an. Ich hätte das wohl dazuschreiben sollen. Was ich auch vergessen habe ist, dass ich mir den Kommentar sparen könnte weil er sofort ausgehebelt wird und man mir nen Aluhut aufsetzen wird. Sry meine Schuld, werde mich bessern.

N0ma

“Goldseller ..sind skrupellos”
wobei auch hier wiedermal der Satz gilt, was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank …

Zuletzt bearbeitet vor 24 Tagen von N0ma
Majora

Den Satz kannte ich so nicht aber er trifft den Nagel auf den Kopf 😆

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