Viele Spieler haben mit WoW Classic wieder aufgehört. Wir haben fünf Gründe ermittelt, weshalb ihr dem alten Azeroth den Rücken gekehrt habt.
Vor einigen Tagen haben wir unsere Leser gefragt, aus welchen Gründen sie World of Warcraft Classic an den Nagel gehängt haben und sich wieder anderen Spielen zuwandten. Ihr habt fleißig an der Umfrage teilgenommen, sodass wir jetzt über die Ergebnisse sprechen können. Wir konnten mehrere Gründe ausfindig machen, warum einige Spieler nicht mehr an WoW Classic festgehalten haben.
Zuerst muss gesagt sein, dass die Begründungen vielfältig sind und alle recht nah beieinander liegen. In der Abstimmung liegen mehrere Begründungen nur wenige Stimmen auseinander. Lediglich der Hauptgrund, also unser Platz 1, hat einen riesigen Vorsprung und scheint für besonders viele Spieler ein Problem geworden zu sein.
Deswegen gibt es hier einen Schnelldurchlauf der Plätze 10 bis 6.
- Platz 10: Die Population der Fraktionen ist nicht ausgeglichen (2%)
- Platz 9: Das Spiel ist zu leicht und bietet keine Herausforderung (3%)
- Platz 8: Es gibt zu viel Grind (3%)
- Platz 7: Das Spiel ist nicht so gut, wie ihr es in Erinnerung hattet (5%)
- Platz 6: Andere Gründe (5%)
Platz 5: Es gibt im Spiel nichts zu tun (kein Content)
Im Gegensatz zum aktuellen World of Warcraft hat Classic noch keine 7 Erweiterungen auf dem Buckel und bot deswegen für einige Spieler schlicht zu wenig Inhalt. Wer es durch die Level-Phase geschafft hatte, der hat nur recht wenige Aktivitäten, die er in Angriff nehmen kann. Wer Spaß an Dungeons und Raids hat und gerne die Tier-Sets sammeln will, der wird noch ein wenig motiviert.
Doch wer sich lieber nach anderen Aktivitäten umschaut, der hat in Classic nicht viel zu tun – so zumindest die Meinung von immerhin 5% der abgegebenen Stimmen.
So schreibt unser Nutzer IchhassePvP:
Sämtliche Dungeons und der bisherige Raid-Content sind von ihrem Schwierigkeitsgrad her einfach lächerlich für jemanden, der das Spiel um die 10 Jahre intensiv gespielt hat und dabei um Welten härtere Endgame-Dungeons und um ganze Universen härteren Raid-Content erfolgreich gespielt hat.
Dazu fehlt mir ehrlich gesagt sinnvolle Beschäftigung in Dungeons im Endgame, nachdem man sein Pre-Raid-Gear zusammen hat.
Platz 4: Ihr seid zu „Retail“-WoW gewechselt
Mit WoW Classic haben viele Spieler erneut ein Abo bei Blizzard abgeschlossen, doch nicht alle sind lange bei Classic geblieben. Da sich die beiden WoW-Varianten das gleiche Abonnement teilen, war es einfach, kurz in „Retail“-WoW reinzuschauen. 6% der Stimmen gaben an, dass sie inzwischen zum ersten Mal oder wieder in Battle for Azeroth unterwegs sind und Classic den Rücken gekehrt haben.
So hatte der Classic-Boom auch eine gute Sache für das aktuelle WoW und hat da zu einem kleinen Spielersegen geführt.
Platz 3: Die Community verhält sich nicht wie damals
Einer der immer wieder genannten Hauptgründe ist, dass die Community von World of Warcraft sich nicht mehr so verhält, wie sie das vor knapp 15 Jahren getan hat. Ob das wirklich nur an den Spielern liegt ist schwer zu sagen, da sich auch die Umstände geändert haben. Heute sind Informationen durch das Internet viel einfacher zugänglich und Fachseiten mit Tipps und Tricks gibt es wie Sand am Meer. Das hat dazu geführt, dass viele Spieler „effektiver“ und somit auch ehrgeiziger zocken. Die verringerte Zeit vieler Spieler sorgt zusätzlich dafür, dass man die Freizeit möglichst intensiv und effektiv gestalten will.
Doch damit ist offenbar ein wenig der Spirit des ursprünglichen WoW Classic verloren gegangen. Denn ganze 7% gaben an, dass die Community sich einfach nicht mehr so verhält wie damals.
Platz 2: Die Freunde spielen nicht mehr
Auf dem zweiten Platz liegt ebenfalls ein Grund, der mit der sozialen Komponente zu tun hat. Diesmal geht es aber nicht um verändertes Verhalten sondern um das schlichte Fehlen. In vielen Fällen haben die Freunde nämlich aufgehört, WoW zu spielen und das schmälert die Motivation, überhaupt noch in Classic einzuloggen.
Immerhin war einer der großen Punkte von Classic, dass man hier noch ein enges Gefühl von Community und Gemeinschaft hatte. Dungeons werden nicht mit Fremden bestritten, sondern mit einem engen Freundeskreis und der Gilde. Wenn genau dieser Freundeskreis wegbricht, verliert Classic viel von seinem Reiz. Für 7% der abgegebenen Stimmen war dies der ausschlaggebende Grund, Classic zu den Akten zu legen.
Platz 1: Das Spiel benötigt zu viel Zeit
Dass dieser Grund auf Platz 1 landet, ist zwar wenig verwunderlich, aber das Ausmaß des Vorsprungs ist schon beachtlich. Mit 28% der abgegebenen Stimmen ist die Zeit der ausschlaggebende Faktor, warum WoW Classic einige Spieler wieder verloren hat. Immerhin waren sogar Dungeons damals gigantisch – das hatte einen Grund.
Im Spiel benötigen die meisten Aktivitäten recht viel Zeit. Egal ob man einen Dungeon besucht, sich einer Raidgruppe anschließt oder Quests abschließen will. Alle Aktivitäten haben große Reisewege und manche Dungeons sind in weniger als 2 Stunden kaum zu bewältigen. Wer hier nicht besonders viel von seiner Freizeit opfern möchte, der wird kaum Fortschritte erzielen.
Dazu schreibt unser Nutzer Betty:
Es lag nicht direkt am Spiel, eher an mir.
Habe einfach (wie früher) zu viel Zeit am Rechner und weniger mit wichtigen Dingen und Aufgaben verbracht. Ich musste mich zügeln und habe es dann ganz gelassen.
Buggi geht es ganz ähnlich:
Ich habe nicht mehr die Zeit, wie ich sie noch zum Release hatte. Mit Familie und Job ist es mir nicht möglich, die Zeit zu investieren, die es bräuchte, um erfolgreich zu sein. Vielleicht werde ich mit BWL wieder zurückkehren und meinen Schurken auf 60 bringen.
Der Hauptgrund ist also nicht, dass das Spiel keinen Spaß macht, sondern dass schlicht die Zeit der Spieler nicht mehr ausreicht, um den eigenen Anforderungen und Wünschen im Spiel gerecht zu werden.
Entspricht das Ergebnis euren Erwartungen? Oder hättet ihr andere Gründe als gewichtiger eingestuft?
In WoW Classic gibt es übrigens bald “neue” Inhalte, denn:
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Ich wollte nur ein wenig die Vanilla Nostalgie in Erfahrung bringen. Bin damals erst mit Burning Crusade als Casual eingestiegen und habe über die Jahre immer gehört, wie toll Vanilla doch war. Habe mir bis lvl 30 alles bisschen angeschaut und hat auch Spaß gemacht, aber der Zeitaufwand war mir da doch zu hoch.
Vielleicht spiele ich irgendwann mal wieder ne Runde Kriegshymnenschlucht oder Arathibecken, aber mehr muss auch nicht sein.
Ein wenig Paradox ist das mit der Zeit ja schon, verständlich zwar, aber halt auch merkwürdig.
Alle MMOs fressen Zeit, wenn man halbwegs intensiv dabei ist, Menschen die das zb. wegen Familie nicht mitgehen können, sollten da wirklich nicht einsteigen.
WoW und Co. haben genug Privatleben negativ beeinflusst, das ist die Kehrseite der Szene.
Sehe ich ganz genauso, spätestens durch den ganzen Azerit-Grind ist die benötigte Zeit nicht so extrem unterschiedlich zwischen “Retail”-WoW und Classic.
Selbstverständlich dauert die Level-Phase in Classic deutlich länger, nur auch die muss man ja nicht binnen weniger RL Tage durchziehen, auch das lässt sich strecken und mit sehr, sehr wenig verfügbarer Zeit auf mehrere Monate aufteilen.
Sicherlich dauert ein Classic-Dungeon erheblich länger als die heutigen Fast-Food-Dungeons, nur hat das ganz genauso wie die Levelphase in Classic mal ein Ende.
Wie war es denn in Legion? Mit dem “Endlos-Talent” der Artefaktwaffen war es ein stetig weiter zu betreibender schier unaufhörlicher Grind.
Also wer da nicht den Ehrgeiz hatte seine Performance möglichst maximal zu pushen, soviel es seine verfügbare Spielzeit eben hergibt, der brauchte sicherlich erheblich weniger Zeit.
Nur wer eben halbwegs ehrgeizig oder einigermaßen kompetitiv gespielt hat, der brauchte sicherlich kaum spürbar weniger Zeit als das in einem Classic der Fall ist.
Und wie schon erwähnt, hat in Classic einiges ein absehbares Ende, was man von dem angesprochenen Artefakt-Macht-Grind nicht behaupten konnte.
Somit ist das Zeit Argument aus meiner Sicht ganz eindeutig der sehr “casual” spielenden Spielergruppe zuzuordnen, welche für den Zeitaufwand in “Retail” keinerlei Maßstab ist, wenn man die benötigte Zeit zwischen “Retail” und Classic gegenrechnen möchte, um zu einem halbwegs sinnvollen Ergebnis kommen zu können.
Dass MMORPG’s im Allgemeinen sehr zeitintensiv sind, wenn man eben entsprechend ehrgeizig bzw. einigermaßen kompetitiv spielen möchte ist keineswegs eine neue Erkenntnis.
Ebenso wenig ist es neu dass es als sehr “casual” spielendender Spieler weit weniger Zeit benötigt, nur kann man eben nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern wenn dann muss man beides intensiv im Endgame spielen um zu einem brauchbaren Vergleich zu kommen.
Würde ich etwas anders formulieren. Viel vom Classic-Inhalt ist darauf ausgelegt den “Inhalt” zu strecken. Das geschieht durch viel Grind, lange Reisewege und Laufwege (egal ob Dungeon oder Spielwelt). Der Kerninhalt ist sicherlich heute noch so Spaßig wie damals, nur wird die Zeit zwischen dem Spaß heute anders wahrgenommen.
Kurios finde ich das Argument mit der Spielzeit.
Ich habe mich von Classic wieder zu (sehr wenig) Retail begeben. Aber auch dort dauern viele Dinge relativ lange und es gibt diverse Timesinks. Um aufzuholen muss man mittlerweile eben nicht nur das entsprechende Gear sammeln sondern auch zusätzliche Erfahrungspunkte für das Herz von Azeroth. Pro Level ist das zwar nicht viel aber wenn man einen Twink mit einer Kette unter Level 20 hat, dauert das ebenfalls einigermaßen lange.
Zudem darf ich mit diesem Twink (Blut DK mit GS 355) nicht mal in Heroics. Heißt ich muss entweder normale Dungeons grinden oder in Nazatar/Mechagon die Questreihen machen und dann dort grinden. Ja, der Progess ist nicht so sprunghaft wie in Classic und deutlich angenehmer, kostet aber auch einigermaßen viel Zeit.
Du vergisst das viele mit Classic wieder angefangen haben die vorher kein Retail gespielt haben oder zumindest schon seit Vanilla Zeiten nicht mehr, deren Lebensumstände sind einfach sehr stark anders als zu ihren WoW Zeiten.
Mir ging es ganz genau so, man realisiert dann irgendwann mit der Zeit warum man eigentlich mit MMOrpgs aufgehört hat.
Das ist richtig. Und natürlich ein vollkommen valider Grund aktuell nicht mehr Classic zu spielen. Aber das hat grundsätzlich nicht viel mit Classic selbst zu tun, sondern trifft auf viele andere MMOs bzw. Retail ebenfalls zu.
Absolut richtig selbst wenn ich mir momentan Destiny 2 anschaue ist das der totale Grind.
Weils alt und langwierig ist.
Naja, ich kann stetig nur das Selbe sagen.
Wie schon unmittelbar nach Eröffnung der offiziellen Classic Foren, bin ich auch heute noch der Meinung dass mir Burning Crusade sehr viel mehr zu bieten hätte.
Nicht nur dass der in Classic doch extreme Verbrauchsgüter-Grind in einem Burning Crusade sehr, sehr viel niedriger ausfällt, auch findet man dort ein Marken-System in den Endgame-Dungeons und Raids, wodurch ich zumindest deutlich länger Beschäftigung in Dungeons finden würde als das in Classic der Fall ist.
Obendrein fällt auch der Schwierigkeitsgrad in Burning Crusade höher aus, auch das würde mich sicherlich entgegenkommen.
Allein schon der HC Modus der Dungeons bietet da sehr viel mehr Anspruch als ihn jeder Classic Dungeon bietet, auch wenn natürlich Burning Crusade Dungeons leider praktisch alle Schlauch-Dungeons sind und man auf so große Labyrinthe wie die Schwarzfelstiefen oder auch Maraudon verzichten muss.
Wer weiß vielleicht entschließen sie sich ja doch eines Tages noch TBC Server zu bringen, wenn der Classic Content irgendwann mal restlos ausgelutscht ist.
Hatte bei der original Umfrage nicht mitgemacht, aber bei mir ist es gleiche top Grund: Zeit. Zusammen mit zwei anderen Faktoren: Abo und Grind.
Ich habe keine Lust für ein Spiel, das so grindy ist und viel Zeit frisst noch ein Abo zu bezahlen, weil der Burnout bei einem grind heavy game echt schnell eintritt und dann kann man quasi keine Pause machen, weil dann ja wieder das Abo fällig wird. Ich glaube, dass ich wesentlich öfter reinschauen würde, wenn das Spiel Buytoplay wäre.
Der große Hype von WoW ist vorbei. Da helfen auch keine weiteren DLCs. Auch ich habe es viele Jahre gespielt. Aber allein schon die ständigen monatlichen Kosten, war es mir nicht mehr wert.
Günstiger wie Rauchen, Alkohol, Kinobesuch…
Das ist das biliige Totschlag Argument vom harten suchti Kern. Tatsache bleibt Abo von mir aus dann aber bitte den Rest kostenlos. Gibt’s das nicht ist es unverschämt und nicht spielerfreunflich
Was meinst du mit dem “Rest” kostenlos? Wenn ich fragen darf. Charaktertransfer etc.?
er meinte das spiel+erweiterung.
die abo kosten sind mir auch zu hoch.
dann holt man sich 2 monate und spielt vielleicht nur einen davon.
denke das system mit dem abomodell ist eh nichtmehr zeitgemäß.
allerdings sind mir auch die preise von ingame währung (allgemein) zu hoch um einen itemshop und somit den entwickler zu unterstützen.
bei eso ist es ähnlich.
spiel+erweiterung kosten geld.
die neue erweiterung wird bis 80 euro angeboten wenn ich mich nicht irre, dazu gibts ingameshop und wer möchte abomodell.
das ist schon ziemlich viel für 1 spiel.
ESO kannst du komplett ohne Abo spielen und die Erweiterung kostet 40€ und ist quasi die einzige Form in der du ein fortlaufendes Spiel bezahlen MUSST! Jährlich!
Irgendwann wird man auch geizig…
Wenn du dir die 80€ Edition kaufst ist es ja deine Entscheidung, man braucht diese aber definitv nicht und lohnt sich auch nicht wirklich.
Die teuerste Version ist aber die physische mit der Statue für 130€, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.
Natürlich spiel und Erweiterungen sowass sollte gratis sein wenn man schon mit nen Ingame schon belästigt und Abo belästigt wird.. Das hat mobile Niveau… Sachen wie Charakter transfers etc. Sind extra Sachen die von mir aus extra kostet können alles andere sollte wenn man schon Abo bezahlt gratis sein