Der Erschaffer von Deadly Boss Mods, einem beliebten Addon für World of Warcraft, steht am Abgrund. Doch die Spieler helfen sofort über die Plattform Patreon.
Wer in World of Warcraft die Dungeons besucht oder regelmäßig in Raids unterwegs ist, hat sicher schon von dem Interface-Addon „Deadly Boss Mods“ gehört – von DBM. Für viele Spieler ist es eine Pflicht-Erweiterung, ohne die sie kaum losziehen würden.
Der Autor dieses Addons ist jedoch eine Person und steht ganz alleine. Und diese Person hat bisher 24/7 am AddOn gearbeitet. Jetzt hat er seinen geistigen und körperlichen Zustand der Community gebeichtet.
Was ist Deadly Boss Mods? Deadly Boss Mods ist eine Interface-Erweiterung für World of Warcraft, die vielen Spielern eine Hilfe ist. Sie erweitert das Spiel um Timer und große Signaltöne, wann immer es etwas zu beachten gibt.
So erscheint etwa eine Warnung,
- wenn ein Boss einen Zauber wirkt, den man dringend unterbrechen sollte
- oder der Charakter einem Flächeneffekt ausweichen muss.
Vor allem Raider im aktuellen Content profitieren von DBM.
Besonders für Spieler, die sich nicht lange in Bosskämpfe einlesen wollen, ist Deadly Boss Mods eine große Hilfe. Aber auch von Natur aus unaufmerksame Spieler können damit zu soliden Gruppen-Kameraden werden.
Nebenbei ist Deadly Boss Mods auch noch das Addon, das am meisten von allen heruntergeladen wurden. DBM zählte auch für uns zu einem der Pflicht-Addons für Battle for Azeroth.
Wer ist der Autor? Der Autor des Addons arbeitet unter dem Namen MysticalOS und ist der einzige Entwickler, der an dem Addon schreibt. Um das Addon auf dem neusten Stand zu halten, muss er quasi seine ganze Frei- und Arbeitszeit in das Projekt stecken. Nebenbei pflegt er auch noch seine 70-jährige Mutter, die viele Tätigkeiten alleine nicht mehr bewältigen kann.
Außerdem kann sich MysticalOS mit seinem Einkommen keine Krankenversicherung leisten und müsste dringend eine Zahn-OP hinter sich bringen, die er sich ebenfalls nicht leisten kann.
Auch geht er darauf ein, dass er wortwörtlich „keine Freunde habe“ – die Arbeit am Addon, zu dem auch permanentes mythisches Raiden gehört, und das Pflegen seiner Mutter frisst einfach alle Zeit auf.
Community hilft sofort: Der lange und bewegende Post hat seine Wirkung erzielt. Nach wenigen Stunden stieg die Anzahl seiner Unterstützer auf Patreon von knapp 500 auf über 1600 an. Auch wenn es keine genauen Zahlen gibt, ist das ein monatliches Plus von mindestens 1100$ – vermutlich aber deutlich mehr.
Patreon-Unterstützer zahlen monatlich einen Betrag, um Künstler dabei zu unterstützen, etwas zu erschaffen.
Inzwischen sind 6 von 7 Spendenzielen erreicht, die es MysticalOS etwa ermöglichen, einen zweiten Entwickler in Vollzeit zu beschäftigen und sich endlich einen neuen PC zu kaufen, damit er „nicht mehr auf einem Toaster entwickeln und testen muss“.
Allerdings gibt es in der Community auch Stimmen, die davon abraten, MysticalOS zu helfen. In seinem Post offenbare er nämlich, dass sein „Leben schwer aus den Fugen geraten sei“ und wer ihm nun Geld spende, würde ihn bei diesem ungesunden Lebensstil noch helfen.
Die meisten Spieler sehen das jedoch anders und denken, dass mit einem deutlich geregelten Einkommen über Patreon viel des Drucks und Stresses von MysticalOS abfallen werde und das eine positive Entwicklung sei. Mit einem weiteren Entwickler als Hilfe könne er auch mehr Zeit für andere Dinge aufwenden und endlich wieder soziale Kontakte pflegen.
Wenn ihr Deadly Boss Mods selbst nutzt und den Entwickler ebenfalls unterstützen wollt, könnt ihr dies über seine Patreon-Seite tun.
Was haltet ihr von dieser Geschichte? Ist es toll, dass die Community sofort so solidarisch reagiert und einem Addon-Entwickler hilft, der seit über 10 Jahren wichtiger Bestandteil von WoW ist?
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An sich wiedereinmal eine tolle Geschichte, die zeigt, dass die Community viel bewirken kann wenn sie mal dazu aufgerufen wird, mir hat das Add on sicher das eine oder andere mal buchstäblich den Hintern gerettet und wenn man sich mal selbst an Add ons gewagt hat, weiß man wie zeitfressend das sein kann. Über den Nutzen lässt sich dahingehend immer streiten, hardcore und progressraider werden sicher darauf verzichten können, da sie eh fast jeden Encounter kennen aber für Einsteiger sind solche Programme immer eine Bereicherung vor Allem wenn man bedenkt, wie viele Zocker gern mal in AOE stehen bleiben und sich wundern warum sie sterben oder zu dämlich sind mal nen interrupt zu wirken 😉
Und dennoch sehe ich hier einen klaren Unterschied zwischen:
– “X-Phasen die ich getrost ignorieren kann, weil eh eine Warnung/Signal kommt” und
– “ich muss den Boss beobachten um die paar Phasen zu erkennen”
Die vielen (komplexen) Phasen dienen hier meiner Meinung lediglich dazu den “Schwierigkeitsgrad” oben zu halten…
Ich hab sowas ähnliches wie DBM für das Spiel Rift programmiert.
Bei mir war die Hauptmotivation das Programmieren mit Python zu lernen und hab da etliche Stunden an Arbeit investiert kann mir also gut vorstellen was bei ihm da an Arbeit eingeflossen ist da WoW ja deutlich umfangreicher ist und mehr Möglichkeiten beim programmieren mit der Skriptsprache Lua erlaubt als in Rift. Ich find es jedenfalls toll das die Community ihn unterstützt.
https://www.youtube.com/wat…
Nutze eigentlich schon länger nur noch BigWigs und nicht mehr DBM. DBM war mir irgendwann einfach zu aufdringlich mit allem, selbst wenn man die Geräusche ausstellen konnte. Konnte mich mit BigWigs mehr anfreunden.
Hilfe zur Selbsthilfe. Als Dank für seine tolle Arbeit. Irgendwann müsste er sowieso den Absprung schaffen, geht ja nicht bis ins Rentenalter so weiter.
Ich bin ja durchaus optimistisch, aber ich glaube auch nicht, dass WoW bis in sein Rentenalter noch läuft 😉
Die Aktion an sich finde ich klasse aber dass solche Addons geduldet werden (auch von seitens Blizzard) verstehe ich nicht wirklich…
Ja, es macht vieles einfacher und damit auch zugänglicher, aber warum macht sich Blizzard dann immer wieder die Mühe neue Mechaniken für die Raids ausdenken, wenn – ein “Einmann”-Addon” – die ganze Sache wieder (mehr oder weniger) nutzlos macht?
Naja Blizzard passt den Content halt an warum sollen sie sich selber die Mühe machen wenn es die Spieler/Hobbyprogrammierer gratis erledigen? So funktioniert doch das Addonding.
Ohne Addon ist es in meinen Auge fast nicht mehr möglich zu raiden.
Als Heiler konnte ich in Classic noch mit tappen und klicken spielen aber das Tempo hat jedoch von Addon zu Addon angezogen.
Wo man früher noch 3Sek Reaktionszeit hatte ist es nun vielleicht noch eine… Ohne Healbot könnte ich zusammenpacken.
DBM nutze ich zwar auch aber ich könnt drauf verzichten wenn es hart auf hart kommt aber war sollte ich 😉
Das einzige Addons die ich mir wegwünsche sind diese unsäglichen DPS Meter
die spielerische Qualität der Leute hat abgenommen seit alle mit einem Auge auf dieses Drecksding schielen.
Oh das sehe ich genau umgedreht.
Spiele zwar jetzt schon ca 1 Jahr nicht mehr, doch ich kann mich erinnern, das wir einen Heiler im Raid hatten der ohne Addons spielte. Und der Typ war/ist der Kracher.
Ich dagegen kann mir raiden ohne DBM kaum noch vorstellen. Jede Pfütze, jeder Zauber vom Boss und ich würde – wahrscheinlich genau wie alle anderen DDs – meine Rota unterbrechen und mein Damage würde ins bodenlose sinken.
Die DPS Meter fand ich für mich wichtig. Ich habe die immer auseinandergepflückt und geschaut, wie manche mit dem gleichen Char und Specc deutlich mehr Schaden machten. Das hat mich viel weiter gebracht und mir auch ein anderes Klassenverständnis gegeben.
Geprollt wurde damit nicht!!
Seit sie das Raidgrid überarbeitet haben, brauche ich auch nichts mehr außer Mouseove-Makros. Vorher habe ich Grid benutzt. Keine Ahnung, was Healbot oder Decursive und wie sie alle heißen überhaupt machen.
Aber ist nicht genau DAS der Fehler?
Aber ja, immer schön weiter die Addons nutzen anstatt sich gesammelt bei Blizzard zu Beschweren dass der Content nicht/nur schwer (ohne Addons) machbar ist….
Es wird sich ja ansonsten auch immer über jede “Nadel im Heuhaufen” beschwert…. (siehe dieses “Herz von Azeroth”-Ding oder Rufquests)
Ist natürlich Hase und Igel Prinzip. Je mehr die Addons helfen, je mehr muss Blizzard den Schwierigkeitsgrad anziehen.
Ich hätte nichts dagegen wenn DBM und Co. wegfallen würden.
In EQ2 gab es zwar viele Möglichkeiten zum UI-Modding, aber dank fehlender Programierschnittstelle keine Möglichkeit zur Automatisierung.
Als Addon gab es ansonsten noch einen Logfile-Parser, der auch die dir verhassten DPS-Auswertungen lieferte.
Da ein Nischenspiel gabs keine Videos zum ansehen wie man es macht, das musste man selber rausfinden. Random – Raids auf aktuellem Level hätte niemand ausprobiert, ohne feste Raidgemeinschaft ging nichts.
Der Logfile-Parser war ein wichtiges Instrument, um die Bossmechaniken überhaupt heraus zu finden. Ich habe dank dieses Teils überhaupt erst richtig spielen gelernt, das geht ohne diese Info’s einfach nicht.
Timer im Auge zu haben, oder auch den Boss zu beobacheten, wann er eine gewisse Fähigkeit einsetzt, war die Aufgabe eines Spielers, Fernkämpfer oder Supporter.
Ich fand die Modding-Möglichkeiten in EQ2 genau richtig dosiert, echten Automatisierungen stehe ich eher kritisch gegenüber.
Automatisiert wird ja auch nichts. Nur Dinge auffälliger gemacht. Anstatt, dass du auf eine Animation des Bosses achten musst, kriegst du halt eine Einblendung mit Warnton. Wenn du irgendwo drinstehst genauso. Es gibt eine kleine Leiste mit Timern für regelmäßige Bossfähigkeiten und Phasenwechsel und eine Liste der Charakteren, die innerhalb einer vorgegebenen Reichweite von dir stehen (dieses Radar von dem Screenshot hat Blizz ja in Legion tatsächlich verboten. Das ging ihnen dann auch zu weit.)
Und Bossfähigkeiten rauskriegen, indem man Logfiles analysiert geht mir auch zu weit. Abgesehen davon, dass durch die Position von WoW ja sowieso schon nach wenigen Tagen überall Guides im Internet zu finden sind.
Du kriegst einen Warnton, es muss sich keiner Gedanken drum machen, wie die Warnung erzeugt wird. Das haben schon andere für euch getan. Wir haben da eine unterschiedliche Auffassung von Automatisierung – wo beginnt die bei dir?
Der normale WoW – Spieler ist darauf angewiesen, dass jemand schon für ihn die Lösung erarbeitet hat, es wird erwartet, dass er sich im Netz anschaut wie es geht. Selber analysieren geht den Leuten zu weit, klar.
In EQ2 habe ich die Erfahrung gemacht, dass es, selbst wenn es mal einen Guide gab, der nicht viel gebracht hat. Es gibt zu viele Klassen, außerdem zusätzlich reine Supporter-Klassen. Die gleiche Taktik mit anderer Raidzusammenstellung funktioniert nicht unbedingt. Das selber herausfinden wie man es macht, ist dort Teil des Spiels gewesen.
So seid ihr in WoW sicher viel schneller in den Raids und könnt das Ganze in wild zusammengewürfelten Gruppen schaffen.
Das Gefühl, wenn ein Endboss nach Monaten das Erste mal liegt, und im TS die Hölle los ist, werdet ihr aber nie erfahren.
Also versteht mich nicht falsch, aber es wäre wohl sinnvoller, die codebasis OS zu machen und irgendwo auf github zu droppen und dann sollen sich mehrere Leute die Arbeit teilen. So bringt das ja auch nix
Nun, eventuell möchte er sein “Baby” auch ganz einfach für sich behalten und alleine daran werkeln. Verübeln kann ich es ihm nicht.
Klar möchte er das. Anders lässt sich ja kaum erklären, dass er sein Leben ned so ganz in den Griff bekommt.
Wird er aber auch noch mitbekommen, denn Patron Spenden nach Aufruf sind idR ne temporäre Geschichte. Und bei Lebenshaltung gehts im Kern darum, was gesichert monatlich reinkommt.
Wahnsinn das hinter dem Addon nur einer steckt und der daraus bis dator, kaum Profit rausgeschlagen hat . Berichtet doch etwas mehr davon , besonders wenn Blizzard reagiert .
Eventuell sollte er einfach damit aufhören?!
Programmierer sind generell sehr gefragt und er würde mit Sicherheit recht schnell einen geregelten Job bekommen mit normalen Arbeitszeiten.
Damit einhergehend würde er auch wieder neue Leute kennen lernen und eventuell neue Freundschaften schließen können.
Mir tut er auf jeden Fall leid!
Vielleicht macht er aber auch etwas was er liebt? Wenn jemand etwas mit Passion macht, kann es halt auch passieren, das man sich an den Rand seiner Kräfte oder gar bis zur Selbstaufgabe hineinstürzt. (Das er aktuell keine Freunde daran hat, kann man ja verstehen. Aber egal ist es ihm eben auch nicht.)
Ihm zu raten aufzuhören ist in etwa so als würde man ihm sein Lebenswerk nehmen wollen. Der gute Herr solle einfach an seinem Marketing arbeiten und einen Weg finden es auf eine andere Ebene zu heben. Dann ein Team aufbauen und einen Weg finden seine eigene Belastung auf andere zu verteilen. So bleibt ihm weiterhin das machen was er liebt/liebte ohne sich selbst zugrunde zu richten.
Er würde mit Sicherheit nen Job bekommen, Blizzard selbst hat ihm schon mehrfach was Angeboten.
Mit nem fulltime Pflegefall Zuhause aber schwer realisierbar, besonders in den Staaten wo es kaum unterstützung für sowas gibt.
Hätte niemals gedacht das da nur eine Person hinter DBM steckt die das quasi für Lau macht….Das allein ist ja schon ne wahnsinns Leistung.
Da kann man ruhig mit paar € supporten.
Kam noch keine Reaktion von Blizzard zu dem Thema? Eigentlich sind sie doch in solchen Dingen sehr sozial.
Bisher noch nicht.