Matt Firor, der Kopf hinter dem Fantasy-MMORPG The Elder Scrolls Online, hat sich zum aktuellen Stand von TESO geäußert: Das Färben von Rüstungen kommt bald ins Spiel, der EU-Server noch im Sommer nach Frankfurt am Main und der neue Patch auf den Test-Server, der ab sofort allen offensteht.
Firor kündigt an, mit einigen Design-Konzepten TESOs zu brechen. So will man stärkere Items einführen, die auch schwerer zu bekommen sein werden, und sich noch einmal kräftig den Veteranen-Rängen widmen.
Firor begann seinen Brief an die Fans mit einem Dank für all das Lob, aber auch für die Kritik am Spiel. Das zeige, dass The Elder Scrolls Online eine passionierte und lebendige Community aufgebaut habe mit vielen Spielern, die sich um das Spiel sorgen.
Nerfs und Balances: Drachenritter runter, Nachtklinge rauf
Beim Balancing hat man es auf den Drachenritter abgesehen. Der sei im Moment noch zu stark, gerade was seine Überlebensfähigkeit angeht. Hier wolle man aber, entgegen anderslautender Gerüchte aus der Community, Maß halten und es nicht übertreiben. Überhaupt sei das beim Balancing das Wichtigste.
Auf der anderen Seite des Balance-Pendels befindet sich die Nachtklinge, die Firor selbst hauptsächlich spielt. Die erscheine einigen Spieler noch als zu schwach, hier wolle man nachbessern.
Eine weitere Balance-Geschichte war der Nerf der Fähigkeit „Harsche Hiebe“ des Templers im letzten Patch, die stand nicht in den Patchnotizen. Dafür entschuldigte sich Firor, das sei keine Absicht gewesen.
Bei „Harsche Hiebe“ wurde die Cast-Zeit so stark nach oben gesetzt, dass manche Templer glaubten, sie hätten permanenten Lag. Dabei war das lediglich ein Nerf, den sich die Spieler nicht erklären konnten.
Der europäische EU-Server und die Kampagnen
Der europäische Mega-Server steht weiterhin in den USA. Ein heikles Thema, vermuten Zocker darin doch die Ursache für Lags. Firor bekräftigt erneut, den Server so schnell wie möglich nach Europa zu bringen. Ein genaues Datum nennt er allerdings nicht. „Irgendwann diesen Sommer“ soll es soweit sein.
Ein weiteres heikles Thema sind die PvP-Kampagnen mit einer Dauer von 90 Tagen. Nachdem nun zwei Drittel der Zeit verstrichen sind, überdenkt man das System und möchte auch die Fans an den Gedankenspielen teilnehmen lassen.
Test-Server für alle und der Patch 1.2: Krypta der Herzen und der FOV-Slider kommen
Nachdem es beim Kargstein-Update Beschwerden aus der Community gab, der Patch sei nicht ordentlich getestet worden, hat man bei Zenimax bereits signalisiert, den Test-Server für alle zu öffnen.
Firor lädt die Spieler dazu ein, den Patch 1.2 auf den Test-Servern zu prüfen. Dazu könnten sie sich einen hochstufigen Charakter erstellen. Die vorläufigen Patch-Notes für 1.2 sind ebenfalls bekannt.
Highlights des Patches sind:
- Die Krypta der Herzen – ein neues Veteranen-Dungeon für Spieler mit Veteranen-Rang 12
- Die Einführung eines Field-of-Views-Slider, mit dem Spieler das Sichtfeld individuell einstellen können.
- Die Möglichkeit, Rüstungen und Waffen, die man in der Welt sieht, aufzusammeln und mitzunehmen; die Waffen werden einen Wert von 0 Gold haben, aber können aufgewertet werden.
- Eine Überarbeitung des Innenlichts durch die noch schönere Grafikeffekte möglich sein sollen.
Die deutschen Patch-Notes für 1.2 findet Ihr hier.
Ausblick auf 1.3: Färbbare Rüstung und verbessertes Phasing
Zum Abschluss des Briefs gestattet Firor bereits einen Blick über 1.2 hinaus. So soll es mit 1.3, irgendwann im Juli, den Spielern möglich sein, ihre Rüstung einzufärben. Außerdem will man Gilden-Insignien und Waffenröcke einführen. Eine Überarbeitung der kleinsten Verliese steht ebenfalls auf dem Programm.
Phasing-Probleme will man ebenfalls angehen. Das werde nach und nach passieren. Im Moment klagen einige Spieler über Probleme im Gruppenspiel, weil die Gruppenmitglieder in andere Phasen verschwinden und so unsichtbar werden. Diese Spieler würden im Laufe des Sommers immer weniger Schwierigkeiten haben, so Firor.
Langfristig will man den Veteranen-Content verbessern: Auch mit stärkeren Items
Als letzten Punkt spricht Firor das heikle Thema der Veteranen-Ränge an. Das zähe Gameplay nach dem Erreichen der Stufe 50 wurde von vielen Testern (auch von uns) als Schwachpunkt von The Elder Scrolls Online ausgemacht.
Hier soll langfristig ein besonderer Fokus liegen. Es müsse, so Firor, genauso aufregend sein, die Veteranen-Ränge aufzusteigen wie die normalen Level. Daher will man den Spielern mehr Punkte geben, damit die ihren Helden weiter konfigurieren können.
In Veteranen-Verliesen wird es zudem möglich sein, die Stufe des Anführers anzunehmen – ein Konzept, das in modernen MMOs immer mehr Schule macht. Ohnehin ist weiterer Endgame-Content angekündigt. In Kargstein werde bald eine neue Prüfung öffnen.
Außerdem bricht man mit dem bisher eher starren Item-System und möchte Gegenstände einführen, die schwerer zu bekommen, aber auch mächtiger sind.
Mein MMO meint: Die Patch-Notes deuten an, dass Zenimax die Probleme der Spieler kennt. Gerade die Änderungen im Veteranen-System, bei den Kampagnen und beim Phasing hören sich gut an.
Interessant ist es, dass man bereits jetzt von einigen Design-Konzepten abrückt. Die „stärkeren“ Waffen, die Firor erwähnt, sind im Item-System bisher nicht vorgesehen, was auch zu Problem führte. Ohne bessere Items derselben Stufe musste man mit jedem Content-Patch das Level-Cap nach oben setzen, um den Spielern zu ermöglichen, ihren Charakter weiter zu verstärken.
Ein genaueres Datum für den EU-Server wäre allerdings schön gewesen … bereits seit 2 Monaten sagt man den Spielern, das habe oberste Priorität, stünde kurz bevor und es sei nun wirklich „bald“ soweit. Eine Aussage, das passiere irgendwann im Sommer, klingt in unseren Ohren eher wie ein Rückschritt. Denn der Sommer ist noch lang.
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Als erstes, einmal an Großes Lob an den Schuhmann. Deine Artikel machen für mich den Unterschied dieser Seite gegenüber anderen Seiten aus.
Ich persönlich finde die Marschrichtung gut. Die VR-Ränge waren nur Mittel zum Zweck. Die Idee klang gut, aber auf die Zeit wirkt es einfach nur Nervtötend. Während ich am Anfang noch jeder Quest gebannt gelauscht habe, so war es dann irgendwann vorbei!- Bei mir dann im letzten Gebiet. – Ich konnte mir das ewig gleiche Gesabbel nicht mehr anhören. Beseitige alles Übel und rette das Universum.
Und im VR-Bereich wird es dann wirklich nervig!
Das Itemsystem fand ich am Anfang ganz gut, aber seit den Trials habe ich mir dann auch gedacht: ! Na gut, aber wozu? Was bringt mir das?
Und die Antwort war relativ einfach: “Es gibt keinen Mehrwert”. Für mich als älteren WoW-Spieler gehört die Itemspirale einfach dazu.
Das Thema Individualisierung und auch gleichzeitig die Gruppenidentifikation fand ich überfällig. Durch die Möglichkeit sich in 5 Gilden gleichzeitig zu bewegen, wird das System eh etwas aufgeweicht, aber für mich gibt es 1 Hauptgilde und der Rest ist nice to have. Allerdings habe ich festgestellt, dass sich mein virtueller “Lebensmittelpunkt” in Tamriel nur auf eine Gilde beschränkt und der Rest eher wegen dem Marktplatz mitgenommen wird. Mit dieser Gilde will ich mich identifizieren.
Ich empfinde die Richtung als gut.
MFG
Ciid
“Als erstes, einmal an Großes Lob an den Schuhmann. Deine Artikel machen für mich den Unterschied dieser Seite gegenüber anderen Seiten aus.”
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Huch, ein Lob. Ich muss dazu sagen, dass ich nur den Text zu den Artikeln liefere, das Design macht Dawid, der da oft viele Stunden reinsteckt. Wir besprechen die Texte oft und nehmen dann noch Änderungen vor, tauschen Ideen aus. Da ist viel mehr Team-Arbeit dahinter, als man vielleicht erwarten würde.
Zu TESO: Ich seh’s wie du. Zu 100%.
Mich hat das Spiel in der Beta und von den Konzepten her nicht überzeugt (ich bin auch kein so großer Skyrim-Fan wie viele andere). Als es dann rauskam, fand ich es viel besser als erwartet. Auch wenn es Schwierigkeiten gab, aber der Weg auf 50 und das PvP haben mir wirklich Spaß gemacht. Aber dann ab Veteranenrang 1 fand ich’s zäh. Wie ich so die Reaktionen mitbekomme, stehe ich mit der Einschätzung nicht alleine da.
Ich bleib dabei: Die Vision, die sie für das Spiel haben; die Substanz, die da ist, und auch das, was Zenimax so sagt, was sie vorhaben: Das stimmt mich alles optimistisch. Und mit dem Konsolen-Release wird man hoffentlich noch eine zweite Chance kriegen. Für das Game wird es entscheidend sein, wie’s mit dem Konsolen-Release dann aussieht. Ich kann den Frust vieler Spieler im Moment verstehen, aber das sind zum Teil strukturelle Probleme im Game-Design, die sich nicht mit einem Fingerschnippen lösen lassen.
Letztlich stand man vor der Entscheidung, das Spiel jetzt rauszubringen oder damit auf den nächsten strategisch günstigen Zeitpunkt zu warten – der wär vielleicht erst 2015 gekommen, da wär man in Everquest Next vielleicht reingerutscht oder in ein starkes Offline-RPG. Mit jedem Monat in der Entwicklung kostet ein MMORPG wahnsinnig viel Geld, ohne dass den Ausgaben irgendwelche Einnahmen gegenüber stehen.
Es wird schon Gründe dafür geben, warum die letzten 2 Monate bei TESO so gelaufen sind, wie sie gelaufen sind. Auch wenn wir die wahrscheinlich nie erfahren werden.