Shurjoka gewinnt vor Gericht gegen YouTuber Tobias Huch: „Aussagen als unzulässige Schmähkritik eingeordnet“

Shurjoka gewinnt vor Gericht gegen YouTuber Tobias Huch: „Aussagen als unzulässige Schmähkritik eingeordnet“

Seit vielen Monaten wird Pia Shurjoka Scholz in der deutschen Twitch-Szene mit Kritik und bösartigen Kommentaren konfrontiert. Einer ihrer Kritiker ist Tobias Huch, gegen den sie jetzt vor Gericht erfolgreich eine Einstweilige Verfügung erwirkt hat.

Zwischen Pia Shurjoka Scholz und Tobias Huch gibt es schon seit längerer Zeit Spannungen. Einige Streamer, YouTuber und Content-Creator wie Scurrows, KuchenTV, MontanaBlack88 und auch Tobias Huch schießen immer wieder gegen die Streamerin.

Dass Shurjoka massiv ins Fadenkreuz diverser Influencer und Meinungsblogger geriet, begann mit ihrer Auszeichnung als Spielerin des Jahres 2023. Das war im Mai 2023. Seither sind hunderte Videos auf YouTube entstanden, die sich gegen Shurjoka positionieren.

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Tobias Huch hat sich in den vergangenen Monaten wiederholt kritisch über Shurjoka geäußert und eine beträchtliche Anzahl von Reaction-Videos veröffentlicht, in denen sie prominent im Thumbnail zu sehen war und ihr Name im Titel vorkam.

Nun konnte Shurjoka eine Einstweilige Verfügung gegen YouTuber und FDP-Politiker Tobias Huch vor Gericht durchsetzen lassen.

Shurjoka Tobias Huch Videos
Ein kleiner Ausschnitt der Videos (Stand: 08.03.24)

Das ist der gerichtliche Beschluss: Shurjoka gab auf X bekannt, dass das Landgericht Frankfurt am Main die Aussagen von Tobias Huch als unzulässige persönlichkeitsrechtsverletztende Schmähkritik eingestuft hat.

Dazu schreibt die Streamerin noch:

[…] Er ist dazu verpflichtet die betroffenen Videos, Streams, Tweets und weitere Beiträge zu entfernen und zu unterlassen, da diese rechtswidrig sind.

Pia Shurjoka Scholz auf X

Shurjoka gewinnt Verfahren: Einstweilige Verfügung gegen Tobias Huch

Shurjoka erklärte weiterhin auf X, dass es sich um eine Einstweilige Verfügung handelt und dass die rechtlichen Möglichkeiten noch nicht vollständig ausgeschöpft wären. Denn es gibt die Möglichkeit sich an die nächst höhere Instanz zu wenden – das Oberlandesgericht Frankfurt am Main. Sie konnte, wie Shurjoka betont, in einem Verfahren letzte Woche alle eingereichten Unterlassungsansprüche gegen Tobias Huch durchsetzen.

Um welche Unterlassungsansprüche es im Detail geht, gab die Streamerin bisher noch nicht bekannt.

Die Gerichtsentscheidung verpflichte Tobias Huch dazu, die in der Unterlassung angeführten Aussagen zu unterlassen und Videos, Streams, Tweets und andere Beiträge zu entfernen, welche diese Aussagen enthalten, da sie als rechtswidrig eingestuft wurden.

Hier könnt ihr ihren X-Thread dazu sehen:

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Das sagt Tobias Huch zu dem Urteil: Der YouTuber betonte auf X, dass es sich um einen hochumstrittenen vorläufigen Beschluss handeln würde, also kein Urteil. Er werde die Thematik umfangreich aufarbeiten und sich an das Oberlandesgericht Frankfurt wenden. Der schriftliche Beschluss wurde nicht öffentlich geteilt.

Laut Tobias Huch ging es im Verfahren darum:

Konkret ging es um meine Kritik an ihr in Bezug auf ihre Verhalten gegenüber der jüdischen Influencerin der_aqeualist. Da wurde mir eine Aussage vorläufig (!) untersagt. Shurjoka kann ja gerne mal posten, was wirklich verboten wurde.

Tobias Huch auf X

Shurjoka reagierte in einem Stream im September 2023 auf die TikTok-Influencerin und YouTuberin Der Äqualist. Sie habe Videos (via X) von ihr gesehen, in denen extrem problematische Takes zur Sklaverei und der Relativierung und der damit verbundenen Verharmlosung vom Holocaust geäußert wurden.

Später entschuldigte sich Shurjoka für ihren Tonfall gegenüber Der Äqualist auf X und betont, dass ihre Reaktion (Shurjokas) respektlos gewesen sei, aber sie zu ihrer Einordnung stehe.

Tobias Huch hat außerdem eine Spendenseite eingerichtet, auf der er den Streit ebenfalls thematisiert:

[…] Oder sei es eine Shurjoka, die mit ihrer toxischen Bubble bei Meinung-YouTubern – deren Meinungen ihr nicht passen – Schaden anrichtet, wenn sie versucht, diese zu canceln. Z.B. war zuletzt der Streamer KuchenTV bei Twitch gesperrt, nachdem sie auf Twitter gegen seinen Account bei Twitch gehetzt hat. Die Massenmeldungen haben zu seiner Sperre geführt. Aktuell hat Shurjoka mich als Gegner ausgemacht und verklagt mich, weil es ihr nicht gefällt, was ich über sie sage, nach dem sie über die jüdische Influencerin “Der Aequalist” verbreitet hat, diese würde den Holocaust relativieren. Sie sieht meine Äußerungen als unzulässig an. Meine Anwälte und ich sehen das anders. Am Ende werden die Gerichte entscheiden müssen. Die nächste Instanz ist das Oberlandesgericht Frankfurt. […]

Tobias Huch via gofundme

Was genau in der einstweiligen Verfügung steht, ist nicht ganz eindeutig

In einer Antwort auf den X-Post von Tobias Huch schreibt Shurjoka, dass seine Behauptung nicht der Wahrheit entspreche.

Dazu sagt sie:

[…] In der einstweiligen Verfügung steht etwas ganz anderes. Die liegt dir doch vor? Warum behauptest du hier etwas das faktisch falsch ist?

Du hast einen Beschluss kassiert weil du persönlichkeitsrechtsverletzende Schmähkritik verbreitet hast.

Shurjoka via X

Danach teilte sie eine Liste, die die Anzahl der Videos von Tobias Huch (zu diesem Zeitpunkt) über sie zeigt. Die Liste könnt ihr hier sehen:

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Nach dem Beschluss hat Tobias Huch auch heute, am 08. März 2024, ein Video über Shurjoka hochgeladen. Diese Reactions-Videos und weitere von beispielsweise anderen Streamern und YouTubern wie KuchenTV und Scurrows haben sie regelmäßig ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

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