Neues Gesetz in den USA soll Schluss mit Review Bombing auf Plattformen wie Steam oder Amazon machen

Neues Gesetz in den USA soll Schluss mit Review Bombing auf Plattformen wie Steam oder Amazon machen

In den USA könnte ein neues Gesetz dafür sorgen, dass ihr in Zukunft keine falschen Bewertungen mehr abgeben dürft, doch eigentlich sollt ihr davon profitieren.

Woher kommt das Gesetz? In den USA ist die Federal Trade Commission, kurz FTC, für Regeln im Bereich Verbraucherschutz und Zusammenschlusskontrolle zuständig. Sie ist also ähnlich dem Kartellamt, darf aber eigene Regeln für ihren Bereich erlassen, die wie Gesetze gelten. Werden diese gebrochen, kann die FTC Unternehmen verklagen und Bußgelder verhängen.

Einige neue Regeln der FTC sind nun in Kraft getreten und könnten auch die Videospiel-Branche treffen.

Achtung: Bei MeinMMO liegt unsere Expertise bei Videospielen und Unterhaltung, wir sind keine Rechtsanwälte. Wir können nur Einschätzungen geben oder unsere Aussagen aus anderen Quellen beziehen.

In Deutschland sind USB-Sticks in Wänden einbetoniert. Warum das so ist, erfahrt ihr hier:

Schluss mit gefälschten Bewertungen

Um was geht es bei den neuen Regeln? Die neuen Regeln der FTC betreffen laut der Kommissions-Vorsitzenden „gefälschte Online-Bewertungen und -Empfehlungen“. Diese sind jetzt verboten, damit Kunden sich beim Kauf eines Produktes auf die Bewertungen verlassen können.

Verboten wurden (via ftc.gov):

  • Gefälschte oder falsche Kundenrezensionen, Erfahrungsberichte von Verbrauchern und Erfahrungsberichte von Prominenten
  • Kauf positiver oder negativer Bewertungen
  • Insider-Bewertungen und Erfahrungsberichte, zum Beispiel von Mitarbeitern und deren Verwandten
  • Von Unternehmen kontrollierte Bewertungswebsites – diese stellten häufig ein Ranking zur Verfügung, bei denen ihr eigenes Produkt ganz oben stand
  • Rezensions-Unterdrückung
  • Missbrauch von gefälschten Social-Media-Indikatoren, wie das Kaufen von Followern

Was für Auswirkungen hat das für Gamer? Wenn der Entwickler ganz entgegen dem Wunsch der Spieler arbeitet, kann es nicht nur zu einem Aufschrei in den sozialen Medien, sondern auch zum Review Bombing kommen. Hierbei geben die Spieler negative Bewertungen für das Spiel ab, um ihren Unmut über die aktuelle Situation kund zu tun.

Durch die erste Regel könnte dies in Zukunft nicht mehr möglich sein. Hier werden unter anderem Rezensionen verboten, die „die Erfahrung der Person, die sie gibt, falsch darstellen“ (via ftc.gov). Darunter könnten auch negative Reviews fallen, die nur aus Protest gegen eine Entscheidung des Entwicklers gegeben wurden, schließlich geht es dabei gar nicht um die Erfahrung des Spielers mit dem Spiel.

Wo könnten die Regeln greifen? Ein Beispiel, bei dem die Regeln wohl gegriffen hätten, wäre Helldivers 2. Die Spieler gaben negative Bewertungen ab, um sich gegen den Zwang eines PSN-Kontos zu wehren, das in manchen Regionen gar nicht erstellbar war.

Mit den neuen Regeln wären diese Rezensionen wohl allesamt verboten, da sie weder das Spiel, seine Mechaniken und Grafiken noch die Erfahrungen der Nutzer damit bewerten, sondern ausschließlich aus Protest gegen den PSN-Zwang abgegeben wurden.

Wie spürbar die Änderungen sein werden, bleibt allerdings noch abzuwarten, da Steam selbst bereits gegen Review-Bombings vorgeht und solche Rezensionen in der Regel entfernt. Auch Entwickler, die ihre Rezensionen manipulieren wollen, werden laut der Plattform schon lange gebannt (via GameStar).

Die Regeln sollen Verbrauchern helfen, wieder mehr auf Rezensionen vertrauen zu können. Durch das Review-Bombing werden Bewertungen von Produkten teilweise für immer verfälscht. Ob die neuen Regeln dies verhindern können, bleibt abzuwarten. Auch ein anderes Gesetz könnte die Videospiel-Branche für immer verändern: Ein Gesetz könnte verhindern, dass Publisher euch eure Lieblingsspiele und Fortschritte wegnehmen – so könnt ihr helfen

Quelle(n): 3DJuegos, Dualshockers, Titelbild Fotomontage Reddit mjbga04/Arrowhead
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Feanor

Das liest sich für mich eher so als würde die ftc falschen reviews von Unternehmensseite einen riegel vorschieben wollen.

Aber selbst wenn damit auch Endverbraucher reviews gemeint sein sollten, liebe mmo.
Dann schließt das falsche POSITIVE reviews auch mit ein.
Gibt nicht nur Review bombing an dem ihr euch so aufgeilt. Review boosting existiert auch. Nicht das man das eurem Artikel entnehmen könnte.

Solo

Ich finde auch Early Access und Launch Bewertungen gehören verboten. Ich finde man sollte es Bewerten dürfen wenn man das Spiel auch wirklich vernünftig, im fertigen Zustand, getestet hat. Wenn es natürlich nach 1-2 Wochen immer noch nicht spielbar nach Launch ist kann ich das schon nachvollziehen.

Zuletzt bearbeitet vor 6 Stunden von Solo
Mark

Na dann… Welches Spiel kommt denn tatsächlich fertig auf den Markt? Gibt ja auch Spiele die offensichtlich niemals fertig werden. The forever Winter hat Potential dazu und dennoch wird das Spiel gegen Echtgeld verkauft. Delta Force hat eigentlich auch nur gezeigt das dieses Game zwar Potential zu mehr hat aber durch die erstmal Gratisverfügbarkeit und des nicht greifenden Anticheat einfach nur Müll wird. Schöner Müll aber eben Müll. Wenn die Early Access oder zahlenden Beta Tester das nicht bewerten dürften dann werden jede Menge fehlkäufe generiert. Unsachliche Protestbertungen oder nicht verifizierte Käufer sollten nicht bewerten können. Ist auch recht simple nachzuweisen zumindest bei Steam. Amazon hat das zum Teil auch schon. Die komischen Bewertungen von Testern oder “ich habs woanders gelauft” die gehören einfach nur weg.

Solo

Ja das stimmt schon. Ich denke halt man sollte wenn es zB. Serverprobleme gibt einfach refunden wenn es noch möglich ist und nicht einfach unsachlich das Spiel bewerten.

Deadlyjoker

Ist aber schon auch irgendwo wichtig. Wenn ein Entwickler oder Publisher kacke baut müssen die das auch zu spüren bekommen. Drohung von Gewalt und Beleidigungen hingegen sollten instant gelöscht werden.
Zu oft auf Steam bereits einfach nur sinnfreie Beleidigungen gelesen. Melde ich immer direkt

T.M.P.

Verboten wurden:

Gefälschte oder falsche Kundenrezensionen, Erfahrungsberichte von Verbrauchern und Erfahrungsberichte von Prominenten

Der Satz ist so ganz schön verwirrend.
Erfahrungsberichte von Verbrauchern sind verboten? =)
Das haben die vom FTC aber seltsam geschrieben.

Missbrauch von gefälschten Social-Media-Indikatoren, wie das Kaufen von Followern

Das ist spannend.

Dann dürften Likes und Follows, vielleicht sogar das Weiterverbreiten der Links, gegen Ingame-Belohnungen ja verboten sein.

Und wie sieht das dann wohl mit Twitchdrops aus? Das Pushen der Zuschauerzahlen durch die Drops ist ja eigentlich auch nur gefaktes Interesse gegen Bezahlung.

N0ma

 kann die FTC Unternehmen verklagen

Von Endkunden steht da allerdings nichts. Seh nicht was sich da am Review Bombing ändern sollte. Das einzige, wenn Steam Sachen löscht, könnten die sich darauf berufen. Allerdings müsste Steam dann im Zweifel beweisen das der Review tatsächlch falsch ist, was schwierig sein könnte.

Ich seh das ganze etwas anders. Ja Review Bombing kann nervig sein, ist aber auch eine Form der Meinungsabgabe. Durch Review Bombing werden bestimmte Sachen oft erst damit öffentliches Diskussionsthema. Es legt quasi den Finger in die Wunde. Beim Lesen der Reviews wird denke ich schnell klar ist man derselben Meinung, oder ist man anderer Meinung und spielt das Game dann trotzdem. Stichwort Medienkompetenz.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Tagen von N0ma
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