Eure Nvidia-Grafikkarte wird nach wenigen Monaten heißer und langsamer – Schuld ist wohl ein billiges Bauteil

Eure Nvidia-Grafikkarte wird nach wenigen Monaten heißer und langsamer – Schuld ist wohl ein billiges Bauteil

Spieler schimpfen über Performance-Verluste bei ihrer Nvidia-Grafikkarte. Ein Experte hat sich die Grafikkarten angesehen und erklärt, wer Schuld an den Problemen sein soll.

Die Kollegen von Tomshardware berichten davon, dass Igor Wallossek von Igor’s Lab einige neue RTX-4000-Grafikkarten kontrolliert haben soll. Mehrere Spieler hatten von deutlichen Performance-Verlusten berichtet, welche ihre Grafikkarte betreffen.

Wallossek hat mehrere Grafikkarten auseinander genommen und schnell den Übeltäter für die Probleme gefunden.

Billige Wärmeleitpaste soll Temperaturprobleme verursachen

Was ist das Problem? Das Problem ist die verbaute Wärmeleitpaste auf der Grafikkarte. Igor Wassolek erklärt, dass es sich dabei um ein billiges Produkt handeln müsse. Am ersten Tag biete die Paste eine hervorragende Leistung, doch die Paste nutzt sich viel schneller ab als bei anderen Herstellern. Das erinnert an das Problem mit New World, wo Grafikkarten zerstört wurden, weil in einigen Grafikkarten ein fehlerhaftes Bauteil verbaut worden war. Der Hersteller hatte sich für die kaputten GPUs entschuldigt.

Was bedeutet das für die Grafikkarte? Diese deutliche Verschlechterung der Wärmeleitpaste wird zu einem echten Problem für die Besitzer der Grafikkarte: Einige Spieler erklären, dass sich bereits nach wenigen Minuten Hotspot-Temperaturen bei ihrer GPU von über 100 Grad Celsius erreichen und die Lüfterdrehzahlen auf fast 100 % ansteigen. Anschließend wird die Leistung der Grafikkarte gedrosselt.

Igor Wassolek hat sich die Wärmeleitpaste genauer angesehen und erklärt, dass die Paste Partikel von bis zu 16 µm enthält, welche für Wärmeleitpaste viel zu groß sind. Dabei handelt es sich um Partikel aus Aluminiumoxid, um kurzfristig eine höhere Wärmeleitfähigkeit zu erreichen. Durch die Größe der Partikel trocknet die ölige Masse jedoch schnell ein und verliert an Wirksamkeit.

Angeblich etliche Partner von Nvidia betroffen

Wen betrifft das Problem? Laut Igor’s Lab sind angeblich fast alle Bordpartner von Nvidia betroffen. Denn (fast) alle Bordpartner von Nvidia scheinen sich von demselben Wärmeleitpasten-Hersteller beliefern zu lassen. Nach zwei oder drei Monaten gibt es dann Probleme mit der Performance.

Bei Bordpartnern (AIB) handelt es sich um Hersteller, die sich die Platine von Nvidia liefern lassen, dann aber ihre eigene Kühlung verbauen oder eigene Anpassungen vornehmen. Alle Custom-Grafikkarten stammen in der Regel von solchen Partnern.

Kann man was dagegen machen? Ja, und das ist tatsächlich die gute Neuigkeit an der Geschichte. Die meisten Grafikkarten lassen sich ohne großen Aufwand zerlegen und der Austausch der Wärmeleitpaste ist nicht viel komplizierter als bei einem Prozessor. In der Regel kostet gute Wärmeleitpaste nicht mehr als 10 Euro.

Kontrolliert jedoch vorher, ob ihr beim Tausch der Wärmeleitpaste oder der Wärmeleitpads eure Garantie verliert. Bei einigen Herstellern wird der Tausch von der Garantie abgedeckt, bei anderen jedoch nicht. Schaut daher vor dem Tausch in die Bestimmungen eures Herstellers!

Unser MeinMMO-Redakteur hat bei seiner Grafikkarte bereits die Wärmeleitpaste ausgetauscht. Warum sich das richtig gelohnt hat, lest ihr direkt bei uns auf MeinMMO: 5 Euro und ein Schraubendreher haben mein größtes Problem im Gaming-PC gelöst

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Klaphood

Finde das immer wieder krass.. und es kam in den letzten Jahren jetzt mehrfach vor.

Wie kann das passieren bei so extrem teuren Produkten, dass keiner der Bordpartner das jemals vernünftig überprüft hat? Ist ja nicht so, als ob die neusten GTX 4000er Modelle erst vor 2-3 Monaten erschienen wären (nach denen das Problem ja scheinbar bereits eintritt).

Das letzte mal, an das ich mich erinnere, war beim Release von New World, als mehrere Personen plötzlich berichteten, dass beim Spielen ihre GTX überhitzte und sogar schließlich einfach so kaputtging. Das haben viele dann sofort auf das Spiel geschoben. Und ja, Amazon Games Studios sind jetzt natürlich nicht bekannt dafür, das erfahrenste oder professionellste Entwicklerstudio zu sein, das haben in den letzten Jahren ja inzwischen zahllose (Bei)Spiele gezeigt.

Aber das ist doch trotzdem gar nicht der Punkt! Experten haben damals schon darauf hingewiesen, dass es normalerweise Mechanismen geben müsste, die dafür sorgen, dass die Grafikkarten VOR dem Überhitzen ihre Aufgaben beenden, sprich das Spiel hätten abstürzen lassen müssen, und nicht sich selber killen.

Das Lösung der Frage war dann ebenfalls auf Reddit damals schon zu lesen: Jemand hat herausgefunden, dass in allen Fällen, wo das Problem auftrat, die selben schlechte Bauteile verbaut waren, die dafür gesorgen hatten, dass der Überhitzungsmechanismus nicht funktionierte.

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