Wenn Ihr irgendwie die Lust am Spielen verloren habt und sogar das liebste MMO keinen Spaß mehr macht, könntet Ihr von MMO-Müdigkeit betroffen sein. Leya hat sich mit diesem Phänomen auseinandergesetzt.
Wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum dem Einloggen entgegenfiebern! Das nächste große Abenteuer mit der Gilde wartet. Was ist die neue Daily-Quest? Wann startet der Raid?
Aufregung, Vorfreude, Euphorie!
Auf einmal ist es weg, dieses Gefühl. Da, wo vorher Euphorie war, macht sich eine Leere breit. Übrig bleibt nur eine Frage.
Wozu das alles?
Die Tretmühle des Grinds wird zur Maloche. Immer wieder der gleiche Trott. Der gleiche Boss, die gleiche Strategie, das Leveln, das Farmen. Früher hat es Spaß gemacht, warum verdammt nochmal jetzt nicht mehr?
Wer sich unter Euch schon mal mit ähnlichen Gedanken geplagt hat, dem kann ich versichern: Ihr seid nicht alleine. Eine „MMO-Müdigkeit“ und allgemeine Unlust am Spielen überkommt viele Gamer irgendwann einmal.
Woher kommen dieser plötzliche Unmut und Gleichgültigkeit beim Spielen eigentlich?
Um das erklären zu können, müssen wir einmal einen Ausflug in unseren Kopf machen. Vor allem wenn wir jünger sind, rauscht beim Spielen oft Adrenalin durch unseren Körper. Wir fühlen Triumph und werden durch Erfolge belohnt. Das löst eine große Ladung Endorphine im Gehirn aus und wir fühlen uns euphorisch.
Endorphine werden auch freigesetzt, wenn wir Schmerzen oder Sex haben oder die Liebe uns erwischt. Diese Glückshormone entspannen uns, nehmen uns Nervosität und machen uns glücklich.
MMOs sind Meister darin, uns Endorphin-Schübe zu verpassen
Gerade MMOs wie World of Warcraft oder MOBAs wie League of Legends sind hervorragend darin, diese chemische Reaktion in uns hervorzurufen. Mit wiederholt eingestreuten Erfolgen und Belohnungen vom bekannten Grind bekommen wir immer wieder kleine Schübe von Endorphinen.
Das führt bei einigen sogar bis zur Sucht und ist tatsächlich mit dem Gefühl einer Droge zu vergleichen.
Wenn wir uns immer wieder ins Spiel begeben, reicht uns der Schub irgendwann nicht mehr und wir stumpfen ab. Die „MMO-Müdigkeit“ entsteht. Wir spielen mehr aus Gewohnheit und wissen gar nicht so richtig, warum. Wir rauschen dem Glücksgefühl hinterher und bekommen nicht mehr den echten “Kick” heraus. Es kommt zur Frustration.
Zu vergleichen ist das mit dem Trinken von Alkohol. Je mehr und öfter wir trinken, umso länger brauchen wir, um betrunken zu werden und den Rausch zu fühlen.
Dass Spiele in der Lage sind, uns diese Glücksgefühle zu geben, ist großartig und hat manchmal sogar etwas Magisches. Sie können uns helfen zu entspannen, Stress abzubauen und einfach Spaß zu haben. Besonders schön beim Online-Gaming ist die soziale Komponente.
Was sollte man denn jetzt tun, wenn man von der „MMO-Müdigkeit“ betroffen ist und den Spaß am Gamen zurückhaben möchte?
Gönnt Euch einfach mal eine Pause
Beschäftigt Euch mit etwas anderem und kommt aus dem Grind-Trott heraus. Probiert vielleicht mal ein Brettspiel, besucht Freunde oder geht spazieren.
Durch die Pause wird unsere Toleranz-Grenze für das Glücksgefühl wieder niedriger und wir durchbrechen den Trott. Das altbekannte MMO kann sich wieder ganz neu und aufregend anfühlen.
Es geht mit neuer Energie zurück ins Abenteuer!
Ebenso hilfreich, zwischendurch einfach mal das Genre wechseln, wenn man auf das Gamen nicht verzichten möchte. Wie wäre es mit einem lockeren Indie-Game, das nach ein paar Stündchen ausgepielt ist? Unser Teufelchen Cortyn würde Pony Island empfehlen.
Oft reicht das schon, um wieder so richtig Lust auf den Lieblings-MMO zu bekommen. Man loggt sich ein, weil man Bock hat. – Und nicht wegen der Gewohnheit.
Wie sieht es bei Euch aus? Kennt ihr die „MMO-Müdigkeit“ und was ist Euer Rezept dagegen?
Ein weiteres Problem mit der MMO-Müdigkeit kann übrigens Zeitmangel sein. Deswegen setzen einige Entwickler künftig lieber auf lockere Spiel-Elemente. So auch die Entwickler von Final Fantasy XIV und Runescape:
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naja, ich denke es gibt viele ursachen dafür..
1. der grind und die timesinks werden schlimmer. siehe wow. die spielemacher erfinden immer mehr unnötige zeitverschwendungen im spiel um die spieler länger zu halten, ihre zieler mühseliger erreichen zu lassen usw. viele wollen einfach nur gewisse sachen fertig machen und abschießen und dann mit den hauptinteressen weiter machen.
2. wenn man älter wird, bekommt zeit und freizeit immer mehr an bedeutung. unnütze wiederholdende tätigkeiten nerven dann nur. weiterhin nerven irgendwann bindungen und verpflichtungen und man sucht sich eher spiele. bei denen man einlogen auslogen kann wie man will ohne was zu verpassen.
3. sehe ich an generationswechsel bei den gamern in verschiedenen clans wo ich bin. niemand bleibt mehr länger bei einem game. die meisten wechseln schon fast im wochentakt. letztenendes auch, da es viel mehr auswahl gibt als noch vor 10 jahren.
Da hilft nur eines: Heuschreckenverhalten.
Es kommen in der Regel in Abständen von wenigen Wochen neue MMOs oder zumindest größere Updates, Patches oder Add-Ons zu diesen raus. Einfach reintauchen, kurz den Content erleben und ab ins nächste Spiel.
Da gibts halt nur das Problem des eigenen Egos, da man ja “was reissen” will und das ist damit eher schwer zu realisieren.
Das schöne ist aber, immer mit Freunden spielen zu können, wenn man in jedem MMO max level chars hat – sofern man überhaupt welche braucht.
http://derstandard.at/20000…
Kenn ich zu gut, nur bei mir hilft auf Genre wechseln nicht. Da ich gern immer was erreichen möchte. Wenn ich dann Dota 2 spiele und kacke bin, fühl ich mich dann auch nicht gut.
Single-Player Spiele haben für mich total den Reiz verloren, weil ich mir dann immer denke: Wozu Single-Player? Vergeudet meine Zeit. Klar Story ist immer gut, aber dazu müsste man sich drauf einlassen können.
Ich denke ich werde einfach Gaming-Müde statt MMO-Müde. Man spielt vieles, schreibt über vieles und eig. ist es immer das selbe.
Hoffe das mir Ashes oder StarCitizen mal wieder ne Abwechslung bringen.
Ich pausiere regelmäßig … immer dann wenn ich merke das man nur noch das Pflichtprogramm runterspult statt zu genießen. Dann heisst es Spiel wechseln oder schlicht Sommer genießen 😉
Bei mir passiert das, wenn ich keine ausgewogene Mischung aus PvE und PvP in einem MMO vorfinde oder eines der beiden nicht gut umgesetzt wurde.
Mein mit Abstand meistgespieltes MMO war DAoC und zwar ab Beginn an. Mein erster Charakter brauchte 46 Tage (ja, 24×46 = 1104 Stunden !) auf max. Level und da war ich noch nicht einmal besonders langsam^^ DAS war ein Glücksgefühl wie ich die 50 erreicht hatte.
Danach haben wir in der Gilde jeden Tag PvE-Runden eingelegt, bis der Großteil gut gecraftetes gear hatte um im RvR was zu reissen. Wir haben zwar weiterhin immer mal wieder PvE gemacht (du musstest da ja für Raidbosse teilweise 60+ Mann ranschleppen und davon haben dann ca. 6-8 Leute Loot gewonnen, dieser wurde in der ganzen Runde ausgewürfelt), aber meist waren wir im RvR unterwegs und das wurde nie langweilig.
So etwas werde ich wahrscheinlich nie wieder erleben, da die Spieler heutzutage anders drauf sind und die Firmen solche Spiele nicht mehr produzieren, da diese nur noch eine Nische bedienen die nicht lukrativ genug ist.
Meine letzte Hoffnung liegt daher in Spielen wie Camelot Unchained und Pantheon, die von Anfang an diese Nische bedienen wollen.
“Dass Spiele in der Lage sind, uns diese Glücksgefühle zu geben, ist großartig und hat manchmal sogar etwas Magisches. Sie können uns helfen zu entspannen, Stress abzubauen und einfach Spaß zu haben. Besonders schön beim Online-Gaming ist die soziale Komponente.” – Dieser Absatz ist ein Pflichtgrundsatz für jeden Gamer. Sehr schön geschrieben.
Ich vertrete eher die Meinung das aktuelle MMORPGs einen nicht mehr belohnen oder eher gesagt, es verlernt haben. Einfachstes Dungeongerenne für Marken und/oder Items. Und das gleiche 2-3 Monate später wieder. Dazu wird das alte Equip komplett entwertet.
Fast Food ist nunmal nicht befriedigend. Es ist oberflächlich, glatt und schnell ausgelutscht.
Das Spieler es so nicht wollen, verdeutlicht der Erfolg von Spiele wie Dark Souls, Survival Spielen, im MMORPG Bereich der Nostalrius Server oder Roguelike Spiele.
Und ja, WildStar hat NICHT in diese Kerbe geschlagen. Es war einfach nur auf Raid + Attunement ausgelegt ohne das ganze drumherum von damals zu haben. Auch wenn das (virale) Marketing es so einen anders weiß machen wollte.
Wenn die Luft raus ist, einfach eine Zeit lang Pause machen und was kurzweiliges spielen. MC, WoT, LoL, DotA ect. Und eventuell die allgemeine Gaming Zeit reduzieren.
Darum spiel ich keine MMOS mehr die einfach nur auf Arbeit ausgelegt sind wie WoW und FFXIV.
In Destiny z.b. wurde ich nie müde nen paar runden zu zocken, war halt auch nen Skillbasierendes Game bei dem das reine spielen an sich schon spaß macht.
Und als Alternative hat man immer ein vollwertiges PvP bei dem die 24/7 Gamer mir gegenüber keinen Vorteil im Gear haben.
Nach über 10 Jahren WoW Erfahrung (mit mehrmonatigen Pausen zwischendurch) habe ich aber auch dieses Jahr meinen Account komplett beseitigt. Ich war immer ein PvPler durch und durch, doch nachdem die PvP Community immer arroganter wurde und man selbst mit 2,4k rating von oben herab angeschaut wird, ging ich hauptsächlich zum PvE über. Von WotlK bis heute jeden Raid gecleared (nicht alle komplett auf myth, aber 90%) , doch mit jedem Raid wurden die Lust geringer. ICC, Firelands waren für mich DIE RAIDS ! Ich habe es genossen. GELIEBT!
Aber irgendwann war einfach die Luft raus. Nur noch eingeloggt, um zu raiden. Abseits davon gab es so gut wie nichts zu tun für mich, da ich grinden verabscheue^^ Die letzten Raids haben wieder etwas Spaß gemacht, aber waren auch nicht das wahre. Vlt lag es auch zu großen Teilen an meiner Gilde, da ich mehr erreichen wollte, ich aber nur 2 Tage raiden konnte (familie, beruf, sport usw). Dadurch war der Erfolg natürlich geringer als erhofft und auf hardcore raiden mit 5 Tagen und theocrafting wie zu ICC zeiten hatte ich keine Lust mehr!
Jetzt ist es aus mit allen MMOs. Der Suchtfaktor ist einfach viel zu hoch, wenn man ambitioniert ist , das Beste zu erreichen.
Deswegen eher chillig mit Kollegen ab und an ne Runde Dota oder Overwatch. Kein Zwang und einfach nur noch Spaß, wann ich es will und nicht wann der Raidleiter den Raid ansetzt^^
Das Unterschreibe ich so !
Deswegen hatte ich mich bei Legion mehr gelangweilt als bei WoD. Bei Legion muss man mühselig raus, bei WoD konnte man bequem warten bis die Recourcen da sind.
Ja, sowas ist ganz gut bekannt. Glaube sogar, dass das Alter auch eine Rolle dabei spielt. Je älter man ist, desto mehr hat man gesehen und desto schwieriger wird es für ein Spiel bei mir dann auch wieder Begeisterung zu schaffen, wie es z.B. WoW bei Release geschafft hat. Der Zeitraum zwischen Euphorie und (ich will nicht Frust sagen) sondern Lust, ist mittlerweile schon irgendwie kürzer als früher. Dazu dann noch das soziale Umfeld was sich im Leben ändert (Famillie, Kinder, Freunde, Arbeit) trägt dann auch noch dazu bei.
Schöner Artikel, ich denke das hat jeder schon mal gehabt und ist auch ganz normal in der heutigen Zeit, nur wenn es rüberwechselt ins Suchtverhalten sollte man wirklich aufpassen.
Denn nach der Sucht kommt IMMER der Absturz. Leider vereinzelt bei Spielern damals in WoW gesehen.
Kann ich alles zu 100% bestätigen. In Destiny hat mich die “Müdigkeit” mehr als einmal erwischt. Habe dann immer 2-3 Monate Pause gemacht, dann ging es wieder. Allerdings dann nur noch im PvP. Der Destiny PvE war nach einiger Zeit an Langeweile und Monotonie nicht mehr zu überbieten. Da haben auch die Pausen nicht mehr geholfen.