Sänger einer der bekanntesten Metal-Bands erklärt, warum seine Musik und Gaming so gut zusammenpassen

Sänger einer der bekanntesten Metal-Bands erklärt, warum seine Musik und Gaming so gut zusammenpassen

Megadeth gehören schon seit den 80ern zu den großen Playern in der Metal-Szene. Mit einem neuen Event können Player überall auf der Welt sie sogar selbst in World of Warships und anderen Wargaming-Titeln verkörpern. Grund genug, bei Sänger Dave Mustaine nachzufragen: Was verbindet eigentlich Metal und Gaming?

Was ist bei Megadeth passiert? Am 28. und 29. August findet in gleich vier Wargaming-Titeln ein großes Event mit Megadeth statt, das Metal Fest. In World of Tanks Modern Armor, World of Tanks Blitz, World of Warships und World of Warhsips Legends könnt ihr dann Kommandeure und Fahrzeuge, die von der Band inspiriert sind, spielen.

Obwohl die Band schon in zahlreichen anderen Videospielen mit ihrer Musik vertreten war, wie etwa in Gears of War, Operation Flashpoint oder Flat Out 2, waren ihre Charaktere noch nie ingame spielbar. Zum ersten Mal in 40 Jahren erhält auch Band-Maskottchen Vic eine Stimme, und zwar als Kommandeur eines Panzers bzw. Schiffes. Insgesamt hat die Band über 350 neue Voicelines in das Spiel gebracht.

Wargaming betont dabei, dass man sich für Megadeth entschieden habe, weil sie unter den Top 10 Lieblingsbands ihrer Fanbase seien und Metal und Gaming einfach gut zusammenpasse. Das hört man oft, also nutzten wir die Gelegenheit, um Lead-Sänger Dave Mustaine zu fragen, warum das eigentlich so ist.

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„Als Erstes kommt immer die Community“

Was verbindet Metal und Gaming? Laut Dave Mustaine ist das in erster Linie die Freundschaft und Kameradschaft, die das gemeinsame Hobby mitbringt. Egal, ob in Multiplayer-Spielen oder in Metal-Communitys, man habe etwas, das einen zusammenhält.

Das kann auch daran liegen, dass beides aus einer Nische entsprungen ist. Weder Metal noch Gaming waren früher, vor allem in den 80ern und 90ern, wirklich in der Gesellschaft angekommen. Die Fans von beiden Themen waren eher unter sich und man freute sich, wenn man jemanden gefunden hat, dem dasselbe gefällt.

Dave erzählt außerdem, dass es sich ähnlich in verschiedenen Nachbarschaften und der Metal-Community dort zugetragen habe. Man wächst einfach näher zusammen: „Als Erstes kommt immer die Community. Wenn du Multiplayer-Spiele hast, gibt dir das eine Art von Kameradschaft mit den Menschen da draußen. Das erzeugt den gleichen Kleber, der uns auch in unseren Metal-Communitys zusammenhält“.

Metalheads und Gamer haben die gleichen Vorbilder: Dave erzählt weiter, dass beide Genres mit großen Vorbildern arbeiten. Als Vergleich führt er dabei einen Action-Film an: „Wer ist der Typ, der auf das Flugzeug klettert? Wer ist der Superheld? Es ist immer jemand mit Rock’n’Roll in seinem Blut, und ich liebe diesen Typ. Ich will nicht der kleine Junge sein, der Angst hat und sich versteckt.“

Action-Szenen in Filmen sind außerdem häufig von Metal oder Rock-Musik untermalt, um die Stimmung allgemein spannender zu gestalten. Das ist in Spielen ähnlichen. Dort steuert der Spieler einen, meist sehr starken Charakter, der er in dem Moment sein möchte. Auch das verbinde die beiden Communitys.

Zudem schlüpfen viele Spieler gerne in genau diese Rolle und zeigen in Multiplayer-Titeln anderen Fans, wie sie Dinge schaffen, zu denen man aufschauen kann. Diese Vorbilder und Vorbilderrollen spielen für Dave eine große Rolle in dem Zusammenspiel zwischen Metal und Gaming.

Eins der Event-Schiffe in World of Warships ist die Rust in Peace

„Es zeigt dir die Schönheit in der Einfachheit der Dinge”

Wieso ist die Verbindung auch heute noch so stark? Heute, 40 Jahre nach Gründung von Megadeth, sind sowohl Gaming als auch die Metal-Musik viel breiter in der Gesellschaft aufgestellt. Events wie Wacken oder die gamescom bringen Zehntausende Gleichgesinnte regelmäßig an dieselben Orte.

Dave Mustaine sagt weiterhin: „Es ist einfach ein Lebensstil. Tatsächlich zeigt es dir, die Schönheit in der Einfachheit der Dinge. Manche Sachen müssen nicht schwierig sein, um gut zu sein. Es gibt so viele Sachen in meinem Leben, die simpel sind und so wundervoll gemacht.“

Neben dem Lebensstil geht es auch um das Gefühl und die Botschaft, die beide Medien und die Communitys dahinter häufig vermitteln. In Spielen kann es häufig brutal zugehen und auch in den Texten und Melodien von Metalsongs ist sicher nicht immer alles fröhlich.

Dennoch steht man hinter einer Meinung: „Ich persönlich glaube, als Songwriter, kannst du Dinge verbreiten, die Gamern wichtig sind. Denn am Ende des Tages ist es immer die Message. Frieden und Liebe, das ist es einfach. Am Ende werden Frieden und Liebe immer gewinnen.“

Warum haben andere Musikrichtungen das nicht? Darauf hat Mustaine auch keine wirkliche Antwort, doch persönlich glaubt er, es passe einfach nicht: „Ich denke, Metal passt einfach am besten.“ Country-Musik und Pop-Musik haben zwar coole Texte und stimmige Melodien, aber das wolle man nicht beim Zocken hören, so Dave.

Außerdem habe man im Gaming als auch in der Metal-Szene bis heute einen großen Anteil von Mundpropaganda. Freunde empfehlen sich gute Musik und starke Spiele, so wächst man einfach auf. Auch hier kommt es also wieder auf die grundlegende Lebenseinstellung der Fans beider Welten zurück.

„Das Coolste ist, wenn man Dinge miteinander teilt“

Was macht Multiplayer besser als Single-Player? Zwei der erfolgreichsten Songs von Megadeth wurden von dem Spiel The Punisher aus dem Jahr 2005 inspiriert. Ein klassisches Single-Player-Game, von denen Mustaine lange dachte, er genieße sie mehr: „Ich bin kein riesiger Gamer, egal, wie man es dreht und wendet. Aber wenn ich spielen kann, dann genieße ich das sehr. Die Verknüpfung zwischen der kraftvollen Musik und den starken Szenen im Spiel, das macht einfach was mit mir“.

In Multiplayer-Titeln sah er lange das Problem in der Abstimmung mit anderen Spielern. Auch, damit es nicht so peinlich wird: „Ich mag es, wenn ich allein spiele. Es ist einfacher auf Neu-Starten zu klicken und niemand sieht meine niedrigen Scores.“ Doch die Kameradschaft in Online-Spielen reize ihn.

Das Coolste an Spielen sei sowieso, wenn die Spieler Sachen miteinander teilen, wenn Leute mit einem hohen Rang Anfängern helfen. Mustaine zieht dabei auch Parallelen zu traditionellen Kampfkünsten, die er selbst ausübt: „Ich liebe es auch selbst zu helfen. Ich habe früher vielen jungen Anwärtern Dinge beigebracht, weil es sich einfach belohnend anfühlt.“

Ein eigenes Megadeth-Spiel ist die logische Konsequenz

Wie ein „Clonk” zu einem Megadeth-Spiel führte: Wir fragten Dave außerdem, was seine beste Erfahrung war, die er mit Gaming bisher erlebt hat. Und er erzählte uns, wie ein “Clonk” den Weg ebnete. Vor allem in den alten Spielhallen war er gerne unterwegs, erzählt er. Eines der Highlights dort waren die Automaten.

Diese gaben einen befriedigenden Ton von sich, wenn man sich eine neue Runde Pinball verdient hatte, nämlich ein angenehmes „Clonk“, wie Dave schreibt. Dieser Sound führte bei ihm regelrecht zu einem Rush, den auch bis heute kein elektrisches Spiel mehr wiederbringen konnte.

Dennoch war genau dieses Clonk die Geburt davon, ein eigenes Megadeth-Spiel zu kreieren. Als die Band damals ihre erste Website baute, wollten sie dort Dinge haben, die die Fans machen konnte. Gemeinsam suchten sie sich viele Kleinigkeiten aus den alten Klassikern zusammen, und bauten damit ein eigenes, ganzes Spiel auf ihrer Website.

Ein neuer Song, nur für ein Videospiel – und der muss richtig gut sein

Wie sieht das Spiel bisher aus? Was mit dem Clonk und einer Website anfing, wird seit 2017 aktiv weiterentwickelt. Die Band möchte ein eigenes Spiel releasen, mit der Chance dazu, einen exklusiven Megadeth-Song freizuschalten.

Das Projekt wurde zwischenzeitlich jedoch neu gestartet und verzögert sich noch. Deswegen betont Dave, wie dankbar er für die Zusammenarbeit mit Wargaming ist und wie cool er es findet, tatsächlich in einem Spiel zu sein, bevor sein eigenes denn fertig wird.

Warum es wichtig ist, die Zeit der Spieler zu respektieren: Dennoch hat die Band klare Ziele für ihr eigenes Game, und das ist vor allem die Zeit der Spieler ernstzunehmen. Man wollte absolut vermeiden, ein Spiel rauszubringen, für das sich Menschen vier oder fünf Tage Zeit nehmen und am Ende enttäuscht seien.

Deswegen muss auch der Song, den man bekommen kann, richtig gut werden: „Wir wollen sichergehen, dass es faszinierend ist und die Musik ihre Zeit wert ist. Als Spieler wendet man viel Zeit auf, um das Geheimnis in genau diesem Spiel zu lüften und den Song zu finden. Wenn du dann etwas hörst, was du schon 10 Mal so ähnlich gehört hast, wäre das doof. Das sollte einfach nicht passieren.“

Bis es so weit ist, könnt ihr ab dem 28. August in World of Warships als Megadeth unterwegs sein. Dort könnt ihr dann exklusive Schiffe verdienen, die Megadeth-Klassiker wie „Tornado of Souls” spielen, während ihr auf dem Wasser unterwegs seid.

Was haltet ihr davon? Seht ihr die Dinge ähnlich wie Dave Mustaine? Glaubt ihr an die starke Verknüpfung zwischen Metal und Gaming? Oder habt ihr vielleicht ganz andere Theorien? Schreibt es uns gerne in die Kommentare hier bei MeinMMO.

Auch andere Metal-Bands fühlen sich im Gaming wohl: Saltatio Mortis über ESO und die Liebe zu MMORPGs – „Es gibt nichts Geileres als Interaktion mit anderen Spielern“

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Patsipat

Es gab ja auch in den letzten Jahren sehr viele prominente Auftritte: Blind Gurdian, In Extremo oder auch Saltatio Mortis. Ob letztere jetzt dem Metal zuzuschreiben sind, darüber lässt sich streiten aber für mich waren In Extremo und Subway to Sally die Türöffner in dieses Genre.

Aber ich kann meinem Vorposter nur zu stimmen. Bei der Story gibt es eigentlich nur wenig Musik, also Ingame und beim stumpfen Farmen ballert dann halt zb Eisregen, (die alten) Slipknot, Rawside und ähnliches aus den Boxen.

Toby87

Für mich gehört Metal oder halt Rock schon immer zum Gaming dazu, bin aber auch in dem Genre zu Hause.

Mit Megadeth kann ich persönlich jedoch nichts anfangen, ich wüsste nicht mal ob ich überhaupt ein Lied von denen kenne. Mein Spektrum geht dann je nach Lust und Laune von PopPunkrock, über NuMetal oder Alternative bis hin zu Metalcore, bei Letzterem fühle ich mich die letzten Jahre jedoch am Besten aufgehoben.

In Storylastigen Games lasse ich die Musik dann meistens weg, ansonsten habe ich dauerhaft Musik am laufen, gerade bei stupiden farmen sehr angenehm 😉

Threepwood

Zwischen Metal und Gaming gab und gibts eine grandiose Verbindung. Zuletzt im D4 Forum wieder gesehen. Mieses Spiel, miese Stimmung und der Metalhead-Thread war der beste Content, den das Desaster von Spiel hervorgebracht hat.

Guckt man sich die Kids und Streams an, könnte man meinen, dass bunte Shishabar-Atmosphäre und random generierte Autotune-Geräusche zum Gaming gehören…aber das ist ein Glück nur eine sehr präsente, aber nicht repräsentative Außenwirkung.

Megadeth damals live in Hamburg mit Judas Priest und Testament….fck das war episch!

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