Marvel’s Avengers beeindruckt unseren MeinMMO-Autor Jürgen Horn mit epischer Action, aber auch einer überraschend guten Story. Daran ist ausgerechnet die Heldin “Ms. Marvel” Schuld, die Jürgen aber im Vorfeld am wenigsten interessant und sogar ziemlich doof fand.
Um wen geht es? Als ich erste Bilder und Videos zu Marvel’s Avengers sah, war ich etwas irritiert. Denn Helden wie Iron Man, den Hulk, Captain America, Black Widow und meinen geliebten Thor kannte ich gut. Doch wer ist dieses komische Mädchen mit dem peinlichen Superhelden-Faschingskostüm und den grotesk überdimensionierten Gliedmaßen?
Darum fand ich Ms. Marvel anfangs doof: Diese „Ms. Marvel“ (was für ein saublöder Name!) passte meiner Meinung nach überhaupt nicht zu den anderen Helden, die trotz der typischen Marvel-Überzeichnung noch irgendwie nachvollziehbar waren.
Aber Kamala Khan aka Ms. Marvel sah mit ihrem billigen Kostüm und der albernen Augenmaske einfach aus, als wenn ein Charakter aus einer Slapstick-Superhelden-Parodie von einem böswilligen Troll still und heimlich in das neue AAA-Marvel-Spiel geschmuggelt wurde.
Und dann noch ihre Superkraft! Sie kann sich dehnen sowie ihre Körperteile bizarr verbiegen und verformen. Pfui Deifel! Das sieht irgendwie eklig und seltsam aus. Ich war mir also absolut sicher: „Diesen Freak spiel ich garantiert nicht!“
Ein wunderbarer Spielstart
Darum musste ich Ms. Marvel doch spielen: Meinen Vorsatz konnte ich aber schnell wieder in die Tonne treten, denn kaum war Avengers gestartet, musste ich mit einer jugendlichen Kamala Khan das große Avengers-Fan-Fest zum A-Day erkunden.
Darauf hatte ich eigentlich keinen rechten Bock, aber schon nach wenigen Minuten wuchs mir die kleine Kamala doch ans Herz. Denn Kamala ist einfach ein herrlich nerdiges Fangirl, das vor Begeisterung fast platzt. Dazu kommt noch ihr Vater Yussuf, der sie brav begleitet und mit seiner lakonischen Art einen herrlichen Konterpunkt zu Kamalas überschäumend blubbernden Enthusiasmus darstellt.
So schön war’s als Fangirl: Schon nach wenigen Schritten mit Kamala bin ich voll in ihrer Rolle aufgegangen und fühle mich selbst wie ein kleines Mädchen, das es kaum fassen kann, endlich die echten Avengers live kennenzulernen!
Die folgenden Szenen waren daher auch allesamt Highlights des Spiels:
- Kamala trifft Thor und es ist ein herrlich schräger Moment, in dem zwei absolute Kindsköpfe aufeinandertreffen
- Beim Stand von Captain America out-nerdet sie ein paar Rüpel und wird vom Cap persönlich gelobt. Sie platzt schier vor Stolz
- Black Widow hat so gar keinen Bock auf die kleine Kamala, aber die merkt es in ihrer Verzückung nicht mal
Gerne wäre ich noch viel länger als Kamala auf dem Fanfest gewesen und hätte noch mehr nerdige Sachen mit ihr gemacht. Doch dann kommt – viel zu schnell – die Story in Fahrt und endet mit großflächiger Verwüstung.
Das bittere Ende: Als krassen Konterpunkt zu den Auftritten der Avengers, die ich dazwischen im Schnelldurchlauf verkörpere, erscheint am Ende eine Szene, in der eine verängstigte Kamala beinahe von der panischen Menschenmenge zertrampelt wird und gerade noch so mit ihrem Vater entkommt. Dabei weint sie bitterlich, denn wir wissen beide, das im Spiel gerade die Ära der Avengers als Superhelden zu Ende ging.
Kamala auf der Flucht
So ging’s weiter: Hier macht das Spiel einen Zeitsprung und ich spiele erneut Kamala, die zwar 5 Jahre älter ist, aber nach wie vor ein Riesen-Fan der Avengers ist, selbst nachdem diese zu Gesetzlosen erklärt wurden.
Gummiarme sind doch okay: Kamala findet im Netz nach einem anonymen Hinweis Beweise für die Unschuld der Avengers an der Katastrophe, muss jedoch schnell fliehen, da ihr Rechner von A.I.M. gehackt wurde. Auf der Flucht in ihr geheimes Versteck kommen auch erstmals die seltsamen Gummiglieder von Kamala zum Einsatz. Die finde ich immer noch irgendwie komisch, doch da ich Kamala jetzt schon so gut kenne, kann ich irgendwie drüber hinwegsehen.
Es folgen weitere Szenen, in denen Kamala mit viel Enthusiasmus aber wenig Geschick von einem Schlamassel ins Nächste stolpert. Dabei ist sie weitgehend wehrlos und muss den Robotern von A.I.M. erst lange ausweichen und entgehen, bis sie endlich so weit in die Enge gedrängt wird, dass sie sich wehren muss.
Der erste Kampf: Und wie sie sich wehrt! Denn die grotesken Gummiarme von Kamala funktionieren im Kampf wie Abrissbirnen und mit erschreckender Effizienz verdrischt das zarte Mädel eine ganze Gruppe von A.I.M.-Bots. Wow, das hätte ich nicht gedacht. Das Gameplay von Kamala macht echt Spaß und spätestens jetzt sind mir die Gummiglieder echt egal. Die Dinger hauen rein wie Sau!
Hätte ich doch nur vorher gewusst, wie man die Kämpfe um einiges intensiver macht:
Eine Heldin für jeden
Kamala und die Avengers: Später im Spiel trifft Kamala auf verschiedene weitere Avengers. Vor allem das Treffen mit dem aufgebrachten Hulk, vor dem sie erst in einer wirklich verstörenden Szene fliehen muss, ist hier stark.
Überhaupt haben Bruce Banner und Kamala eine besondere Beziehung zueinander, denn beide fühlen sich aufgrund ihrer grotesken Kräfte ausgestoßen und werden oft missverstanden. Daher ist es auch wunderbar zu sehen, dass Kamala nach einem großen Streit zwischen Hulk und Iron Man die Moral in der Truppe wiederherstellt und sich nicht länger als Freak sieht.
Ms. Marvel ist das Herz der Avengers: Sie wird zum Bindeglied zwischen den hoffnungslos zerstrittenen Helden und sorgt mit ihrem Enthusiasmus, ihrem Optimismus und ihre einfach herzlich liebenswerten Art dazu, dass die Avengers am Ende wiedervereint A.I.M. in die Schranken weisen können.
Daher ist es auch nur passend, dass Kamala aka Ms. Marvel am Ende den Oberboss besiegt und so die Story abschließt. Eine Story, in der sie immer wieder das Zentrum der Handlung war. Das ausgerechnet die jüngste und unerfahrenste Heldin aus dem Setting diese Rolle bekommen hat, macht die Story so zugänglich.
Denn während jeder Hulk oder Thor kennt, ist Ms. Marvel ein fast unbeschriebenes Blatt und mit ihrem Fangirl-Enthusiasmus so manchen Marvel-Fan – wie mir – nicht unähnlich. Außerdem haben es die Entwickler geschafft, dass Kamala zwar immer im Vergleich zu den Avengers ungeschickt und unbeholfen wirkt, doch niemals zu einem nervigen Sidekick mutiert. Ms. Marvel behält immer eine gewisse Würde und man kann sie trotz allem ernst nehmen.
Ich jedenfalls habe mich selten so gut mit einem vorgegebenen Charakter identifizieren können, wie mit Kamala Khan. Daher spiele ich sie nach wie vor sehr gerne und habe sie ansonsten immer als KI-Heldin dabei.
So unerwartet meine Sympathie für Kamala Khan am Ende war, so hat mich auch meine Abneigung gegen eine Heldin überrascht, die ich eigentlich sehr cool finde. Black Widow und ich haben in Marvels Avengers jedoch eine äußerst unschöne Beziehung.
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Tatsächlich kommt bei mir der Kern der Avengers Truppe auch nicht so gut weg vom Spielgefühl.
Mein Favorit derzeit ist Natasha!! ?
Die Akrobatik ist mega und genau mein Ding.
Auch von der Stärke von Kamal war ich sehr überrascht.
ich mag Kamala mittlerweile auch sehr, obwohl ichs auf englisch stellen musste…
Das rumgeschreie von ihr auf deutsch ist für meinen Geschmack bisserl zu heavy.
Aber auch andere Synchros find ich sehr komisch.
Bitte jetzt aber keine 20 Hatekommentare wie scheiße die deutsche Synchro allgemein ist.
Wenn man es einfach runter bricht:
Seriously?You’re the best.
Seriously? Youre the best 🙂
Absolut genialer Einstieg ins Spiel mit dem A-Day, die Szene mit Thor war einfach grandios filmreif 😀
Ja für die Story war sie genau die richtige.
Sie kann es gar nicht glauben,
das Avengers sich streiten.
Das fand ich lustig,
Wenn ich beim Endboss gezwungen werde,
nicht mit ihr zu spielen,
dann nervt das,
Ich mag Kamala nach wie vor nicht, aber ich mag sie etwas weniger nicht als vorher ?
Spass beiseite, ich kann dem Autor voll und ganz zustimmen. Das Intro war absolut klasse und bei der Szene in Caps A-Day Stand hatte ich schon bissl Gänsehaut. Später dann, wie sie nach dem Ausbruch der schwelenden Konflikte unter den grad erst wiedervereinten Avengers, so allein auf der Chimerabrücke zurückblieb tat sie mir sooo unendlich leid und die bereits heimelige Chimera wirkte auf einmal so dunkel, leer und riesig.
Sie wird nach wie vor nicht mein Liebling werden, auch im Spiel nicht, aber ich kann sie mittlerweile nicht mehr unsympathisch finden selbst wenn ich es wollte…und das spricht für die Storyschreiber des Spiels
Tja, hab ich schon vor Erscheinen des Games gesagt, Ms. Marvel ist auch in den Animi-Serien ziemlich „Ansteckend“. Ich fand die da ich sehr sympathisch.
@MeinMMO Editieren geht unter IOS14 wieder nicht. Es gibt kein Symbol (Zahnrad) oder so, nur Antworten.