Das Team Fnatic war über Jahre eins der Top-Teams in der europäischen League of Legends. Doch 2021 lief es überhaupt nicht. Der Star-Spieler Rekkles war weg, Verträge von 3 Stammspielern liefen aus, die Resultate waren mies. Doch mit 3 ziemlich gewagten Änderungen am Kader gelang dem Team der Umbruch.
Das war die Krise von Fnatic: Der Frühling 2021 lief mies für Fnatic. In den Playoffs im Spring Split 2021 der LEC verpasste man das erste Mal seit vier Jahren das Halbfinale, schied gegen Schalke 04 aus und wurde nur 5. in der LEC. Die Probleme waren vielfältig:
- Fnatic hatte den Star-Spieler Rekkles verloren – der spielt für G2 Esports
- Im Team gab es Ärger zwischen Top-Laner Bwipo und Jungler Selfmade, dem eigentlichen Star des Teams – die hatten sich öffentlich im November 2020 in die Haare bekommen, als Bwipo seinen Jungler in einem Interview kritisierte
- Die Verträge von Bwipo, Selfmade und Supporter Hyssilang liefen Ende 2021 aus – Bwipo und Selfmade hatten klar gemacht: Sie würden nicht verlängern
Fnatic wirkte vorm Sommer 2021 wie ein Auslauf-Modell, während junge Teams wie Rogue oder Mad Lions gerade hochkamen und wie die Zukunft der LEC aussahen.
Move 1: Fnatic holt jungen Star, ohne einen Platz für ihn im Team zu haben
Ein gewagter Move war es, einen 19-jährigen Franzosen, der als Super-Talent gilt, ins Team zu holen. Das Problem war: Adam spielt auf der Top-Lane, dort hatte Fnatic mit Bwipo schon eine Konstante, eigentlich den Anführer des Teams. Der ist auch noch eng mit Hyssilang befreundet, den man eigentlich halten will.
Wenn man Bwipo gehen lässt, sprengt man den Kern von Fnatic.
Doch wollte Fnatic Adam unbedingt jetzt schon holen, noch bevor Bwipos Vertrag auslief, um weniger Konkurrenz um das europäische Top-Talent zu haben.
Move 2: Fnatic schiebt seinen Top-Laner in den Jungle
Der seltsamste Move war es letztlich, Top-Laner Bwipo in den Dschungel zu verschieben. Ein „Role-Swap“ bei einem 22-jährigen Veteranen wirkt auf den ersten irrsten Blick irrsinnig. Doch wie die Coaches von Fnatic in Gespräch mit dotesports mitteilen (via dotesports), war das eine bewusste Entscheidung, mit der man schon vorher gespielt hatte.
Die Coaches von Fnatic glaubten: Bwipo sei im Jungle ohnehin besser aufgehoben als auf der Top-Lane.
Denn Bwipo kommuniziere ausgezeichnet und habe ein Super-Gefühl dafür, Teamfights einzuleiten und Gelegenheiten zu eröffnen. Skills, die im Dschungel besser zum Glänzen kommen, als in der Top-Lane.
Außerdem kommt Bwipo super mit Hyssilang zurecht, daher wollte man ihn unbedingt halten, die Synergie wurde so verstärkt.
Move 3: Fnatic gibt seinen besten Spieler ab
Der Jungler Selfmade galt formal als stärkster Spieler bei Fnatic. Doch ausgerechnet den gab man nun ab. Er spielt nun für Team Vitality, denn er wollte nur als „Starter“ bei Fnatic bleiben.
Doch diese Rolle ging aber an Bwipo.
Fnatic steht auf Platz 2 der LEC
So lief es jetzt für Fnatic? Eigentlich sah es klar danach aus, als würde der Sommer 2021 ziemlich übel für Fnatic laufen. Sie hatten einen Rookie auf der Top-Lane und einen Jungler, der den Job erst neu lernen musste. Aber vor allem hatten sie gerade einen der besten Jungler Europas verkauft.
Doch jetzt steht das Team mit 10-5 exzellent da. Obwohl man die letzten zwei Spiele verlor, residiert Fnatic auf Platz 2 der LEC:
- Adam gilt nach einem halben Jahr in der LEC bereits jetzt als eins der Top-Talente Europa auf der Top Lane.
- Bwipo wird für sein Spiel im Jungle allgemein gelobt – der Rollenwechsel scheint noch besser zu laufen, als sogar Fnatic dachte
- Nur für Selfmade sieht die Zukunft nicht so super Aus. Sein neues Team Vitality steht mit 5-10 auf dem vorletzten Platz der LEC: Noch übler ist nur Schalke dran
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