Guild Wars 2: Spieler erkundet fast die gesamte Welt als Pazifist – Wie funktioniert das?

Guild Wars 2: Spieler erkundet fast die gesamte Welt als Pazifist – Wie funktioniert das?

Mit dieser Frage beschäftigte sich der reddit User TheMillionthOne und hat es kurzerhand ausprobiert. Bisher konnte er 81 % der Welt von Guild Wars 2 erkunden und das komplett ohne Kämpfe. Wie das funktioniert, erklären wir euch hier.


Worum geht es? In den meisten MMORPGs geht es vor allem darum, zu kämpfen. Ein noch stärkerer Held zu werden und dann noch mächtigere Monster zu bekämpfen. Wenn man sich all der Gewalt entsagen will, kommt man in vielen Spielen nicht sehr weit.

In Guild Wars 2 allerdings scheinbar schon, wie der reddit User TheMillionthOne beweist. Er erreichte das Maximallevel 80 und erkundete 81 % der Welt, ohne ein einziges Mal Schaden anzurichten. Wie lange er dafür gebraucht hat, hat der User aber noch nicht verraten.

Was sind die Regeln? Um eine solche Aufgabe zu bewältigen, muss man sie erst einmal genauer definieren, denn Pazifist ist ein breiter Begriff. Der User hat sich selbst folgende Regeln aufgestellt und sich stets an sie gehalten:

  • Keine Fähigkeiten, die Schaden verursachen. Gegner zu betäuben, wegzulocken oder sich selbst zu heilen war aber erlaubt.
  • Keine Beschwörungen, Haustiere oder Türme – Alles, was zu dem Spieler selbst gehört oder durch ihn hervorgerufen wurde, darf keinen Schaden machen. Der User beschloss im Gegenzug aber, dass andere Spieler oder NPCs nicht sein Problem sind. Wenn er also an eine Stelle kam, die von einem anderen Spieler von Monstern befreit wurde, ist das eben so.
  • Keine Abkürzungen – Der User verbietet sich selbst, Items zu benutzen, die ihm Erfahrung schenken oder generell Leveln vereinfachen. Auch Crafting, was in Guild Wars 2 ebenfalls Erfahrung gibt, möchte er einschränken, wenn auch nicht ganz verbieten.

Wie kann das funktionieren? Guild Wars 2 bietet für die meisten Quest mehrere Möglichkeiten an, den Fortschritt zu füllen. Um ein Beispiel zu nennen, könnt ihr in einer der Quests im Startbereich der Menschen die großen Spinnen töten, damit die Bauern weiter ihre Äpfel einsammeln können. Oder ihr könnt direkt die Äpfel einsammeln und sie den Bauern bringen. Beides bringt euch Questfortschritt.

Stolz präsentiert der User seinen Fortschritt (via reddit)

Auch das Wiederbeleben von Spielern und NPCs bringt euch Fortschritt für jede Quest im Spiel. Belebt ihr einen toten NPC im Questbereich wieder, hilft das bei der Quest – egal was die eigentliche Aufgabe ist.

Wieso nur 80 %? Einige Aufgaben im Spiel sind ohne Kampf schlichtweg nicht lösbar. Dazu gehören vor allem die Heldenpunkte, die oft nur im Kampf verdient werden können, aber zum Weltabschluss dazuzählen. Auch die Story konnte der User nicht spielen, da die persönliche Geschichte euch ebenfalls zum Kampf zwingt.

So ging der Spieler vor

Welchen Charakter wählte er? Eine der wichtigsten Entscheidungen für eine solche Aufgabe ist wohl die Frage, welche Klasse man spielt. Er dachte über den Dieb oder den Elementmagier nach, entschloss sich am Ende aber für den Ingenieur. Dieser hat viele Möglichkeiten sich zu heilen, ohne Schaden zu betäuben und aus brenzlichen Situationen zu entkommen.

Als Volk wählte er die Sylvari. Auch wenn der Spieler zugibt, dass sich ein Asura aufgrund der Volk-Spezifischen-Skills wohl besser geeignet hätte. Aber er selbst fühlte sich wohler in der Rolle der wandernden Pflanze.

Als Waffen trug er nur einen Schild zur Verteidigung, eine offensive Waffe legte er niemals an. Der Ingenieur in Guild Wars 2 kann auf verschiedene Kits zurückgreifen.

TheMilionthOne nutzt hier in erster Linie das MedKit zur Heilung. Außerdem benutzt er die Skills „Elixier S“ zur vorübergehenden Unsichtbarkeit und den Netz-Turm, um Feinde zu immobilisieren, ohne ihnen Schaden zuzufügen.

Das Skill-Kit des Pazifisten

Wie lief es? Der Spieler legt den größten Wert auf die Erkundung der Welt, da es im Spiel auch Erfahrung bringt, neue Orte zu besuchen. Die ersten Level gingen zwar schnell vorüber, waren aber auch die schwersten, wie der User schreibt, da ihm viele von seinen Skills noch fehlten.

Ab Stufe 55 hing der Sylvari so weit hinterher, da ihm die Erfahrung durch die Kämpfe fehlte, dass er sich mit Crafting aushelfen musste. Die Materialien dafür bezog er ausschließlich aus dem gesammelten Karma und Gold, dass er als Questbelohnungen einsammeln konnte. Loot gibt es schließlich nicht ohne Kämpfe. Er craftete sich also einige Level nach oben, um auf den aktuellen Karten nicht zu weit hinterherzuhängen.

Bei manchen Quests musste sich der Spieler auch mit etwas unfairen Mitteln einen Fortschritt verschaffen. So hat er sich öfter dabei wiedergefunden, ganze Horden von Monstern in eine Enklave friedlicher NPCs zu hetzen, nur damit er diese am Ende wiederbeleben kann und dadurch Questfortschritt bekommt.

Mit Spielern habe er das aber nicht gemacht. “Das Letzte, was ein AFK-Spieler braucht, ist es, von einer Horde Spinnen überrannt zu werden” schreibt er im Thread.

Allgemein lief es aber gut, immerhin konnte der Spieler Stufe 80 erreichen und über 80 % der Welt erkunden. Wie viel Zeit er dafür benötigte, und wie oft er gestorben ist, wurde zwar gefragt, geantwortet hat er aber noch nicht.

Auch Schaden an Objekten verbot sich der Spieler

Wie geht es weiter? TheMillionthTime hat sich bisher nur mit den Inhalten des Grundspiels befasst und möchte seine Reise in den Erweiterungen Heart of Thorns und Path of Fire fortsetzen. Außerdem möchte er weiter an 100 % Kartenabschluss arbeiten, auch wenn er sagt, dass komplette 100 % ohne Kampf schlichtweg nicht möglich sein werden.

Auch die persönliche Geschichte lässt er weiterhin komplett aus, auch wenn er seine Challenge nicht weiter verfolgen sollte. “Jeder andere ist Kommandeur des Pakts. Es macht Spaß, einmal einfach nur irgendeine Pflanze zu sein. Viel Glück mit dem ganzen Drachen-Kram.”

Die Community feiert den Wanderer

Was sagen die anderen Spieler? Auf reddit konnte sein Posting bereits 400 Upvotes erreichen, das ist nicht wenig für Guild Wars 2. Auch die Kommentare unter seiner Reise sind herzlich und begeistert.

  • Der User n-ghost schreibt (via reddit): „Du bist die Lebensader dieses Spiels.“
  • Im Bezug auf Scarlett aus Living World 1 schreibt der user ohiv21 (via reddit): „Das ist fantastisch, dachte ich. Dann erinnerte ich mich plötzlich an eine ganz bestimmte Sylvai-Ingenieurin, die versuchte, die Welt zu vernichten. Wir sollten das im Auge behalten.“
  • Der User Arnoldthehawk schreibt (via reddit): „Ich bin selbst kein Pazifist, aber du bist unglaublich. Und ganz ehrlich? Das Spiel ist ebenso unglaublich. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist.“

Was haltet ihr von dem Weg des Pazifisten? Denkt ihr, das ist so auch in anderen MMORPGs möglich? Schreibt uns gerne einen Kommentar.

Noch verwunderlicher als in einem MMORPG ist das Gewinnen als Pazifist wohl in einem Shooter, doch ein PUBG Spieler gewann ohne einen einzigen Kill.

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Melisendre

Das habe ich schon vor mehreren Jahren gemacht, noch bevor HoT rauskam. Und ehrlich gesagt, finde ich es nicht sehr pazifistisch, wenn man Mobs in NPC reinlockt.
Ich habe das mit einem Dieb gespielt und zwar ganz ohne Waffen. Ingi ist doch vergleichsweise einfach, weil der durch die Werkzeugkits und den Schild viel mehr Skills zur Verfügung hat. Ausserdem kann man ganz ohne Waffen nicht aus Versehen Schaden machen. Ingi ist für mich der easy mode.
An Ausrüstung hatte mein Dieb nur das was gedroppt ist, also nichts aufgestiegenes oder so oder was man sich bei den Herzchenhändlern so kaufen kann.
Abgesehen davon hat das aber wirklich Spaß gemacht. Ich weiß zwar nicht mehr wieviel Prozent der Welterkundung ich geschafft habe, aber Level 80 ist mein Dieb geworden. Auch das war nicht allzu schwer, man muss nur die Orte kennen, an denen man gut EP machen kann.

MiwakoSato

Auch wenn ich GW 2 selten Spiele da mir teil 1 mehr zusagt und mir ein Remake wünschen würde bin Ich Mittlerweile ein Norn Anhänger schon 3 Stk 4 ist in Planung laufe ich niemals friedlich durch als Norn werfe ich erst meine Äxte nutze Feuer oder Nekromantie und Frage dann wer bist Du überhaupt?

Abaddon

Ganz ehrlich, daran gedacht so was zu machen hatte ich auch schon. Doch es gibt immer so viel anderes im Spiel zu erledigen, dass so ein zeitintensives Projekt doch von mir nie verwirklicht werden wird.

Ich fand den Gedanken schon immer auf eine gewisse Art sympathisch, einfach in einem MMO nur einen Beruf nachgehen zu können, Ware herzustellen, diese zu Transportieren und sich dafür Spieler als Söldner engagiert. Bezahlung bei Erfolg.
Z.B. könnten andere Spieler einen Ausrüstung von sich geben, man verbessert diese und gibt die dann wieder zurück. Falls man dem nicht freiwillig nachkommt, bekommt der Besitzer diese automatisch nach einer vereinbarten Zeit zurück und der Handwerker bekommt negative Rufpunkte oder so etwas.

Aber zum Thema. Auf LvL 80 aufzusteigen und dann kein einzigen Kill, ist schon witzig, aber schade, dass keine Zeitangabe oder die Tode genannt worden sind.

THQxic

Dieser Newsbeitrag weckt Erinnerungen.
Guildwars2:
Es war bei mir so ähnlich, in dem Spiel hab ich mir zu allererst (mit lvl. 6) eine Harpune gehohlt und bin dann direkt ins Wasser gesprungen und habe beschlossen dort zu bleiben und “nur” im Wasser oder in der Nähe von Wasser zu spielen.
~ “Ich wollte mich nur auf die Unterwasserkämpfe spezialisieren.”

In der Welt war das auch gut möglich weil es dort einen riesigen Ozean gibt mit vielen Flußläufen die zu alten überflutete Kirchenruinen oder Tempelanlagen führen, oder entlegene Teiche und Seen.

Eine schön gestaltetes Terrain, und man konnte so wunderbar von den Klippen springen.

… war eine schöne Zeit 🙂

Abaddon

Das hat mich an “Der Mann aus Atlantis” mit Patrick Duffy erinnert. ^^

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