Kriegs-MMO auf Steam sorgt für Stress und Frust – 1.800 Spieler gründen eine Gewerkschaft, rufen Streik aus

Kriegs-MMO auf Steam sorgt für Stress und Frust – 1.800 Spieler gründen eine Gewerkschaft, rufen Streik aus

Das Kriegs-MMO Foxhole ermöglicht das Zusammenspielen von tausenden Spielern auf einer Map. Nun sind die Logistiker aber in den Streik getreten. Der Grund: Die zunehmend anstrengende Versorgung an der Front.

Was ist das für ein Spiel? Foxhole versetzt euch als Soldat in eine fiktive, beständige Spielwelt. In dieser tobt ein Krieg, der an den Zweiten Weltkrieg angelehnt ist. Ihr entscheidet euch, auf welcher Seite ihr stehen möchtet und nehmt an großen Schlachten teil. Ihr seid also ein Soldat in einer riesigen Armee.

  • Gespielt wird aus der Iso-Perspektive. Ihr steuert euren Helden von schräg oben. Dadurch erhaltet ihr die nötige Übersicht, um eure Umgebung gut im Auge zu behalten. Als Soldat seid ihr relativ frei darin, wie ihr in der Spielwelt vorgeht.
  • In Foxhole schließt ihr euch einer von zwei Fraktionen an und kämpft gegen die jeweils andere, verfeindete Armee. Dabei geht es nicht nur darum, sich durchzuballern, sondern auch um Taktik und Ressourcen.
  • Ihr könnt Basen, Munition und wichtiges Material selbst herstellen. Spieler können als Sanitäter ihre Teammitglieder verarzten, oder als Fahrer ihre Truppe über die Map transportieren.

Seit dem letzten großen Update können bis zu 3000 Spieler gleichzeitig auf einer Map unterwegs sein. Die Spieler übernehmen dabei unterschiedliche Aufgaben für ihre Truppe. Die Versorgung der Front mit Munition und anderem Kriegsmaterial ist die Aufgabe der Logistiker.

Die sind zuletzt immer unzufriedener mit ihrer Aufgabe und werfen dem Entwickler vor, das Spiel für sie immer anstrengender zu machen. Nun haben sie sich formiert, um Änderungen zu erzwingen.

1.800 Spieler gründen Gewerkschaft für die Logistiker

Was genau steckt dahinter? Während die Soldaten in Foxhole natürlich in erster Linie den Feind bekämpfen, gibt es aber auch zahlreiche unterstützende Einheiten, die logistische Aufgaben übernehmen. Sie stellen Waffen und Munition her und transportieren diese zur Front.

Das erfordert Zeit und Aufwand, diese Logistiker sind somit seltener in Kämpfe verwickelt, als mitten in der Action. Neueste Änderungen sorgen nun dafür, dass sich der Arbeitsaufwand für diese Gruppe von Spielern nochmals erhöht.

Das wird einigen von ihnen wohl nun offenbar zu viel. Rund 1.800 Spieler gründeten jetzt gemeinsam eine Gewerkschaft mit dem Namen “Logistics Organisation for General Improvement (LOGI)” (via logiunion.com). Auf Deutsch heißt das so viel wie: “Logistikorganisation zur allgemeinen Verbesserung”.

Sie setzen sich dafür ein, dass Änderungen am Spiel vorgenommen werden, die das Spielerlebnis der Logistiker verbessert. In einer Ankündigung heißt es dazu:

Die kumulativen Auswirkungen der Änderungen, die an anderen Systemen innerhalb von Fuchsbau vorgenommen wurden, haben den Stress und die Verantwortung, die auf der Logistik-Spielerbasis lasten, erhöht. Wir glauben, dass Foxhole keine Spielerfahrung haben sollte, die den Spielern so viel Frustration bereitet.

via logiunion.com

Dazu hat man auch 11 konkrete Vorschläge gemacht, die zur Verbesserung des Spiels beitragen sollen. Diese listen Design-Schwächen der einzelnen Mechaniken auf, die zu lange dauern, oder sich zu sperrig steuern lassen.

Die einzelnen Schritte kosten zunehmend Zeit, was bei dem ständigen Bedarf an Ressourcen zu viel Stress bei den Spielern sorgen soll.

Deshalb ruft die LOGI jetzt zum Streik auf, um die Forderungen durchzusetzen. Sie wollen mit dem Streik wichtige Lieferketten im Spiel unterbrechen, um das Spielerlebnis zu verschlechtern – und so auf die Wichtigkeit der Logistiker aufmerksam zu machen. Die Erklärung wurde von rund 1.800 Spielern unterschrieben.

Das explosionsartige Wachstum unserer Organisation hat gezeigt, dass diese Probleme von einem großen Teil dieser Community erkannt werden. Unsere Frustration hat begonnen, unsere Geduld in den Schatten zu stellen.

Diese Liste umfasst zwar nicht alle von uns angesprochenen Probleme, aber wir halten sie für die dringlichsten und sind der Meinung, dass nur durch eine rechtzeitige Behebung der oben genannten Probleme die Abwanderung von Logistikspielern gemildert werden kann.

via logiunion.com

Dabei betonte die Gewerkschaft, dass man kein Interesse daran habe, die Balance des Spiels zu zerstören: “Unsere Ziele sind ein gesunder Dialog zwischen den Entwicklern und unserer Community, eine höhere Spielerbindung und ein verbessertes Spielerlebnis.”

Zwar stellen 1.800 Spieler nicht die Mehrheit der gesamten Spielerzahl dar, dennoch gibt es laut kotaku.com bereits Auswirkungen auf den Servern. Schon jetzt sieht man Partien, in denen kaum Logistiker unterwegs sind. Somit müssen sich feindliche Armeen mit Pistolen bekämpfen, da sonst keine Waffen und andere Ressourcen verfügbar sind.

3000 Spieler, die sich nur mit Pistolen bekämpfen, wirken tatsächlich weniger spektakulär, als eine voll ausgestattete Armee.

Wie kommt Foxhole sonst bei den Spielern an? Auf Steam ist das Kriegs-MMO durchweg gut bewertet. Von rund 18.000 Stimmen sind 83 % positiv (Stand: 18. Januar, 13:15 Uhr).

Besonders wird dabei die dichte Atmosphäre des Spiels gelobt. Auch die Bedeutung von Teamarbeit wird hervorgehoben und die Intensität der Massenschlachten kommt bei zahlreichen Spielern positiv an.

Dabei wird gelobt, dass man sich nicht einfach nur blindwütig durch jeden Kampf schießen kann, sondern Taktiken anwenden und auf Ressourcen achten muss.

Bleibt aber die Kritik an der stressigen Arbeit für Logistiker, außerdem gibt es vereinzelte Berichte von Cheatern.

Quelle(n): kotaku.com, eurogamer.net
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Roman

Sehr cool und genial dass das Spiel endlich mal enddeckt und angeritzt wurde, dass ist der erste Artikel den ich von brkanmten moderationen höre. Und das Spiel konnte man bereits seid 2017 in der Alpha build und davor Alpha Test dogar gratis 1 Jahr lang auf Steam spielen, testen.

Redduck

das Freut mich das, das hier mal was von Foxhole zu lesen ist, es ist eine Perle an Spiel, und das mal wirklich ne interesante meldung 🙂

VValdheim

Wollte mir das Spiel schon immer mal ansehen allerdings vor allem aus der Logistiker Perspektive. Denke damit sollte ich dann wohl noch warten :-/

HP68

Warum überlässt man die Logistik nicht gleich NPCs die man dann beschützen muss ?
Ich stell mir die Aufgaben als Logistiker wenig spannend vor.

Redduck

die Logistik wurde viele Jahre immer weiter ausgebaut weil es sich die Spieler wünschten. und so ist es bis heute soweit gekommen das man nicht zwingend ballern muss um spaß zu haben.
die Logistik ist alles andere als Langweilig, und für jeden der es mag richtig gut.

Die Kritik der gewerkschaft kann ich durchaus nachvollziehen, die Karten sind so groß geworden das man da sehr viel arbeit reinstecken muss. und die Wege wurden soweit das es dann schon Frustrierend ist wenn man 30 min eine strecke fahren muss und dann wieder leer zurück muss um um noch mal den Truck voll zu machen.
nebenbei muss man dann noch resourcen rann schaffen und Produzieren und schwup ist man 2-3 stunden unterwegs für eine LKW ladung….

da die Logistic Hubs in der Backline liegenist das ein sehr weiter weg.

eine Logistic mit NPCs würde den flair des spieles nehmen, und ist auch nicht gewünscht von den Spielern. die Lieben es so wie es ist, nur der aufwand ist zu viel geworden

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