Fortnite hat in Season 2 von Kapitel 3 einen Krieg als Thema. Angesichts des Kriegs in der Ukraine ist das Setting gerade äußerst unpassend. Doch um den drohenden PR-Shitstorm zu vermeiden, hat Epic eine simple und effektive Lösung. Lest alles zu der Story hier auf MeinMMO.
Was ist das Problem mit dem Thema von Season 2? In Season 2 von Kapitel 3 von Fortnite kommt es zu einem handfesten Krieg. Die fiese Organisation „IO“ marschiert mit düsteren Flugschiffen, Panzern und gesichtslosen Truppen auf der Insel ein und deaktiviert dabei auch noch das Bauen.
Schon die ersten Szenen des Trailers, in denen bedrohliche Panzer durch die bunte Botanik walzen, hätten vor einigen Wochen sicherlich kein großes Aufsehen erregt. Krieg und Panzer sind immerhin in zig Shootern schon das Thema gewesen.
Doch vor dem aktuellen Krieg, der gerade in der Ukraine tobt, erscheinen Bilder von einmarschierenden Truppen und Panzern nun äußerst unpassend.
Dazu kommt auch noch die weitere Optik des Themas, denn den finsteren Truppen der Invasoren stellen sich eine bunt zusammengewürfelte Truppe der bekannten Fortnite-Skins entgegen, die mit allerlei Tricks und improvisierten Waffen die militärische Übermacht der Angreifer bekämpfen.
Auch das erinnert auf unangenehme Art an den Widerstand, welcher gerade den russischen Truppen in der Ukraine durch Zivilisten und Milizen entgegengebracht wird. Das ganze Thema von Season 2 ist also mehr als kontrovers.
Epics Lösung ist eine groß angelegte Spende der Einnahmen
Warum bringt Epic ausgerechnet jetzt so ein Thema? Das Thema von Season 2 in Kapitel 3 von Fortnite soll den Höhepunkt der Story über den Konflikt mit dem IO und den „Sieben“ darstellen. Daher wurde es schon lange im Voraus geplant, als kaum jemand je von einem Krieg innerhalb Europas zwischen der Ukraine und Russland hätte ausgehen können.
Epic hätte demnach innerhalb von wenigen Wochen das gesamte Thema ändern und neu auflegen müssen, was in einem so kurzen Zeitraum vermutlich schwierig umzusetzen gewesen wäre. Man entschloss sich daher, die Season mit kleineren Änderungen zu starten und den PR-Albtraum durch einen simplen Trick zu vermeiden.
Was macht Epic, um die Situation zu entschärfen? Zuerst einmal verzichtete man wohlweißlich, die Season mit ihrem Kriegs-Setting groß anzukündigen. Daher startete die Season ziemlich abrupt am 20. März 2022.
Außerdem wurde der Titel von „Reality War“ zu „Resistance“ geändert. Auch der offenbar geplante Slogan „War ist Coming!“ (Der Krieg naht!) wurde klugerweise ebenfalls gestrichen.
Doch trotz solcher kosmetischen Änderungen bleibt das Setting nun mal ein Krieg mit Panzern und Co. und auch auf reddit fiel dies den Spielern schnell auf. So schreibt ein User:
Scherz beiseite, ich fühle mich wirklich schlecht für das Fortnite-Entwicklungsteam, da sie Saisons fast ein Jahr im Voraus planen. Und wenn die Zeit endlich kommt, steht Osteuropa in Flammen und unschuldige Menschen werden bombardiert.
User “ILiterallyExist” auf reddit
Zeitgleich zum Start von Season 2 kam aber auch eine offizielle Nachricht von Epic Games. Darin wurde verlautbart, dass Epic Games beabsichtigt, alle in erzielten Einnahmen der nächsten zwei Wochen komplett an in der Ukraine tätige Hilfsorganisationen zu spenden.
– Ukraine-Live-Blog (via Zeit)
– Krieg gegen die Ukraine (via Tagesschau)
– Solidarität mit der Ukraine (via auswärtiges-amt)
Wichtiger Hinweis: Falls euch wegen der aktuellen Situation dunkle Gedanken plagen: Ihr seid nicht allein. Holt euch bitte Hilfe. Zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder der Online-Seelsorge, bei der ihr auch einen Chat nutzen könnt. Das ist kostenlos und gilt bundesweit.
Das umfasst tatsächlich alle im Spiel getätigten Mikrotransaktionen in einer Zeit, in der für gewöhnlich ein Großteil der Spieler Geld ausgibt. Dazu schließt sich Microsoft der Aktion an und will seine Nettoeinnahmen für Fortnite auf der Xbox ebenfalls spenden. Die ganze Aktion soll bis zum 3. April laufen.
Da Epic regelmäßig viel Geld über neue Seasons einnimmt, dürfte hier eine größere Summe zusammenkommen.
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