Bei Fortnite haben sich die Entwickler etwas in die Karten schauen lassen und ihre Philosophie erklärt: Man setzt auf die Kreativität der Spieler. Da macht man aus einem Bug schon mal ein Feature.
Donald Mustard, der Chef-Kreative von Epic Games, hat eine Anekdote zum Besten gegeben, die er als wichtig für die Entwicklung von Fortnite beschreibt.
Mustard erzählt, dass man in einer der ersten Wochen bei Fortnite: Battle Royale einen Bug bemerkte, der vorher nie aufgefallen war. Spieler hatten entdeckt: Sie konnten auf eine Rakete springen, die aus einem Raketenwerfer kam, um damit über die ganze Karte zu fliegen.
Im November 2017 entwickelte sich das bei den ersten Fortnite-Spielern zu einem regelrechten Trend:
Fortnite-Spieler konnten sogar einander auf die Reise schicken, damit sie schnell von Punkt A nach Punkt B kamen. Es war gar möglich, von der Rakete aus zu feuern.
Ein klassischer Exploit, ein Bug, der so nicht vorgesehen war.
Machen wir doch ein Feature draus
So wurde aus dem Bug ein Feature: Epic rief sofort zum Meeting. In das Meeting ging man mit der Idee rein: „Okay, diesen Bug müssen wir unbedingt fixen.“
Aber dann fragte man sich: „Moment, müssen wir das wirklich? Eigentlich ist es doch genau das, was wir wollen: eine Welt, in die man eintauchen kann. Es ist jetzt also kein Bug mehr, sondern ein Feature.“
Wendepunkt in der Entwicklung: In diesem Meeting habe man dann überlegt, wie man solche Features künftig unterstützen möchte.
Mustard sagt: Der Moment habe dem Team vieles verdeutlicht.
Fortnite als wandlungsfähige Plattform
Fortnite war als Plattform gedacht: Das passt auch zur Grund-Idee von Fortnite. Das Spiel war eigentlich mal mehr als „Plattform“ denn als eigenes Spiel gedacht. Eine Plattform, auf deren Grundlage man andere Spiele bauen könnte. Ursprünglich galt Fortnite als „Showcase“ für die neue Unreal Enginge 4.
So fiel es Epic leicht, aus ihrem „Zombie-Bau-Survival“-Spiel Fortnite einen Battle-Royale-Shooter zu machen. Nachdem Fortnite quasi floppte, stand der neue Battle-Royal-Modus nach nur 2 Monaten mit Hilfe der Entwickler von Unreal Tournament.
Im September 2017 startete der Modus dann, spätestens seit Januar 2018 ist es ein irrer Hit, der das Gaming beherrscht. Aktuell soll Fortnite etwa 140 Millionen Spieler haben.
Fortnite verlässt sich auf die Kreativität der Spieler: Mittlerweile setzt Epic auf die Kreativität der Spieler etwa in der Spielwiese. Mustard ist erstaunt, was die Spieler inzwischen bauen.
Am Anfang habe man nur intern gespielt und kleine Strukturen hochgezogen. Hier mal eine Wand, dort mal eine Rampe. Man hätte niemals gedacht, dass die Spieler jetzt so unfassbar kreativ beim Bauen würden.
Wer weiß, welche Features in Fortnite sonst noch als Bugs gestartet waren?
Hier sind Beispiele für die Kreativität der Spieler:
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Das… ist seltsam formuliert. Man hat einen Exploit belassen, wie er ist. Das war’s auch schon.
Der Titel lässt eine Situation vermuten wie beispielsweise Valve mit Team Fortress: Da gab es einen Bug, mit dem Spieler in falschen Teamfarben angezeigt wurden. Daraus entsprang die Idee, eine Klasse mit Verkleidungs-Fähigkeiten zu entwickeln; den Spy.
Die haben das ja von da aus weiterentwickelt mit ferngelekten Raketen und letztlich der Spielwiese, wo Spieler selbst bauen können.
Also dieses “Wir geben den Spielern Tools und lassen sie machen”-Mindset, das da im November 2017 aufkam, hat man dann in der weiteren Entwicklung gemerkt.
Es gibt ja auch andere Entwickler, die dann sagen: Nee, Ihr spielt so, wie wir das wollen. Ihr werdet sehen, das gefällt Euch dann. Bungie ist dafür berüchtigt. 🙂