Darksiders Genesis ist ein Hack’n’Slay-Spiel aus der Iso-Perspektiv, den ihr im Koop mit Freunden spielen könnt. Als Reiter der Apokalypse reist ihr in die Hölle, in der ihr Dämonenfürsten bekämpft und dabei versucht, einen finsteren Plan von Luzifer zu verhindern. Das Koop-Spiel fiel zum Release unter den Tisch und erhielt nicht viel Beachtung.
Wenn bei aktuellen Releases eher Flaute herrscht, schaut man häufig mal in die Vergangenheit auf die Spiele, die man früher nicht auf dem Radar hatte. Bei Koop-Games für zwei Spieler lohnt sich da ein Blick vor allem auf Darksiders Genesis, einem Action-Spiel von Airship Syndicate, das ursprünglich im Dezember 2019 erschien.
Das Spiel gehört zu der lang läufigen Darksiders-Reihe, die sich um die 4 Reiter der Apokalypse dreht. Genesis ist dabei ein Ableger, der vor der Hauptreihe spielt und entsprechend kein Vorwissen der Story benötigt.
Im Verlauf des Spiels schlüpft ihr in die Rolle der beiden Reiter War und Strife, die von ihren Meistern, dem Feurigen Rat, einen Auftrag bekommen haben. Sie müssen daher in die Hölle reisen und ein finsteres Komplott verhindern, der vom Dämonen Luzifer geschmiedet wurde.
Das passiert, indem ihr die involvierten Dämonenlords erst nett bittet, den Unfug sein zu lassen. Danach zerlegt ihr sie ordnungsgemäß in leicht transportierbare Stücke, weil sie eurer Bitte nicht nachkommen.
Nach Außen erscheint Darksiders Genesis wie ein Diablo-Klon.
- Das Setting ist in der Hölle und im Himmel angesetzt. Ihr besucht die Domänen der verschiedenen Dämonenfürsten und den Garten Eden, wo ihr auch gegen verdorbene Engel kämpft.
- Die Reiter der Apokalypse sind Nephilim, die aus einer Verbindung von Engel und Dämonen erschaffen wurden
- In Genesis wird vor allem auch die Iso-Perspektive benutzt, die ganz eine der Markenzeichen von Diablo ist.
Doch das Spiel hat sehr viel mehr eigene Persönlichkeit, als es auf den ersten Blick scheint. Vor allem für Spieler, die gerne im Koop zocken.
Weder Himmel noch Hölle haben eine Chance
Das ist das Gameplay: Darksiders Genesis ist ein klassisches Hack’n’Slay-Spiel, in dem ihr euch wahlweise als War oder Strife fröhlich durch einzelne Kapitel schnetzelt. Der Wechsel zwischen den beiden Charakteren passiert fließend direkt im Spiel, wenn beide Spieler zugestimmt haben. Ihr müsst dafür also nicht neu starten.
Die Kapitel von Genesis spielen dabei in unterschiedlichen Gebieten ab, wie Sümpfe, Wüsten, Eislandschaften und feurige Festungen von Dämonenfürsten. Im Verlauf eurer Erkundungen zerlegt ihr industrielle Mengen an Dämonen und verdorbenen Engeln, die sich euch in den Weg stellen. Natürlich findet ihr auch Loot und Upgrades und löst Rätsel zusammen mit eurem Koop-Partner oder -Partnerin.
Wenn ihr in einem der Kapitel ein Item verpasst habt oder euch ein Upgrade fehlt, könnt ihr es noch mal spielen und die 100 % holen.
Fans der Darksiders-Serie werden außerdem viele der Gameplay-Elemente aus früheren Teilen wiedererkennen. Es gibt wieder:
- Seelen, die als Währung im Shop des Dämonen Vulgrim benutzt werden
- Upgrades für Leben und Zorn, die eure Charaktere stärken
- Finisher-Moves, mit denen man die Gegner bei niedrigen HP so richtig schön zerlegen kann.
War und Strife haben beide ihre eigenen Sets an Fähigkeiten, die sich gegenseitig ergänzen. War ist eher der “Mitten im Leben”-Typ, der im Nahkampf austeilt. Strife hingegen ist mit seinen Pistolen ein Fernkämpfer, der es mit dem Kuscheln nicht so hat.
Beide Reiter der Apokalypse verfügen außerdem über ein Skill-Board, in den sie Kreaturenkerne einsetzen können. Diese Kerne werden von den Gegnern im Spiel hinterlassen und verleihen War und Strife neben HP- und Status-Boni auch besondere Effekte.
So kann ein Kern zum Beispiel dafür sorgen, dass Monster mehr Zornkugeln droppen, die für Spezialangriffe notwendig sind. Ein anderer Kern kann die Laufgeschwindigkeit erhöhen oder für mehr Seelen sorgen. Auch gibt es besondere Boss-Kerne, die besonders starke Effekte bieten.
Das Kreaturenbrett ist sehr flexibel und kann jederzeit angepasst werden. Wenn ihr also zum Beispiel einen neuen Kern gefunden habt, könnt ihr den direkt einsetzen und ausprobieren. Bei 11 großen und 23 kleinen Kernen könnt ihr euch ein Build zusammensetzen, das zu eurem Spielstil passt.
1,5 Spiele in einem dank Koop-Modus
So funktioniert das Koop: Während man Darksiders Genesis alleine durchspielen kann, hat es auch einen sehr ausführlichen Koop-Modus. Dieser kann sowohl online stattfinden, sowie im Splitscreen auf der Couch (sogar auf dem PC).
Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer der beiden Reiter der Apokalypse, wobei der Wechsel zwischen ihnen fließend direkt im Spiel passiert. Es müssen nur beide Spieler dem Tausch zustimmen und schon könnt ihr den jeweils anderen Charakter ausprobieren.
Die Level im Spiel verändern sich dabei für den Koop-Modus. Die Kämpfe und Rätsel werden auf zwei Spieler ausgelegt, sodass man quasi 1,5 Spiele in einem bekommt. Beim Lösen der Rätsel müssen die beiden Spieler dann zusammenarbeiten.
Die Komplexität der Rätsel beginnt beim simplen “Einer hält das Tor auf, der andere geht durch” und endet bei kniffligen Puzzles, bei denen man unter Zeitdruck steht oder Präzision beweisen muss, um bestimmte Sprünge zu schaffen.
Im Verlauf des Spiels werden die Rätsel immer komplexer und benötigen neue Tools und Fähigkeiten, um gelöst zu werden. Zum Beispiel:
- Mit der Vorpal Klinge kann man mehrere Ziele aus der Ferne anvisieren und treffen.
- Die Leere Bomben eröffnen ein Portal, das zwei Orte verbindet.
Diese Upgrades sorgen übrigens dafür, dass man frühere Kapitel noch mal durchspielen und neue Wege zu Geheimnissen und Upgrades eröffnen kann.
Die Puzzles und Plattforming-Sektionen werden gezielt zwischen längeren Kampf-Passagen angesiedelt, in denen ihr zusammen Horden von Gegnern wegmetzelt. Sie bieten Abwechslung und liefern gerade im Koop viel Spaß, wenn man zusammen versucht, die Rätsel zu lösen oder sich ärgert, weil man das richtige Timing nicht treffen kann.
Das Spiel nicht besonders lang. Für die Story werdet ihr je nach Schwierigkeitsgrad 15 bis 20 Stunden benötigen. Wer alle Upgrades und Geheimnisse sammeln und die optionale Arena abschließen will, wird zwar länger beschäftigt sein, muss dafür aber auch mehr grinden.
Die Stärke von Genesis ist gleichzeitig seine Schwäche
Das sind die Nachteile: Während die Rätsel und Kletter-Passagen vor allem im Koop sehr spaßig sein können, gehören sie auch zu einer der Frust-Quellen in Darksiders Genesis. Die Iso-Perspektive funktioniert zwar meistens, aber nicht immer optimal.
Es wird vorkommen, dass man beim Springen an seinem Ziel fröhlich vorbeifliegt, weil die Distanz dazu aus der Perspektive schwer einzuschätzen ist. Das kann gerade dann nervig werden und zu mehrfachen Toden führen, wenn man diagonal oder seitlich springen muss, um eine kleine Plattform oder einen schmalen Balken zu treffen.
Die Steuerung ist zudem nicht optimal und kann sich stellenweise klobig anfühlen, wie etwa beim Werfen von Wars Vorpal Klinge. Man muss sich bei längeren Plattforming-Abschnitten daher auf Scheitern gefasst machen, auch wenn die Checkpoints von Genesis großzügig sind.
Ihr werdet beim Spielen außerdem den einen oder anderen Bug von Genesis mitnehmen. Besonders ärgerlich sind solche, bei denen ihr in der Umgebung stecken bleibt und nicht mehr rauskommt. Da hilft nur noch, dass man das Spiel neu startet.
Simpler, aber herrlicher Koop- und Schnetzel-Spaß
Darksiders Genesis gehört für mich zu den Spielen, die zum Release von vielen komplett übersehen wurden, was ich sehr schade finde. Es ist kein Vollpreis-Titel und für die 30 € habe ich mich damals ausgezeichnet unterhalten gefühlt.
Es erfindet das Rad nicht neu und fühlt sich stark an, wie vorherige Darksiders-Spiele, aber es ist gerade die “Einfachheit” in ihrem positiven Sinne, die mir so viel Spaß gemacht hat. Genesis hat nicht die Story-Tiefe eines The Last of Us oder die unglaubliche Gameplay-Vielfalt eines “It Takes Two”, aber das braucht es auch nicht.
Das Spiel weiß, was es kann und wodurch es sich von anderen absetzt, und das macht es gut. Der schicke Artstyle im Comic-Look, die witzigen Dialoge, das klassische Darksiders-Gameplay und der tolle Soundtrack vom großartigen Gareth Coker. Es passt alles super zusammen und ergibt ein stimmiges Spiel, das vor allem im Koop viel Spaß macht.
Man kann sich zusammen mit einem Freund oder Freundin hinsetzen und einfach entspannt einige Stunden Dämonen zerlegen oder Rätsel lösen. Falls ihr also dieses kleine Juwel verpasst habt und nach einem Koop-Spiel sucht, dann kann ich es wärmstens empfehlen.
Irina Moritz
Community Managerin bei MeinMMO
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Mir hat es überhaupt nicht gefallen, es war in jeder Hinsicht viel zu simpel gestrickt, es hat überall an Tiefe gefehlt, dadurch war sehr schnell die Luft raus.
Und das obwohl wir es im Koop gespielt haben, da können wir normalerweise mit deutlich mehr Abstrichen leben und trotzdem Spaß haben, aber Genesis ist einfach total langweilig.
Hab’s damals auch im Coop gespielt, aber es war uns zu anspruchslos
Man konnte den Schwierigkeitsgrad nicht höher einstellen, die Kämpfe waren nobrainer, die Rätsel waren wirklich extrem simpel, es hat uns dann in der 3. Spielsession nach 4-5 Std. schlicht und ergreifend gelangweilt, so nett es auch aussieht.
Man kann von Anfang an den zweithöchsten Schwierigkeitsgrad wählen.
Oder willst du mir sagen der war noch zu einfach?
Richtig, genau das will ich sagen
Als Darksiders Fan bin ich nicht an dieses Spiel interessiert. Das liegt aber auch daran, dass die Story unabhängig ist.
Als Darksiders Fan hat mir dieses Spiel sehr gut gefallen. Kann es nur empfehlen. Trotz der Perspektive kommt sehr viel Darksiders Feeling auf