Der Twitch-Streamer Asmongold ist für seine stetige Kritik an Blizzard und deren Spielen bekannt. Ob WoW, Overwatch 2 oder Diablo 4 niemand findet so deutliche Worte für Fehler des Spiele-Unternehmens. Mit seiner Kritik an Blizzard ist Asmongold zu einem der erfolgreichsten Streamer und reich geworden. Aber das kommt mit einem Nachteil: Blizzard will ihn nicht als Sponsor-Partner. Das wurmt den Texaner dann schon.
Das ist das Verhältnis von Asmongold zu Blizzard:
- Der 32-jährige Streamer war früher für seine Liebe zu Blizzard und vor allem zu WoW bekannt. Er machte ab 2009 Videos zu World of Warcraft, inszenierte sich als leidenschaftlicher und kenntnisreicher Fan des Spiels und wurde zu einer der einflussreichsten Stimmen zum MMORPG.
- Doch seit einigen Jahren ist er zum größten Kritiker von Blizzard geworden. Er ist das Musterbeispiel eines „Bittervets“, der den Verfall von WoW beklagt und glaubt, dass Blizzard viele Fehlentscheidungen trifft und vom rechten Weg abgekommen ist.
- Zwar spielt er nach wie vor viele Blizzard-Titel, sieht die Firma seit deren Sexismus-Skandal aber kritisch, glaubt, Blizzard überkompensiere nun in Richtung „politische Korrektheit“: Asmongold hat der Firma erst vor wenigen Wochen bescheinigt, nie wieder eine gute Story erzählen zu können, weil man aus Rücksicht auf sensible Spieler nichts mehr mit realem Bezug erzählen kann.
Asmongold will streiken, weil ihn Blizzard nicht bezahlt
Das fällt ihm jetzt auf: In letzter Zeit spielen wieder einige große Streamer den Titel „Overwatch 2“ – zudem hat Blizzard Streamern, aus dem Umfeld von Asmongold Sponsor-Deals angeboten, um den Shooter zu zeigen.
Asmongold ist als Gründer des Streamer-Clans „One True King“ bestens informiert, wenn eines seiner Mitglieder, wie Emiru die dicken Checks von Blizzard nach Haus bringt.
„Ob ich wieder Overwatch spiele? Ich hab gesehen, dass xQc es heute gespielt hatte. Ich weiß nicht. Ich wollte eigentlich zurückkommen und es spielen. Aber wisst ihr was? Ich sollte es nicht machen. Ich sollte streiken! Sie bezahlen Emiru, um Overwatch zu spielen, und ich spiele es umsonst?“
So sieht es aus, wenn xQc glaubt, er könne jederzeit „einer der besten Spieler weltweit“ in Overwatch werden:
Asmongold führt dann aus:
- Er habe ja mehrere Videos gemacht, die Overwatch 2 verteidigen
- Habe immer wieder gesagt: dass das PvE noch komme
- Eigentlich müsste ihn Blizzard rückwirkend für jedes Overwatch-Video bezahlen
Als Asmongold dann erfährt, dass Erobb auch einen Sponsor-Deal mit Overwatch hat, ist es bei dem Streamer endgültig vorbei. Es schwingt mit, der spielt ja eindeutig in einer viel niedrigeren Liga als ich:
„Sie haben Erobb gesponsort? Ach, komm verpiss dich. Sie sponsern Erobb und nicht mich? Scheiß drauf, das ist doch ein Witz!“
Ich hab nie was Schlimmes gesagt!
Auf den Hinweis, er könnte sich ja mit seiner Kritik als Risiko für die Marke Blizzard herausstellten, antwortet er, das sei ja völliger Unsinn. Jeder, der annehme, er sei ein Brandrisk sei ein Idiot.
Er habe nie etwas Schlimmes gesagt. Die Leute sollten ihm nur eine einzige Sache sagen, was er je Schlimmes getan habe. Der Chat antwortet ihm dann, er habe die Devs beleidigt.
“Na gut, dann nennt mir zwei Sachen”, sagt Asmongold mit einem leichten Zucken des Mundwinkels.
Das steckt dahinter: Das ist alles ein bisschen mit Augenzwinkern gemeint.
Es ist logisch, dass Blizzard niemanden sponsert, der ohnehin ständig ihre Spiele zockt, denn damit erreichen sie ja keine neue Zielgruppe.
Gerade Streamer, die sonst für andere Inhalte bekannt sind (und wahrscheinlich auch deutlich günstiger als Asmongold sind) bieten sich für Blizzard als Sponsor-Partner an.
Asmongold dürfte auch selbst klar sein, dass er nicht gleichzeitig der größte Kritiker von Blizzard und deren Werbemaskottchen sein kann.
Das Verhältnis zwischen Blizzard und Asmongold scheint auf beiden Seiten ein wenig angespannt zu sein:
Blizzard-Mitarbeiter nennt den größten WoW-Streamer „Ars**loch“
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Naja ok^^, Ich schau mir manchmal diese “Asmongold Shorts” an auf youtube. Da erkennt man eigentlich das er das meistens aus Witz meint. Das ist manchmal schon ganz lustig wenn man so 1-3 Minuten sich so nen Clip anschaut.
Ichfinde er ist nicht der super “Polarisierer” der dann den absoluten Hate-train gegen Blizzard fährt, dafür springt er ja auch häufig wieder in in irgendwleche Blizzard Games und zockt die ja auch, aber er kritisiert (natürlich auf seine Art undund Weise), Blizzard oder generell jede große Firma.
Ist halt am ende des Tages Entertainment, alles würde ich trotzdem nicht auf seine Meinungen geben aber manches trifft schon zu.
Ich finde Kritik in Ordnung. Kenne das auch von anderen Unternehmen wie EA, dass die auch Leute buchen, die durchaus kritisch mit deren Marken umgehen. Was aber gar nicht geht, sind Leute, die statt konstruktiver Kritik Gift und Galle spucken. Und da gehört Asmongold einfach dazu.
Ich guck nicht seine Streams, aber zumindest wenn ich die Punkte aus dem Artikel (und anderen Artikeln) nehme dann kann man denen durchaus zustimmen. AG sagt was er denkt. Er verpasst sich selbst keinen Filter ala ich muss jetzt mal an die Sponsoren denken oder ich brauch mehr Abos deshalb spüle ich Kritik vorher nochmal weich. (Gegenpol dazu ist aus meiner Sicht Gronkh) Er sagt auch nicht einfach das find ich Kacke, sondern er denkt drüber nach. Was nicht heisst das man deshalb in jedem Punkt seiner Meinung sein muß. Wenn Firmen jemand ablehnen für Werbung, halte ich das eher für eine Auszeichnung.
Ich weiß, was du meinst. Und was seine inhaltliche Kritik betrifft, stimme ich auch oft zu. Möchte aber an zwei Stellen einhaken:
Zum einen ist “Sagen was man denkt, anstatt alles weichzuspülen” eher ein ein Grund, weshalb viele Streamer eine so große Reichweite haben. Viele Leute schreckt das eben nicht ab, die wollen das so sehen, wenn jemand ordentlich übers Leder zieht. Von daher halten sich sicher die wenigsten mit unsachlicher Kritik zurück, weil sie Angst hätten, dass würde die Abozahlen negativ beeinflussen. Im Gegenteil. Je aggressiver man auftritt, umso höher werden teilweise die Abozahlen und die Klickzahlen.
Zum anderen besteht für mich noch ein Unterschied zwischen Kritik und Beleidigungen. Gerade in der Gamingbranche bin ich oft ziemlich erschreckt, wie sehr die Firmen den Kunden Angriffe gegen die Angestellten durchgehen lassen. Wenn mich ein Kunde in meinem Büro beleidigt, würde meine Chefin den hochkant rauswerfen. Das gebietet schon alleine die Fürsorgepflicht als Arbeitgeber. Im Internet werden die Beschäftigten aber regelmäßig angefeindet und beleidigt, ohne dass der Arbeitgeber daraufhin die Kundenbeziehung beendet, um seine Angestellten zu schützen. Das ist ja schon ansich eine Hausnummer. Und noch krasser wird es dann, wenn Leute wie Asmongold sogar noch erwarten, vom Unternehmen dafür bezahlt zu werden, während er die Angestellten beleidigt.
Kenne ihn nur aus Artikeln hier, würde das jetzt nicht als aggressiv bezeichnen, da gibts andere Streamer die ich da eher einordnen würde. Ok vielleicht könnte man es als bissig bezeichnen. Er ist Entertainer, da kann man schonmal ne Spitze bringen, solange das nicht bösartig ist. Wenn du da einen speziellen Kommentar meinst kannst du gern mal posten?
“Die sind halt dumm” oder “Das sind alles Idioten” und das bei jedem zweiten Thema, das anders ist, als er sich das vielleicht wünschen würde, ohne die unternehmensinternen Beschränkungen, Auflagen, Vorgaben, etc. zu kennen, rein mit dem Blick von außen, ist halt nicht mehr so wirklich “bissig”, sondern tatsächlich beleidigend – und da würde ich dem auch keinen Cent zusätzlich zugestehen als das, was er sowieso schon mit meinem, doch so “doofen” Produkt verdient. 😉
Steht mir fern AG zu verteidigen, jeder ist für seine Worte und Handlngen selbst verantwortlich. Und natürlich ist ok wenn man ihn deswegen nicht für Werbung bucht.
Aber davon ab, man muss auch mal unterscheiden zwischen einem Berwertungsartikel wo man sich 3 mal überlegt welche Worte man wählt und einer mitgeschnittenen Audio Aufzeichnung. Wenn du ingame bist, dich über was aufregst und man sendet dein Diskord Audio über Twitch, was kommt da raus?
Wenn ich irgendjemand zuhöre, auch im RL, möchte ich von dem keine gesalbten Worte, ich möchte Klartet hören. Ich bin aber auch in der Lage sowas einzuordnen. Das erste was ich ingame ausschalte ist der Schimpfwortfilter.
E gibt hier z.B. einen kurzen Ausschnitt: Asmongold calls Blizzard Devs “Idiots & Morons” 😂 – YouTube
Ansonsten sagt er ja auch in dem Video in diesem Artikel selbst, dass er die Devs beleidigt.
Der Ton ist schon sehr zugespitzt. Also es stimmt, dass er Punkte hat, aber er äußert die Kritik schon auf seine Zuschauer zugeschnitten und ist da sehr krass im Ton. Er behandelt Blizzard auch oft so, als seien die wirklich inkompetent/dumm.
Ich glaube Gronkh ist vom Typ her einfach viel empathischer und versucht immer das Gute im Menschen zu sehen. Asmongold ist schon so: “Ja, das ist so, weil Blizzard einfach doof ist und denen alles egal ist.”
Wenn ich bei Blizzard arbeiten würde und die ganzen Beschränkungen und Probleme kenne, die man dort im Alltag hat, fände ich “Blizzard ist einfach zu doof” auch eine ärgerliche Kritik von außen.
Ich glaube, die Probleme sind in vielen Punkten einfach strukturell und wirtschaftlich bedingt: Activision Blizzard hat enorm viele Stellen im Bereich PR/Community-Management abgebaut – viele Veteranen haben die Firma verlassen – die Engine ist alt, die neuen Angestellten/das Klima auf Social Media sind deutlich woker als früher usw.