Das Sandpark MMO ArcheAge steht einige Tage vorm Headstart für Gründer. Könnte eine spezielle Spiel-Mechanik den Start besonders turbulent ausfallen lassen?
Jedem Gedränge wohnt ein Zauber inne
Die Eröffnungs-Minuten in einem MMO sind für viele Zocker jene, die später in Erinnerung bleiben. Auch für die Techniker in den Server-Räumen dürfte das gelten. Bei einem „normalen“ Themepark-Spiel, wie etwa WildStar, loggen sich ungeheuer viele Spieler ein, sobald der Zeiger auf „Release“ steht.
Es gilt als erstes Level 5 zu werden, als erstes aus der Starter-Zone kommen, vor der „Welle“ der Spieler zu bleiben, damit die Quest-Zonen möglichst leer, die grünen Mob-Weiden noch saftig und grün sind, bevor dann die Masse drüber trampelt und man im MMO-Stau steht. Die ersten Minuten in einem MMO sind nicht nur die erinnerungsträchtigsten, sondern auch bisschen so, wie wenn ein „All-you-can-eat“-Buffet zum Plündern freigegeben wird oder ein Freibierstand eröffnet. Aufregend, befriedigend, aber man braucht Ellenbogen.
Beim Sandpark MMO ArcheAge ist das nicht anders – wer zur Open Beta einloggte, fand sich dort mit einer Horde von Stufe-1-Charaktern wieder. In ArcheAge teilen sich Solo-Spieler die Mobs nicht – wie mittlerweile in anderen Games. Wurden keine Gruppen gebildet, herrschte in der Open Beta ziemliches Gedränge um die Mobs.
Was ist wichtig für den Hausbau? Die Lage, die Lage, die Lage
Beim Head-Start von ArcheAge am 12. September – wenn es zählt – ist die eigentliche Situation nochmal verschärft. Denn bei einem Themepark MMO ist es letztlich egal, wann man aus der Anfängerzone rauskommt. Da schnappt einem keiner was weg. Eigentlich gibt’s keinen Grund, sich beim Buffet nach vorne zu drängen und den Teller gleich bis zum Kinn zu beladen: Denn das Buffet wird niemals leer. Die Mobs spawnen nach, Questgegenstände tauchen wieder auf.
Bei ArcheAge hingegen leert sich das Buffet. Zwar spawnen auch hier Mobs nach und natürlich kommt man durch die Quests durch, aber erstklassige Grundstücke für die vielgerühmten Sandbox-Elemente von ArcheAge könnten vergeben sein: „Land“ ist eine endliche Ressource und die besten Plätze sind begehrt. Wer zu spät kommt, muss nehmen, was übrig bleibt. Im offiziellen Forum diskutiert man diesen sogenannten „Land-Grab“ gerade.
Ein User erklärt die Rangfolge von Grundstücken und worauf man zu achten hat:
- An der Küste
- In der Nähe von spezieller Crafting-Station
- Mildes Klima
- In einer Nicht-PvP-Zone gelegen
- In einer PvP-Zone, aber wenigstens mit einem der anderen Vorteile gesegnet.
Der Küstenzugang ist optimal, weil man dadurch flexibel ist und leichter sein Handelsimperium aufbauen kann. Crafting-Stationen in der Nähe verkürzen die Wege. Im milden Klima gedeihen bestimmte Pflanzen und Tiere besser. Wer in einer Nicht-PvP-Zone baut, kann beruhigter schlafen gehen.
ArcheAge, das Spiel mit dem Immobilienmakler
Als „Land-Grab“ bezeichnet man in ArcheAge oder anderen Spielen das Phänomen, dass sich die schnellsten Spieler die Filetstücke sichern, die besten Positionen besetzen. Bei ArcheAge kommt hinzu, dass Spieler mit Wissensvorsprung schon Pläne geschmiedet haben, Grundstücke in ihrer Nähe zu besetzen und sie später an Nachzügler zu horrenden Preisen zu verkaufen. Ja, ganz Recht: Bald werden sich Spieler nicht über einen zu schweren Questmob oder eine lästige Quest aufregen, sondern über die Immobilienpreise in einer bestimmten Nachbarschaft.
Gerade die Gründer, die schon vier Tage vor den anderen an den Start gehen, haben Gelegenheit, sich zu etablieren, bevor es dann für die Free2Play-Spieler losgeht. Besonders krass: Gilden, die sich als Teil ihrer Strategie, die Weltherrschaft zu erringen, schon Gebiete ausgeguckt haben und planen, diese zu besetzen.
Aber auch unter den Gründern wird in den ersten Stunden ein Gehacke und Geschlage um die ersten Plätze geben. Daher könnte ArcheAge, wenn es am Freitag zum Headstart kommt, eine der turbulentesten Anfangsstunden in der Geschichte der MMOs erleben.
Wer jetzt als Free2Play-Spieler Angst hat, vier Tage zur spät zur kommen: Trion Worlds behält sich vor, neue Server zu eröffnen, sollten diese nötig werden. Dort geht es frisch los und der Vier-Tage-Vorsprung der Gründer ist nichtig.
Mein MMO meint: Das ist eine hochinteressante neue Dynamik, die Sandpark-MMOs dem Genre bringen. Sicher werden die ersten Stunden und Tage von ArcheAge für viele Zocker, die sich schon lange darauf freuen, ein unvergessliches Erlebnis. Die Frage ist, ob und wie sich das System dieses Wettbewerbs der Spieler untereinander auf jene auswirkt, die zu kurz kommen. Dem Genre tun solche Elemente sicher gut. Noch mehr MMOs, die den immer gleichen Design-Prinzipien folgen, braucht auch keiner.
Mehr zum Game gibt es auf unserer ArcheAge-Themenseite.
Zum Abschluss noch ein kurzes youtube-Video auf englisch, das sich mit dem Housing beschäftigt.
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Archeage die große Grundstücks -Lüge –
Erzähl. 🙂
Guten Tag,
muss sagen mit ihren Artikeln polarisieren Sie 🙂
Der erste Arche Age Artikel hier der Recherchiert und
richtig ist etwas zu Dick aufgetragen aber sonst okay.
mfg
das was ich bis jetzt so gehört habe klingt eher noch krasser,
selbst die nicht Progress Gilden haben sich schon den Wecker gestellt, wer zu spät kommt wird wohl nur noch im PvP Gebiet siedeln können, Bäume mit Blitzholz werden bewacht, Handelsquest über Wasser – da stehen schon die Grossgilden um die Leute zu versenken
Ich denke eher, dass Trion Worlds mit einigen Aktionen in letzter Zeit polarisiert. 🙂
Das denken wir uns ja nicht aus.
Das mit “der erste Artikel, der recherchiert ist” … na ja. In ArcheAge floss in den letzten Monaten schon einiges an Zeit. Wir kommen bei der Recherche nur vielleicht öfter zu Einsichten, die nicht jeder hören mag.
Ich hab das schon paar mal gesagt: Wir sind keine Fanseite von irgendeinem Game. Und die Hauptbezugsquellen von Informationen zu ArcheAge (oder vielen anderen Spielen) sind nun mal für viele die jeweiligen Fanseiten. Deren Informationen polarisieren in der Tat nicht.
“Reine hardcore MMORPG spieler werden die größten Probleme haben.”
Dir bringt die ganze Strategie nichts, wenn jemand anderes einfach 10 mal soviel Zeit im Spiel verbringen kann wie du.
Danke für den Artikel. Ich weiß jetzt wieder, warum mich Sandbox-MMORPG´s noch nie angesprochen haben.
Meine Zeit ist mir für so viel Leerlauf einfach zu schade.
wenn die guten Plätze auch noch sicher sind passt was nicht, da hätte man EvE mal etwas länger studieren sollen
Sehr interessant. Finde es aber ein wenig negativ geschrieben. Beim lesen hat man schon wieder das Gefühl zu kurz zu kommen oder was zu verpassen wenn man nicht hardcore ist und gleich alles dafür tut schnellstmöglich ein Grundstück zu kriegen. Aber ich denke es ist genug Land für alle da. Gerade am Anfang! Das in einem Jahr die Grundstücke knapp werden ja, aber jetzt schon Angst schüren nichts zu kriegen oder was minderwertiges zu kriegen ist nicht berechtigt. Filetstück hin oder her. Das ist sowieso alles Ansichtssache, dem einen gefällt es da, dem anderen da….
Habe auch nichts mitbekommen, dass das in Korea oder Russland so war, das alle die später kamen in die Röhre geschaut haben. Ich würde sagen einfach Ruhe bewahren. Es werden sicherlich auch in ein paar Monaten einige Grundstücke wieder frei weil einige dem Spiel den Rücken kehren.
Dass der Platz eng wird, gibt Trion Worlds z.B. selbst als Grund dafür an, warum man einen Patron-Status braucht.
In Korea können sich Spieler nur 1Account machen, weil der mit der Sozialversicherungs-Nummer zusammenhängt.
In Europa könnten sich Spieler zig F2P-Accounts machen und damit die endlichen Bauplätze besetzen, daher braucht man einen Patron-Status, um das zu verhindern.
Von daher find ich das schon okay, es als eine der Triebfedern des Spiels zu begreifen, um die besten Plätze zu streiten. Ich hab das auf dem Beta-Server, wo ich war, auch so erlebt. Du bekamst zwar einen Platz, aber einen zusammenhängenden, wo du dich ausbreiten kannst, mit dem größeren Haus und so … schwierig.
Ich hab jetzt aber auch nicht das Gefühl gehabt, es so negativ darzustellen. Ich find’s – steht ja auch im Artikel – auf jeden Fall eine interessante Dynamik.
Doch, in Russland war das Problem mit den Grundstücken wirklich massiv. Schau dir zb mal den Beitrag von Balnung an: (ich hoffe der Link ist ok): http://forum.4pforen.4playe…
Das mit dem Platzreservieren ist das Problem genau, dass du mit 1 Vogelscheuche dann Plätze um dich herum blocken kannst, entweder für Guildies und du vertickst das eben. Ja.
Es ist immer schwer, bevor’s losgeht schon zu sagen, wie’s wird. und wie die Spieler sich verhalten. Ich hab schon paar mal gesagt: ArcheAge wird hart und das Spiel wird, meiner Ansicht nach, nach außen anders dargestellt, als es im Kern ist.
Der Informations- und Organisationsvorsprung, den einige bereits jetzt besitzen, wird sich gewaltig auswirken.
Wir wollen da keinem den Spaß an irgendeinem MMO zu verderben, aber halt schon versuchen, die Leute zu informieren. Sonst gehen hinterher Spieler mit falschen Erwartungen an ein Spiel ran und sind sauer, weil ihnen keiner gesagt hat, wie’s wird.
Der Link ist völlig in Ordnung, da es ein guter Beitrag von “Balmung” ist, der auch perfekt zum Thema passt. Dass die Plätze in Korea nach 2-3 Wochen komplett weg waren und in Russland sogar nach wenigen Tagen, habe ich auch gehört. Selber gesehen habe ich es aber nicht. Mal schauen, wie es in Europa abläuft. Zwischenzeitlich werden Plätze auch wieder frei, z.B. wenn jemand aufhört und seinen Patron-Staus verliert.
Danke für den Link. Da war ich wohl falsch informiert. 🙂
Wieso lese ich eigendlich immer so viele Fehler in den Berichten über ArcheAge auf mein-mmo.de? Headstart ist am Freitag und nicht am Donnerstag?
MFG
Korrigiert, das Datum war ja richtig mit dem 12. September.
Danke für den Hinweis. Wobei ich nicht glaube, dass wir bei ArcheAge signifikant mehr oder weniger Fehler machen als bei anderen Games, die wir covern.