EA bringt Wild Hearts, ein Spiel wie Monster Hunter World und wir durften unser erstes Monster erlegen

EA bringt Wild Hearts, ein Spiel wie Monster Hunter World und wir durften unser erstes Monster erlegen

Wild Hearts soll 2023 auf PC, Xbox und PS5 erscheinen und erinnert stark an Monster Hunter World – nur mit Einflüssen von Fortnite. Klingt nach einer seltsamen Verbindung, funktioniert aber gut. MeinMMO konnte sich das Jagdspiel in einem Event ansehen und sieht großes Potential im neuen Koop-Titel.

2020 fand Monster Hunter World sein würdiges Ende mit einem letzten Update. Für viele Fans der Reihe war es damit die letzte Monster-Hunter-Erfahrung auf PlayStation und Xbox. Der Nachfolger, Monster Hunter Rise, erschien nach anfänglicher Switch-Exklusivität Anfang 2022 lediglich auf Steam für den PC.

Auf den „großen“ Konsolen PlayStation und Xbox warten alle, die sich durch Monster Hunter World in den doch sehr einzigartigen Charme des Spiels verliebt haben, seitdem auf andere Spiele dieses Kalibers.

Wild Hearts, das neue Spiel von EA und Koei Tecmo, hat sich offenbar genau diese Lücke gesucht und will den Fans das liefern, was Capcom ihnen verweigert: Mit vollem Crossplay und Koop-Unterstützung vielleicht genau das Spiel, welches Monster-Hunter-Fans seit 2020 vermissen.

Ich habe Wild Hearts insgesamt 4 Stunden lang gespielt, am PC und mit dem Controller, der vollständig unterstützt wird. Etwa zweieinhalb Stunden davon habe ich im Koop mit GameStar-Kollege Dennis Michel verbracht.

Dazu ist zu sagen, dass wir eine besondere Vorab-Version für Journalisten und Influencer gespielt haben. Bis zum Release am 13. Februar 2023 kann sich noch einiges ändern.

Hier seht ihr Gameplay aus unseren Anspiel-Sessions:

Von „Gar kein Bock“ zu „Ich will mehr davon!“

MeinMMO-Chefredakteurin Leya Jankowski hat mich mit Wild Hearts ein wenig zu meinem Glück gezwungen. Relativ spontan nach einem Urlaub kam von ihr die Einladung: „Übrigens, wir spielen am 4. Oktober zusammen ein neues Spiel von EA.“

Erst zur eigentlichen Ankündigung von Wild Hearts habe ich dann gehört, was es sein soll. Monster Hunter mit Fortnite … beides Spiele, die eigentlich so gar nicht in meinen Bereich fallen. Warum also ich?

Recht einfach: Ich liebe Dauntless, den kostenlosen PC-Konkurrenten von Monster Hunter und spiele sonst auch bei uns auf MeinMMO alles mögliche – oder gebe ihm zumindest eine Chance. Warum also nicht auch Wild Hearts?

Mit wenig Hoffnung, aber zumindest ohne Vorurteile, habe ich mich in die Welt gewagt, die ersten Stunden gespielt und mich schon nach dem Tutorial ins Spiel verliebt. Der erste Bosskampf war schon so aufregend, dass ich einfach mehr davon wollte.

Wild HEarts Kemono Wolf Monster
Wild Hearts sieht eigentlich richtig hübsch aus – Auch wenn wir mit Problemen zu kämpfen hatten.

Bosse klatschen im fantastischen Japan

Das Spielprinzip von Wild Hearts ist recht simpel und schnell erklärt: Monster, sogenannte Kemono, machen die Welt unsicher. Wir haben die besondere Fähigkeit, „Karakuri“ zu beschwören – also Bauten aus dem Nichts.

Als Jäger sind wir prädestiniert dazu, diesen Biestern den Garaus zu machen und uns dafür fürstlich bezahlen zu lassen. Oder uns zumindest zu nehmen, was sie an Materialien fallen lassen, um daraus neue Waffen und Rüstungen zu schmieden.

Kern des Spiels ist also Action-Gameplay und die Jagd nach neuen, starken Gegnern. Genau das macht Wild Hearts wirklich gut. Drei Waffen standen uns zum ausgiebigen Testen zur Verfügung: Ein Bogen, ein Katana und ein Regenschirm mit Klingen dran.

Nicht fragen.

Jede Waffe bietet besondere Fähigkeiten und Moves, ganz wie ich es aus Dauntless kenne. Sie spielen sich allesamt flüssig und einzigartig. Nun aber der Clou: den Kampf gegen Bosse kann man nur dann wirklich gewinnen, wenn man im Geschehen selbst baut.

Wild Hearts Japanische Burg
Wild Hearts ist ein Fantasy-Setting, angelehnt ans feudale Japan.

Bauen wie in Fortnite – Nervt das nicht?

Ich hasse Fortnite wirklich. Als Shooter taugt mir das Spiel überhaupt nicht. Wenn ich auf jemanden baller, will ich nicht, dass er sich in ein Hochhaus verwandelt, sondern das Feuer erwidert – wenn überhaupt.

Wild Hearts löst das aber deutlich besser. Es gibt vorgefertigte Karakuri, die ich nutzen kann. Meist bedeutet das, irgendwelche Kisten zu erschaffen und zu stapeln. Diese Dinger haben gleich mehrere Funktionen:

  • Ich kann sie erklimmen und von ihnen abspringen, für mächtige Angriffe aus der Luft.
  • Karakuri blocken viele Bewegungen und Angriffe der Bosse, können sie sogar betäuben.
  • Außerhalb des Kampfes erreiche ich mit ihnen unerreichbare Positionen.
Wie unterscheidet sich das neue Wild Hearts von Monster Hunter? „Wir verbinden Bauen mit Jagen“

Neben den Kisten gibt es Karakuri wie etwa eine Sprungplattform oder einen Seilwerfer. Beide sind eher für die Fortbewegung gedacht, können teilweise aber auch im Kampf nützlich sein, um Angriffen auszuweichen oder in die Flanke zu gelangen.

Das Beste daran ist, dass das Bau-Menü zumindest mit dem Controller leicht zu erreichen ist. Ich kann ohne Probleme das Bauen eines kleinen Turms direkt mit einem Angriff verketten, als wäre es schlicht eine Combo in einem Prügelspiel.

Wild Hearts Screenshot Luftangriff
Das Bauen ist wahnsinnig intuitiv und geht schnell ins Blut über – allein, weil Luftangriffe wie hier verdammt cool sind.

Crafting und Basenbau – Kein Survival-Game, aber nett

Ziel von alledem ist natürlich primär Loot. Von irgendwas muss der Jäger ja auch leben. Im Test habe ich mir zwei verschiedene Rüstungsset mit besonderen Vorteilen bauen sowie meine Waffen upgraden können.

Die Rüstungen haben, wie man es von anderen Hunter-Spielen kennt, bestimmte Resistenzen und eignen sich meist für die Jagd auf entsprechende Feinde. Waffen lassen sich mit neuen Eigenschaften und Skills versehen, wobei ich noch nicht herausgefunden habe, was genau die verschiedenen Attribute bedeuten.

Zusätzlich zum Crafting erlaubt es Wild Hearts, eine kleine Basis zu erschaffen. Das ist nicht viel mehr als ein Zeltlager, bietet aber eine Ruhestätte, eine Schmiedebank und mehr. NPCs und Freunde, wie die kleinen Tsukumos, die man finden kann, warten hier auf mich und erteilen Quests für die Kampagne.

Das Bau-System ist eher rudimentär. Gebäude wie ein Zelt sind fest und können lediglich frei platziert, nicht aber frei aus Einzelteilen gebaut werden. Für ein hübsches Lager reicht es dennoch. Materialien muss ich dafür ebenfalls nicht sammeln. Neue Gebäude werden durch das Töten neuer Gegner und den Einsatz einer besonderen Ressource freigeschaltet.

Wild Hearts Screenshot Basenbau
Schnuckelig, nicht? Mein kleines Lager kurz nach Beginn meiner Reise.

Technische Probleme, teilweise unspielbar – Aber schnelle Behebung

Als wir Wild Hearts zum Beginn des Tests gestartet haben, hatten sowohl Dennis als auch Leya und ich enorme Probleme. Framedrops, Ruckler und Freezes haben das Spielen nahezu unmöglich gemacht.

Ganz so schlimm wie Battlefield 2042 war es nicht, immerhin konnten wir spielen. Trotzdem wäre das kein schöner Anspielbericht geworden.

Am Tag darauf im Koop war das aber vollständig verschwunden. Dennis und ich waren als Duo unterwegs, maximal 3 Jäger passen in eine Gruppe. Kein Stottern, stabile Framerate, deutlich angenehmer zu spielen.

Auch in weiteren Tests im Anschluss waren die Probleme verschwunden. EA teilte uns mit, dass an den Problemen gearbeitet wurde und offenbar hat es geholfen. Ehrlicherweise hätte ich sagen müssen, dass das Spiel so noch zu lange braucht.

Mit dem neuen Eindruck aber sehe ich viel Potential in Wild Hearts.

Genau das, was Fans von Monster Hunter wollen – und ich

Ich war nie sonderlich überzeugt von Monster Hunter, aber auch nie ein Nintendo-Anhänger. Entsprechend habe ich mehr Erfahrung mit Dauntless. Chefredakteurin Leya Jankwoski meint aber als bekennender Fan des Franchise:

Capcom hat eine Chance verstreichen lassen
Monster Hunter World hatte etwas geschafft, was vorab keiner der Ableger schaffte: Das Franchise und auch das Genre des Jagdspiels im Westen zu etablieren. Auf den “großen Konsolen” PlayStation und Xbox war Monster Hunter World ein wahnsinnig großer Erfolg, in dem ich selbst etliche Stunde mit Jagen und Rüstungen craften verbrachte.

Irgendwann war aber jedes Monster gejagt und die Ausrüstung komplett. Es war aber allgemein in der Community noch ein riesiger Hunger nach mehr Monster Hunter World da. Das hat Capcom nie so richtig geschafft, zu nutzen. Der nächste Ableger, “Monster Hunter: Rise” , kam wieder nur für die Switch und den PC. Die Grafik und einige Mechaniken wurden nicht mehr modernisiert.

Hier hat Capcom eine riesige Chance verstreichen lassen, die EA und Koei Tecmo jetzt vollumfänglich nutzen können. Das Gameplay lässt das auf jeden Fall zu, was ich nach einer kurzen Anspiel-Session beurteilen kann.

Die zugefügte Ebene mit den Bauten macht schnell ganz schön viel Spaß, wenn man den Dreh einmal heraus hat. Es erlaubt Experimente und dürfte im Koop ein starkes Zusammenspiel ergeben, wenn man die Technologien anfängt, zusammen zu kombinieren.

Wenn nur nicht das Ding mit der Technik wäre. Ich weiß nicht, wie Koei Tecmo das noch bis Februar zum Release fixen möchte. Ich hoffe, dass sie es schaffen. Denn ich weiß, dass da eine große Community nur darauf wartet, mal wieder ein cooles Jagdspiel auf PlayStation und Xbox zu bekommen, inklusive mir selbst.
Leya von MeinMMO

Leya Jankowski

Chefredakteurin bei MeinMMO

Für mich liegt viel Potential in Wild Hearts vor allem dort, wo das Unerwartete schlummert. Der Kampf selbst wirkt nicht so, als wäre er sonderlich schwer zu lernen. Aber das Bauen, das Verknüpfen von Bauten und Angriffen und die Kombination der Bauteile – dort liegt die Meisterschaft.

Wild Hearts könnte es genau damit schaffen, Fans von Monster Hunter abzuholen, die nach World kein zu Hause mehr haben. Und jeder, der auf Koop-Action steht und gerne einfach große Gegner verkloppt, findet hier ebenfalls sicherlich unterhaltsame Stunden.

In unserem Hub findet ihr alle Infos zu Wild Hearts: Release, Trailer, Crossplay und mehr.

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Neowikinger

Kommt von EA, wird daher wenn überhaupt erst dann gekauft werden, wenn klar ist, dass das Spiel wirklich gut und kein Cashgrab ist.

Caliino

Meine Meinung:
Gerade wegen dem Bauen werden die (richtigen) MH-Fans einen Bogen drum machen.
Ebenso bezweifle ich dass es die Tiefe von MH erreichen wird, genauso wie Dauntless.

Und spätestens wenn “World 2” Ende 2023/Anfang 2024 erscheint, werden die wieder wechseln 😀

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Caliino
Mihari

Bin da gleicher Meinung. Ich liebe MH, aber bin absolut kein Freund von Fortnite, Survival und Co. Ich will Monster jagen und nicht unnötig irgendwelche Basen bauen.

MH lebt von den Kämpfen und der Jagd. Wenn ich hier im Artikel aber lese “Boss-Kämpfe kann man nur gewinnen wenn man baut …” bin ich ehrlich gesagt schon raus bei dem Spiel.

Ich fand bei MHR auch schon die “Randalen” nervig und hab nur die absolut notwendigen Randalen erledigt und bin ansonsten da nicht rein.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Mihari
Leya Jankowski

Es ist nicht so kompliziert zu bauen. Man hat im Prinzip vorgefertigte Prints dabei, die du einfach absetzen musst. Ich fand schon, dass es eine interessante neue Ebene mit rein gebracht hat. Benedict konnte sich das erst auch überhaupt nicht mit dem Bauen vorher vorstellen und hatte dann doch Spaß daran gefunden.

Aber ja, man muss es natürlich auch prinzipiell mögen. Ich denke mir aber, dass MHW eine so große Masse an Leuten angesprochen hat, die gar nichts vorher mit Monster Hunter am Hut hatten, dass hier durchaus eine Chance besteht nochmal ein wirklich großes Jagdspiel zu bekommen. Das hängt aber natürlich noch davon ab, ob sie das a) mit der Technik noch gut hinbekommen und b) ob es bis zum Schluss spaßig bleibt. Wir konnten ja auch nur einen Ausschnitt sehen

Caliino

Stimmt, da war ja was und die habe ich schon bewusst verdrängt xD

Man hat ja in so ziemlich allen MH-Teilen bisher gesehen wie gut die Siege-Kämpfe ankamen….

BinAnders

Na, ob es das bringt? Bei EA bin ich eh mittlerweile sehr skeptisch.
Ich zweifele auch daran, dass Wild Hearts das ganz Besondere von MHW abbilden kann: die tolle Monster KI mit den Moves und Ausdrucksweisen (“Links anvisieren, Rechts angreifen” usw) der Viecher. Sowas hatte auch MHRise nicht, und war damit schon kein Vergleich. Irgendein MonsterJagenSpiel kann jeder. MHW war etwas Besonderes.
WH hört sich da eher nach simpler Kampf-Mechanik an.
Kann deswegen trotzdem Spaß machen, falls EA es nicht wieder verk…

Sgt. Butterbread

Hast du mal ein Beispiel was in Rise angeblich so viel besser war an der Monster KI in World als in Rise? Beim besten Willen kann ich mich nicht erinnern was da deutlich besser funktioniert haben soll. Rise ist mindestens genau so gut und hat manche Monster sogar deutlich verbessert, vor allem Rathalos zum Beispiel.

McPhil

Ich sag’s nicht gerne aber Monster Hunter wäre das perfekte Game as a Service Spiel. Dann noch ordentlich ein MMO draus machen und es wäre perfekt.

Schuhmann

Das Interesse an Monster Hunter World war damals auch sehr groß – man hat gemerkt, dass das das Spielprinzip die MMO-Leute total abgeholt hat, glaube ich. So für unsere Community hier war das ein Riesen-Ding. Fand’s auch schade, dass das nicht als Service-Spiel gemacht wurde.

Sgt. Butterbread

In der MH Welt war das Spiel unglaublich krass GaaS. Man darf nicht vergessen dass es vorher nie ein neues Monster nachgeliefert gab, außer mit der Erweiterung. Mal eben sowas wie Safi Jiva war undenkbar, selbst einfach Lunastra ein bisschen später gab es nie. Dazu noch Haufenweise DLC zum Thema Sticker und Gesten. Klar, das lag sicherlich auch daran dass das auf 3DS vielleicht nicht so gut geklappt hätte, aber was das angeht war World komplett neu. Sie haben diese ständige Updaten bei Rise ja auch beibehalten, was dafür spricht das sie durchaus die Chancen gesehen haben. Allerdings ist MH auch keine Reihe in der ich ein “festes” Spiel was immer nur weiter erweitert wird gut fände. Jedes Spiel hatte bis jetzt ein eigenes gimmick und eine eigene Identität, das würde dadurch wegfallen.

Caliino

Gab es ja sogar mal, leider nur nicht bei uns und wurde wieder eingestellt (weil World) 😀

Wobei ich aber auch bezweifeln würde dass das auf lange Zeit funktioniert.
Ja, es gäbe genug Monster aber es fehlt einfach die Abwechslung und das Grundsystem an sich passt nicht zu MH.

MH lebt einfach von immersiven Kämpfen mit 1-4 Leuten und die Aggro macht so ja schon wilde Dinge mit dem Monstern 😀

McPhil

Ich stell mir das ein bisschen wie Diablo 4 vor. Man sieht in den Städten die anderen Spieler, vielleicht auch noch in den Startgebieten der verschiedenen Biome und kann sich dann zur gewohnten 4-er Gruppe zusammentun.

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