Twitch-Streamer mit Millionen von Fans verteidigen iShowSpeed, der für rassistisches Verhalten kritisiert wird

Twitch-Streamer mit Millionen von Fans verteidigen iShowSpeed, der für rassistisches Verhalten kritisiert wird

Die rasante Karriere des 17-jährigen YouTubers Darren “IShowSpeed” Watkins Jr. ist voller Kontroversen. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – ist sein Erfolg ungebrochen. Aktuell steht er in der Kritik, weil sein Verhalten gegenüber einem Fußball-Fan von vielen als rassistisch empfunden wird. Doch ernsthafte Konsequenzen muss der 17-Jährige wohl nicht fürchten. Selbst die größten Streamer von Twitch stehen ihm bei.

Was war das für ein Vorfall? Watkins hält sich derzeit in Katar auf, um dort die Fußball-Weltmeisterschaft zu verfolgen und sein großes Idol Cristiano Ronaldo zu sehen. Bei einem Stream im Stadion kam es jedoch zu einer Interaktion mit einem Fußball-Fan, die von vielen als rassistisch empfunden wurde.

Bei dem Fan handelt es sich um einen jungen, asiatischen Mann in einem Argentinien-Trikot. Watkins spricht ihn auf das Trikot an, was der Fan allerdings offenbar nicht so richtig versteht.

Daraufhin verwendet Watkins wiederholt und in zunehmender Lautstärke die japanische Grußformel “konnichiwa”, obwohl sein Gesprächspartner erklärt, er sei eigentlich Chinese. Schließlich gibt Watkins Kauderwelsch von sich, das sich wohl anhören soll wie eine chinesische Sprache.

Clips der Interaktion verbreiteten sich rasant auf Twitter und wurden dort in tausenden Kommentaren kritisch diskutiert. Viele Zuschauer stufen das Verhalten von Watkins als rassistisch ein. Zusätzlich tauchten weitere Clips auf, in denen der YouTuber mit indischen Menschen spricht und offenbar versucht, deren Sprache zu imitieren (via Twitter).

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Warum ist die Interaktion problematisch? Sowohl die vermeintliche Austauschbarkeit von südostasiatischen Sprachen, als auch das Nachäffen anderer Sprachen werden als rassistisch empfunden. Diese Erfahrung machte auch der Streamer Dimitri “Greekgodx” Antonatos, als er für ähnlich asiatisch anmutende Geräusche gebannt wurde.

Diese Art des Rassismus gegenüber Menschen asiatischer Abstammung sei normalisiert und würde zu leichtfertig hingenommen, erklären einige Twitter-Nutzer (via Twitter). Der Streamer Kristofer Yee ist selbst chinesischer Abstammung und schreibt:

Ich weiß, dass er noch jung ist und dass Menschen Fehler machen. Aber ich habe genug davon, dass rassistische Witze über Asiaten “mehr okay” sind, weil wir nicht so auf Konfrontation gehen.

Kristofer Yee (via Twitter)

Wie reagierte iShowSpeed? Watkins veröffentlichte ein Video, in dem er seine Version des Vorfalls erklärt. Er habe den Fan tatsächlich für Japanisch gehalten, so der YouTuber. Als er verstanden habe, dass der Mann chinesisch war, habe er versucht, einen Spitznamen zu wiederholen, den ihm Zuschauer in China verliehen haben sollen.

Watkins betont auch, er habe seine Worte nicht rassistisch gemeint und würde “andere Rassen lieben”. Er würde lediglich versuchen, andere Sprachen zu sprechen. Sollte sich eine asiatische Person beleidigt fühlen, täte es ihm aber ehrlich leid (via Twitter).

Twitch-Streamer springen kontroversem YouTuber bei

Wer verteidigt iShowSpeed? Während Watkins’ Verhalten von vielen Zuschauern und anderen Influencern kritisch diskutiert wird, stehen ihm zwei der größten Twitch-Streamer überhaupt bei.

Zusammen haben sie eine Reichweite von knapp 15 Millionen Followern und 120.000 durchschnittlichen Zuschauern (via sullygnome).

“Ich weiß, wie es ist, als Rassist abgestempelt zu werden”

Der Franko-Kanadier Félix “xQc” Lengyel ist der meistgesehene englischsprachige Streamer auf Twitch. In einem Stream äußerte er Verständnis dafür, was sein Kollege gerade durchmacht. Schließlich habe er selbst schon Ähnliches erlebt.

Ich weiß, wie es ist, aufgrund von aus dem Zusammenhang gerissenen Dingen als Rassist abgestempelt zu werden. Es ist verdammt uncool.

xQc

Seine eigene Familie habe ihn bereits aufgrund eines Artikels für einen Rassisten gehalten, erklärte xQc. Er sei der “homophobe, rassistische Typ” gewesen, nachdem Äußerungen von ihm in seiner Heimatstadt auf den Titelseiten gelandet seinen (via dexerto).

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“Rassisten sind sauer, weil Schwarze die Kontrolle übernehmen”

Kai Cenat, der xQc im September als meist-abonnierter Streamer auf Twitch ablöste, reagierte auf einen Stream des kontroversen YouTubers Destiny.

Destiny hatte die Interaktion von Watkins und dem chinesischen Fan kommentiert und gesagt, es gebe wohl eine Welle an jungen, schwarzen Streamern, deren Content daraus bestehe, in die Kamera zu schreien (via twitter.com).

Kai Cenat sah die Aufnahme von Destiny und erklärte daraufhin, er wisse zwar nicht, wer der YouTuber sei, aber er sei offenkundig ein Rassist. Kai Cenat fügt hinzu, dass er, wenn er selbst ein Rassist wäre, auch wütend darüber wäre, dass schwarze Content Creator gerade so erfolgreich seien (via Twitch).

Dieser 17-Jährige [iShowSpeed] sei gerade in allen Kategorien besser als Destiny, so der Streamer im weiteren Verlauf seines Streams.

Wie geht es jetzt weiter? Bislang hat Watkins noch keine Konsequenzen von YouTube für seine Aktionen im Stream zu spüren bekommen. Es ist auch nicht anzunehmen, dass es seiner Beliebtheit einen Abbruch tun wird. Derzeit hat der YouTube-Kanal iShowSpeed 14 Millionen Abonnenten.

xQc und Kai Cenat standen kürzlich selbst in der Kritik. Im November hatten sie erklärt, die Moderatoren ihrer Twitch-Kanäle nicht bezahlen zu wollen. Schließlich stünden ja genug Freiwillige zur Verfügung, die diese Arbeit auch gerne unbezahlt erledigen. Zuschauer hielten dagegen, dass Streamer auf ihre Mods angewiesen sind.

2 der größten Streamer auf Twitch setzen auf unbezahlte Helfer – „Ohne Mods wären sie gebannt“

Quelle(n): dexerto
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