2 der größten Streamer auf Twitch setzen auf unbezahlte Helfer – „Ohne Mods wären sie gebannt“

2 der größten Streamer auf Twitch setzen auf unbezahlte Helfer – „Ohne Mods wären sie gebannt“

Félix “xQc” Lengyel und Kai Cenat sind die größten Streamer im englischsprachigen Twitch. Zehntausende Zuschauer sehen ihnen regelmäßig zu. Um diesen Massen gerecht zu werden, brauchen sie Moderatoren, die im Chat für Recht und Ordnung sorgen, oder andere Arbeiten übernehmen. Bezahlen wollen die Streamer ihre Mods allerdings nicht.

Wer sind die Streamer?

  • Der Franko-Kanadier xQc galt als wohl größter Streamer im englischsprachigen Raum. Mehr als 11,3 Millionen Menschen folgen dem ehemaligen Overwatch-Profi auf Twitch, im vergangenen Jahr sahen ihm durschschnittlich knapp 75.000 dabei zu, wie er Shooter zockte, Glücksspiel betrieb oder auf Inhalte in Sozialen Netzwerken reagierte (via sullygnome).
  • Kai Cenat ist gerade der Shooting Star von Twitch. Er streamt erst seit Januar 2021 und überholte xQc bereits bei den meisten Bezahl-Abos auf der Plattform. Hatte er im letzten Jahr “nur” 11.000 Zuschauer im Schnitt, erreichten seine Streams im Oktober 2022 bereits 65.000 durchschnittliche Zuschauer (via sullygnome).

Wer waren eigentlich die Streamer, die Menschen wie xQc und Kai Cenat den Weg geebnet haben? Das erfahrt ihr bei uns im Video.

Warum zahlen, wenn es Freiwillige gibt?

Warum bezahlt Kai Cenat seine Mods nicht? Der 20-Jährige löste bereits am 23. Oktober eine Diskussion zu dem Thema aus, als er in einem Stream zugab, seine Mods nicht zu bezahlen (via reddit.com). Nun kam er in einem Stream mit xQc erneut darauf zu sprechen.

Kai Cenat erklärte, seine Mods hätten ihn gebeten, xQc zu fragen, ob der seine Mods bezahle. Als xQc dies verneinte, bezeichnete Kai Cenat seine eigenen Mods “dumme Idioten” und erklärte: “Ihr macht den Scheiß ja freiwillig umsonst.”

Offenbar sieht Kai Cenat keinen Bedarf, seine Mods zu bezahlen, solange es genügend Freiwillige gibt, die sich um den Job reißen.

xQc möchte Mods aus Leidenschaft

Was erwiderte xQc? xQc führte “kreative Gründe” an, warum er seine Mods nicht bezahle. Dabei gibt er allerdings zu, dass es für ihn kein finanzieller Rückschlag wäre, die Mods zu entlohnen. Hauptsächlich fürchtet er sich wohl davor, dass eine Bezahlung die Dynamik verändern und das Ganze seltsam machen könnte.

Ich möchte nicht, dass es seltsam wird. Was, wenn sie meinen Kanal nicht mehr mögen? Sie mögen das Moderieren nicht, sie mögen mich nicht, aber sie tun es wegen des Geldes? Dann wird es irgendwie komisch, weil ich versuche, etwas Kratives zu machen, aber dann hassen sie es und das widerspricht dem Kern des Ganzen.

xQc

Offenbar geht es xQc darum, leidenschaftliche Zuschauer als Mods zu haben, die wirklich hinter seinem Kanal und seinen Inhalten stehen. Außerdem sei es für den Einzelnen ja auch nicht so viel Arbeit, wenn man viele Mods habe, so der Streamer.

Zuschauer sind geteilter Meinung

Was sagen die Zuschauer? Wie bereits die ursprüngliche Aussage von Kai Cenat, verbreitete sich auch der gemeinsame Clip mit xQc auf reddit und wird dort diskutiert. Das Mitgefühl mit den unbezahlten Mods hält sich allerdings in Grenzen.

Während einige der Kommentatoren durchaus der Ansicht sind, dass die Arbeit der Mods bezahlt werden sollte, können sie offenbar nicht nachvollziehen, warum sie den Aufwand freiwillig betreiben. Erst, wenn Mods sich weigern würden, ihre Dienste unbezahlt zur Verfügung zu stellen, könnten sie mit einer Bezahlung rechnen.

Manche weisen jedoch darauf hin, dass die Streamer auf ihre Mods durchaus angewiesen sind. So würden diese auch sicherstellen, dass die Streamer nicht durch Sachen, die sie sich ansehen oder Nachrichten, die im Chat auftauchen, Ärger von Twitch bekommen.

Ohne Mods seien die Streamer längst gebannt, so ein Kommentar.

Interessant ist auch die Frage, ab wann genau eine Leistung es verdient, bezahlt zu werden. So erklären einige reddit-Nutzer, viele der Mods würden eigentlich nicht viel tun, während andere teilweise große Verantwortung hätten. Bezahlt werden sollten sie demnach erst, wenn sie zusätzliche Aufgaben übernehmen würden.

Die Wahrnehmung der Mod-Tätigkeiten scheint sich da auch von anderer Arbeit im Umfeld der Streamer zu unterscheiden. So soll xQc beispielsweise seinen Video-Editor an Werbeeinnahmen beteiligen. Warum der den Job nicht aus Leidenschaft machen soll, ist nicht bekannt.

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel einiger größerer Streamer, die ihre Mods tatsächlich bezahlen, darunter der YouTuber Ludwig Ahgren. Während seines Rekord-Subathons 2021 soll Ludwig seinen Mods sogar bis zu 5.000 US-Dollar täglich gezahlt haben (via This Online World).

Wofür brauchen Streamer Mods? Mods steht für Moderatoren. Sie verwalten den Chat eines Streamers und entfernen unerwünschte Inhalte und Spam. Während kleinere Kanäle vielleicht noch ohne Mods auskommen können, empfiehlt Twitch bei größeren Streamern einen Mod pro 600 Zuschauer (via twitch).

Laut einer Analyse aus dem Juli 2022 sollen im Chat von xQc durchschnittlich bis zu 700 Nachrichten pro Minute erscheinen (via streamcharts). Bei dieser Geschwindigkeit ist es enorm schwer für einen Streamer, seinen Chat selbst im Auge zu behalten.

Mods können den Streamern auch zusätzliche Arbeit abnehmen. So ändern sie beispielsweise die Kategorie und den Stream-Titel, wenn der Streamer das Spiel wechselt, veranstalten Umfragen oder helfen bei der Organisation von Events oder Gewinnspielen.

Was gibt es dafür? Als Belohnung winkt ein schickes grünes Schwertsymbol, das im Chat angezeigt wird, und die Ehre, für den Lieblings-Streamer zu arbeiten.

Twitch-Streamer MontanaBlack verkracht sich mit „Big Mac, bann ihn weg“-Moderator

Quelle(n): dexerto
Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
3
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
12 Kommentare
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
Tahris

Ich weiss ja nicht wie es im Amiland so ist, aber in Deutschland müsste man doch so sicher das eine oder andere Gesetz beachten. Man kann nicht einfach so nem Mod Geld geben. So funktioniert die Welt nicht. Da müssen Arbeitsverträge her. Wahrscheindlich müsste ein Mod sich noch als eigenes Gewerbe anmelden, um den Lohn richtig versteuern zu können. Jeder hat recht auf Urlaub, Kranktage, Mindestlohn, Arbeitszeiten ect. So einfach ist es halt nicht…
Die Piets bezahlen ihre Mods glaub ich mit Schenkungen bis zu einem nicht versteuerbaren Betrag oder so. Das Steueramt hat uns alle im Auge!

Huehuehue

So einfach ist es halt nicht…

Eigentlich schon. Viele “Youtuber” haben zB. schon seit Jahren in der Regel ihre Kameraleute, Assistenten, Cutter, etc. pp. fest angestellt, selbiges kann man auch, ohne große Probleme, mit Moderatoren in Stream-Chats machen. Man muss das halt nur auch wollen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Tahris

Dann hast du meinen Punkt nicht verstanden. Wenn du jemanden einstellst, dann musst du es richtig machen. Ein Assistent oder Cutter ist ein richtiger Beruf, mit Arbeitsverträge ect. Ein Moderator in einem Twitchchat halt eben nicht. Klar kannst du es Hauptberuflich machen. Aber dann eben mit Vertrag. Ein Random der 1-2h die Woche paar Leute im Chat bannt wird vor dem Arbeitsamt niemals ein Gewerbe anmelden können.

Dr34mC4tch3r

Warum sollte der Mod denn Gewerbe anmelden? Er ist Angestellter des Streamers, es ist total billo ob du hinter der Theke stehst und Wurst verkaufst, im Büro sitzt und Dinge kalkulierst oder eben als Mod eines Streamers sein online Umfeld überwachst…
Er hat deinen Kern schon verstanden, er ist halt nur Quatsch…

Tahris

“Klar kannst du es Hauptberuflich machen. Aber dann eben mit Vertrag.”
Keine Ahnung wo ich jemals behauptet habe, dass es nicht geht. Aber du wirst es schon wissen 😉

N0ma

Ja das wäre Schwarzarbeit.
“Eigenes Gewerbe anmelden” das könnte dann noch als Scheinselbsständigkeit ausgelegt werden.
Schenkung, klingt irgendwie auch nicht sauber.

Aus eigener Erfahrung, selbst Minijobs erfordern einen Haufen Bürokratie und die wird ständig mehr.

Zuletzt bearbeitet vor 11 Monaten von N0ma
artigkeitsbaer

er will nur kein geld zahlen das is alles 😀 is einfahc zubehaupten man könne man wolle ja aber es sei nich gut ^^ Könnte ihm auchma auf die beine fallen am ende klagt wer und es wird als anstellung betrachtet und er darf fett zahlen 😀

chris

bei streamern die grade so davon leben können ist es ja ok …aber wenn man millionen im jahr macht..
btw:
“Warum der den Job nicht aus Leidenschaft machen soll, ist nicht bekannt.”
made my day ;D

De

Ich will gar nicht wissen wie viele Menschen arbeiten gehen und deren Chef ihnen nicht passt oder die Arbeitsstelle… Der Arbeitsmarkt sollte auch auf Leute setzen die den Job aus Leidenschaft und umsonst machen 😉
Im Letzten Abschnitt des Artikels ist auch gut beschrieben das Mods schon nicht mehr nur noch für den Chat verantwortlich. Sondern sie kümmern sich um Arbeit die der Streamer auf die Mods abwälzt wie eine Art Sekretär.

Toranes

[Mod Edit] Diese Streamer wissen schon gar nicht mehr wohin mit ihrem Geld und dann gibt es trotzdem noch Leute die allen Ernstes Freiwillig ihre Freizeit opfern? Viel dümmer gehts nicht. Genau so unverständlich wie die Leute die Streamern wie Montanablack noch Geld in den Rachen werfen. Abo OK aber dann auch noch spenden? Man verliert echt den Glauben…

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Irina Moritz
Kreylem

und die Ehre, für den Lieblings-Streamer zu arbeiten.

Na klar,hab ich denn was am Kopf?
Die Streamer verdienen sich ne goldene Nase und ich arbeite auch noch umsonst…sorry aber am A. hängt der Hammer, im Leben nicht.

Das ist doch kein wohltätiger Verein wo man sich mal engagieren kann…

Firefix

Bei Trump klappt das doch auch^^

Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

12
0
Sag uns Deine Meinungx