Michael “shroud” Grzesiek ist einer der erfolgreichsten Streamer auf Twitch. In einem seiner Streams verriet er, dass er keine Lust auf Arbeit hat. Das Streamen selbst sieht er nicht als Arbeit an.
Was hat shroud da gesagt? Shroud sah sich live im Stream ein Valorant-Turnier an und kommentierte es, als er im Chat eine Frage gestellt bekam. Ein Zuschauer wollte wissen, ob shroud sich vorstellen könnte, wieder als ein E-Sportler zu spielen.
Shroud verneinte und erklärte: “Ihr müsst wissen, ich mag es nicht zu arbeiten. Deshalb streame ich. Ich mag keine Arbeit, Arbeit ist scheiße. Wenn es also etwas gibt, das Arbeit und Mühe erfordert, werde ich es wahrscheinlich nicht tun.”
Der Chat hakte weiter nach und fragte, ob das Streamen denn keine Arbeit sei. Er antwortete: “Streaming ist Arbeit? Nein, es ist keine Arbeit, es ist ein gottverdammter Witz. Schaut, ich sitze hier und tue nichts, ich tue buchstäblich nichts.”
Tatsächlich hat shroud in diesem Livestream vor allem dagesessen und die Arbeit anderer – der Spieler im Valorant-Turnier – kommentiert.
Fast jeder kann auf Twitch Geld verdienen, doch nur wenige können davon leben
Ist Streaming wirklich keine Arbeit? Im weiteren Verlauf des Streams erklärt shroud, dass er zwischenzeitlich auf dem Bau gearbeitet hat. Das war für ihn richtige Arbeit und da hätte er es gerade mal zwei Wochen ausgehalten. Aus dieser Perspektive dürfte Streamen zumindest keine körperlich harte Arbeit sein.
Allerdings gehen mit dem Streaming einige Dinge einher, die durchaus für Stress und Arbeit sorgen:
- Es gibt den ständigen Zwang relevant sein zu müssen, weswegen viele Streamer kaum Pausen oder längere Urlaube einlegen. Wer nicht da ist, verliert Zuschauer, Subscriber und damit Geld. Ninja, der zwischenzeitlich die Nummer 1 auf Twitch war, sagte, dass er zwischenzeitlich wie ein “Sklave des Streams” gelebt habe.
- Die Zuschauer und der dazugehörige Chat können teilweise richtig toxisch sein und so den Streamern den Spaß vermiesen. Summit1g drohte bereits mit dem Streamen aufzuhören, wenn sein Chat sich nicht benimmt.
- Streamerinnen haben zudem erschwert mit Sexismus zu kämpfen, wie etwa bei negaoryx, die live nach der Farbe ihres Strings gefragt wurde und die perfekte Reaktion darauf zeigte.
Erschwerend kommt hinzu, dass zwar fast alle Streamer auf Twitch Geld verdienen können, doch kaum einer davon leben kann.
Wie viele Streamer verdienen gut auf Twitch? Bei einem Leak wurden die Verdienste aller Streamer auf Twitch veröffentlicht. Dieser Leak zeigt: Obwohl über 889 Millionen Dollar an Streamer ausgeschüttet wurden, können nur ganz wenige von Twitch leben.
- 75 % aller Streamer verdienten bis zum November 2021 weniger als 120 Dollar. Twitch zahlt zudem erst ab 100 Dollar überhaupt Geld aus.
- Nur 0,06 % der Twitch-Streamer erreichen ein Einkommen von mehr als 67.521 Dollar, was dem durchschnittlichen Haushalt in Amerika entspricht (via WSJ).
- Die obersten 1 % der Streamer verdienten 529 Millionen US-Dollar. Die restlichen 99 % der Streamer bekamen zusammen 360 Millionen.
Auf Twitch gehört er zu den erfolgreichsten Streamern überhaupt. Mit über 6,7 Millionen geschauten Stunden liegt er auf Platz 8 in den letzten 30 Tagen (via Sullygnome). Ihm folgen auf Twitch über 10 Millionen Menschen.
Shroud ist vor allem als guter Shooter-Spieler bekannt, zeigt aber regelmäßig auch MMORPGs. Zuletzt verbrachte er über 250 Stunden live auf Twitch mit New World und hatte trotz der Probleme viel Lob für das Spiel übrig.
Was für shroud gilt, muss nicht für alle gelten
Was gibt es noch zu bedenken? Man muss sich klarmachen, dass shroud in einer völlig anderen Situation ist, als die meisten Streamer, die nach ihm mit Twitch anfingen.
shroud hat seine Karriere auf Twitch im November 2012 begonnen, als es noch wenig Konkurrenz gab und er hatte durch seinen CS:GO-Hintergrund einen großen Start-Bonus. Außerdem ist er ein begnadeter Shooter-Spieler und hat sich früh einen Namen gemacht.
Ihm schien es relativ leicht zu fallen, “ohne viel Arbeit reinzustecken”, erfolgreich auf Twitch zu sein.
Wenn shroud heute mit dem Streamen auf Twitch anfangen würde, dann würde er den “harten Aufsteigen nach oben”, um von Twitch leben zu können, vielleicht auch eher als Arbeit empfinden, als er das heute tut, wo er seit Ewigkeiten ein festes Stammpublikum hat und auf dem Twitch-Thron residiert.
Was sagt ihr zu der Aussage von shroud, das Streaming gar keine Arbeit sei? Würdet ihr dem zustimmen oder widersprechen? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Ein schöne Geschichte rund um Twitch gab es zuletzt bei der Streamerin ThirdArtifact. Nach 2 Jahren Abwesenheit meldete sich ein Zuschauer wieder bei ihr und rührte sie zu Tränen:
MMO-Streamerin auf Twitch weint, als sie einen Zuschauer nach Jahren wiedersieht
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Mal einer der es ausspricht,was jeder erwachsene und vernünftige Mensch denkt.
Definitionsfrage.
Ich habe Arbeitskollegen für die ist am Hintern kratzen schon arbeit.
Und lustigerweise verdienen sie während sie das tun, ein Gehalt, von dem manche Streamer anscheinend nur träumen können.
Ob Streamen nun Arbeit ist oder nicht, kann man sicher lange drüber diskutieren. Andere müssen sicher mehr Fleiß und Mühe investieren um Content zur Unterhaltung zu bringen.
Aber hätte ich, wie Shroud durch den Mixer Deal, mehrere Millionen aufm dem Konto, würde ich sicher auch nicht mehr so viel Arbeiten wollen..
Erfolgreich zu streamen mit vielen Zuschauern und Sponsoren, das ist wahrlich ein harter Weg. Angekommen ist es aber denke ich eher als Hobby zu betrachten. Auch wenn es aus finanzieller Sicht ein Job ist, ist es eher weniger mit herkömmlicher Arbeit vergleichbar.
Hab schon immer gesagt das dass keine Arbeit ist und das ist einfach Fakt, Arbeit ist wie er schon sagt auf dem Bau arbeiten das ist wirklich körperliche harte ARBEIT, aber wenn man diesen Begriff Arbeit gleichsetzt mit sowas wie Streamer, ist das jedes Mal ein Schlag ins Gesicht für jeden richtigen Arbeiter.
Arbeiten im Büro kann man gleichsetzen mit auf dem Bau arbeiten. Was Streamen angeht, gibts Leute die Rection Content machen der komplett ohne Arbeit einhergeht und du hast Leute wie DoktorDisrespect die alles am planen, strukturieren und managen sind, um seine Zuschauer zu entertainen.
Also, Jain, Streamen KANN Arbeit sein
Jau. Ich arbeite also nicht, weil nicht körperlich schwer. Ein Bekannter ist Psychater für Kinder und darf sich irgendwelche Mißhandlungsstories anhören, ist aber auch keine Arbeit.
Junge junge. Ich mag deine Fähigkeit komplexe Dinge, einfach aufzufassen. Wenn ich das auch könnte, würde ich viel ruhiger schlafen.
Ach komm. Er hat sich mit Sicherheit nur ungeschickt ausgedrückt. 😉
Ich dachte Erwerbsarbeit ist immer der Austausch von Zeit gegen Geld. Nach der Definition ist die schlechtbezahlte Arbeit auf dem Bau weniger Arbeit als das Absitzen der 8 Stunden Arbeitszeit im Home Office.
Für das einfache Gemüt ist es aber einfacher die Leistungen anderer, das Streamen, schlecht dastehen zu lassen, um sich den scheiß Job, den man selbst gewählt hat, irgendwie zu rechtfertigen.
Wer sich davon ins Gesicht geschlagen fühlt, wenn man “Streamen” als Arbeit definiert, der hat anscheinend noch genügend Zeit, die er ja in Geld wandeln könnte, um sich über so eine Lapallie Gedanken machen zu können.
Dann ist also, die Tätigkeit sagen wir als, Radio/Fernsehmoderator auch keine Arbeit?
Radio/Fernsehmoderator bringen unter Umständen wenigstens noch was sinnvolles,wie Wetterberichte oder aktuelle Nachrichten…von Streamern kommt hingegen den ganzen Tag nur Müll und dafür werden die von manchen auch noch angehimmelt😂
Das Streamen an sich ist auch keine Arbeit. Mal ganz ehrlich, wenn man was zockt nebenbei daher labern, ne Cam an haben und nicht in der Nase bohren ist WIRKLICH keine Arbeit.
Das Drumherum macht es dann eher dazu. Zeitplan, Cutting, relevant bleiben mit aktuellen Games, ständig am Ball bleiben müssen, etc.
Hat man mal ne gewisse Bekanntheit erlangt, ist es sowieso egal was man macht. Ob man jetzt Spielt, mit Pferden “gassi geht” oder am Mikro herumleckt… total egal.
Bekannt werden ist schon eher das Problem, da gehört ein kleines bisschen Können dazu und eine extrem große Portion Glück. Fertig.
Genau. Die wirkliche Arbeit ist eigentlich nur der Anfang (Aufbau des Kanals) und wenn man dann noch auf Youtube unterwegs ist. Also Videos editieren.
Das Streamen an sich ist keine Arbeit ausser man hat paar schwitzer im gegnerischen team
Uff. Wenn der Großteil der Streamerinnen ihr Geld mit Freizügigkeit und Verlinkung zu OnlyFans verdienen wollen, ist es kein Wunder wenn sich Vorurteile entwickeln. Aber Twitch will es ja so und bietet solchen Frauen eine Plattform. Natürlich ist das immer noch kein Freifahrtschein für Sexismus, jedoch werfen solche Kolleginnen kein gutes Bild auf die, die wirklich durch kreativen Content (allein die Artistinnen) Twitch zum Beruf machen wollen. Das schwappt dann gerne mal über und erwischt eben die “Unschuldigen”. Bei sowas ist Twitch eig. In der Pflicht das zu bekämpfen, aber naja man will es so.
Zum Thema Arbeit: Wie hier andere schon geschrieben haben hat shroud ja ne gewisse Vorgeschichte. Da kann er sich erlauben “rumzusitzen” und trotzdem schauen ihm tausende zu. Arbeit im körperlichen Sinne ist das natürlich nicht. Das ist es bei Schauspielern ja auch nicht, wenn sie irgendwo rumsitzen und Werbung machen, weil sie Marke X tragen.
*Booom*. Trotzdem sehr anstrengend. Ich trau mich nicht wegen meinem Handicap.
Trau dich es gibt einige die ein Handicap haben und Streamen.
Ich würde dir folgen egal was du machst. Hauptsache du hast Spaß dran.
Und wie viele werden deswegen live gemobbt und sogar in den Selbstmord getrieben ?
Ich denke dabei,da er erst vor ein paar Wochen in den Nachrichten war,an “Drachenlord”.
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/der-fall-drachenlord-ein-jahrelanges-martyrium-in-deutschland-und-niemand-haelt-es-auf-kolumne-a-91b94ce3-ab01-4ac1-9286-d85bea144928
Der hat ja offensichtlich alles richtig gemacht,als er sich entschlossen hat Streamer zu werden.😉
Klar sollte man seinen Hobbys nachgehen usw,aber man tut sich einfach keinen Gefallen,wenn man sich durch irgendwas zur Zielscheibe für irgendwelche Idioten macht,egal wie traurig das ist.
Dann gucke ich .al was man so braucht. Dankeschön für deine Ermutigung.😀🍀
Was ganz wichtig ist such dir Moderatoren den du vertrauen kannst um die Leute die dich Mobben oder beleidigen gleich gebannt werden. Wenn du Hilfe brauch sag bescheid.
Ja,Stunden lang auf dem Stuhl vor der Kamera,in der gemütlichen Bude zu sitzen,über Games zu reden oder diese zu kommentieren usw ist sicherlich extrem anstrengend.
Da können Menschen die auf dem Bau arbeiten oder jeden Tag im Büro irgendwelche Verwaltungsaufgaben machen oder als Feuerwehrleute in brennende Häuser laufen,als Reinigungskräfte den Müll anderer Menschen aufräumen sicherlich nicht mitreden.😜
Streamer sind am Ende des Tages bestimmt total erschöpft,wenn sie auf dem Weg vom “Spielzimmer” in die Küche im Stau stehen 😂
Definitiv liegt das vor allem an ihm und wie oben korrekt angebracht, hat er zu komplett anderer Zeit und mit ordentlichen Start Bonus angefangen.
Niek, ein deutscher Streamer, sieht das ähnlich, auch er hat durch bereits vorhandene anderweitige Bekanntheit, ein gutes Start Publikum gehabt Um davon zu leben. Diese Situation haben einige Streamer und das ist auch absolut ok.
Das ist aber nicht die Realität aller und vor allem wie man die Sache angeht, shroud macht was er will in seinen streams, ob es den chat interessiert, juckt ihn wenig, sponsoring und Co. Kümmert er sich auch nicht drum, hat er seine Leute für. Er sitzt halt Tatsache nur da, zockt oder reagiert auf irgendwas, was er auch ohne Kamera so tun würde. Klar fühlt es sich für ihn nicht nach Arbeit an.
Es hat das twitch game halt durchgespielt bevor der Schwierigkeitsgrad erhöht wurde. 😉
Und er ist halt einfach ein super entspannter Mensch der sich abseits seiner Gaming Leistung sehr ungern selbst stresst und auch da, nur soweit wie es ihm beliebt.
das ist im artikel schon gut beschrieben. für ihn mag es keine arbeit sein. er hat bereits eine große fanbase und muss sich keine sorgen machen. er war vorher durch pro gaming bekannt und hatte dadurch einen leichteren einstieg als die meisten. ich habe seinen stream mit der aussage nicht geschaut, aber ich denke die aussage ist auf sich bezogen und nicht auf andere.