MeinMMO-Autor Dariusz Müller hat gerade viel Spaß an Starfield, doch von einem Skill hat er sich mehr versprochen und ist enttäuscht.
Als ich vor dem Release von Starfield die verschiedenen Gameplay-Videos gesehen habe, war für mich klar: Ich will ein Space-Samurai sein. Ich hatte einen riesen Spaß daran, in Cyberpunk 2077 mit Katanas oder später den Mantisklingen auf meine Gegner einzuschlagen und sie mit brutalen Angriffen niederzuschnetzeln.
Besonders die Animationen und Splatter-Effekte verliehen dem Klingenkampf in Cyberpunk einen besonderen Flair. Es fühlte sich für mich actiongeladener und immersiver an, als mit futuristischen Hightech-Waffen zu schießen. Das Gunplay fand ich zwar ebenfalls gelungen und manchmal führte kein Weg an Schusswaffen vorbei, aber den meisten Spaß hatte ich im Nahkampf.
Auch in Ghost of Tsushima verspürte ich eine große Freude und genoss die Kämpfe als begabter Samurai. Seither griff ich in Spielen immer wieder zum Katana, wenn mir eines geboten wurde. Auch in Starfield plante ich früh wieder zur Klinge zu greifen. Eine der ersten Fertigkeiten, die ich freischaltete, war dementsprechend der „Nahkampf“ – doch sein Nutzen hat mich sehr enttäuscht.
Zahnstocher statt Schwert
In meiner Vorstellung schnappe ich mir also ein Jetpack, springe von der veränderten Schwerkraft getrieben in die Luft, lande bei einem Feind und schalte ihn mit wenigen Hieben aus. Es fließt Blut, vielleicht gibt es eine Animation und im besten Fall seh ich dabei einfach verdammt cool aus.
Das ist in Starfield allerdings ein bisschen anders.
Viele Stunden war meine einzige Nahkampfwaffe die langweilige Rettungsaxt. Die ist mir aber nicht schnell genug und bei weitem nicht so elegant wie ein Katana. Ich will mein Schwert. Einige weitere Spielstunden vergingen und ich fand ein Messer. „Naja, besser als nichts“, sagte ich mir. Messer ermöglichen in Spielen oft schnellere Angriffsfolgen als eine schwere Axt.
Doch schon bald kehrte Ernüchterung ein. „Was soll ich mit so einem Zahnstocher?“, dachte ich – und die NPCs, die sich mir im Kampf entgegenstellten, müssen Ähnliches gedacht haben. Viel zu wenig Schaden machte mein Messer, obwohl ich wertvolle Skillpunkte in den Nahmkampfschaden investierte. Dazu gab es keine coolen Animationen und noch weniger Blut. Auch, dass die Messer mit der Zeit größer wurden, half nicht.
Mittlerweile weiß ich, dass es auf dem Planeten Neon im „Volii Alpha“-System ein episches Katana gibt, aber auch das wurde meinen Erwartungen nicht gerecht.
Erwartung trifft auf Realität
Statt brutaler Animationen, jede Menge Blut und abgeschnittener Körperteile sah ich in Starfield nur Eines: die immer wieder gleichen Bewegungen, die mein Charakter ausführte, wenn ich mit meinen Messern zustach. Das ist zwar nicht ungewöhnlich, aber mir fehlten die Effekte, um dennoch Spaß an den Kämpfen zu haben.
Irgendwann dämmerte es mir und ich wusste endlich, weshalb meine Erwartungen an die Nahkämpfe in Starfield gar nicht erfüllt werden können: Bethesdas Rollenspiel erhielt von der USK die Altersfreigabe „ab 16“. Cyberpunk 2077 ist ab 18 freigegeben. Ein Umstand, den ich gänzlich außer Acht gelassen habe.
Starfield hatte nie vor, mir blutige Animationen oder fliegende Körperteile zu geben. Es war nicht Starfields oder Bethesdas Schuld, dass ich enttäuscht wurde. Das lag nur an mir. Ich habe Dinge erwartet, die für das Spiel nie geplant oder angekündigt waren. Ich bin von Features eines ganz anderen Spieles ausgegangen und wünschte sie mir in diesem SciFi-RPG.
Ich war also von dem Nahkampf-Skill und der Gestaltung des Klingenkampfes enttäuscht, weil ich falsche Erwartungen hatte.
Ähnlich verhält es sich für viele Spieler bei der Erkundung der Planeten und des Weltraums. Die ist nämlich sehr limitiert und von Schnellreisen abhängig, doch Spieler haben hier Gameplay-Elemente aus Weltraumsimulationen wie No Man’s Sky oder Star Citizen erwartet, obwohl das nie angekündigt wurde.
Dennoch können Spieler zukünftig auf eine deutlich offenere Erkundung hoffen, denn schon jetzt gibt es eine Mod, die die unsichtbaren Mauern auflöst – aktuell leider noch mit wenig Ertrag:
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exakt so war es bei mir auch. dachte wow 25% auf nahkampf und dann noch schadensreduktion. krass. aber die nahkampfwaffen haben so gar keien power und das stumpfe rumgehacke war enttäuschend
Ich hab mit Starfield, dank Ultimate Pass, angeschaut.
Als FO76 Spieler war mir sehr schnell klar das Nahkampf keine Option im Kampf ist und auch optisch keine Abwechslung bietet. Prinzip draufhauen bis der Gegner platt ist, mehr ist das nicht.
Es erinnert eh vieles an FO76 (Bezeichnung der Waffen Perks wie z.B. Anstachelnd, Medipaks statt Stimpaks, Bewegungen der Spielfigur)
Die Überschrift ist wohl sinnbildlich für das, was momentan los ist:
Völlige überzogene Erwartungen, die nicht erfüllt wurden und dann teils in reißerischen Überschriften gegen das Spiel hetzen.
Ich sag nur Gamestar und “Spielerin fliegt 7 Stunden zu Planeten und wird ELENDIG enttäuscht”. Hallo? Geht’s noch?
Ich weiß ja nicht, ob den Leuten klar ist, dass das Weltall überwiegend aus leerem Raum besteht und auf so einer 7 Stunden Reise nicht alle 5 Minuten ein Kampf kommt…
Momentan kommt’s einem vor, wie wenn man bewusst gegen Starfield sticheln will. Ich frag mich nur, ob man das auch machen würde, wenn das Spiel für Playstation gekommen wär. Oder nur Playstation.
Momentan kommt’s einem vor, wie wenn man bewusst gegen Starfield sticheln will. Ich frag mich nur, ob man das auch machen würde, wenn das Spiel für Playstation gekommen wär. Oder nur Playstation.
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Ich glaube, das ist Paranoia.
STarfield ist, meiner Meinung nach, von Beginn an extrem positiv besprochen worden, als “Das nächste Spiel wie Skyrim” – da ist Bethesda mit viel Vorschusslorbeeren rein. Wenn man das mal damit vergleicht, wie kritisch Anthem oder (Gott bewahre) Fallout 76 begrüßt wurden, ist das eine ganz andere Kategorie.
Und wenn’s dann heißt: “Überzogene Erwartungshaltung” …. also, das ist ja genau das, was Bethesda wollte. Die sind ja wirklich Meister darin, so ein Spiel zu hypen. 🙂
Ich hab wirklich nicht das Gefühl, als wird Starfield gerade in irgendeiner Form Unrecht getan oder als wird das “über die Gebühr” gehatet. Ich hab eher das Gefühl, die Fans von Bethesda machen da schon viel Lobbyarbeit. Also “HAT DIE GAMESTRA BEIM TEST TOTAL VERSAGT?!” für eine 81 – ich weiß ja nicht. 🙂
Skyrim hat auch eine USK 16 und da fliegen die Köpfe.
Man braucht Blutfontänen und fliegende Körperteile um Spaß zu haben?
Irgendwas läuft beim Autor wohl leicht schief 😈
Ich bin bestimmt nicht pingelig aber es ist bestimmt nicht DER Grund, warum ich mir ein Game zulege. Warum nicht einfach Dying Light 1 oder 2 oder Dead Island 2 zocken? Und das Starfield mehr auf Schusswaffen ausgelegt war, konnte man auch leicht erahnen.
Es geht hier viel weniger um Blutfontänen und fliegende Körperteile, als um die Art der Umsetzung. Nahkampfangriffe können in Spielen schnell eintönig werden. Effekte oder Animationen fehlten mir nur, um trotz der Eintönigkeit Spaß zu haben.
In Cyberpunk wird diese Eintönigkeit gebrochen, weil es Animationen und Splatter-Effekte gibt. In Ghost of Tsushima wird die Eintönigkeit gebrochen, weil es verschiedene Kampfstile gibt, die man je nach Gegner variiert.
Es gibt mit Sicherheit noch andere Muster in Spielen, um eintönige Nahkampfangriffe zu vermeiden, damit das ganze nicht wie bloßes Button-Mashing wirkt. Starfield hat ein solches Muster jedoch nicht.
„Blutfontänen und fliegende Körperteile“ waren für mich lediglich ein Mittel, um die Eintönigkeit aufzulockern, damit die Angriffe nicht wie Button-Mashing wirken. Zudem waren sie das, was ich aufgrund von Cyberpunk erwartet habe.
Mein absolutes Lieblingsspiel ist Pokémon. Ich glaube, ich bin ganz weit davon entfernt, nur Spaß zu haben, wenn Köpfe fliegen.😂