Ehemaliger PlayStation-Chef nennt Firmen wie Amazon und Google eine der größten Bedrohungen des Gamings

Ehemaliger PlayStation-Chef nennt Firmen wie Amazon und Google eine der größten Bedrohungen des Gamings

Die Spiele-Industrie ist in Gefahr: Unternehmen wie Google und Amazon drohen, sie auf den Kopf zu stellen. Das sagt zumindest der ehemalige PlayStation-Chef Shaw Layden.

Was ist das für eine Bedrohung? Der ehemalige PlayStation-Chef Shaw Layden erklärte bei der Keynote auf dem „GamesIndustry.biz Investment Summit“, dass Unternehmen wie Google und Amazon zu den größten Bedrohungen für die Spielebranche gehören würden.

In seiner Ansprache spricht Layden über seine größten Sorgen

  • Konsolidierung könne ein Feind der Kreativität sein. Er verweist auf große Übernahmen und eine Welle an Studioschließungen in den letzten Jahren.
  • Steigende Kosten im Gaming seien eine „existenzielle Bedrohung“ für alle.
  • „Nicht-endemische Unternehmen“ wie Google und Amazon, die sich in der Gaming-Industrie breitmachen wollen, bezeichnet er als „Barbaren vor den Toren“.

Amazon drang mit Spielen wie New World in die Gaming-Industrie vor.

New World: Rise of the Angry Earth – Trailer zur Erweiterung

Alle wollen ein Stück vom Gaming-Kuchen

Welches Problem sieht Layden? Laut dem ehemaligen PlayStation-Chef würden sich Unternehmen, die nicht in der Gaming-Industrie heimisch seien, in die Branche einkaufen und sie durcheinanderbringen: „Im Moment sagen die großen Player alle: ‘Oh, Gaming? Das bringt Milliarden von Dollar pro Jahr ein? Davon will ich einen Teil haben.“

Layden verweist auf andere Industriezweige, die bereits diesen Weg gegangen seien: Musik sei unwiederbringlich zerstört worden, als Apple „alle davon überzeugte, dass 99 Cent pro Song eine gute Idee seien.“ Netflix wiederum habe die Filmindustrie durcheinander gebracht, die sich zuvor auf den Kinobesuch konzentriert habe.

Der Ex-Chef hat jedoch Hoffnung: „Ich hoffe, dass Gaming die erste Branche sein wird, in der wir uns verändern. Wo es weder Google noch Amazon braucht, um den Spieß komplett umzudrehen. Wir sollten schlau genug sein, diese Veränderungen kommen zu sehen und uns auf diese Eventualität vorzubereiten.“

Wenn wir das machen, ist es was anderes

Christopher Dring von GamesIndustry.biz wies darauf hin, dass sowohl die PlayStation als auch ihr Rivale die Xbox von Unternehmen eingeführt worden seien, die nicht in der Gaming-Industrie heimisch waren. Das gestand Layden zwar ein, stellte jedoch fest, dass sich zumindest Sony seiner Grenzen bewusst gewesen sei.

PlayStation wusste, dass wir nicht das tun konnten, was Sega und Nintendo taten und [den Großteil der Softare bereitstellen] konnten. Wir wussten nicht genug, um sie herzustellen. Wir mussten die Third-Party-Plattform sein. […] Also ja, wir waren nicht endemisch, aber ich denke, wir haben den Unterhaltungs-Teil reingebracht, was wirklich geholfen hat, den Erfolg der PlayStation anzukurbeln.

Layden fügte hinzu, dass nicht zum ersten Mal außenstehende Unternehmen versuchen würden, in der Spielebrache Fuß zu fassen. Vor 25 Jahren seien es Film-Studios gewesen, die gedacht hätten „Wir haben IPs, es liegt Geld im Gaming, also lasst uns Spiele machen. Wie schwer kann es sein?“

Wie sich herausstellen sollte, ziemlich schwierig, denn die Studios seien „allesamt krachend gescheitert“. 20 Jahre später seien die Tech-Giganten angekommen und hätten sich mit ihrer Cloud-Infrastruktur dasselbe gedacht.

Die ersten Unternehmen hätten auch schon einsehen müssen, dass es nicht ausreiche, über die Technologie zu verfügen. Das musste etwa MeinMMO-Kollege Jürgen Horn feststellen, der 1.000 € und all seine Hoffnungen in Google Stadia gesetzt hatte.

Quelle(n): GamesIndustry.biz
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N0ma

Sony, bekannt für seinen Altruismus.
Panikmache ist unangebracht. Es ploppen immer wideer neue Studios hoch. Speziell im Gamingbereich kann man Erfolg nicht mit Geld allein herbeizaubern, das zeigt sich immer wieder.

Walez

Ehrlich, wer hat ihn nach seiner leicht wirren Meinung gefragt?

Mit einem unendlichen Erfindergeist, immer neue Paywalls- und Pay2Win Mechanismen zu kreieren, dazu den Verkauf von Betas, Spiele die erst beim Kunden reifen dürfen, schafft es die etablierte Gaming-Industrie ganz gut selbstx eigene „Barbaren vor den Toren“ zu erschaffen.

Defacto scheitern Etablierte oft an ihrer eigenen Bequemlichkeit, es mangelt hinlänglich an Risikofreudigkeit. Klar haben wir sicherlich alle mal über die 99Cent Songs geschimpft, aber hat dieser digitale Schritt nicht auch den Weg für die Streaming-Dienste, wie Spotify oder Deezer, geebnet? Ginge es nach den großen Studios, dürften wir heute noch brav Music CDs bei WOM kaufen bzw mit einem Knochen auf einen Steinhaufen schlagen. Ebenso die Filmindustrie, unflexibel, das es zum Himmel schreit. Viel zu oft viel zu spät auf Veränderungen regiert, was man auch daran sieht, das Disney+ bis heute keine schwarzen Zahlen schreibt und Paramount+ es nie tun wird. Das Netflix nicht das Nonplusultra ist, sieht man, das sie inzwischen zuviel vom gleichen produzieren, bis heute im Filmbereich kaum wirklich abgeliefert haben. Wo bleiben da die großen Studios, warum springt man nicht in Breschen, die sich auftun?

Und die Gaming Industrie? Hallo Stadia? Google hat die die beste Studie dafür abgeliefert, das ein Big Player zu sein, nicht gleichbedeutend ist, Erfolg zu haben. Eines kann man aus der stumpfen, ewiggestrigen Panikmache jedoch schliessen – dann seid mal schlau…wir als Kunden werden das genau beobachten und können mit Gewissheit sagen, das ihr es zur Zeit nicht wirklich seid.

Ardyn

Ist doch nichts anderes als würdest du wegen irgendwas deine Meinung äußern wo niemand nach gefragt hat oder?
Bleibt sich doch also gleich ob ihn jemand nach seiner Meinung gefragt hat oder nicht du machst ja auch das selbe und sagst deine Meinung über irgendwas auch wenn dich niemand fragen würde also lass doch mal die Kirche im Dorf stehen…

Marius

Ganz genau und Amazon, hat bei so ziemlich jedem Titel den sie für uns bringen die Pay Mechaniken reduziert. Die sollten sich noch mehr große Titel schnappen. Das man auch mal wieder spielt und nicht nur die Karte schwingt.
An dieser Stelle noch mal ein fettes Dankeschön an larian Studios, Baldurs gate hat nach gefühlt einer Ewigkeit wieder wirkliches gaming auf den Bildschirm gezaubert. Hatte nicht damit gerechnet noch mal so ein Spiel spielen zu dürfen!!!

Todesklinge

Die Gefahr besteht darin das Spiele möglichst ausschließlich für den schnellen Konsum entwickelt werden und diese kurzlebigkeit in rivalisierenden Spielmodis zu mehr “indirektes Pay to Win” werden.

Das merkt man aktuell bereits daran das es 3 formen des Bettelpasses gibt. Kostenlos, regulär und Premium.

Die reine Kosmetik wird zukünftig nicht mehr so sein, da diese zusätzlich und separat im Shop angeboten werden, neben dem Bettelpass. Es werden im Bettelpass daher immer häufiger spielrelevante Vorteile einhergehen. Das sieht man bereits jetzt in den größeren Spielen.

So Dinge wie “CrossIPs” (mir fällt gerade der Begriff dafür nicht ein, wenn man aus anderen Universen bestimmte Inhalte einbringt, die normal nichts zu suchen haben). Das wird sich mehe häufen und stetig mehr vernetzen.

Man möge es sich mal Vorstellen das man in Spiel 1 aus dem Universum A, etwas kaufen kann was von Spiel 2 aus Universum B kommmt. Damit man durch den Kauf in beiden Spielen, unabhängig vom Universum “Vorteile” hat.

Zeitersparnis ist auch ein Vorteil…!

Misterpanda

Na im Grundgedanken hat er sicher nicht unrecht, trotz allem müssen diese Unternehmen erstmal beweisen, dass sie das auch können, gute Spiele zu machen. Amazon wird von mir noch kritisch beobachtet, Lost Ark publishen zählt nicht, und die müssen erstmal richtig liefern nach dem halbgaren New World. Gamer sind da ziemlich kritisch, das kann auch schnell nach hinten losgehen.

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