Oshi No Ko war der „Hype-Anime“ des Jahres – Wie gut war er wirklich?

Oshi No Ko war der „Hype-Anime“ des Jahres – Wie gut war er wirklich?

Vor 3 Monaten haben alle über den Anime geredet, jetzt ist er rum. Wie gut war Oshi no Ko denn nun wirklich?

Vor einigen Monaten ist die erste Episode von „Oshi No Ko“ („Mein*Star“) eingeschlagen und hat die Anime-Community in Aufruhr versetzt. Mit der Dauer eines Spielfilms schickte die Pilot-Folge die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine ziemlich abgedrehte und emotionale Reise des Stars „Ai Hoshino“, die im geheimen Kinder zur Welt bringt und sie verheimlichen muss, um weiter ihrer Karriere nachzugehen.

Doch das dient nur als Vorgeschichte, denn im Fokus der Handlung stehen eigentlich die beiden Kinder, Ruby und Aqua, die ihre Rolle als Protagonisten erst ab Episode 2 völlig ausfüllen.

Der Hype im April war riesig. In allen Anime-Foren, Subreddits und Bewertungsplattformen wurde nur über Oshi no Ko gesprochen. Die Story war grandios, die Animationen und allgemeine Qualität überwältigend und mit dem begleitenden Soundtrack „Idol“ von Yaosobi ist sogar ein Hit geboren, der es zwischenzeitlich auf Platz 6 in der Kategorie „Beliebtestes Musikvideos weltweit“ schaffte:

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Der Erfolg auf YouTube war sogar so groß, dass später eine englische Version nachproduziert wurde.

Wie ging es mit dem Hype-Anime weiter?

Konnten die Erwartungen über die ganze Staffel gehalten werden? Oder ist der Hype verraucht?

Beide Fragen lassen sich wohl mit „Ja“ und „Nein“ zugleich beantworten.

Nach dem recht dramatischen Ende der ersten Episode schwebte der Anime ein wenig in der Luft und Zuschauer wussten nicht wirklich, wie sich die Serie entwickeln würde. Wird das jetzt eine spannende „Murder Mystery“? Wird das ein brutaler Rachefeldzug mit irrem Protagonisten? Oder wird das ein doch eher harmloser Idol-Anime mit Fokus auf Musik und niedliche Mädchen?

Die Antwort darauf und gleichzeitig das Problem ist: Ja, alles das und zugleich nichts davon dauerhaft.

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Oshi no Ko wechselt seinen Fokus und den Schwerpunkt der Erzählung sehr häufig:

  • Mal geht es um „Insider-Wissen“ aus der Unterhaltungs-Industrie. Die wahren Absichten bei TV-Produktionen wie Reality Shows, Tiktok-Stars oder YouTubern.
  • Dann wiederum wird es emotional mit tiefen Einblicken in die Psyche der unterschiedlichen Mädchen, ihren Hintergrundgeschichten und persönlichen Traumata.
  • Ab und an rückt auch Aqua mit der Suche nach seinem Vater in den Fokus der Handlung.

Das macht den Anime zwar sehr abwechslungsreich, sorgt zugleich aber auch dafür, dass „Genre-Puristen“ eher enttäuscht werden.

  • Wer die ganze Zeit sehen möchte, wie Aqua seinen Vater jagt, der ist unzufrieden, wenn es eine Episode lang nur um die Gefühle der Mädchen geht, die sich in bester „Harem-Anime-Manier“ langsam um Aqua ansammeln.
  • Wer die Comedy-Aspekte mochte, wird beim Auftritt von Pieyon unweigerlich grinsen, könnte ziemlich überfordert davon sein, dass es zwei Episoden lang um die psychischen Folgen von Cyber-Mobbing, Egosurfing und Suizidgedanken geht.

Allerdings hat Oshi no Ko von vorne bis hinten mit ziemlich starken Animationen überzeugt. Gerade die Augen, die auf den ersten Blick „etwas“ übertrieben wirkten, sind zum Markenzeichen der Serie mit recht tiefer Bedeutung geworden.

Dass die Qualität am Ende auch einen Preis gefordert hat, merkten Fans spätestens dann, als es recht unerwartet eine „Recap“-Folge gab, die mittendrin eingeschoben wurde. Ein klares Zeichen dafür, dass es bei der Produktion zu Verzögerungen kam und man ansonsten qualitative Abstriche hätte machen müssen.

Wie kam Oshi no Ko an?

Die Handlung verliert nach der ersten Episode deutlich an Tempo und lässt sich mehr Zeit, um die nun nahezu erwachsenen Charaktere genauer zu beleuchten und auch viele neue Charaktere einzuführen.

Dadurch nimmt die Spannung ein wenig ab und das merkt man auch in der Beurteilung der Folgen, etwa auf IMDb. Wo die Episode 1 noch fantastische 9,6 / 10 Punkten einheimst, „stürzt“ es zwischendurch auf 7,6 / 10 ab. Besonders die Episoden 6 und 7 mit deutlich ernsterer Thematik landen aber wieder bei 9,4 und 9,0.

Insgesamt liegt Oshi No Ko in der Gesamtheit bei 8,6 / 10 Punkten und ist damit noch immer stark überdurchschnittlich.

Auf anderen Bewertungsseiten, wie etwa myanimelist.net, war Oshi No Ko sogar kurzzeitig auf Platz 1 nach der ersten Folge. Nach Abschluss der Serie reichte es aber „nur“ für Platz 25.

Oshi no Ko war auch ziemlich gut darin, abseits des eigentlichen Anime, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das liegt zum einen an den ziemlich starken Songs und deren Aufführungen, wie etwa aus der letzten Episode:

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Zum anderen hat der Anime aber auch eine recht starke Fan-Base entwickelt, die natürlich das Meme-Potenzial vollkommen ausschöpft. Ein etwas finsterer Volltreffer:

Besonders „berühmt“ wurde eine Szene, in der die Mädchen die Hilfe des maskierten Muskel-YouTubers „Pieyon“ annehmen, um schneller Aufmerksamkeit zu generieren. Sie nehmen an einem Workout-Video teil, das auch in der Serie vor einem Greenscreen gedreht wird. Die Anime-Macher wussten offenbar ganz genau was sie taten, denn auch bei der Betrachtung ist überall Greenscreen zu sehen – sodass daraus viele Memes und Videos auf YouTube entstanden sind.

Tatsächlich war die Szene so beliebt, dass die Macher der Serie das Video kurze Zeit später nochmal in real dargestellt haben – mit einem Bodybuilder und der Synchronsprecherin von Ruby:

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Lohnt sich Oshi no Ko denn nun?

Als Gesamtwerk bleibt Oshi no Ko weiterhin ein grandioser Anime und bleibt auch ein heißer Anwärter für einige „Anime des Jahres“-Kategorien, selbst wenn manche Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Oshi no Ko ist als absoluter Hype gestartet und auch stark geblieben, selbst wenn der Höhenflug von Episode 1 nicht mehr gehalten werden konnte. Er zählt dennoch zu den klaren Anime-Empfehlungen, die man jedem Fan des Mediums ans Herz legen kann.

Wer Oshi no Ko noch nicht gesehen hatte, sollte der Serie auf jeden Fall eine Chance geben, denn sie dürfte trotz leichtem Dämpfer zum Besten gehören, was in diesem Jahr an Anime erscheint. In Deutschland kann man die Serie bei Anbietern wie HiDive oder Akiba Pass TV sehen.

Wie hat euch Oshi no Ko gefallen?

Warum Anime manchmal absurd lange Namen haben, haben wir hier erklärt.

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kotstulle7

Glaube, dass in der generellen Wahrnehmung Jujutsu kaisen den top-Spot einnehmen wird, aber da muss dann auch alles stimmen (was es auch hoffentlich tun wird) um in meiner Wahrnehmung Oshi no ko zu übertrumpfen.

Generell bin ich eh immer der Meinung, dass eine 1. Staffel einer Serie eh nie “goated” sein kann, da man ja immer zu Anfang “Abstriche” machen muss (zb “langweilige” Charaktervorstellungen)
Ich kann aber auf jeden Fall die 2. Staffel kaum erwarten, die nochmal eine schippe drauflegen wird

Belpherus

Als Manga Leser hätt ich mir kaum eine bessere Adaption wünschen können. Super animiert, und die Sprecher haben einen wirklich fantastischen Job gemacht. Auch vom Pacing hat ich wenig zu meckern, denn der Anime endete genau an dem Punkt den ich erwartet habe

Das größte Problem was die Serie in der 2. Staffel haben könnte ist möglicherweise der Manga selber.

Aktuelle Manga Kapitel
Ohne groß was zu Spoilern aber die Story bewegt sich gerade auf dem dünnsten Eis. Obwohl ich nichts verraten werde markier ichs mal als einen Spoiler. Sollte der Autor das versauen könnte das Interesse schnell verschwinden und in Hass sich wandeln

Zuletzt bearbeitet vor 9 Monaten von Belpherus
kotstulle7

Als ob, aka will nur trollen. Ich glaube Ruby will Aqua nur aus der Reserve locken. Da passiert gar nichts

Belpherus

Ich sag mal so, ich hoff es auch.

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