Anime-Serien haben oft ziemlich komische und sehr lange Namen. Aber warum ist das eigentlich so? Wir verraten den Grund, der hinter dieser Kuriosität steckt.
Egal ob man großer Anime-Fan ist oder mit dem Medium wenig anfangen kann – wohl jeder hat sich schon über die sonderbaren Namen gewundert. Gerade in den letzten Jahren sind die Namen dem Anschein nach immer absurder geworden.
Wo Serien früher noch kurze und knackige Titel wie „Bleach“, „Dragon Ball“ oder „Death Note“ hatten, sind heute Namen zu finden, die oft ganze Sätze darstellen, wie etwa:
- „After I got rejected, I shaved and took in a high school Runaway“
- „Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt“
- „Watashi ga Motenai no wa Dou Kangaetemo Omaera ga Warui!“
- „The Misfit Of Demon King Academy: History’s Strongest Demon King Reincarnates & Goes To School With His Descendants“
Ich wünschte, einer der vier Namen wäre erfunden – aber keiner ist es. Das sind alles tatsächliche Anime-Namen, die auch alle recht beliebt sind.
Warum sind Anime-Namen so lang?
Es bleibt aber die Frage: Warum geben die Schöpfer ihren Serien so seltsame Namen? Gehen ihnen einfach die Ideen aus oder sind alle „coolen“ Namen schon belegt?
Der wahre Grund ist viel simpler:
Die meisten Anime beginnen als Manga oder Light Novel und werden oft digital im Internet angeboten. Die Webseiten, die Manga, Light Novels oder Web-Comics anbieten, haben aber schon lange nicht mehr nur wenige Dutzende Titel – sondern Tausende oder Zehntausende.
Daher ist die Absicht der Autoren nicht mehr, einen „coolen“ Namen für die Serie zu finden – sondern einen, der im Grunde die ganze Handlung grob zusammenfasst. Was früher ein Klappentext oder die Rückseiten-Beschreibung eines Buches war, wird jetzt einfach in den Titel verfrachtet.
Denn auf den großen Websites mit abertausenden Comics und Manga, die um Aufmerksamkeit und Leser betteln, nehmen sich immer weniger Nutzer die Zeit, jedes einzelne Werk anzuklicken und genauer zu betrachten – deshalb muss bereits der Titel zusammenfassen, worum es eigentlich geht.
Da genau diese Geschichten später auch oft als Anime umgesetzt werden, ergibt sich dann der Name, der auch schon im Original verwendet wurde – und der ist dann eben ein ziemlich langes Monstrum.
Wenn ihr also demnächst die Geschichte „Nach meiner Wiedergeburt als Dämon muss ich im Online-Journalismus arbeiten und Seelen sammeln“ seht – dann wisst ihr, warum der Name so lautet, wie er eben lautet.
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Das ist gut zu wissen.
Jetzt möchte ich aber auch „Nach meiner Wiedergeburt als Dämon muss ich im Online-Journalismus arbeiten und Seelen sammeln“ lesen/schauen.
Moment mal! Ist das bereits eine existierende Light Novel? Ich fühle mich gerade wie der Protagonist einer Lovecraft Geschichte.
Heißt der Protagonist zufällig Cortyn?
Ich hab wegen dem ganzen Isekai schrott aufgehört anime zu schauen, wenn ich so nen Titel schon sehe bekomme ich durchfall.
Ich finde es sagt auch schon viel über Konsumenten aus wenn man die Titel im Grunde zu einer Tag-List machen muss, würde mich nich wundern wenn Animes irgenwann wirklich nur tags als namen haben.
Ist in etwa so als würde man gar keine Filme/Serien mehr schauen weil einem z.b Kömödien nicht gefallen.
Naja ich kann es schon verstehen. Früher war die Auswahl recht klein. Unter 100 Angeboten etwas passendes zu finden ist was anderes, als unter Hunderttausenden oder gar mehreren Millionen gerade in Japan.
Da der Mainstream bei uns mehr oder weniger ausgestorben ist (was ich irgendwo auch gut finde), bleiben nur noch Empfehlungen. Aber mein Geschmack ist oft ein anderer, als der meiner Bekannten und Freunde.
Wie also unter 100.000 den richtigen Manga oder Anime finden? Ich habe leider durch Job und Co. nicht die Zeit, meine Zeit ständig mit Sachen zu verbringen, die für mich am Ende nichts taugen oder gar nach der Suche nach etwas gescheitem.
Ich habe für mich zwar nun einen besseren Weg gefunden, als mich auf Titel zu verlassen. Aber auch das mag nicht der passende Weg für jedermann sein.
Von daher kann ich es nachvollziehen, wie es nun gemacht wird.
In einigen Fällen wird aber auch der Mangaka von seinen Geldgebern gezwungen, sein Werk anders zu benennen.
Danmachi zum Beispiel. Sollte eigentlich “Familia Myth” heißen. Wurde dann umbenannt in “Danmachi: is it wrong to try to Pick up Girls in a dungeon?”
Aufgrund es Titels hab ich das ewigkeiten nicht angerührt, ich ging davon aus, dass dieses Werk in die Ecchi / Harem Richtung geht.
Tut es aber garnicht. 😅 hätte diese tolle Serie beinah nicht geschaut 🙈
Same, Danmachi ist eigentlich noch echt gut für nen moderneren anime. Ein kumpel fing an den zu scgauen als ich mit ihm abhing, dachte mir bei dem Titel nur “was dass den für ein Müll?”, aber ich war positiv überrascht am ende.
In den allermeisten Fällen haben die Verlage ein sehr großes Mitspracherecht, was den Titel eines Werkes angeht und als Autor bist du meistens auch geneigt, das zu akzeptieren.
Dafür zahlen die Verlage aber auch Geld und schließen entsprechende Verträge mit den Autoren. Ist nicht so, als würde da nen Autor gezwungen und hätte davon nichts gewusst.