Bei den LoL Worlds 2019 kam es zu einem echten Highlight-Match zwischen SKT1 und Royal Never Give Up (RNG). Das sind zwei Teams der Weltspitze von League of Legends. Beide Teams zeigten sich in toller Form. Der Schocker lief über 42 Minuten und war extrem knapp.
Was war das für ein Match? Es war das zweite Gruppen-Match für beide Teams in der „Todesgruppe C“ bei den LoL Worlds 2019 in Berlin:
- SKT1 sind die koreanischen Champs – die hatten im ersten Spiel schon kurzen Prozess mit Fnatic gemacht
- Royal Never Give Up sind ein starkes Team aus China, mit dem legendären ADC „Uzi“, der als einer der besten Spieler der Welt gilt. Auch die hatten ihr Eröffnungs-Spiel gewonnen.
Beide Teams gehören zur Weltspitze in LoL. Das ist eine Paarung, die man auch in einem Halbfinale oder Finale sehen könnte.
Die wichtigsten Plays im Match
Wie lief das Match? SKT1 zeigt sich bei diesen Worlds verändert, wie dotesports weiß. Das koreanische Spiel bestand über Jahre daraus, den Gegner zu zermürben und methodisch zu erdrosseln.
SKT1 bestimmte das Spiel, suchte sich die Team-Fights aus und konnte die mit überlegenem Spiel gewinnen. Die Laningphase war relativ ruhig, im Midgame und Endgame entschieden sich die Spiele der League of Legends. Doch mit diesem Stil ist Korea bei den Worlds 2018 gescheitert.
Der aggressivere „Solo Queue“-Stil der Chinesen und Europäer hatte sich durchgesetzt. Hier sucht man früh die Entscheidung, setzt auf Ganks und Überfälle, um kleinere Erfolge zu großen Vorteile auszubauen und den Gegner zu “snowballen”, wie eine Lawine anzuwachsen und den Gegner zu überrollen.
STK1 zeigte im Match gegen Royal Never Give Up, dass sie sich diesem Stil im modernen LoL angepasst haben. SKT1 wirkt jetzt deutlich aggressiver.
So begann die Action bereits bei 7 Minuten. Als Faker mit Twisted Fate auf Level 6 kam, fing STK1 an, schon Stress zu machen.
Sie starteten einen Gruppenkampf auf der Botlane. Aber RNG zeigte sofort, dass sie kein Fallobst sind und der Fight wuchs sich zu einem 5vs5 an.
Faker starb da als erstes und gab Uzi das First Blood auf Xaya. Aber auch SKT1 konnte sich einige Kills holen. Der erste Fight ging letztlich 3:3 aus und beide Teams mussten sich zurückziehen.
Die Flucht von Faker bringt Szenen-Applaus
Ein spektakuläres Play war die Flucht von Faker.
Faker war der einzige von SKT1, der noch am Leben war und von RNG waren bei 18:38 Minuten noch 3 Gegner übrig.
Die wollten sich jetzt Faker auf Twisted Fate krallen. Doch Faker kann mehren Skill-Shots ausweichen und flüchtet sich in die Base.
Ein spektakuläres Play, das mit Szenenapplaus vom Publikum in Berlin gewürdigt wurde.
Überfallartige Attacke entscheidet Match
Wie ging das Match aus? In den finalen Minuten kam es zu einem “Backdoor”-Play. So nennt man es, wenn der Gegner zu spät zu seiner eigenen Beerdigung kommt.
Drei Spieler von SKT1, Faker, Khan und Teddy, teleportieren überraschend in die Basis von RNG und rissen denen den Nexus ein, bevor die sich zurückteleportieren und reagieren konnten.
Das war ein Stunt, der SKT1 in dem Moment ziemlich glücklich machte wie man an den Reaktionen der Spieler sieht.
Uzi und Faker glänzen – Clid holt den MVP-Titel
Die koreanische Seite Inven erklärte Clid von SKT1 auf Gragas zum Held des Spiels. Der Jungler konnte mit dem gefürchteten explodierenden Bierfass ständigen Druck auf die Gegner ausüben – Gragas eben.
- Faker schloss das Match mit 5/5/8 auf Twisted Fate ab
- Uzi holte 11/5/8 auf Xaya.
Insgesamt hatte RNG mit 23:18 einen leichten Vorteil – das Match gewann trotzdem SKT1.
Wie geht es weiter? In den Gruppen wird jedes Team 6 Matches spielen. Die ersten 2 Matches hat jedes Team nun absolviert:
- SKT1 führt mit 2-0.
- Fnatic und RNG haben beide 1-1.
- Clutch Gaming steht mit 0-2 schon schwach dar.
Die besten 2 Teams kommen weiter. Das Rück-Match zwischen RNG und SKT1 gibt es am 19. Oktober.
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Das Match war großartig…und Faker hat TF gespielt, was nicht unbedingt sein Steckenpferd ist. Auf einem anderen Helden, wäre das Spiel sicherlich nochmal deutlicher ausgegangen. Der Backdoor war natürlich grandios gespielt.
Allerdings zeigt das Spiel auch, wo die Meta in LoL aktuell steht. Selbst ein Spieler wie Uzi auf Xayah, dem ADC mit dem aktuell beste Scaling im Spiel, schafft es nicht mit einer KDA von 11/5/8 das Spiel zu finishen. Klassische ADCs und Hypercarries sind aktuell einfach nicht so stark. Zum einen gibt das dem Spiel natürlich eine deutlich größere Vielfalt, wenn mittlerweile auch APCs auf der Botlane eine gute Wahl sind oder bspw. ein Tank wie Garen, oder ein Champion wie Kayle die in’s Unendliche scalen und die Lane einfach nur kontrollieren, während eine der Solo-Lanes das Spiel carried…Allerdings finde ich es etwas schade, dass dabei dann einige der besten Spieler auf der Strecke bleiben. Rekkles, Doublelift, Uzi…das sind immer noch mit unter die besten Spieler der Welt und auf jeden Fall allesamt unter den besten 6-7 ADCs weltweit. Allerdings kann keiner der genannten Spieler wirklich gut Mages spielen. Garen + Yuumi von Fnatic ist zwar ganz nett, aber drauf verlassen sollte man sich auch nicht unbedingt. Aktuell sind nur zwei ADCs wirklich viable und das sind Xayah und Kai’sa. Tristana ist auch nur bedingt spielbar. Natürlich braucht man Meta-Shifts aber in einer Hypercarry-Meta wären Teams wie Team Liquid, Fnatic oder auch RNG deutlich stärker.
Aktuell hat vor allem G2 den Vorteil, dass ihr aktueller Botlaner jahrelang auf der Midlane gespielt hat und Picks wie bspw. Syndra extrem gut beherrscht.