LoL: „Außer dem Spiel ist da nicht viel in meinem Leben“, sagt ein Star-Spieler und beginnt, auf Twitch zu weinen

LoL: „Außer dem Spiel ist da nicht viel in meinem Leben“, sagt ein Star-Spieler und beginnt, auf Twitch zu weinen

Der Schwede Martin „Rekkles“ Larrson (26) hat sein Leben dem E-Sport von League of Legends gewidmet, hat eine glänzende Karriere hinter sich und gilt als einer der besten Spieler, die Europa je hervorgebracht hat. In einem Twitch-Stream wählte er Runen für Senna aus, sprach über ein mögliches Karriere-Ende, sein Leben und da brach es aus ihm heraus.

Das ist Rekkles:

  • Der Schwede begann seine Profi-Karriere in der Season 2 von LoL, vor 11 Jahren. Er hat das Wachstum von League of Legends von den bescheidenen Anfängen bis zum heutigen E-Sport-Titan voll mitgemacht.
  • Auch Rekkles ist in der Zeit gewachsen: Er gilt heute als einer der bekanntesten LoL-Spieler in Europa: Der 26-Jährige hat 600.000 Follower auf Twitter, mehr als 1 Million folgen ihm auf Twitch, sein Vermögen wird auf rund 5 Millionen $ geschätzt. Der Mann ist mit 26 Jahren ein Star.
  • Doch sportlich läuft es seit einigen Jahren nicht mehr rund: Mit 26 Jahren ist Rekkles einer der ältesten Profis in LoL, hat schwere Jahre hinter sich. Vor allem die letzte Saison lief desaströs bei seiner alten Liebe Fnatic.
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Vorm Start eines Matches kommen Rekkles die Tränen

Das sagte er jetzt in einem Twitch-Stream: Wenn Rekkles nicht als Profi spielt, zeigt er auf Twitch gerne seine Spiele in der Solo-Queue. Zuletzt streamte er am 28. Februar vor mehr als 8.000 Zuschauern.

Zweieinhalb Stunden war er auf Sendung und suchte Runen für die Heldin Senna aus, als er plötzlich einen sentimentalen Moment erwischte.

Er denkt über die letzte Saison nach, als er schwach spielte und die Gefahr bestand, durch den jüngeren Deutschen Upset ersetzt zu werden. Das hätte, sagt Rekkles, wohl sein Karriere-Ende bedeutet.

An der Stelle merkt man, wie es in ihm arbeitet, man hört ihn schluchzen. Plötzlich, als die Charaktere eingeloggt sind, bricht es aus ihm heraus:

„Eine große Erkenntnis, die ich hatte, ist es, dass mein Leben … also … ich hab nicht das Gefühl, dass da viel los ist außer – Entschuldigt.“

Rekkles kämpft mit sich, hält eine Hand über die Augen, fängt dann an zu weinen, als das Spiel beginnt, und versucht sich zu sammeln. Das sei ganz schön viel, sagt er den Zuschauern.

Die Zuschauer schreiben in den Chat: „Es ist alles gut Mann“ – „Es ist alles okay“ – „Wir lieben dich Rekkles“ – „Wir stehen dir bei, egal, was ist.“ – „Wir sind für dich da.“

Aber Rekkles hat sich schon im Stuhl weggedreht, braucht einen Moment, um sich zu sammeln.

Rekkles sagt, das wollte er nicht. Er versteht auch gar nicht, wie das passiert ist, während er sich wieder dem Spiel zuwendet.

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Wie ging das weiter? Rekkles spielt schweigend sein Match runter, verteidigt mit Senna den Turm auf der Botlane. Als er das erste Mal, nach fünf, sechs Minuten, zurück in die Basis portet, um Items zu kaufen, steht er kurz vom Stuhl auf und als er zurückkommt, ist er offenbar bereit, das Gespräch weiterzuführen:

„Sorry, das kam jetzt, weil ich angefangen habe, darüber zu reden. Ich hab begriffen, dass ich in meinem Leben nicht viel habe außer zu spielen. Wenn das nicht klappt, ist es einfach hart, glaube ich. Gerade während der letzten Saison war es schwierig, stark zu bleiben. Aber es ist okay. Ich kann jetzt eh nichts daran ändern.

Der Schwede spielt dann eine gute Partie mit Senna, aber sein Team ist schwächer, sie verlieren das Match. Der ADC ist offenbar schuld.

Es ist selten, dass LoL-Profis so einen Einblick in ihr Innenleben geben. Was in Faker vorgeht, weiß wohl nur er selbst:

Ein einziges Mal geht er während des Streams noch auf das Thema ein. Er sagt später, es habe ihn nach dem Winter einfach hart getroffen. Es war ein Gefühl des Verlusts, zu sehen, wie seine Karriere enden könnte. Das sei schräg oder vielleicht auch nicht, vielleicht sei es nur eine neue Erfahrung. Er habe versucht daran zu arbeiten, als er Zeit in seiner Heimat, in Schweden, verbracht hat.

„Ich hab versucht, ein Leben jenseits des Spiels aufzubauen, aber ich kam nicht sehr weit.“

Wie schnell so eine Karriere auch für die Weltbesten in LoL zu Ende gehen kann, hat man immer wieder gesehen:

Einer der besten LoL-Spieler aller Zeiten hört auf – Gesundheit kaputt mit 23

Quelle(n): 3djuegos
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T4nnenhirsch

Heilige Mutter Gottes ! Der Typ ist 26 (!) Jahre ! Er hat noch locker 40 Jahre Zeit, sich um einen Job zu kümmern…

MeinDramaLama.de

Klaphood

Ein paar Gedanken von mir nach dem Lesen des Artikels:

Diese allgemein unhinterfragte, totale Besessenheit von Karriere überall heutzutage macht so viel und so Viele kaputt… und kaum einer realisiert das wirklich.

Technologischer Fortschritt hat mal bedeutet WENIGER Arbeit. Weniger hart und weniger körperlich, durch und dank Maschinen. Und vor allem: Mehr Zeit für anderes im Leben.

Aber jetzt heißt es plötzlich in Zeiten digitaler Revolutionen auch nach über 20 Jahren immer noch: Immer weniger Zeit und immer ungesünder und unzufriedener werdende Leben. Ich hoffe einfach mal, wir als Gesellschaft ändern daran bald mal etwas. Ich bin seit ich Kind war total begeistert von Technik gewesen und hätte mir nie vorstellen können, was man gerade mal 20 Jahre später alles problemlos auf den kleinsten Geräten wird machen können.

Oder, dass so viele Menschen mal ein Teil davon sein werden. Ich habe immer nur erlebt “der Nerd” zu sein, der “komische Spielgeräte” hat, auf denen er spielt, oder es super kompliziert hinbekommt, darauf zB. mal einen Film abspielen zu können. Jetzt ist das auf einmal für alle völlig normal.

Aber, was aus gesellschaftlicher Sicht daraus werden würde… das hätte sich wohl kaum einer ausmalen können. Dabei waren die Anfänge wie “MySpace” oder die ersten Chatprogramme doch noch eigentlich was echt Schönes. Aber es ist einfach alles viel zu extrem geworden.

DDuck

Bittere Erkenntnis, die viele Spieler in dem Alter machen.

Die Frage ist: Wie sinnvoll ist es auf Rekkles zu setzen, wenn er so ein Mindset an den Tag legt?! Fnatic hat das neue Roster für den Spring Split bekannt gegeben und dass man auch im weiteren Verlauf der Season mit Rekkles anstatt Upset plant.

Für ihn tut es mir wahnsinnig leid, dass er jetzt in so ein Loch fällt, aus Sicht von Fnatic war die Verpflichtung an sich m.M.n. schon ein Fehler.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von DDuck
Fearloc

Ist ja nicht so, dass er nicht als Analyst im Coaching Staff eines Teams oder im LEC Cast, oder in ähnlichen Positionen weitermachen könnte.
Dahingehend wäre es unklug sein Wissen nicht zu nutzen.

Trotzdem tut er mir natürlich Leid. Es ist immer hart, wenn einem etwas wegbricht, das einem wichtig ist. Da ist es egal, ob man nur ein, oder mehrere Standbeine hat.
Wer hat nicht irgendwann mal ne Existenzkrise😅

Allerdings muss einem schon bewusst sein, dass im eSport die “Rentenschwelle” nicht so hoch liegt. Im körperlichen Sport ist das ja ähnlich (wenngleich die Schwelle da idR etwas höher ist. aber die meisten Sportler sind da mit spätestens Mitte 40 auch raus).

Ich für meinen Teil wünsche ihm noch ein/zwei gute Jahre und hoffe, dass er danach mit etwas anderem gut anschließen kann.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Fearloc
DeleteYuumi

aus der sicht vom fnatic Management mussten sie sich einen adc holen weil upset gehen wollte. Das alte gesicht von fnatic zurückzuholen ist natürlich schlau

MathError

Ja, das ist leider in dem “Berufs-Zweig” so. Mit 26 Jahren gehört er dort schon wirklich zum “Alten Eisen”. Der E-Sport zumals in dem Fall “LoL” sind sehr Zeitintensiv für Profis, sei es Training, Matches (Veranstaltungen), das Reisen usw. Da bleibt nicht viel “echtes Leben” wie Freunde und Familie.
Ich kann nur hoffen, dass er in den Jahren seiner Karriere sich gut auf ein “Aus” vorbereitet hat, damit meine ich finanziell, dass er den Rest seines Lebens auskommt ohne sich einen anderen Job suchen zu müssen. Sollte das der Fall sein, muss ihm einfach “im Kopf” klar werden, dass irgendwann das Ende seiner Karriere kommt und er ausgesorgt hat. Dann kann er sich auf Freunde und Familie fokusieren.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von MathError
Ooupz

In seinem Fall schwierig, wirklich ausgesorgt für sich und seine Familie die er vielleicht mal haben sollte, denke ich jetzt nicht unbedingt, da muss er sicher noch ein paar Jahre Arbeit investieren (egal wo und als was), aber ich bin mir sicher dass er nicht auf das Geld schauen muss.

Naja also mal ausgehend von dem oben geschätzten Vermögen von ungefähr 5 Millionen sollte er damit mehr als ausgesorgt haben wenn er es vernünftig angelegt hat. Selbst wenn man nur von sehr vorsichtigen 2% Dividenden im Jahr ausgeht wäre er mit einem “Jahresgehalt” -so nenn ich es jetzt mal- von ~100.000 schon wesentlich besser aufgestellt als die meisten normalen Bürger jemals in ihrem ganzen Leben sind. Und 2% sind wirklich nicht viel das bekommt man inzwischen schon fast wieder an Zinsen wenn man sein Geld nur so rumliegen hat vernünftig Investiert sollten selbst wenn man einen Teil reinvestiert und Steuern und Inflation rausrechnet locker 200.000 jährliche entnahme drinnen sein ohne das man Angst haben muss sein Vermögen jemals zu verleben… Aber wie gesagt angenommen die Schätzung seines Vermögens von ~5mio ist korrekt natürlich. Aber selbst wenn nicht sollte er mit seiner Reichweite allein durch einen Gelegentlichen Werbedeal so ziemlich ausgesorgt haben.

Ooupz

Achso, das habe ich überlesen, wenn das wirklich auch so viel ist ohne Abgaben usw dann kann man davon schon gut leben.

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