Der 27-jährige Franzose Jérémy „Eika“ Valdenaire hat sich am 27.12. als homosexuell geoutet. Er ist Profi in League of Legends. Das sei ein beängstigender Schritt, sagt er, denn im E-Sport von LoL hört man noch immer schwulenfeindliche Sprüche – aber genau deshalb empfindet er den Schritt nun auch als notwendig.
Wer ist Eika?
- Eika ist ein Veteran der französischen Szene in League of Legends, der seit 2014 für gleich 12 Teams gespielt hat.
- Er war auch 2 Monate auf Schalke und trat 2019/2020 für Immortals, ein US-Team, in der LCS an.
- Aktuell spielt er in der Midlane für die neu gegründeten „Gentle Mates“, ein Team in der starken französischen Liga LFL. Der große Twitch-Streamer Gotaga gehört zu den Besitzern des Teams.
Regionale E-Sport-Teams erleben in LoL einen Aufschwung. In Deutschland ist Eintracht Spandau hier Vorreiter:
„Es fühlt sich wie ein Sieg über mich selbst an“
Das ist sein Outing: Einen Tag nach Weihnachten, am 27.12., schrieb Eika auf Twitter, er möchte sich als schwuler Mann zu erkennen geben. Als Profi-Spieler sei es etwas beängstigend, die Person zu sein, die man nun mal ist, weil man immer noch schwulenfeindliche Sprüche höre.
Aber deshalb schreibe er das auch: Er tut das für sich und für all die Leute, die sich darin wiedererkennen. Er sagt: Seid bitte nicht so hart zu euch selbst.
Wenn man das Gefühl hat, Leute belügen zu müssen und denke, man müsse auf das Gefühl verzichten, glücklich und man selbst zu sein, dann werde sich das negativ auf das Privatleben und die sportliche Leistung auswirken.
Der 27-Jährige sagt, es sei zwar naiv, zu glauben, nur weil er sich oute, verschwänden jetzt alle negativen Gedanken, die in seinem Kopf kreisen, aber es sei ein Schritt in die richtige Richtung. Er fühle sich gerade, als habe er einen Kampf gegen sich selbst gewonnen. Es habe lange gedauert, bis er sich so akzeptiert habe, wie er nun mal sei.
„Respekt“ und „Mut“ sind die dominanten Begriffe in den Kommentaren
Wie sind die Reaktionen? Der Post auf Twitter schlägt hohe Wellen: Er wurde mittlerweile 2,1 Millionen Mal angezeigt, hat fast 20.000 Likes, 2.000 Retweets und 1.220 Kommentare.
Die Kommentare sind respektvoll und drücken Unterstützung aus: Man kann zwischen den Zeilen herauslesen, dass jedem klar ist, was für einen Mut es erfordert, sich in der kompetitiven Szene von LoL zu outen, wo man so manchen geschmacklosen Spruch aus der vermeintlichen Anonymität von Social Media zu hören bekommen wird.
Die beiden Schlüsselwörter in den Kommentaren sind „Respekt“, aber auch „Mut“. Viele posten ein Herz.
2022 hatte sich Biofrost, ein berühmter und sehr erfolgreicher US-Profi, geoutet:
LoL: 4-facher Meister outet sich – „In fast jedem Team hab ich schwulenfeindliche Sachen gehört“
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Schöner und nötiger Schritt. Rolemodel sind enorm wichtig um selbst den letzten Idioten langsam zu zeigen, dass auch Homosexuelle einfach nur ganz normale Menschen sind. Außerdem zeigt er anderen, dass sie nicht alleine sind, dass seine Sexualität ihm im E-sport keine Grenzen setzt und dass die Sexualität nichts ist wofür man sich schämen muss.
Raff ich nicht, wir sind doch alle Menschen?
Können manche aber nicht akzeptieren🤷🏼♂️
Einfach nur traurig ist das…