Fans von LoL fürchten aus 3 Gründen: Die europäische Profi-Liga wird so mies wie die der USA

Fans von LoL fürchten aus 3 Gründen: Die europäische Profi-Liga wird so mies wie die der USA

Es mehrt sich Kritik an der europäischen Liga LEC in League of Legends. Fans zählen Nachteile und negative Entwicklungen auf, die der eigentlichen boomenden europäischen Liga ähnliche Probleme bereiten könnten wie der legendär schlechten US-Liga LCS. Dabei sah es 2019 doch noch so gut aus.

Das waren die goldenen Zeiten der LEC: Wenn man den Fans zuhört, sind es 3 Sachen, die bei der LEC vor 5 Jahren noch gestimmt haben, aber jetzt fehlen. 2019 gab es:

  • Große Rivalitäten in der LEC, vor allem die Top-Teams Fnatic und G2 lagen miteinander im Clinch und kämpften um die Vorherrschaft. 2013 und 2014 dominierte Fnatic noch die EU LCS. Aber zwischen 2015 und 2019 wurde Fnatic 4-mal Meister und G2 gewann 4-Mal die Meisterschaft – eine echte Rivalität entstand.
  • Dann gab es große Stars, zu denen die Fans aufsahen und die sie über Jahre kennen und zu schätzen gelernt hatten, wie Perkz, Caps und Rekkles. Hinzu kamen populäre Caster in der englischsprachigen Show wie Caedrel und Quickshot, die den E-Sport prägten.
  • Die LEC hatte tatsächlich internationalen Erfolg, konnte mit den Teams aus Asien mithalten: 2019 schafften es G2 mit Perkz und Caps, die sich zusammengetan hatten, bis ins Finale der LoL Worlds und unterlagen dort Super-Carry Doinb und FunPlus Phoenix.

Wird als Beispiel für den Niedergang von LoL gesehen, der zunehmende Kommerz:

LEC hat seit 2019 doch stark abgebaut

Was ist das Problem? All diese Pluspunkte sind heute weg:

  • G2 dominiert die Liga total. Seit 2019 wurde G2 10-mal Meister, nur 4 Titel gab man ab, und dann auch nicht an Fnatic, sondern an Rogue und MAD Lions. Das begann 2019, als Perkz sein Ego runterschluckte, auf die Botlane wechselte, und den großen Rivalen Caps (Fnatic) zu G2 holte und ihm die Midlane überließ.
  • Von den großen Stars sind fast alle weg, oder sie spielen wie Perkz kaum noch eine Rolle. Nur Caps ist noch übrig. So richtig ist kein Star nachgewachsen.
  • International sind die goldenen Zeiten aus 2019 lange vorbei. Jetzt ist es schon der höchste Erfolg, wenn G2 ein einzelnes Team aus Asien schlägt, aber sowas wie das Finale scheint mittlerweile unerreichbar, dafür sind die Teams aus Asien zu weit weg.

Die Angst geht um, dass die LEC mittlerweile so irrelevant werden könnte wie die LCS zu ihren schlimmsten Zeiten: Denn die US-Liga wurde lange verlacht. Die Profis trainierten dort nicht richtig, hieß es. Wer in die USA wechsle, der gäbe das Siegen auf, sagte 2019 der damals erfolgreichste europäische Trainer GrabbZ.

Zu viele Splits und Kommerz, zu wenig Stars und Erfolge

Das wird weiterhin kritisiert: In einem Thread auf reddit wirft man Riot zudem vor, zu hart an der Kommerzschraube zu drehen. Die „Hall of Legends“ und der viel zu teure Faker-Skin seien reine Geschäftemacherei.

Zudem hätte die Einführung des 3. Splits die Wertigkeit jedes Splits verringert.

Ein anderer Nutzer ergänzt, man habe Bwipo, Rekkls und Perkz verloren – zu den neuen Spielen fehle die Verbindung. Dazu komme die Dominanz von G2 und das Fehlen einer echten Rivalität.

Ein dritter ergänzt: Wenn jetzt auch noch Caps oder Jankos aufhörten, werde es schwer, sich überhaupt noch für die Liga zu interessieren.

Viele mache ihre Kritik am englischen Cast der Spiele fest:

  • Hier vermissen zahlreiche Fans den Caster Quickshot (36). Der fing seinen Dienst als Caster bei Riot am 10. Januar 2013 an und beendete seine Karriere bei Rito am 24. März 2024.
  • Caedrel arbeitete von Januar 2021 bis September 2023 für Riot Games und ist heute der dominante Co-Streamer zu LoL.
Lol Rekkles
Rekkles, der Star von Fnatic, spielt mittlerweile in der südkoreanischen Nachwuchsliga.

E-Sport wird mittlerweile von Twitch-Streamern geprägt

Das steckt dahinter: Man könnte das jetzt als Gejammer abtun, von Leuten, die nostalgisch werden und sich nach einer Zeit zurücksehnen, die nicht mehr wiederbekommt.

Aber es ist etwas profunder: Denn, was wir erleben, ist, dass der E-Sport weltweit schrumpft und Firmen wie Riot Games nicht mehr so viel Geld in eigene Show mit Begleitung, Organisation und Story-Telling stecken, sondern Twitch-Streamer die Spiele als „Co-Caster“ übertragen und ihnen die Inszenierung ihrer Liga überlassen.

Hier in Deutschland hat man dem langjährigen Partner Summoner’s Inn die Rechte entzogen und an einen einzelnen Twitch-Streamer übergeben. Das ist international ähnlich.

Die Spiele und Ligen werden nicht mehr dominant von Riot organisiert, die sich dann auch um die Präsentation kümmern, sondern die wichtigsten Kanäle in jedem Land sind bekannte LoL-Caster, welche diese Spiele alleine oder im Team moderieren. 6 Personen dürfen die LEC co-streamen:

Die LCS hat 9 offizielle Co-Streamer, darunter vor allem Stars der letzten Generation wie Doublelift, Meteos oder Sneaky.

DOinb-Caps-Titel
Das waren noch Zeiten: Super-Carry Doinb (links) wurde 2019 Weltmeister. Caps (rechts) schlug Faker im Halbfinale.

Dieser Fokus auf Co-Casting statt großer Show macht es den Zuschauern schon schwerer, den „Sport-Entertainment“-Storylines wie im Wrestling zu folgen.

Dazu kommt, das muss man hart sagen, dass die LEC den Anschluss zu China und Südkorea verloren hat. Es ist schwer, das ganze Jahr G2 anzufeuern und dann zu erleben, dass das Team doch 2 oder 3 Schritte hinter den Stars aus China steht.

Dem E-Sport von LoL selbst geht es gut, wie man an großartigen Zuschauerzahlen bei internationalen Turnieren sieht. Aber die Liga in Europa scheint tatsächlich schlechter dazustehen, als noch vor 5 Jahren: LoL: Summoner’s Inn schließt, nachdem ein ehemaliger Mitarbeiter sie auf Twitch ausstach

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