Mit Kick scheint dem Streaming-Dienst Twitch nun ein ernster Konkurrent zu erwachsen: Erstmals gibt es einen Streaming-Dienst, der auch kontroversen Streamer attraktive Angebote unterbreitet. Mit Adin Ross (22) hat die Plattform jetzt einen der Top-Streamer von Twitch abgeworben, angeblich für viel Geld. Auch der deutsche Streamer MontanaBlack scheint mit einem Wechsel zu liebäugeln. In einem Stream auf Twitch erklärt er, wann und warum ein Wechsel auf Kick für ihn infrage kommt.
Wen hat Kick verpflichtet? Kick hat den US-Streamer Adin Ross exklusiv an sich gebunden. In einem Video spricht der 22-Jährige davon, dass er eine aufregende Woche hinter sich habe.
Er sei zweimal gecancelt und auf Twitch permanent gebannt worden, habe aber auch einen ausgezeichneten Deal unterschrieben (via youtube). Die genauen Details seines Exklusiv-Vertrags mit Kick nennt er nicht.
Kick ist jetzt die 1. Alternative für „kontroverse“ Streamer
Was ist daran so besonders? In der Vergangenheit warben Konkurrenten immer wieder Top-Streamer und Streamerinnen von Twitch ab.
Das waren aber immer nur Streamer mit einem „sauberen Image“, die für Werbekunden attraktiv waren: TimTheTatman, Myth, Ludwig, Valkyrae oder DrLupo wechselten für angeblich riesige Summen zu YouTube.
Doch YouTube Gaming hat nie kontroverse Streamer abgeworben, die mit Glücksspiel, einer vulgären Sprache oder Skandalen in Verbindung gebracht werden:
- Streamer wie Tfue, xQc, Tyler1, Amouranth oder Trainwreck haben, soweit man weiß, nie attraktive Angebote der Konkurrenz erhalten, obwohl sie auf Twitch erfolgreich sind.
- Zwar streamt DrDisrespect auf YouTube, aber ohne Exklusiv-Vertrag.
- Auch Microsofts Mixer warb 2019 nur Stars mit makellosem Ruf für viel Geld von Twitch ab, wie Ninja oder shroud.
Kick ist jetzt die „erste große Alternative“ für Streamer, die kontrovers oder mit Glücksspiel verbandelt sind. Die allgemeine Umschreibung für solche Streamer: “Sie sind nicht brand-safe”. Große Marken könnten Schwierigkeiten machen, wenn ihre Werbung plötzlich vor einem dieser Streamer ausgestrahlt wird und der dann Gott-weiß-was anstellt.
MontanaBlack liebäugelt erstes Mal seit Jahren mit einem Wechsel von Twitch weg
Welche Auswirkungen hat das für MontanaBlack? Der deutsche Streamer wurde in einem Live-Stream gefragt, ob er sich auch vorstellen könne, auf Kick zu wechseln. MontanaBlack machte klar:
- Er habe schon oft darüber nachgedacht, Twitch zu verlassen – in 7 Jahren habe er es aber nie ernsthaft in Betracht gezogen
- Er hätte auch schon für viel Geld auf Facebook wechseln können
- Aber er müsse auf einer neuen Plattform auch Perspektiven für sich sehen, sich dort wohlfühlen
MontanaBlack sagt: Er braucht einen guten Chat – Kick bietet ihn
Wovon macht MontanaBlack einen Wechsel abhängig? MontanaBlack sagt, damit er einen Wechsel in Betracht zieht, müsste die neue Plattform vor allem bei den Chat-Funktionen und Emotes mit Twitch konkurrieren können:
Für mich als Streamer spielt es am Ende des Tages – jetzt ehrlich – spielt es keine Rolle, wo ich stream’. Wenn die Vergütung ungefähr gleich ist, dann macht es keinen Unterschied. Auch die Reichweiten und alles […] am Ende des Tages kann ich mir nix davon kaufen, dass ich 5 Millionen Follower bei Twitch habe. Ist ‘ne Zahl und bin ich stolz drauf – aber davon kann ich mir nix kaufen.
Für MontanaBlack sei wichtig, dass er in guter Qualität streame und einen guten Chat und Emotes habe. Da starre er ja die ganze Zeit drauf.
Die Konkurrenten wie YouTube oder Facebook hätten in diesen Belangen versagt. Der YouTube-Chat sei “nicht schön”, der Facebook-Chat habe „echte Namen und Profilbilder“. Das geht für den 34-Jährigen gar nicht, dass ihm da irgendein Karl-Heinz sage, er solle sich einen “richtigen Job” suchen.
Die neue Plattform Kick habe einen „super Chat“ – das müsse man so fair sagen.
Ohnehin begrüßt MontanaBlack, dass Twitch nun Konkurrenz erwächst, denn Twitch würde mit Content-Creators machen, was sie wollen. Wie sein Freund Elotrix vergleicht MontanaBlack die „Gehalts-Kürzung“ für Top-Streamer ab dem Sommer 2023 damit, dass ein Arbeitgeber daherkomme und den Mitarbeitern sage, sie bekämen bald 20 % weniger Lohn.
Seit Sex-Bann 2020 sieht MontanaBlack Twitch mit anderen Augen
Mag er Twitch denn nicht mehr? Nicht mehr so sehr wie früher. MontanaBlack betont immer wieder, dass er an sich Twitch liebe und sich nie vorstellen konnte, die Plattform zu verlassen. Aber seit einem Vorfall im November 2020 kriselt die Beziehung:
- Damals war MontanaBlack für eine „Sex-Demonstration“ temporär gebannt worden.
- Wie er später erzählte, drohte ihm Twitch sogar, ihn permanent von der Plattform zu bannen, sollte so etwas noch mal vorkommen.
- MontanaBlack ärgert der Vorfall bis heute, weil er den Bann als ungerechtfertigt ansieht. Vor allem weil einen Monat später eine Twitch-Streamerin für eine freizügige Sex-Show, bei der sie sich nackt auszog, ebenfalls nur temporär gebannt wurde.
MontanaBlack sagt: Seit dem Vorfall damals sehe er Twitch mit anderen Augen. Da ist offenbar etwas zerbrochen.
Das steckt dahinter: MontanaBlack scheint geistig schon einen Wechsel vorzubereiten.
Was er den Fans nicht sagt, was aber mitschwingt: Er als „kontroverser“ Streamer hat mit Kick nun eine attraktive Variante für einen lukrativen Exklusiv-Vertrag.
Es ist kein Fall bekannt, dass ein kontroverser Streamer einen Exklusiv-Vertrag erhalten hat: am ehesten noch DrDisrespect. Doch dessen Exklusiv-Vertrag wurde nach wenigen Monaten durch den Bann von Twitch aufgelöst.
Hinter Kick steht das Online-Casino Stake. Dieses Casino ist bekannt dafür, Streamern extrem hohe Summen zu zahlen, damit sie Glücksspiel bewerben. Daher hat der Streaming-Dienst von Beginn an für viele ein „moralisches Geschmäckle“, scheint aber auch eine gewisse Anziehungskraft zu entwickeln. An Geld scheint es Kick nicht zu mangeln.
Für einige „schwierige“ Streamer, die bislang keine Alternativen zu Twitch hatten, könnten neue Zeiten anbrechen:
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Man hat schon. Bei ninja gesehen was son wechsel ausrichten kann. Jeder der diesen Deal eingeht streamer nicht für die Unterhaltung, sondern für das viele Geld.
Ach der soll nicht labern. Der wird niemals wechseln. Allein schon, weil seine ganzen Kollegen/Freunde, die nix mit Glücksspiel am Hut haben, auf Twitch bleiben.
Aber er und die ganzen Casino-Streamer dürfen gern alle da rüber, keiner wird sie vermissen.
Sorry aber Casino streamer sind und waren einfach sehr unterhaltsam. Beim angucken hatte ich nie das verlangen selbst zu zocken
Wer steht hinter Kick? Zufällig Verbindungen ins Casino Geschäft? Würde mich nicht wundern.
brauch ich mir nichtmal angucken. Es gibt sicher gute Gründe wieso diverse Leute eben nicht unter Vertrag genommen werden.
jemand der von Glücksspiel Firmen bezahlt wird um Werbung für Glücksspiel zu machen wahrscheinlich noch über ein Demo Konto.
der ist für mich einfach absoluter abschaum.
kippen dürfen nicht beworben werden, warum Alkohol noch beworben werden darf weiß ich nicht. Warum Glücksspiel beworben werden darf kp macht kein Sinn.
und wenn man mal ehrlich ist Alkohol und Kippen können wir natürlich dein Leben versauen aber, Glücksspiel ist da nochmal schneller.
sollen die mal auf ihre resterampe gehen juckt nicht
Angeblich Stake Dot Com, also das auf Twitch nun verbotene Onlinecasino mit Sitz in Curacao.
Eben mehr brauch man nicht zu wissen. Welcher seriöse Investor stellt den sonst sovielgeöd zur Verfügung. Um solche total Ausfälle unter Vertrag zu nehmen. Da muss man jetzt kein Genie sein um zu raffen was da los ist. Den das Geld was ausgegeben wird soll irgendwie auch zurück kommen und da wir wissen das nicht brandsafe influenzer eben nicht die krassen werbe Deals bringen kann man ja eins und eins zusammenrechnen und kommt zum Schluss das über die Casino streams das Geld wieder reinkommen soll.
Weil das einerseits in den meisten Ländern der Welt streng limitiert ist und andererseits die einzelnen Staaten an denjenigen, die diese Limitierungen letztlich doch überstehen, viel Geld verdienen, weil Glücksspiel fast überall Konzessionen benötigen, die gehörig Geld kosten, die der Staat kassiert bzw. teilweise die Staaten bei bestimmten Arten von Glücksspiel, wie zB. Lotterien, ein Monopol besitzen und alles Geld da an sie geht.