Der 22-jährige Adin Ross war noch im November 2022 einer der Top-Verdiener auf Twitch: Allein über Subs nahm er etwa 180.000 € ein. Der US-Amerikaner begann seine Streaming-Karriere mit Videos zu NBA 2k und GTA 5, wurde dann aber mit kontroversen „Just Chatting“-Inhalten erfolgreich. Er sah den kontroversen Andrew Tate als seinen Mentor. Twitch hat ihn nun permanent gebannt.
Wer ist Adin Ross? Der 22-Jährige war in den letzten Jahren einer der erfolgreichsten Streamer auf Twitch weltweit. Allein 2021 wuchs sein Kanal um 4,76 Millionen Follower, niemand wuchs schneller:
- Der heute 22-Jährige war seit 2014 auf Twitch, seine Karriere nahm aber erst 2020 so richtig Fahrt auf. Da erreichte er 5.000 Zuschauer im Schnitt. Er zeigte viel NBA 2k, zockte live um Geld, wollte das Spiel unter dem Hashtag „Make2kfunagain“ verbessern.
- 2021 verzehnfachten sich seine Zuschauerzahlen. Der Kanal explodierte auf 50.800 Zuschauer im Schnitt: Nun hatte er sich „Just Chatting“ zugewandt, vertrat hier kontroverse Ansichten und sah sich in den Fußstapfen seines Mentors „Andrew Tate“ wandeln. So suchte er in “Dating Shows” angeblich immer wieder live nach einer Freundin.
- Tate ist mit seinen frauenfeindlichen Ansichten für viele zu einer Unperson im Netz geworden und auf vielen Plattformen gebannt. Ross hatte mit seine auf Lifestyle fokussierten Inhalten aber großen Erfolg. Zu seinen erfolgreichsten Videos auf YouTube gehören Talks mit Andrew Tate oder IShowSpeed.
Adin Ross verdiente bis zu 180.000 € im Monat
Wie viel Geld machte er auf Twitch? Adin Ross war 2021 und 2022 enorm erfolgreich auf Twitch:
- Mit seinen Zuschauerzahlen von um die 55.000 kam er auf Platz 25 bei den durchschnittlichen Zuschauern weltweit
- Bei den Einnahmen über Twitch-Subs stand er erst im November 2022 mit 55.406 Subs bei etwa 180.000 €, wenn man von einem 70:30 Split ausgeht. Er hat also sehr gut bei Twitch verdient.
Ross immer unzufriedener auf Twitch, kündigt Wechsel an
Das waren die jüngsten Entwicklungen: Seit dem 11. Februar spitzte sich ein Konflikt zwischen Ross und Twitch zu: Nach einem einwöchigen Bann beschwerte sich Ross, Twitch würde ihn „mundtot“ machen, ihm nicht mehr erlauben, frei zu sprechen. Ihm erginge es da wie Andrew Tate.
Daraufhin gab er am 12. Februar bekannt, dass er künftig auf der neuen Plattform „Kick“ streamen werde. Dort übertrug er den Super Bowl live vor 100.000 Zuschauern.
Am 23. Februar gab er bekannt, dass er permanent auf Kick streamen werde.
Kick ist ein neuer Konkurrent von Twitch, hinter dem offenbar ein Online-Casino steht.
Ross sagt: Permanenter Bann von Twitch ist grundlos
Was war jetzt sein Bann? Die Plattform Twitch hat ihn am 25. Februar zum 8. Mal gesperrt. Wie Ross sagt, sei der Bann diesmal permanent, also ohne ein End-Datum.
Gründe für den Bann sind nicht bekannt.
Was sagt Adin Ross? Die Vermutung nach dem Bann war, dass Adin Ross jetzt vor einem Problem steht:
- Adin Ross war offenbar von der Plattform Kick ein hoch dotierter Exklusiv-Vertrag angeboten worden
- Aber wenn Ross jetzt nicht mehr auf Twitch streamen könnte, dann wäre seine Verhandlungsposition nun viel schlechter und Kick könnte ihm viel weniger Geld bieten
In derselben Situation ist der Streamer Dr. Disrespect: Twitch hat ihn permanent gebannt, auf YouTube streamt er ohne Exklusiv-Vertrag.
Aber in einem Statement sagt Adin Ross: Er habe schon bei Kick unterschrieben, daher sei ihm der Bann jetzt egal.
Der Streamer sagt:
- Wenn er „blaue Haare habe“, Makeup trage und sich die Fingernagel mache, hätte ihn Twitch sicher nicht gebannt
- Twitch habe ihn „völlig grundlos“ permanent gesperrt
- Er sei jetzt gebannt worden, obwohl er gar nicht auf Twitch gestreamt habe
Die Leute müssten jetzt klar sehen, was Twitch eigentlich sei.
Kritiker reden von „rechten Takes“ und einem dunklen Pfad
Wie sehen das andere? Der Twitch-Streamer HasanAbi spricht über den permanenten Twitch-Bann von Adin Ross. Laut ihm sei Adin Ross in eine „rechte Szene“ gerutscht und immer tiefer gefallen (via twitch).
Der Streamer sagt, er habe Angst davor, dass Ross einen „dunklen, tiefen Pfad“ beschreite.
Leute, die auf dem Weg seien, ihren Platz im Rampenlicht zu verlieren, hätten diesen Drang, nach rechts außer Kontrolle zu geraten.
Unter anderem hatte Ross auf Twitter gepostet, es gäbe nur 2 Geschlechter.
Das steckt dahinter: Adin Ross tappt gleich 2 wichtige Problemfelder für Twitch an:
Wie geht man mit Leuten um, die Twitch offenbar kritisch sehen, und die Plattform vielleicht nur dafür nutzen, eine Konkurrenzplattform zu bewerben?
Wie steht man zu derart kontroversen Inhalten, die zwar eine Menge Leute sehen wollen, die aber nicht “brand-safe” sind?
- Unterstützt man Leute, die sexistische, schwierige Ansichten vertreten, weil es dafür ganz offenbar ein Publikum gibt, das man bedienen möchte? Immerhin verdient Twitch bei jedem Abo an Adin Ross kräftig mit.
- Oder ist der Schaden durch solche Leute zu hoch und man gibt ihnen keine Plattform, um Ärger mit Werbekunden zu vermeiden?
Das “normale Verfahren” bei Twitch schien bislang zu sein, die Streamer immer wieder temporär zu bannen, um zu vermitteln: Hier ist eine Grenze, das sind unsere Regeln. Wann aber der permanente Bann kommt, scheint völlig im Ermessen der Plattform zu liegen und keinen Regeln zu folgen.
Die Entscheidung von Adin Ross, ohnehin permanent zu Kick zu wechseln, könnte die Entscheidung, wie man mit Adin Ross umgeht, für Twitch deutlich erleichtert haben.
Wir haben auf MeinMMO im Januar über Adin Ross berichtet:
Twitch-Streamer schätzt, wie viel ein „normaler“ Mensch verdient – Alle regen sich auf
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Die Kommentare auf Twitter sprechen ja wieder für sich. xD
Was macht überhaupt noch Sinn? So langsam fang ich wirklich an zu glauben, dass wir in einer Simulation leben.
Wenn du ernsthaft über das Thema sprechen möchtet, schreib bitte einen ausführlichen Kommentar, leg deine Position dar und mach dich darauf gefasst, eine lange Diskussion zu führen.
Diese scheinbar harmlosen “Einzeiler” nennt man Bait. Das läuft hier nicht. Wenn das eine ernstgemeinte Frage ist, google das Thema doch einfach – dann siehst du das schon.
[Mod-Edit: Gelöscht.]
Nein, einfach Nein. Wir werden diese Diskussion hier auf diese Art nicht führen. Ich hab dir gesagt, was du machen kannst – wenn du darauf keine Lust hast, lassen wir es.
Ich lass mich hier nicht unter einem Twitch-Beitrag auf sowas ein.
Dass die Frage kontrovers ist, ist absolut unstrittig. Wenn du das leugnest, haben wir keinerlei Basis, auf der wir hier reden können. Das ist einfach ein Fakt.
Und ich werde ganz sicher nicht, Partei in der Frage ergreifen – weil das absolut nicht mein Thema ist. Wenn du es zum Thema machen willst -> Langer Beitrag zur Diskussion, deine Position darlegen, dann von mir aus.
Einzeiler – Meta-Diskussionen – Bait-Kommentare -> Werden gelöscht. Das Thema ist hier zu Ende – außer du willst es so fortsetzen, wie ich es dir skizzitert habe.
Er wurde vorher schon mehrfach gebannt, u.a weil er während dem Autofahren offen gestreamt und gechattet hat und auf der neuen Plattform hat er auch schon offen rechtsradikale Inhalte gestreamt (inkl. offenen hakenkreuzen und menschenverachtenden Aussagen).
Wäre nett wenn ihr bei solchen Leuten besser recherchieren würdet und nicht die Hintergründe außen vor lasst.
“Besser recherchieren – Hintergründe außen vorlassen”: Im Artikel steht drin, dass er in die rechte Szene abrutscht – dass er kontrovers ist – dass er Andrew Tate als Vorbild hat – dass er auf Kick den Super Bowl gestreamt hat.
Und dass er eben mit diesen Inhalten in den letzten 2 Jahren enorm erfolgreich war und viel Geld verdient hat.
Die Leute streamen ja für viele Jahre x-tausend Stunden, wenn wir da jeden einzelnen Vorfall aufgreifen, in den er je verwickelt war, geht so ein Artikel über x Seiten.
Man hätte auch lang und breit die Kanye West Antisemitismus-Kontroverse besprechen können.
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Also “recherchiert besser” -> Das klingt so, als hätte ich heute Morgen das erste Mal von Adin Ross und Twitch gehört und hab mich dann drangesetzt, den Artikel zu schreiben.
Dem ist aber nicht so. Ich hab viel mehr Infos über Adin Ross im Kopf, als ich hier im Artikel verwendet habe.
Man trifft als Journalist eine Auswahl, welche Informationen man in einem Artikel verwertet – sonst hast du in einem Artikel 80 % nur an Hintergrund-Infos und History-Sachen.
Der Fokus hier im Artikel liegt ja nicht auf “So kontrovers ist Adin Ross” – sondern auf seinen Erfolgen und den jüngsten Vorfällen, die zum Bann geführt haben.
Also warum jetzt “Hat beim Autofahren gestreamt” wichtiger sein soll als “Hat den Super Bowl vor 100.000 Leuten übertragen” oder “Ist dicke mit Andrew Tate und IshowSpeed” seh ich nicht.
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Hakenkreuze sind eins ganz besonders schwieriges Thema. Da will ich gar nicht mit anfangen. Wir haben da in Deutschland einfach ganz andere Bezüge dazu als Leute aus anderen Ländern. Sowas ist schwer, “mal eben in einem Artikel zu erwähnen”. Da braucht dann eigene Absätze, das erfordert wieder eine ganz andere Struktur in so einem Artikel – und da hätte ich die Kommentare wieder geschlossen, weil das bestimmte Leute anlockt.
Deine Kritik hat nichts mit “Recherchiert besser” zu tun – sondern mit “Bewertet bitte Dinge mehr wie ich sie sehe.”
Wahrscheinlich gebannt wegen Fremdwerbung für eine andere Plattform. Steht igendwas in den ToS dazu. Damit wäre er auch nicht der erste dem das passiert.
Wieder eine Meisterleistung von Twitch. Da ist einer mal etwas unbequem und vetritt nicht die neuzeitlichen Ansichten für jedermann – Zack gebannt.
Du hast vollkommen Recht, das sind tatsächlich mittelalterliche, ja sogar steinzeitliche Ansichten, die der da manchmal vertritt.
Diese Leute gab es schon immer: egal ob Christen im alten Rom oder Gegner gewisser Regime (bis heute) aber diesmal trifft es wenigstens die richtigen.
Perma ist schon hart, aber wie man sieht auch provoziert. Ist immer wieder lustig wie einige Streamer meinen aufgrund ihrer Aboanzahl jetzt Twitch sagen zu dürfen wie die ihre Firma zu führen haben.