Publisher Take-Two hat in den letzten Tagen einige der beliebtesten Mods für GTA-Titel wie GTA Vice City und San Andreas löschen lassen – Offenbar wegen Urheberrechten.
Was ist da los? In der Modding-Community von GTA gab es in den letzten Tagen Unruhe. Denn Take-Two zwang die Ersteller von beliebten Mods zur Löschung ihrer Werke.
Was ist daran besonders? Eigentlich kennt man ein solches Vorgehen nur von jüngeren Titeln wie GTA 5 oder Red Dead Redemption 2. Doch jetzt hat sich Take-Two offenbar auch dazu entschieden, ältere Titel unter die Lupe zu nehmen.
Das ist wohl der Grund: Aktuell gibt es zwei Theorien zu den möglichen Gründen hinter den Löschungen. Eine betrifft das DMCA-Gesetz der USA, die andere spekuliert auf mögliche Remakes.
Regeländerung macht nahezu alle Mods “illegal”
Das könnte dahinterstecken: Eine Theorie mancher Spieler ist, dass Rockstar an Remakes zu GTA III, San Andreas und Vice City arbeiten könne. Die andere Theorie gilt aber als wahrscheinlicher.
Modder Ash_735 hat versucht, sich direkt an den Publisher zu wenden und den Grund für den Vorgang herauszufinden. Eine direkte Antwort erhielt er nicht, doch es folgte eine DMCA-Warnung.
Es ist nicht das erste Mal, dass Modder Probleme mit dem GTA-Publisher bekommen. So ließ der bereits große Mod-Projekte aus dem Verkehr ziehen, die beispielsweise ein Remake von Liberty City (GTA 4) zu GTA 5 bringen wollte. Das gab damals etliche negative Bewertungen für GTA 5.
Zwischenzeitlich wollte Take-Two das Modden von GTA-Titeln beinahe ganz verbieten, doch der Aufschrei der Community konnte dies noch verhindern. Daraufhin wurden 2017 klare Regeln für das Modden in GTA aufgezeigt:
- Der Online-Modus darf nicht angerührt werden
- Mods dürfen kein Geld einbringen
Somit waren Mods wieder möglich, aber der Traum von Liberty City in GTA 5 war tot.
Warum gibt es jetzt wieder Probleme? Im Juni 2019 nahm Rockstar aber erneut Änderungen an den Regeln vor, ohne das großartig zu kommunizieren (via rockstargames.com). So war es beispielsweise nicht mehr erlaubt, Dinge aus anderen Spielen, inklusive anderen Rockstar-Titeln, einzubauen.
Auch neue Spiele, Geschichten, Missionen oder Maps fallen nun unter das Verbot. Das machte somit zahlreiche Mods, wenn nicht sogar nahezu alle, ebenfalls “illegal”. Warum Take-Two erst jetzt, 2 Jahre später, diese Regel durchsetzt, bleibt offen.
Beliebte Mods zu GTA San Andreas und Vice City betroffen – Ende der GTA-Mods?
Welche Mods hat es bisher erwischt? Zu den Löschungen gehören aktuell 5 Mods zu San Andreas und Vice City. Die älteste betroffene Mod schon 16 Jahre alt. Dabei handelt es sich um die “Liberty City Mod”. Die gab es bereits seit 2005 und brachte die Stadt aus GTA 4 in den alten GTA-Titel Vice City.
Ein anderes Opfer der Aktion war die 2008 veröffentlichte Mod “Liberty City Stories”, die das gleichnamige PSP-Spiel von 2005 als Mod in GTA San Andreas einfügte.
Ash_735 hat die Vorgänge und betroffenen Mods in einem Forumsbeitrag des offitiellen GTA-Forums zusammengefasst. Hier einige Beispiele:
- GTA: Underground
- GTA: Liberty City
- GTA State of Liberty
- GTAV on San Andreas
- Vice Cry
- Liberty City Stories: PC Edition
- Vice City Stories: PC Edition
Offenbar sind noch zahlreiche andere Mods davon betroffen.
So reagieren die Spieler: Die Aktion von Take-Two sorgt unter Fans für einigen Frust. Manche befürchten schon, dass das Ende des Moddings für Rockstar-Spiele begonnen haben könnte:
User Silent befürchtet auf Twitter nun: “Rockstar und Take-Two haben entschieden, dass sie Modding nicht mehr brauchen und trocknen es nach und nach aus. Niemand weiß, wie weit sie noch gehen werden.”
Auch der Community Manager der Modding-Seite ModDB zeigt sich enttäuscht: “Ich möchte nur sagen, dass wir jetzt nicht viel anderes tun können, als dem DMCA nachzukommen, aber als Modder verschiedener Spiele, der in seiner Zeit einige Mods ausgeliefert hat, hat mich das auch traurig gemacht.” (via Twitter)
Die Modder bekommen von zahlreichen Spielern viel Zuspruch. Ob das hilft, bleibt allerdings abzuwarten. Bisher haben sich Rockstar oder Take-Two noch nicht zu dem Thema geäußert.
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