Manor Lords ist ein mittelalterliches Aufbau-Spiel, das aktuell die Wishlist-Charts auf Steam anführt. Als Twitch-Streamer hatte Erik „Gronkh“ Range die Gelegenheit, es vorab zu zocken – und dabei so viel Pech, dass es dem Entwickler sogar helfen könnte.
Was hat Gronkh angestellt? Der testete im Stream kürzlich Manor Lords: Die Mittelalter-Simulation eines einzelnen Entwicklers ist derzeit das meistgewünschte Spiel auf Steam. Obwohl er durchaus Spaß zu haben schien, beendete Gronkh seine Session abrupt, als zwei seiner Ochsen bei einem Feuer ums Leben kamen.
Wie der Streamer erklärt, seien die Nutztiere der „Flaschenhals“ des Spiels: Ohne sie gehe es nicht weiter, man müsse sich erst einen neuen Ochsen zulegen und das dauere dann wieder. Bereits bei einem vorherigen Anlauf war ihm sein einziger Ochse abhandengekommen.
Gronkh erhielt daraufhin eine E-Mail des österreichischen Mittelalter-Experten und Content Creator „Copeylius“, der bei Manor Lords als historischer Berater mitwirkt. Die Antwort verlas er im nächsten Stream.
Vor Gronkh hat das noch keiner geschafft
Was für eine Antwort erhielt Gronkh? Copeylius teilt Gronkh mit, dass man sich mit seinem „Ochsen-Problem“ befasst hätte. Die offizielle Diagnose: Pech. So verlor der Twitch-Streamer sein erstes Rindvieh offenbar durch einen bis dato unbekannten Bug.
Den Fehler habe man intern bislang nicht rekonstruieren können, erklärt Copeylius. Es habe wohl etwas damit zu tun gehabt, dass Gronkh einen zweiten Anbindebalken platziert hatte, obwohl er nur einen Ochsen hatte. Hat man mehr Ochsen als Anbindebalken, erscheint im Spiel nämlich eine Warnung, dass die Tiere nicht ordentlich untergebracht sind – der umgekehrte Fall scheint aber für Probleme zu sorgen.
Die fragwürdige Ehre, ein bislang völlig unbekanntes Problem zu entdecken, wird Gronkh allerdings gleich zweimal zuteil: Keinem Alpha-Tester sei es bislang gelungen, Ochsen bei einem Feuer zu verlieren, so Copeylius.
„Du hast es geschafft, gleich zwei Situationen mit Ochsen entstehen zu lassen, die wir in tausenden Stunden Testzeit nie hatten“, schreibt der Historiker und gratuliert Gronkh an dieser Stelle herzlich. Muss man schließlich auch erstmal schaffen.
Den entsprechenden Stream-Ausschnitt seht ihr hier:
Ein Gutes hat Gronkhs Pech aber: Denn genau solch ein Feedback kann helfen, das Spiel zu verbessern und für den anstehenden Early Access ab dem 26. April 2024 fit zu machen. Daher bedankt sich Copeylius auch nochmal im Namen des Entwicklers bei Gronkh.
Der Twitch-Streamer nimmt sich vor, Manor Lords irgendwann nochmal eine Chance zu geben – dann hoffentlich ohne Probleme mit widerspenstigen Wiederkäuern.
Kuriose Bugs lieferte auch Baldur’s Gate 3: Durch den unglaublichen Umfang des Rollenspiels entstanden oft extrem spezifische Situationen, welche die Entwickler so wohl einfach nicht vorhersehen konnten. Ein Spieler fand einen solchen Fehler und ruinierte sich damit seinen Save – andere scherzten, der Bug müsse eigentlich nach ihm benannt werden.
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Da haben die Tester wohl nur die Gutfälle getestet und die Grenzfälle nicht angesehen oder in Betracht gezogen. Gute Tester reizen Systeme aus.
Auf die komischen Ideen auf die Anwender kommen, kommst du oft nicht, ich kenns.
Man braucht so eine DAU 😉 Gruppe zum Testen.
Deswegen soll ich als Entwickler nicht meine eigenen Features testen. ‘Tunnelblick’ nur auf das, was ich erwarte.
Klar als Entwickler testet du eh, reicht aber nicht. Du kommst nicht auf alles was Anwender damit anstellen.
Man kann unmöglich alle Fälle testen die es gibt, da es unendlich viele Konstellationen gibt bei einem auch nur etwas größeren Programm. Selbst ein Taschenrechner hat schon unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten. Somit wird es zwangsläufig immer Fälle geben, die dann erst später auffallen, weil man auf diese Idee einfach selbst nicht gekommen ist. Dass es bisher nicht gelungen ist, das Problem mit den Ochsen die im Feuer sterben zu replizieren spricht ja schon Bände, da muss bei Gronkh ja gleich mehrere Dinge schief gelaufen sein um das zu erreichen.