Nach 90 Minuten hatte ich meinen 1. Ragequit in Flintlock – Das heißt wohl, es ist ein gutes Soulslike

Nach 90 Minuten hatte ich meinen 1. Ragequit in Flintlock – Das heißt wohl, es ist ein gutes Soulslike

Flintlock: The Siege of Dawn ist ein neues Soulslike, das im Juli für PC, PS5 und im Xbox Game Pass erscheint. Aktuell läuft eine kostenlose Demo auf Steam. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus durfte schon vorab zocken und will euch das Spiel im Rahmen von Find Your Next Game vorstellen, obwohl er öfter den Boden geküsst hat, als ihm lieb ist.

Ich mag harte Spiele. Ob jetzt in Survival-Games, in RPGs oder eben bei Soulslikes: Es darf ruhig düster, dreckig und auch mal anstrengend werden. Das macht jeden Sieg nur umso süßer.

Die Soulsborne-Spiele, also Dark Souls und Bloodborne, sowie das von ihnen begründete Soulslike-Genre, sind genau solche Spiele: Bockschwer, aber mit einem Belohnungs-Gefühl wie kein Zweites.

Auf der gamescom 2022 haben mir die Devs zum ersten Mal Flintlock gezeigt, ein Spiel irgendwo zwischen God of War und Elden Ring. Das hat mich damals schon begeistert:

  • Ein Soulslike-Genre mit einer Fantasy-Welt und Steinschlosspistolen, also einem gewissen Piraten- und Pionier-Flair.
  • Genauso abgedrehte Charaktere wie in Dark Souls, mit irgendwelchen Kaffeehaus-Besitzerinnen, die ihr Gesicht auf Händen tragen.
  • Kämpfe gegen erwachte Götter, weil alles andere wäre ja zu leicht.
  • Und schließlich ein kleiner Fuchs-Gott, der mich begleitet und mit Magie unterstützt.

Damals durfte ich nur zusehen. Jetzt hatte ich endlich zum ersten Mal die Gelegenheit, Flintlock selbst in einer Preview-Version zu spielen. Ich glaube, ich habe noch nie so früh in einem Spiel Alt+F4 gedrückt. Und das war nur die Demo …

Ein Soulslike mit Pistolen und … Gwent?

Mit Find Your Next Game wollen wir euch auf GameStar, GamePro und MeinMMO Spiele zeigen, in die ihr als Nächstes eure Zeit investieren könnt. Ich denke, Flintlock kann genau das schaffen, denn ich weiß mit Sicherheit, dass viele von euch Elden Ring total feiern.

Um euch darum erst einmal abzuholen: Was ist Flintlock eigentlich? Die Story ist recht schnell erklärt. Ihr spielt Nor, eine Pionierin im Krieg gegen eine Armee der Untoten und sorgt versehentlich dafür, dass eingesperrte Götter freikommen.

Jetzt räumt ihr wieder auf, rächt gefallene Freunde, geht Götter töten und rettet nebenbei mal eben die Welt vorm Untergang. Im Herzen ist das Spiel ein Soulslike-Game mit allen Features, die dazugehören:

  • „Seelen“, die hier Ruhm heißen und mit denen man levelt, einkauft und craftet – und die beim Tod natürlich verloren gehen
  • Action-Gameplay mit Fokus auf den Kampf und Features wie Combos, ausweichen und parieren
  • „Bonfires“, also Rastplätze, die man erst freischalten muss und an denen man sich ausruhen und die Welt zurücksetzen kann
  • haufenweise normale Gegner, die schon gefährlich werden können und natürlich enorme Bossfights

Was Flintlock nun vom Genre unterscheidet, sind die Eigenheiten. Trotz der eher sinistren Story und der vielen Untoten überall, ist das Spiel nicht sonderlich „düster.“ Die Sonne scheint, es gibt viele normale Menschen, sogar einige lachende Leute.

Der Haupt-Unterschied sind aber die Waffen und Skills. Ihr beginnt mit Axt und Steinschlosspistole, bekommt später noch andere Varianten und mindestens eine Muskete dazu (entspricht dem Bogen in Souls). Die Waffen sind wichtig, denn mit denen führt ihr Combos aus, unterbrecht Gegner oder schaltet Ziele per Kopfschuss direkt aus, um den Kampf-Ablauf zu kontrollieren.

Statt wie in Souls über Attribute einen Build zu bauen, erlernt ihr mit den „Seelen“ neue Fähigkeiten. So bekommt euer Begleiter etwa mehr Zauber zur Auswahl, ihr könnt plötzlich beim Ausweichen zuschlagen oder Schüsse aufladen. So geht ihr auf euren Spielstil ein.

Dazu kommt, dass es – warum auch immer – ein Minigame gibt, das so gut wie jeder NPC mit euch zocken will: Sebo, eine abgewandelte Form von Mühle. Das erinnert enorm an Gwent in Witcher 3, was ich damals schon nervig fand, sorgt aber für leicht verdienten Ruhm. Wenn man sonst nichts in einer verlorenen Welt zu tun hat …

Selbst normale Mobs verteilen harte Schellen

Was mich eigentlich an Flintlock fesselt, ist das Gameplay. Wie in jedem guten Soulslike kommt es hier auf Timing und Können an – und darauf, den Gegner zu kennen. Ich muss Bewegungen studieren und lernen, wann ich mit welchem Konter arbeiten muss.

Jetzt ist es aber so, dass in Flintlock so gut wie jeder Gegner irgendwelche Angriffe hat, die man nicht parieren kann und die enorme Reichweite haben. An sich kein Problem, denn mit einem schnellen Pistolenschuss sind die unterbrochen. Nur dass:

  • Pulver begrenzt ist und durch Nahkampf wieder aufgeladen wird
  • die Pistole recht langsam feuert, die Animation dauert ewig
  • eine bereits ausgeführte Aktion wie ein Angriff nicht unterbrochen wird

Ich weiß nicht, wie oft es mir passiert ist, dass ich an irgendeinem Random-Mob verrecke, sicherlich aber deutlich mehr als 20-Mal. Kollege Christoph Waldboth ist in Elden Ring wenigstens nur an den Bossen gescheitert, in Flintlock verprügeln mich sogar irgendwelche Billo-Banditen.

Ist das frustrierend? Ja, absolut. Gebe ich deswegen auf? Nein, auf keinen Fall! Die Penner haben mir meine Seelen, meinen Ruhm geklaut und den will ich wiederhaben!

4 Stunden in der Demo reichen, um mich zu hooken

Zweimal ist es mir passiert, dass ich 5.000 Ruhm (eine stolze Summe für die Demo) verloren habe – durch schlicht dumme Fehler. Das Schlimmste: Nach einem wirklich knappen Kampf gegen den Banditen-Chef ist meine Nor einem explosiven Fass entgegengesprungen, als sie darauf gefeuert hat.

Ich weiß nicht, warum sie das getan hat, aber sie hat sich selbst gesprengt und mich dadurch mein ganzes Vermögen gekostet. Das war mein erster Ragequit nach weniger als 2 Stunden nach einem eigentlich tollen Run:

Die Stelle, an der ich zu dieser Zeit war, ist allerdings schon das Ende der Demo. Ich befinde mich dort in einem „Stützpunkt“, das sind Dörfer und Orte, die man befreien kann, um dann neue Händler, NPCs und Quests freizuschalten. Also deutlich mehr RPG als in Souls.

Nach rund 4 Stunden habe ich diesen Stützpunkt einnehmen können, wobei ich über 2 Stunden nur für diesen einen Ort und seinen Endboss gebraucht habe – der nebenbei nur ein Miniboss ist, kein echter Story-Boss. Danke dafür.

Ihr könnt ab sofort die Demo kostenlos auf Steam im Rahmen des Steam Next Fests zocken. Der vollständige Release ist dann am 18. Juli auf PC, Xbox und PS5. Es wird von Tag 1 an im Game Pass zu spielen sein.

Ich werde die Demo noch nutzen, um mir ein wenig mehr von der Welt anzusehen, denn wie in Dark Souls auch gibt es haufenweise Nebenquests, Collectibles und versteckte Items zu finden.

Vermutlich werde ich dabei mehrmals sterben, vermutlich werde ich dabei mehrmals fluchend das Spiel beenden und vermutlich werde ich es spätestens am nächsten Tag wieder starten, um weiterzumachen. Die Crux an Soulslikes. Vielleicht treibt mich Flintlock ja auch noch weit genug, um mal wieder ins Fitnesstudio zu gehen: Lies of P hat mich so sauer gemacht, dass ich es vor Wut beendet habe und nachts ins Fitnessstudio gefahren bin

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Dave

🤔 Weiß ich nich ob es ein gutes Zeichen ist, wenn man in einem Spiel ragequittet. Solche Situationen führen bei mir eher dazu, dass ich das Spiel deinstalliere.

Pille

Ich finde es total schade das es dunkle böse oder harte wie du es auch nennen willst fantasy nur mit so extrem schwer giebt ist echt schade ich dachte das soll weniger schwer werden freue mich auf den Titel schon lange

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