Übers Wochenende (28. bis 30. September 2018) fand die EGX erstmalig in Deutschland statt, die als größte Spielemesse in England gilt. Mit MeinMMO sind wir drei Tage vor Ort gewesen und möchten Euch hier unsere Eindrücke schildern.
Die Gamescom in Köln ist weltweit seit Jahren eine bekannte Marke unter Gamern und als die größte Spielemesse der Welt etabliert. Plötzlich kommt da eine Neue um die Ecke, die EGX in Berlin, importiert aus England und dort das Gaming-Event des Jahres.
Einige von Euch haben sich gewünscht, dass wir Euch einen Eindruck der ersten EGX in Berlin 2018 schildern, so auch unser Leser CandyAndyD86. Dem Wunsch kommen wir natürlich gerne nach und erzählen Euch, wieso die EGX charmant anders ist.
Die EGX ist klein und richtet sich an ein erwachsenes Publikum
Die EGX ist um einiges kleiner als die Gamescom, was die Messe aber auch direkt heimeliger macht. Es ist möglich, mit genügend Platz um sich herum, über die Messe zu schlendern und sich in aller Ruhe verschiedene Aussteller und Games anzusehen. Daraus ergeben sich kurze Warteschlangen, was es möglich macht sich intensiver mit den Angeboten auseinander zu setzen.
Was macht die EGX anders als die Gamescom?
- Die EGX ist ab 18 Jahren: Ein jüngeres Publikum ist nicht erwünscht. Das hat sich auch in der Auswahl der gezeigten Spiele bemerkbar gemacht. Zu den Highlights gehörten hier Resident Evil 2 und Call of Duty: Black Ops 4.
- Die Tickets sind begrenzt: Die Gamescom platzt mittlerweile fast aus allen Nähten: Dieses Jahr gab es 370.000 Besucher auf der Messe in Köln. Die EGX möchte dies wohl nicht und bietet nur limitiert Tickets an. An diese Zahlen wird die EGX in Berlin nicht mal annähernd kommen.
- Weniger “Hype”: Auf der Gamescom gibt es einiges an Bühnenshows mit Gewinnspielen und es ist laut. Die EGX ist hier das komplette Gegenteil, ein richtiger Hype kommt hier nicht auf, weshalb auch die Lautstärke etwas geringer ist. Der Fokus liegt klar auf den Spielen, die getestet werden können.
- Mehr Panels und Podiumsdiskussionen: Die Diskussionen richten sich ebenfalls an ein erwachsenes Publikum. Es gibt Größen aus der Industrie, die übers Gaming philosophieren und auch Themen wie die Marktwirtschaft dahinter oder zukünftige Entwicklungen.
Wir waren übrigens selbst mit unserem Streaming-Kanal MAX dabei, haben uns an den Diskussionen beteiligt und sprachen hier über eine große MMORPG-Hoffnung im Westen. MAX ist ein gemeinschaftliches Projekt von GameStar, GamePro, IGN und MeinMMO.
Das sagt unser Team von MeinMMO zur EGX
Dawid, Jürgen, Irie und ich, die Leya, waren aus unserem Team vor Ort. Wir konnten auf der EGX ein paar Interviews führen und auch selbst die Spiele testen.
Das sagt Irie: Als ich am Freitag das Messegelände betrat, wurde es schnell klar, welches Publikum die EGX eher ansprechen würde. Die Atmosphäre war gemütlicher, die Besucher schlenderten langsam von einem Stand zum anderen oder zockten entspannt an den Spielstationen.
Leute, die eine Show wie bei der Gamescom erwarten, werden auf der EGX enttäuscht sein. Bis auf Kleinigkeiten wie Pins und Lanyards hier und da, gab es dort nicht viel abzustauben. Das kann sich in Zukunft zwar durchaus ändern, aber ich fand diesen Fokus auf die Games selbst erfrischend, auch wenn ich für die Party-Atmosphäre der Gamescom immer zu haben bin.
Das sagt Jürgen: Mein erster Eindruck auf der EGX 2018 war: „Hmm, dass is aber gemütlich.“ Denn ich hatte irgendwie eine Mini-Version der Gamescom erwartet. Also laut, krachig und vollgestopft bis oben hin. Nur halt auf weniger Raum.
Das, was ich am Ende bekam, war eine sehr familiäre und schöne Messe. Man kam nach kurzer Zeit überall zum Spielen und konnte viel mit den Leuten von den Ständen sprechen. Zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich gehetzt und gestresst.
Und dann waren da noch einige von euch Lesern, mit denen ich das eine oder andere nette Gespräch hatte. Für mich war die Messe also eine schöne Abwechslung vom üblichen Trubel.
Das sagt Dawid: Aus organisatorischer Sicht war die EGX noch ein ganz schönes Chaos, was aber bei solch einem Experiment und einem so kleinem Team, das sich um die Messe kümmert, wohl dazu gehört. Wir dachten wenige Stunden bis vor Messe-Beginn, dass die EGX nicht fertig wird. Es war einfach noch so vieles ungeklärt und eine große Baustelle! Wir hatten sogar eine Situation, bei der wir noch aktiv am streamen waren und aus dem Nichts jemand kam, der einfach das Stromkabel ziehen wollte. “Der Tag sei jetzt vorbei”, hieß es.
Persönlich habe ich zwar nicht so viel von der eigentlichen Messe mitbekommen, weil ich das MAX-Team leitete, aber ich habe nur Positives gehört: Direkter, persönlicher, schneller. Unterm Strich lässt es sich so am besten zusammenfassen: Wenn die Gamescom ein Festival ist, dann ist die EGX ein Privatkonzert. Als Besucher hätte mir die EGX mehr gefallen. Wenn die Organisation nächstes Jahr eher anfängt und mehr Werbung für die Messe gemacht wird, kann es eine richtig attraktive Alternative zur Gamescom werden. Was man so gehört hat, war die Messe in Berlin selbst für viele Gaming-Publisher einfach zu überraschend.
Das sage ich, die Leya: Die EGX wird vermutlich keine direkte Konkurrenz zur Gamescom. Dafür unterscheiden sich die beiden Messen doch zu stark voneinander. Die EGX entscheidet sich bewusst für das Kleine, Persönliche und das Gespräch. Die Gamescom ist laut, voller Leben und etwas kommerzieller aufgestellt. Dadurch ergänzen sich die beiden Messen bestens.
Mir gefällt die ruhige und familiäre Atmosphäre der EGX, jedoch würde Ihr mehr Leben durchaus gut tun. Die Messe-Halle bietet noch Platz für mehr Aussteller, Anspielstationen und Bühnen für interessante Diskussionen. Bisher lohnt es kaum mehr als ein Tages-Ticket für die EGX zu besorgen. Da wünsche ich mir für diese Messe, dass sich in Zukunft auch die drei Tage lohnen werden.
Die EGX kommt auch 2019 nach Berlin
Bereits am Samstag der Messe wurde angekündigt, dass die EGX auch im nächsten Jahr wieder nach Berlin kommt. Der Besuch lohnt sich, wenn Ihr einfach gemütlich durch die Hallen schlendern möchtet und ein paar Spiele testen. Ihr kommt hier schnell ins Gespräch mit anderen Spielern und auch mit den Leuten an den Ständen.
Uns von MeinMMO hat die erste EGX jedenfalls gut gefallen und wir sind gespannt, wo sich die Messe hin entwickeln wird.
Unser Jürgen konnte auf der EGX ein Interview mit Entwickler Treyarch zu Call of Duty: Black Ops 4 abstauben: Entwickler verspricht: Black Ops 4 bleibt mindestens noch 3 Jahre aktuell
Was sagt Ihr zur EGX in Berlin? Seid Ihr vielleicht selbst dagewesen? Schreibt uns doch auch Eure Eindrücke und Eure Wünsche für die EGX.
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Hallo,
sorry, dass ich jetzt erst schreibe. Hatte die letzten 3-4 Wochen ne Menge um die Ohren und der Artikel ist bei mir dazu noch untergegangen.
Erstmal ein ganz fettes Dankeschön für den Bericht.
Weniger Spektakel, nicht so überlaufen und mehr zum Antesten, klingt für mich interssant. Die Gamescom war zwar groß und aufregend. Die Shows, Interviews und Cosplays haben mich aber weniger interessiert und wenn man dann in einer Warteschlange steht und das Schild “Ab hier noch 5 Stunden Wartezeit” sieht, bricht man jedes Mal innerlich zusammen.
Ich werde mir die EGX 2019 vormerken.
Hey das klingt ja gut für Leute von der Industrie und euch Redakteure. Aber für den Wald- und Wiesenzocker klingt das etwas langweilig, oder? Warum sollte der auf die EGX gehen?
Als Wald- und Wiesenzocker reicht es locker mal einen Tag hinzugehen, wenn man mit Freunden zusammen ein paar Spiele antesten möchte. Genauso kann man auch einfach “rumhängen” mit Leuten, die ähnliche Interessen haben.
Es war jetzt die erste EGX in Berlin und viele Aussteller hatten, so wie ich mitbekommen habe, auch noch kurzfristig abgesagt oder konnten so schnell erst gar keinen Stand regeln. Das Grundgerüst finde ich als Messe aber ganz gut, wenn man sich auch für solche Panels interessiert und es auch etwas “gemütlicher” mag.
Ich hatte aber auch in meinem Abschnitt geschrieben, dass der Messe etwas mehr Leben schon gut tun würde. Sowas muss aber auch erst mal mit der Zeit wachsen. Wir haben die Messe jetzt auch mal etwas näher beleuchtet, weil es gerade zum ersten Mal stattgefunden hat und sie in England schon eine große Hausnummer ist.
Vielen Dank
Es ist nichts Besonderes für die Redakteure, sondern mehr für den Spieler, der einige Spiele vor Release ausprobieren möchte. Oder einfach auch bestehende Perlen testen will. Du als Spieler kommst da schnell an die Anspielstationen. Und bei den Panels bekommst du als Spieler auch Einblicke hinter den Kulissen, wenn Journalisten z.B. über den Einfluss von der Industrie sprechen.
Die Presse kommt ja auch bei anderen Messen schnell dran, wenn sie Termine hat. Da sind andere Messen vom Entwickler-Aufgebot attraktiver.
Danke
Tja, was soll man sagen… Gaming-Messen haben in meinen Augen in der heutigen Art und Weise und wie sie veranstaltet werden, einfach wenig Berechtigung und da hat die EGX leider einfach keine Ausnahme gemacht.
98% aller Informationen sind bereits vorher im Netz zu finden und das viel gepriesene “Anspielen” reicht für mich wirklich nicht um solche Veranstaltungen zu rechtfertigen. Letzlich sind es Werbeveranstaltungen für die dann die Besucher auch noch zur Kasse gebeten werden. Der Ansatz das ganze mit Vorträgen anzureichern geht zwar für mich schon viel eher in eine Richtung die ich als Mehrwert empfinden würde, aber muss ich das Thema “Blut in Videospielen” echt zum xten Mal durchkauen?
Die EGX war zwar relativ “gemütlich” aber eben auch relativ uninteressant. Mein Highligt, das MeinMMO-Team. Nichts gegen euch, ich mag euch ja echt gern! Aber eine Gamingmesse sollte doch irgendwie andere Highlights haben.
Ich hab allerdings auch einfach schon zu viele Gamingmessen mitmachen müssen, vielleicht haben sie deswegen einfach keinen großen Reiz mehr für mich.
Also ich wäre gerne zur EGX gegangen. Das Anstehen und Show-Gejaule auf der Gamescom ist schon arg anstrengend. Leider komme ich aus dem Ruhrgebeit und zeitlich konnte ich eine größere Tour nicht mehr dazwischenschieben. Wäre toll, wenn es so etwas auch mal in der Nähe geben würde. Oder die Gamescom und EGX tauschen mal ihre Austragungsorte. 😉
Hab nicht viel geschaut hängen geblieben ist bei mir das ich Natasha gerne mochte. 😉
Schöner Bericht. Ich find dieses Format gut.
Das keinem aufgefallen ist das es hier nicht um den Besuch einer Videospielmesse ging sondern um Zeitreisen :OO
OMG
Nen ganzen Monat in die Zukunft
Ist gefixt, danke 😉
Absolut unnötig diese Messe.
Seht es als Hate oder nicht, aber direkt nach der TGS und nichts was einen irgendwie in einer Art und Weise mehr unterhalten könnte, als das Internet.
Keine neuen Informationen, alles aufgewärmtes Zeugs ( Beispiel Black OPs 4 ), da wird von 2 Leute aus Dritter Reihe das erzählt, was Vonderhaar zuvor in Interviews an die großen rausgehauen hatte.
Da frag ich mich wofür ?
Muss jeder für sich definieren, für mich sind Messen eher als neue aufregende Informationsquelle zu sehen.
Und das ist die EGX bei weitem nicht und wird sie zwischen all den anderen auch nie sein.
MAX puscht die Messe irgendwie künstlich, wieso ?, aber lassen wir das mal Nebensache sein.
Die Webedia-Group ist offizieller Medienpartner der EGX, natürlich wird die Messe promoted.
Ich glaube Webedia hat auch grade einfach Bock, dieses Streaming über Max zu machen. Da sind die Leute ziemlich Feuer und Flamme für – solche Talkrunden auszuprobieren und neue Formate zu finden.
Ich hab mir dann im Nachhinein Sachen angeschaut wie “Gaming in 5 Jahren”, “Lösen Influencer den klassischen Gaming-Journalismus ab” und “Braucht’s Spielewertungen noch?”
Und da haben sie Gunnar Lott, Michael Graf und viele Webedia-Leute gehabt. Das fand ich richtig gut gemacht. Das hatte Hand und Fuß, was da an Aussagen kam.
Wenn man sich da mit Gaming beschäftigt: Echt interessant.
Ich merke da auch, dass wir als Gaming-Seite anders funktionieren, als sich das andere Leute aus der Branche vorstellen. 🙂
David Hain war früher mal Redakteur bei GIGA und ist dann Influencer geworden. Der hat da erklärt, die Leuten wollten keine Fortnite-News lesen, die wollten nur Montanablack beim Spielen zuschauen. Da sitze ich dann schon da und denke mir: Ja … nee, ganz so einfach ist das auch nicht. Da merke ich halt für mich, dass wir mit MeinMMO wieder einen anderen Ansatz haben als der “Klassische Gaming-Journalismus”, wie Kollegen ihn sehen.
Ich höre da gerne viele Podcasts und so Talk-Runden, um mal zu verstehen, wie andere ticken, die einen ähnlichen Job machen wie wir – und was es da für Unterschiede gibt.
Ich finde dann halt gerade solche Meta-Themen echt spannend – ist die Frage, wen das interessiert. Ich verfolge das dann aus sehr speziellen und egoistischen Gründen.
Das ihr mit eurer Einstellung auf dem richtigen Weg seid, seht ihr an euren steigenden Leserzahlen. Und ganz wichtig: Bei euch gibts eine aktive Community wie man an den vielen Kommentaren sieht.
Ich habe früher zwecks WoW viel auf Buffed gelesen. Da wirken die Kommentarbereiche schon eher tot als lebendig.
Also weiter so und lasst euch von keinem erzählen was das Richtige sei.
Wir hatten da wie Schuhmann schon sagt Bock drauf, weshalb wir uns angeboten haben, da mitzumachen.
Nächstes Jahr schaue ich mal vorbei. Dann bringt ihr aber Tom und Gerd mit. Ich im Gegenzug dafür das Bier 😉
Die Gamescom war am Anfang auch eher eine reine “Demo Messe” und klein mit einigen Shareware Disketten und so zum Verkaufen.. Mit der Zeit aber würde sie immer grösser und fokussierte sich auch mehr auf”messe Verkaufswaren” und so weiter. Nun ist es Video Trailer, Show, Musik.. sprich Megaparty event geworden. Es hat nicht mehr viel mit dem Anfang gemeinsam. Was jetzt wichtiger ist.. Noch mehr Besucher anziehen als im letzten Jahr. Platz? Ach wo.. das ist unwichtig!.. Ab 18+ Jahre bändchen Kontrolle? Ach wo, los rein mit euch nur nicht die Schlange aufhalten
Als Besucher fand ich die Messe eine gute Ergänzung zur Gamescom. Vor allem am Freitag wirkte die Messe so gut wie leer was den Vorteil hatte, dass man nie lange warten musste bis man spielen konnte. Länger als 15 Minuten habe ich an diesen Tag bei keinen einzigen Stand warten müssen. Samstag war es voller aber auch hier blieb die Wartezeit unter 30 Minuten.
Man hatte insgesamt mehr als genug Zeit um sich mit den Ausstellern zu unterhalten. Viele waren überrascht wie viel Platz sie zur Verfügung hatten. Ulisses zum Beispiel hatte mit nur einen Tisch für Pen & Paper Spielrunden gerechnet schlussendlich haben sie sogar vier bekommen und diese waren durchgehend ausgelastet. Spannend war das Team von Treyarch, die vier mit den Jürgen auch ein Interview geführt hat wurden ständig von zwei Bodyguards begleitet.
Die Gastropreise waren okay, ca 7€ – 8€ für ein Burger oder Butter Chicken und 3€ für einen beliebigen Softdrink (Cola Fanta Sprite Rockstar Energy etc). Das Catering Team kam unter anderem aus München, ob man die Kulinarischen Angeboten nun als authentisches Streetfood bezeichnen möchte darf jeder für sich entscheiden.
Als Leser waren die Jungs und Mädels von Mein-MMO natürlich auch ein Highlight der Messe. Trotz Müdigkeit, Hunger und Durst nahmen sie sich mehr als ausreichend Zeit und das obwohl alle Hände voll zu tun hatte. Danke ihr Lieben, das habt ihr großartig gemacht.
Kleiner Verbesserungsvorschlag für nächstes Jahr, bringt mehr Autoren wie zum Beispiel Schuhmann, Sven oder Cortyn mit. =)
PS: Der Artikel sieht auf einem iPhone 8 schrecklich aus, weil der Text neben den Bildern so stark gequetscht ist.
“Wir waren haben uns übrigens selbst mit unserem Streaming-Kanal MAX an den Diskussionen beteiligt und sprachen hier über eine große MMORPG-Hoffnung im Westen gesprochen” Lest ihr eure Texte eig Korrektur?
Das tun wir tatsächlich. Abends kann bei längeren Artikeln aber schon was durchsickern. Ist korrigiert, danke.