In Dying Light 2 müsst ihr ständig schwere Entscheidungen treffen, doch genau das hat mich gefesselt

In Dying Light 2 müsst ihr ständig schwere Entscheidungen treffen, doch genau das hat mich gefesselt

Mit Dying Light 2 bekommt der beliebte Survival-Hit endlich einen Nachfolger. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus durfte schon vor dem Release 4 Stunden lang spielen. Und trotz der vielen Möglichkeiten hat ihn vor allem die Story in ihren Bann gezogen.

Was ist Dying Light 2? Ein Virus hat die Welt vernichtet und verwandelt Infizierte in Zombies. In der Postapokalypse leben nur noch wenige Menschen und kämpfen um ihr Überleben. Ihr seid keiner von ihnen – zumindest nicht direkt.

Im Survival-Spiel Dying Light 2 spielt ihr selbst einen Infizierten, der versucht, die Infektion aufzuhalten. Allerdings verleiht euch das die einzigartige Möglichkeit, übermenschliche Fähigkeiten zu nutzen wie unwahrscheinlich weite Sprünge und hohe Geschwindigkeit.

Diese braucht ihr auch, denn ihr müsst im Affenzahn durch die Stadt rennen und dabei vor allem nachts den gefährlichen Zombies entkommen. Dabei verfolgt ihr eine Story, in der ihr verschiedenen Fraktionen helft.

Wer spricht da? Benedict Grothaus ist Redakteur und Survival-Experte bei MeinMMO. Eines seiner ersten Spiele war das Survival-Spiel Stranded aus dem Jahr 2003. Seitdem hat er im Genre viele 1000 Stunden angesammelt, unter anderem in Rust, ARK und Don’t Starve. Auch den ersten Teil von Dying Light hat er gespielt. Zu seinen liebsten Titeln gehören Conan Exiles, Fallout 76 und Valheim.

Erstaunlich ist, dass Dying Light vor allem für seine Parcours-Einlagen berühmt geworden ist. Ständig und überall wird geklettert, gehüpft oder über ganze Straßen voller Zombies einfach hinweg gesprungen. Mich allerdings hat etwas anderes gefesselt: die Story.

In einem Anspiel-Event durften wir bereits vorab 4 Stunden lang zocken und uns die Welt ansehen. Dabei stand uns offen, ob wir einfach erkunden, Nebenaufgaben abschließen, Zombies klatschen oder eben der Story folgen. Ich kam zu nicht viel außer der Story.

Alles, was ihr zu dem neuen Survival-Spiel Dying Light 2 wissen müsst – mit Gameplay
Alles, was ihr zu dem neuen Survival-Spiel Dying Light 2 wissen müsst – mit Gameplay

Eine gute Story macht selbst langweilige Zombie-Slasher spannend

In der Haupt-Mission, die ich gespielt habe, sollte ich einer Gruppe Überlebender helfen. Diese ist eine von zwei Fraktionen, die sich gerade in einem größeren Streit befinden. Die anderen sind die „Peacekeeper“, die Überreste ehemaliger Militär-Einheiten.

Da ich ziemlich mittig in der Story einfach in die Geschichte geworfen wurde, fehlte mir der Hintergrund. Ich lief also einfach zum entsprechenden Quest-Marker und sprach mit den Personen, die mir mehr Informationen geben sollten.

Offenbar wurde ein Offizier getötet und ich soll den Mord aufklären. Gut, Detektiv-Storys sind interessant. Schnell entfaltet sich jedoch selbst hier eine viel größere Sache. Zwischen Überlebenden und Peacekeepern gibt es regelrecht Krieg, Spione sind unterwegs, es gibt Streit um Ressourcen und Territorien …

Normalerweise hasse ich Zombie-Spiele, weil diese in den meisten Fällen hirnloses Klatschen von riesigen Horden an Untoten beinhalten. Dying Light 2 ist anders. Die Story, die Verstrickungen und Intrigen haben mich schon in der kurzen Zeit gepackt.

Wer lügt mich an, wer benutzt mich … und wen benutze ich? Ständig decke ich neue Details auf, die ein ganz anderes Licht auf die Charaktere werfen, die ich kennengelernt habe. Und ständig muss ich entscheiden, wem ich mehr vertraue. Und was noch wichtiger ist: meine Entscheidungen haben Konsequenzen. Die Story selbst soll zwischen 15 und 20 Stunden umfassen.

Wer bekommt das Wasser, wer darf leben?

Die Hauptquest, der ich folgte, verlangte am Ende die Rettung eines Wasserturms. Der wurde von zwei Abtrünnigen beansprucht und die soll ich nun loswerden. Was mir meine Auftraggeberin vorher noch verrät: Das Wasser ist lebenswichtig.

Ja, sicher ist Wasser lebenswichtig. Aber hier haben die Peacekeeper den Überlebenden offenbar ihre Wasserversorgung abgedreht und wenn ich nichts dagegen tue, stirbt die ganze Kommune, erklärt die nun recht besorgte Dame.

Blöd, denn: Die Peacekeeper haben mich anscheinend angeheuert und mir versprochen, bei meinem eigenen Problem zu helfen. Nachdem der Wasserturm also freigeräumt ist, stehe ich vor einer schweren Entscheidung.

Gebe ich den Überlebenden das Wasser und rette damit unzählige Unschuldige? Oder leite ich die Versorgung zu den Peacekeepern um? Denn letztere bringen mich einen Schritt näher zu meiner Schwester, die ich suche.

Wie in einem echten Rollenspiel eines Kalibers von Mass Effect, Fallout oder Dragon Age stehe ich vor einer Entscheidung mit Konsequenz. Etwas, das ich absolut nicht erwartet habe in einem Zombie-Spiel. Besonders fies: nicht nur das eigene Karma ist bei der Entscheidung wichtig …

Harte Entscheidungen sind mehr als nur Story

Je nachdem, welche Fraktion ich in den Missionen unterstütze, bekomme ich verschiedene Boni im Spiel. Helfe ich den Überlebenden, machen sie den Parcours leichter, indem sie nützliche Geräte in ihren Gebieten aufstellen.

Die Peacekeeper dagegen helfen mir im Kampf gegen Zombies, indem sie Fallen aufstellen oder sogar Autos verminen. Je nachdem, wie häufig ich welche Fraktion unterstütze, bieten sie immer mehr nützliche Features.

Ich habe mich am Ende für die Überlebenden entschieden. Zum einen, weil ich mit meinem Wissen eher Sympathien für sie hatte, zum anderen, weil ich unbedingt mehr Parcours erleben wollte.

Übrigens: Dying Light 2 kann im Koop mit bis zu 4 Spielern in der Gruppe gespielt werden. Allerdings entscheidet allein der Host über das, was passiert. Ihr spielt in seiner Welt. Das bedeutet auch, dass keine seiner Entscheidungen einen Einfluss auf eure eigene Kampagne hat.

Eine packende Story und astreiner Parcours

Der zweite große Pluspunkt an Dying Light 2 ist der Parcours. Schon der erste Teil war bekannt dafür, nicht unbedingt auf Kampf, sondern auf Flucht zu setzen. Ein einzigartiges Konzept.

Dying Light 2 bringt diesen Aspekt zurück und es ist unmöglich, ihn nicht zu nutzen. Buchstäblich, denn ich habe keine Schnellreise entdeckt. Wenn ich zu meinen Missionen will, muss ich laufen und das möglichst schnell.

Dabei geht es in Dying Light 2 nicht so leicht wie etwa in Assassin’s Creed, dass ich einfach nahezu glatte Wände erklimme. Ich nutze Rampen, die „zufällig“ herumstehen und missbrauche Autos als Trampolin, um auf Dächer zu kommen und vor Zombies in den Straßen zu fliehen.

Dying Light 2 Seilrutsche
Seilrutschen sind eher spärlich verfügbar, machen die Reisen aber schneller.

Oben geht es weiter. Wacklige Brücken aus Holz verbinden die Giebel, selten gibt es Seilrutschen für schnellere Fortbewegung und oft hilft nur ein beherzter Sprung. Dabei gibt es keinen „Failsafe“. Verfehle ich den First gegenüber, geht es nach unten und das endet schnell tödlich.

Ein gutes Gefühl für die Umgebung ist elementar wichtig. Fast wie in einem Shooter muss ich stets meinen Umkreis scannen und erkennen, welchen Ort ich sicher erreichen kann. Gibt es nur noch den Weg nach unten, gilt es, sichere Landezonen wie Matratzen zu finden … oder Müllsäcke.

Ein Flug über die Stadt

Dying Light 2 führt allerdings eine weitere Möglichkeit ein, schnell durch die Stadt zu kommen, die nichts mit Rennen zu tun hat.

Eine mir bisher unbekannte Frau, gespielt von Rosario Dawson (Sin City, Daredevil), gibt mir einen Paragleiter. Dieser lässt sich nach Belieben im Fall aus- und einpacken und mit ihm kann ich die Stadt im Flug durchqueren.

Das ist ein einzigartiges Gefühl, erinnert ein wenig an die alten Batman-Teile. Dank Aufwinden kann ich den Flug sogar nahezu endlos in die Länge ziehen und ganz ohne Parcours weit entfernte Gebiete erreichen.

Allerdings kommt dieses Feature erst relativ spät im Spiel. Wir konnten es in einer separaten Mission ausprobieren. Mir blieb dazu nur nicht mehr so wirklich viel Zeit, denn ich habe zu viele Stunden mit der packenden Story vertrödelt …

Glücklicherweise kann der Parcours aber auch anderweitig leichter gemacht werden: durch Leveln und Skillen.

Dying Light 2 Rosario Dawson
Rosario Dawson schenkt mir meinen Paragleiter.

Skills machen mich besser

Wie in einem Rollenspiel bietet Dying Light 2 Skillpunkte, um neue Fähigkeiten zu erhalten. Diese sind aufgeteilt in drei Bereiche:

  • Parcours
  • Kampf
  • Lebenspunkte und Ausdauer

Lebenspunkte und Ausdauer können nur durch bestimmte Kanister erhöht werden, die man in seltenen Kisten findet. Parcours und Kampf steigern sich, indem ich sie benutze. Je mehr und besser ich renne oder kämpfe, desto mehr schalte ich frei.

Dabei sind sehr nützliche Skills möglich wie leichteres Landen oder weitere Sprünge. Es gibt sogar Item-Sets, die sich an den eigenen Spielstil anpassen – wie etwa schwere Waffen, Fernkampf oder Unterstützer.

Lediglich mit dem Kampf habe ich mich nicht mehr beschäftigt als ich musste, denn der ist einer meiner beiden großen Kritikpunkte.

Schwammige Steuerung und langweilige Kämpfe

Eigentlich sind actionreiche Kämpfe eines der Alleinstellungsmerkmale von Dying Light 2. Das Spiel wirbt damit, dass selbst die Umgebung als Waffe genutzt werden kann. Das funktioniert durch sogenannte „Parcours-Angriffe“.

Damit tauchen kontextuelle Funktionen auf, die den Kampf spannender machen sollen. Wirklich viel habe ich davon aber nicht gesehen. Ein Gegner ohne Ausdauer kann genutzt werden, um über ihn drüber zu rollen … das war’s.

Gut möglich, dass ich hier einfach etwas verpasst habe. Ich stieg schließlich relativ mittendrin ein, ohne Tutorial und ohne meinen Charakter vorher kennenzulernen. Die meisten Kämpfe waren deswegen … stumpfes Zombie-Matschen mit Stahlrohren oder Schrott-Beilen und Macheten. Es funktioniert, ist aber langweilig.

Die Waffen-Auswahl ist zwar recht interessant, die Kämpfe selbst sind meiner Meinung nach jedoch keine Stärke, zumindest nicht nach 4 Stunden Spiel. Fliehen ist viel spannender, hat aber auch einen Haken.

Dying Light 2 Kampf
Die Kämpfe sollten actionreich und spannend sein. Ich bin lieber geflohen.

Das Spiel ist offenbar für Gamepads gedacht

Da ich PC-Gamer bin, spiele ich normalerweise mit Maus und Tastatur. Das war für mich in Dying Light 2 ein Problem. Denn viele Elemente sind offenbar darauf ausgelegt, mit dem Controller gespielt zu werden.

Einige wichtige Funktionen wie Heilung liegen standardmäßig auf Tasten wie U oder 0, das Wechseln von Items läuft über 1 und 2. Das ist absolut kontraintuitiv zu der Steuerung, die man normalerweise als PC-Spieler gewohnt ist und teilweise sind sie einfach unbequem zu erreichen.

Dazu kommt, dass einige Befehle sich überschneiden und sich nur darin unterscheiden, ob man eine Taste drückt oder gedrückt hält. Ein Feature, das mangels mehrerer Buttons eigentlich von Konsolen kommt.

Ein allzu großes Problem ist das nicht, schließlich lässt sich Dying Light 2 auch mit Controller zocken und ich werde das zu Release auch sicherlich tun. Ein wenig nervig ist es dennoch, mit dem Paragleiter abzustürzen, weil das Drücken von „W“ ihn in Richtung Boden steuert …

Dying Light 2 Paragleiter
Durch die Luft fliegen ist cool – wenn man versteht, wie man nicht abstürzt.

Fazit nach 4 Stunden: Ich will mehr

Mich hat Dying Light 2 auf jeden Fall angefixt. Ich muss sogar sagen, dass es technisch viel schlechter sein könnte und ich würde es trotzdem spielen, denn ich will mehr von der Story und der Stadt sehen.

Glücklicherweise funktionieren Parcours und Kampf aber sehr gut, auch wenn zumindest das Kämpfen sicherlich nicht meine Lieblingsbeschäftigung wird.

Besonders freue ich mich auf den Koop-Modus und bin gespannt, wie es wohl sein wird, zu viert über die Dächer zu springen oder geheime Räume zu looten. Denn Beute mit den verschiedenen Sets wird auch ein wichtiger Aspekt. Mal sehen, ob sich so etwas wie „Klassen“ ergeben.

Wenn das Entwicklerteam noch ein wenig am Parcours-Kampf, also kontextuellen Aktionen, feilt, habe ich nach aktuellem Stand gar nichts mehr zu meckern. So oder so freue ich mich auf den Release. Nicht umsonst habe ich es in unserer Liste mit heiß erwarteten Survival-Games:

7 neue Survival-Games, auf die ihr euch 2021 und 2022 freuen könnt

Dying Light 2 erscheint nach einer Verschiebung am 4. Februar 2022 für den PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S und Nintendo Switch. Ursprünglich sollte das Spiel schon viel früher erscheinen, allerdings haben etliche Probleme dafür gesorgt, dass der Release verschoben werden musste.

Bis zum endgültigen Erscheinen findet ihr hier auf MeinMMO eine Übersicht mit den aktuell besten Alternativen:

Die besten Survival-Games für PlayStation, Xbox und PC

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gehtdichnixan

wird crossplay unterstützt?

Tobi

Waaaaaah SPOILERALARM!!!!111ELF 😭

Jo ärgerlich hab gerade das Gamestarvideo schon abgebrochen das ist noch schlimmer…

Simon

Wenn die Fights nur halbwegs so gut in Szene gesetzt sind wie im ersten Teil dann wird bei mir bestimmt keine Langeweile aufkommen. Der Goregehalt muss passen & das Kampfsystem muss sich wuchtig anfühlen & wenn das wieder mit dem flinken Bewegungssystem garniert wird mach ich mir überhaupt keine Sorgen 😀 ZOMBIES KLATSCHEN !!

Muchtie

Teil 1 war schon der Hammer aber Teil 2 Klingt viel besser 🙂 Aber Lost Ark und Elex 2 kommen auch bald. Da muss das Spiel leider noch warten aber bei Gamesonly die haben immer Gute Paket 🙂

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Muchtie
Nico

wieso warten soviele auf Elex 2? Elex 1 ist sowas von schlecht, die Synchro ist allerhöchstens mittelmaß. Das Kampfsystem ist das mit abstand schlechteste was ich seit vielen Jahren gespielt habe…. Ich verstehs einfach net ^^ Und Story und Charactere waren nun auch nichts was hervorgestochen hat

Muchtie

Weil PB einfach für gute Deutsche Spiele Steht.

Nico

wo ist das Spiel gut? Gute deutsche Spiele sind Desperados 3, Shadow Tactics, Anno, Spellforce, sowie alte PB spiele wie gothic reihe, aber alles seit Risen ist doch nicht mehr “gut”

Muchtie

Da hast du aber was verpasst 🙂

Nico

nein habe nichts verpasst^^ angespielt aber nicht mehr als 1-2h durchgehalten weil es einfach ansovielen Dingen qualitativ nicht gut ist. Aber deine argumente es ist gut bringt ja auch nix 😉 wenn du mir keine dinge aufzählen kannst.

Muchtie

ich muss dir nix argumente, bin ja nicht verheiratet mit dem Spiel mein Freund  

Nico

oh man… das erklärt natürlich einiges das du dieses Spiel gut findet

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