AimJunkies wollte im Rechtsstreit mit Destiny 2 das Wort „Cheat“ verbieten lassen, klingt zu sehr nach Betrug

AimJunkies wollte im Rechtsstreit mit Destiny 2 das Wort „Cheat“ verbieten lassen, klingt zu sehr nach Betrug

Cheaten selbst verstößt nicht gegen das Gesetz. Dank Destiny 2 könnte sich das aber bald ändern, denn Bungie befindet sich derzeit in einem Schwurgerichtsverfahren, dass genau diese Frage bald klären könnte. Doch das Wort „Cheat“ sollte, auf Wunsch von AimJunkies, dort nicht genannt werden.

Um diesen Rechtsstreit geht es: Vor zwei Jahren reichte Bungie eine Klage vor einem Bundesgericht in Seattle ein. AimJunkies und Phoenix Digital Group wurden darin beschuldigt, eine Destiny 2-Cheating-Software entwickelt zu haben, die Urheberrechts- und Markenrechtsverletzungen begeht.

  • Ursprünglich schien es, als ob eine schnelle Einigung erzielt werden könnte. Allerdings entwickelte sich der Fall zu einem langwierigen Rechtsstreit.
  • Im Juli 2023 reichte Bungie dann einen Antrag auf ein summarisches Urteil ein, um den Urheberrechtsverletzungsstreit endlich beizulegen.
  • Das Gericht lehnte diese Anträge jedoch ab, da es keine eindeutigen Beweise dafür gibt, dass Spielcode kopiert wurde. Stattdessen ordnete man an, dass nun eine Jury entscheiden solle.

Warum ist das Urteil so wichtig? Cheaten mag als unethisch und Betrug betrachtet werden, kann aber strafrechtlich nur schwierig verfolgt werden, da es an klaren Gesetzen fehlt, die solche Handlungen explizit kriminalisieren. Und das, was nicht strafrechtlich relevant ist, ist legal.

Doch nun, da der Rechtsstreit zwischen Bungie und AimJunkies vor einem Geschworenengericht seinen Höhepunkt erreicht, könnte er zum ersten Präzedenzfall in diesem Punkt werden.

Sollten die Geschworenen das Cheaten und das Anbieten von Cheat-Software als Urheberrechtsverletzung und damit als strafbar einstufen, wäre der Fall auch richtungsweisend für zukünftige Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Cheating in anderen Online-Spielen.

In Destiny 2 ist es friedlich geworden, denn die Hüter feiern gerade den Anbruch:

AimJunkies wollte Erwähnung von „Cheat“ verbieten lassen

Das wollte AimJunkies verhindern: Der Cheat-Anbieter AimJunkies und damit die und Phoenix Digital Group ist wohl einer der härtesten Gegner in den laufenden Verfahren von Bungie.

Doch der bevorstehende Prozess scheint AimJunkies auch Unbehagen zu bereiten. Insbesondere in Bezug auf die potenziell negativen Konnotationen des Begriffs „Cheat“ und „Cheat-Software“. Man war besorgt, dass diese Bezeichnung die Geschworenen beeinflussen könnte.

  • Beide Begriffe werden von den meisten Personen automatisch mit „Betrug“ in Verbindung gebracht werden.
  • Die Wörter könnten den Eindruck erwecken, dass die Handlungen von AimJunkies trotz gegenteiliger Rechtsposition rechtlich unzulässig sind.

Um das zu vermeiden, hat AimJunkies beantragt, jegliche Erwähnung der Begriffe „Cheat“ oder „Cheat-Software“ zu untersagen. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt.

Destiny 2 gewinnt 4 Millionen Euro Prozess gegen Cheat-Anbieter – Verklagt direkt den nächsten

So wird AimJunkies sich vor der Jury verteidigen: Der Cheat-Anbieter wird im Verfahren gegenüber der Jury behaupten, man hätte lediglich die Software verkauft, die von einem ungenannten Dritten erstellt wurde.

Die hier in Rede stehende Software wurde von anderen Parteien als den Beklagten erstellt. Die Angeklagten hatten keinen Zugriff auf die Software, deren Kopieren Bungie ihnen vorwirft und keine von den Beklagten erstellte, entwickelte, vermarktete, beworbene, verkaufte oder anderweitig vertriebene Software verletzt das Urheberrecht von Bungie.

Hält der Anwalt von AimJunkies in einer vorprozessualen Stellungnahme fest

Wie gut stehen Bungies Chancen? Bungies Erfolgsaussichten in diesem Rechtsstreit hängen von mehreren Faktoren ab. Zentral ist die Frage der Urheberrechtsverletzung durch AimJunkies.

Sollte das Gericht zu dem Schluss kommen, dass AimJunkies gegen Urheberrechtsbestimmungen verstoßen hat, stärkt das Bungies Position. Die Besorgnis von AimJunkies über die negative Konnotation des Begriffs „Betrug“ könnte auf mögliche Auswirkungen auf ihren Ruf hinweisen und Bungies Chancen positiv beeinflussen.

Letztendlich hängt die Entscheidung der Jury aber allein von der Auslegung von Beweisen und Gesetzen ab. Die Argumente beider Seiten garantieren jedoch insgesamt einen spannenden Prozess. Wann genau die Entscheidung fällt, lässt sich derzeit noch nicht absehen.


Glaubt ihr, das Urteil könnte große Auswirkungen auf die Gaming-Welt haben? Und wie beurteilt ihr den Versuch von AimJunkies, die Erwähnung des Begriffe „Cheat“ und „Cheat-Software“ im Prozess zu verbieten? Hinterlasst uns eure Einschätzung dazu gerne in den Kommentaren.

Destiny 2 wird seit den Entlassungen von Cheatern überrannt, die das PvP „grenzwertig unspielbar“ machen.

Quelle(n): Torrentfreak
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Monfyre

Wenn am Ende, egal wie das Urteil ausgeht, nicht viel dabei heraus kommt, hätte man mit dem Geld eventuell besser einige Stellen bei Bungie retten können.
Wenn man das mit einem Dopinggesetz im Sport vergleichen könnte: es gibt immer noch genug Wettkämpfe, bei denen der Vorteil von Medikamenten genutzt wird und die Kontrollen nicht hinterher kommen oder sogar verhindert werden.

Direwolf

Naja, mal von Destiny jetzt abgesehen, aber es gehört definitiv eine gesetzliche Regelung her.
Bei kompetitiven Spielen, bei denen es um Preisgelder geht, sollten auf jeden Fall eine Regelung haben.
Im normalen Sport ist es auch nicht erlaubt zu bescheißen. Sollte es also im E-Sport auch nicht.

Roan

Strafbar ist es auch im normalen Sport erst dann, wenn es z.b. um Wettbetrug geht, wo man mutwillig schlecht spielt um zu verlieren. Die einzige Ausnahme diesbezüglich ist das Anti Doping Gesetz, welches auch noch relativ jung ist. Aber z.b. ist das betrügen beim Schach oder auch wenn man in z.b. Fußball gegen die Regeln verstößt keine Straftat, bestraft wird man immer nur vom jeweiligen Sportverband.

Was aber schon jetzt möglich ist und auch gemacht wird, dass jemand der betrügt die Preisgelder aberkannt werden und ggf Schadensersatz zu leisten ist. Aber das Problem mit den cheatern besteht ja sowieso viel mehr außerhalb des E Sports bei kompetitiven Spielen. Ich sehe es aktuell in Read Dead online, wo man immer wieder Modder in der Lobby hat, die allen anderen das Spiel versauen indem sie z.b. alle Spieler in eine leere Umgebung werfen oder alle Pferde zu sich rufen oder alle plötzlich in die Luft jagen (alles schon selbst erlebt). Und bei dem Titel hält es sich mit dem PvP noch in Grenzen, andere Spiele wie LoL oder CS, die rein auf PvP ausgerichtet sind, machen solche cheater dann das gesamte Spiel kaputt. Ich hätte nichts dagegen, wenn es da generell Gesetze geben würde, die cheaten und modden in jedem Onlinespiel verbieten, sofern es nicht ausdrücklich vom Anbieter erlaubt ist.

Millerntorian

Na hoffentlich ist Justitia nicht allzu blind. Sonst kann sie ja einen AimBot zu Hilfe nehmen.

😉

Millerntorian

Gut. Da Bot von Robot abgeleitet wurde/wird, kann ich damit leben, zukünftig nur noch den Begriff “Zielroboter” zu benutzen.

Da ich inflationäres Denglisch sowieso immer lustig finde, passt’s ja. Ich trinke ja auch schließlich gerne Zielwasser beim Daddeln, nicht AimWater.

😉

Zuletzt bearbeitet vor 6 Monaten von Millerntorian
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