Civilization 7 übernimmt Idee seiner jungen Konkurrenz und macht vieles anders – Strategie-Kenner sind begeistert

Civilization 7 übernimmt Idee seiner jungen Konkurrenz und macht vieles anders – Strategie-Kenner sind begeistert

Nach dem großen Eröffnungs-Event für die gamescom 2024 fand noch ein offizieller Gameplay-Showcase für Civilization 7 statt. Mehr als 25 Minuten lang erklärten die Entwickler von Firaxis, was sie mit dem neuen Teil der altehrwürdigen Globalstrategie-Reihe anders und besser machen wollen.

Was ist neu in Civilization 7? Zeigte sich der neue Trailer zu Civ 7 auf der Opening Night Live noch nostalgisch und oberflächlich, ging es beim anschließenden Gameplay-Showcase deutlich mehr in die Tiefe (via YouTube). Was auffällt: Die erfahrenen Entwickler von Firaxis schrecken nicht davor zurück, Ideen der jüngeren Globalstrategie-Konkurrenz zu übernehmen und mit dem siebten Teil vieles anders zu machen.

  • Zu Beginn einer Partie wählt ihr Anführer und Startvolk getrennt. Zudem sollen nicht mehr nur Staatsoberhäupter als Anführer zur Verfügung stehen, sondern auch andere namhafte Persönlichkeiten, wie Konfuzius oder Benjamin Franklin.
  • Es ist ein Wechsel des Volkes für jedes Zeitalter geplant, ähnlich wie in Humankind von 2021 (der anfangs gewählte Anführer bleibt bestehen). Drei Epochen sind geplant: Antike, Zeitalter der Entdecker und die Moderne.
  • Der Anführer levelt über eine Partie hinweg und schaltet dadurch immer neue Vorteile frei.
  • Es wird keine Baumeister mehr geben und ihr müsst keine Bürger mehr zwischen Feldern hin- und herschieben.
  • Die Distrikte aus dem Vorgänger werden durch ein komplett neues System ersetzt. Es gibt in Civ 7 ländliche und städtische Distrikte. Die Stadtviertel versorgen euch dabei mit je zwei Gebäude-Slots. Ihr könnt frei wählen, welche Gebäude dort rein sollen, doch könnt ihr durch bestimmte Kombinationen zusätzliche Boni aktivieren.
  • Es wird nicht mehr möglich sein, durch einen Religionssieg zu gewinnen. Die vier möglichen Siegpfade sind: Wirtschaft, Kultur, Militär und Wissenschaft.
  • Jeder Siegpfad bringt pro Epoche ein Ziel mit. Mit Fokus auf Militär sollt ihr etwa eine gewisse Zahl an Städten besitzen. Ihr könnt dabei auch Ziele mehrerer Siegpfade parallel angehen. Das Meistern der Ziele bringt Vermächtnispunkte, Boni für die nächsten Zeitalter oder sie stellen im finalen Zeitalter die Siegbedingungen dar.
  • Mauern lassen sich nicht mehr nur um das Stadtzentrum bauen, sondern um jeden Bezirk einer Stadt.
  • Beim Wechsel in eine neue Epoche verlieren die Gebäude aus vorherigen Zeitalter an Effektivität. Es gibt daher gute Gründe, die Städte mit jeder neuen Phase umzubauen und aktuelle Einrichtungen zu nutzen.
  • Die Diplomatie erhält neue Optionen sowie die Ressource Einfluss. Durch den Einfluss kann man etwa Vorschläge anderer Parteien unterstützen, ihnen Effekte wie Kriegsmüdigkeit unterjubeln oder sie sanktionieren.
  • Statt Barbarendörfer findet ihr in der Welt jetzt neutrale Siedlungen, die ihr militärisch besiegen oder mit Einfluss unterstützen könnt. Letzteres sorgt dafür, dass die Siedlungen zu Staatstadten wachsen, deren Suzerän ihr werdet.

Hier der neue Trailer für Civilization 7 von der gamescom 2024:

Uns-Maurice ist begeistert

Wie spielt sich das neue Civilization 7? Kollege Maurice Weber, bekanntlich ein großer Strategie-Fan, durfte bereits drei Stunden in das neue Civ hineinspielen und zeigt sich in seinem neuen Video auf YouTube überrascht, weil so viel anders ist, aber die Globalstrategie dennoch viel Spaß macht.

Konkret lobt Maurice:

  • Der Content Creator lobt die Grafik von Civilization 7, sie sei mehr Gemälde als Comic. Nicht so bunt. Deutlich hübscher. Design und Stimmung seien deutlich besser als beim Vorgänger.
  • Die verbesserte Optik macht sich auch in den Details bemerkbar. So sieht man jetzt, welche Gebäude man in den einzelnen Stadtgebieten errichtet hat und welcher Bezirk bereits durch eine Mauer geschützt ist.
  • Zudem werden die Armeen auf Wunsch von sichtbaren Befehlshabern begleitet. Die können etwa Verstärkung aus der Heimatstadt an die Front rufen und Angriffe mehrerer Einheiten auf ein Ziel bündeln. Befehlshaber leveln und liefern mehr erlernbare Talente als die Truppen aus Civilization 6.
  • Da es zahlreiche Völker gibt, die jeweils eigene Forschungen mitbringen, dürfte sich jede Partie durch die drei Volkswechsel deutlich abwechslungsreicher anfühlen als es in Civ 6 der Fall ist. Maurice räumt aber auch ein, dass Civilization damit noch mehr von der Abbildung realistischer Epochen abweicht, als es in der Vergangenheit eh schon der Fall war.
  • Die vier Siegpfade versorgen Spieler bereits ab der ersten Epoche mit klaren Zielen, was eine spürbare Verbesserung zu den bisherigen Siegesbedingungen ist, die oftmals erst am Ende relevant werden.
  • Am neuen System der Distrikte mag Maurice, dass es sich mehr nach organischem Städtewachstum anfühlt als bisher, und dass es sich von Anfang an flüssig und elegant spielt, weil dort mehrere bisherige Systeme sinnvoll vereint werden.
  • Maurice freut sich schon jetzt darauf, mit dem neuen Diplomatie-System in Multiplayer-Partien mehr oder weniger heimlich die Strippen zu ziehen und den Gegnern in den Rücken zu fallen.

Gibt es nichts zu kritisieren? Beim Bereich der Zufriedenheit ändern die Entwickler aus Sicht von Maurice doch zu viel. Städte generieren im neuen Civ Zufriedenheitspunkte durch Gebäude und Boni. Sinken kann die Zufriedenheit indes ebenfalls durch Gebäude oder wenn man mehr Städte besitzt als man aktuell unterhalten kann.

Wenn ihr Zufriedenheitsüberschuss aufbaut, löst ihr regelmäßig eine Feier aus, die für eine gewisse Zeit zusätzliche Boni aktiviert. Welche Boni winken, bestimmt eure Regierungsform. Zudem winkt ein zusätzlicher Politik-Slot (die aber nicht mehr in verschiedene Kategorien unterteilt sind). Dieses neue System findet Maurice „zu banal, persönlichkeitslos und reduziert.“

Gibt es eine weitere Angespielt-Meinung? Übrigens war auch Kollege Martin Deppe beim Anspiel-Event bei Firaxis. Seine umfangreiche Vorschau könnt ihr auf gamestar.de (Paywall) lesen. Sein ebenfalls sehr positives Fazit: „Civilization 7 wird nichts weniger als eine Revolution“. Mehr Civilization 7 erwartet euch natürlich auch bei unserem Livestream-Programm zur gamescom 2024:

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Allzu lange müsst ihr nicht warten, um Civilization 7 selbst spielen zu können. Der finale Release soll bereits am 11. Februar 2025 stattfinden – und laut Martin Deppe befand sich die gezeigte Preview-Version bereits in einem technisch guten Zustand („lief flüssig und absturzfrei“).

Wie geht es auf der gamescom weiter? Nach der Opening Night Live vom 20. August 2024 startet die gamescom 2024 in den kommenden Tagen erst so richtig durch. Euch erwartet vor Ort in Köln eine extrem spannende Messe, mit beeindruckenden Ständen und vielen Anspielmöglichkeiten. Aber auch am Bildschirm wird euch einiges geboten, denn es werden weitere Streams erfolgen – beispielsweise die FYNG-Show von GameStar, GamePro und MeinMMO.

Webedia Gaming (GameStar, GamePro, MeinMMO) begleitet das große Spiele-Event als offizieller Medienpartner der Gamescom 2024.

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Peter Nuhn

Die Leute vergleichen es viel mit Humandkind – mich erinnert das stärker an Millenia – das hab ich jetzt sehr viel gespielt die letzten Monate.

Ich denke Millenia hat deutlich mehr Potential, um sich als CIV davon zu bedienen, als Humandkind.

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