Ich spiele Baldur’s Gate 3 mit 2 Chaoten, die aus Versehen alles töten – und es ist mega lustig

Ich spiele Baldur’s Gate 3 mit 2 Chaoten, die aus Versehen alles töten – und es ist mega lustig

MeinMMO-Dämon Cortyn spielt mit zwei Freunden Baldur’s Gate 3, die nur Chaos stiften. Denn aus Versehen endet alles immer damit, dass jemand stirbt.

Ich liebe Baldur’s Gate 3. So sehr, dass ich inzwischen 3 Spielstände parallel spiele. Einen “Hauptspielstand” mit einem Freund, einen weiteren solo (mit richtig fiesen Entscheidungen) und nun einen dritten mit zwei anderen Freunden, die mit dem Genre bisher so gar nichts anfangen konnten.

Doch gerade dieser dritte Spielstand sorgt für wunderbares und gleichzeitig verheerendes Chaos, denn irgendwie gelingt es der Truppe immer, absolut alles und jeden zu töten.

Spoilerwarnung: Es geht in dem Artikel um einige Geschehnisse aus dem ersten Akt des Spiels. Das umfasst ungefähr die ersten 8-10 Spielstunden. Ihr wurdet gewarnt.

Die Sache ist, dass diese beiden Mitspieler mit solchen Spielen noch keine große Erfahrung gesammelt haben.

Die beiden sind eigentlich keine Rollenspieler im Sinne von Pen&Paper, aber ich war doch positiv überrascht, dass zumindest der Spieler hinter dem Halbling sich ein paar Gedanken gemacht hatte: Seinen Schurken interessiert Gold. Alles andere ist ihm egal. Edelstein, Wertpapiere, Bücher oder auch Waffen die beim Verkauf einen hohen Wert hätten – es geht ihm rein ums Gold. Das ist ein wenig simpel, aber gleichzeitig ungeheuer lustig.

Zumindest dachte ich, dass es lustig wird. Denn schon bei der ersten richtigen Begegnung auf dem Nautoliden musste ich mir auf die Zunge beißen. Die beiden haben erstaunlich lange gebraucht, um Shadowheart aus ihrer Kapsel zu befreien – denn ohne einen magisch begabten Charakter und ohne Stärke-Helden ist die Antwort gar nicht so einfach.

Nachdem wir die holde Klerikerin aus der Kapsel befreit hatten, kam direkt die Frage: „Kann ich die auch beklauen?“

Das war ehrlich gesagt ein Gedanke, der mir nie gekommen war. „Probier’s aus …“, murmel ich noch vor mich her und bereue es, als „Fingerfertigkeit fehlgeschlagen“ aufploppt. Shadowheart ist offenbar wenig begeistert von dem Versuch und es kommt zu Kampf.

Ja, meine lieben Freunde. Nach nur 10 Minuten Spielzeit war Shadowheart bereits ermordet worden. Genau die Shadowheart, mit der ich in anderen Spielständen stundenlang am Lagerfeuer saß, Shar-Tempel erforschte und Selûniten verspottete.

Baldurs Gate 3 Shadowheart Artwork titel title 1280x720
Shadowheart haben sie schon nach 10 Minuten getötet.

Damit die Story nicht komplett zum erliegen kommt, wandert das magische Relikt automatisch in unseren Besitz über.

Der Rest des Nautoliden lief erstaunlich ruhig ab.

Doch kaum am Strand angekommen, und gerade Stufe 2 erreicht, ging das Chaos noch weiter. Wie so ziemlich alle anderen auch, trafen wir auf Lae’zel in ihrem Käfig, die gerade von zwei Tieflingen gefangen gehalten wird. Ich atme leise, erleichtert durch, als der Schurke die Tieflinge anlügt, um Lae’zel danach aus dem Käfig befreien zu können.

„Wie können wir die jetzt da rausholen?“
„Schaut euch um, ihr findet sicher einen Weg.“

Nun, den haben sie auch gefunden.

Vielleicht war es Pech, vielleicht Schicksal oder vielleicht gibt es irgendeinen Dämon in der Hölle, der einen Groll auf mich hat, aber:

Fast zeitgleich haben die beiden versucht, Lae’zel aus dem Käfig zu befreien, indem sie den Boden des Käfigs angriffen. Die kurze Verzögerung von vielleicht einer halben Sekunde führte aber zu diesem Ergebnis:

Der Druide greift mit seiner Dornenpeitsche den Boden des Käfigs an und zerstört ihn erfolgreich. Dadurch fällt Lae’zel aus dem Käfig. In genau diesem Augenblick klickt der Schurke mit seiner Armbrust aber ebenfalls auf den Boden des Käfigs – den es nun nicht mehr gibt.

Das Ende vom Lied ist eine auf dem Boden liegende Lae’zel mit Armbrustbolzen im Kopf.

Gut. Lae’zels Tod kann ich verkraften. Die haben wir in meinem Haupt-Spielstand auch umgebracht, obwohl ich da meistens zu guten Entscheidungen gezwungen wurde.

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Lae’zel hat den Sturz aus ihrem Käfig leider nicht überlebt. Unfall.

Weiter geht’s zum Smaragdhain. Das ist im Grunde der erste „richtige“ Kampf, denn eine Gruppe Kobolde versucht die Verteidigung des kleinen Lagers zu überwinden, aber mit der Hilfe der Heldentruppe übersteht man den Kampf eigentlich recht gut. Außerdem springt ja auch der potenzielle Gefährte Wyll dort herum und zerlegt mit seinen Hexenmeister-Zaubern alles.

Ich höre noch „Warum ist die Kameraführung so scheiße?“, als neben meinem Tiefling einmal mehr der Bolzen einer Armbrust vorbeidonnert und einen der Verteidiger in den Rücken trifft.

Glück gehabt: Man nimmt uns diesen „Ausrutscher“ offenbar nicht übel und alle überstehen den Kampf mehr oder minder unbeschadet. Alle, bis auf diesen einen Kämpfer mit dem Bolzen im Rücken.

Aus Angst, dass die beiden sich hier den Spielstand irgendwie komplett ruinieren, sprech ich im Discord hastig: „Seid vorsichtig, was ihr in einem Dorf macht. Wenn ihr dort wen gegen euch aufbringt, könnte euch das ganze Dorf hassen und dann …“

Weiter komme ich nicht. Der Schurke hat bereits den Händler im Lager der Tiefling-Flüchtlinge ausgeraubt, wurde gefasst und lässt sich ohne Gegenwehr ins Gefängnis bringen.

Es dauert gut 15 Minuten, bis wir wieder vereint sind, den Schurken aus dem Gefängnis gerettet haben und ein wenig den Gesprächen der NPCs lauschen können.

Beim Zirkel der Druiden angekommen, spielt sich die übliche Szene ab: Tieflinge streiten mit den Druiden und letztere machen unmissverständlich klar, dass man gerade keine Fremden im Bereich des Zirkels duldet. Auch unser Zwerg versucht noch einmal sein Glück, doch die Druiden lassen sich nicht überzeugen, uns einfach passieren zu lassen.

„Kann ich nicht einfach an denen vorbeigehen, während die mit dem Zwerg reden?“, fragt unser Schurke noch und probiert das auch prompt aus.

Ich wusste nicht, dass das geht. Ich wusste nicht, was dann passiert. Aber das Szenario war wie folgt:

Die Druiden-Wachen verwickeln unsere Gruppe sofort in einen Kampf, weil wir Eindringlinge sind. Gleichzeitig stürmt ein Großteil der Druiden in das Lager der Tiefling-Flüchtlinge und eine Cutscene läuft. Die Druiden fangen an, die ganzen Flüchtlinge einfach eiskalt zu ermorden.

Im Zirkel der Druiden ist nun alles vergiftet.

Den Kampf gegen die Wachen der Druiden überleben wir nur gerade so unter Aufwendung von fast allen Ressourcen. Wir hasten zurück in das Lager der Flüchtlinge und erneut kann ich meinen Augen kaum trauen. Wichtige Charaktere wie Zevlor liegen tot am Boden. Auch das Abenteuer von Wyll hat unter dem Ansturm der Druiden ein schnelles Ende gefunden, denn auch seine Leiche liegt hier herum.

Ich möchte nochmal betonen: Wir waren auf Stufe 2, also quasi frisch vom Nautoliden runter. Kargha (die Oberdruidin) ist Stufe 5 und besitzt Zauber und Fähigkeiten, die uns mit etwas Pech onehitten können – was sie auch mehrfach taten. Außerdem hat sie eine Menge Druiden dabei, die sie permanent heilen oder selbst ordentlich zuschlagen.

Wir mussten den Kampf mehrfach neu starten und haben sicher zwei Stunden gebraucht, um ihn gerade so zu überstehen. Und das war auch nur möglich, weil wir die letzten verbleibenden Tiefling-Flüchtlinge als „Fleischschild“ benutzt haben und unser Druiden-Zwerg in Tiergestalt eine Tür blockiert hat.

Das Ergebnis nach wenigen Stunden ist also: Shadowheart ist tot, Lae’zel ist tot, die Tiefling-Flüchtlinge sind tot, die Druiden sind tot.

Alle Tieflinge sind tot. Ja, auch die tolle Bardin.

Ich habe schon Angst, was sie im Goblinlager anstellen werden. Aber eigentlich bleibt mir gar keine Zeit, um darüber lange nachzudenken, denn schon werde ich gefragt:

„Ich will mich den Tentakelmenschen anschließen. Geht das?“

Ich habe ein wenig Angst, wohin die Reise noch geht. Denn eigentlich wollten die beiden niemanden absichtlich umbringen. Aber es hat sich einfach so ergeben.

Ich muss den beiden noch ein wenig austreiben, immer nur dem Questlog nachrennen zu wollen – aber da haben knapp 20 Jahre MMORPGs vielleicht auch einfach so stark antrainiert, immer der leuchtenden Markierung auf der Karte zu folgen, dass ich damit auf verlorenem Posten stehe.

Habt ihr auch solche Erfahrungen mit euren Freunden in Baldur’s Gate 3 gemacht?

Wenn ihr auch planlos in Baldur’s Gate 3 seid, keine Sorge: Der ganze Akt 1 ist das Tutorial.

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Kjtten

Alles und jeden gegen sich aufzubringen ist viel einfacher als man denkt…
Mich hat es in Akt 2 einen Haufen Quests und wahrscheinlich einen großen Teil der Shadowheart-Story gekostet, wobei da gefühlt auch einiges an Bugs zugeschlagen hat.. echt schade.

Luripu

Die ganzen hervorstehenden Adern im Gesicht der Tieflingsdame,
sind das die Folgen von übermässigen Larven Konsum
oder wenn den “wahren” Guardian einfachen machen lässt,
was er einem vorschlägt?

Fabian

Großartiger Beitrag 😄 Kann den Release der Ps5 Version kaum erwarten!

Björn

Haha, lol 😀

Fearloc

Fortsetzung bitte😅

Sebhein

Haha das mit dem Smaragdhain und den Tieflingen ist uns genauso auch passiert ^^ war allerdings n Unfall, wir hatten das erst gar nich gerallt warum das ganze Lager auf einmal im Blutrausch verrückt spielt! Gab uns nach den langen und harten Kampf aber super Loot xD

waberlap

Ausgezeichnet – Danke 😂

Zuletzt bearbeitet vor 9 Monaten von waberlap
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