Baldur’s Gate 3 erklärt zu wenig, aber der Chef sagt: Der ganze Akt 1 ist ein Tutorial

Baldur’s Gate 3 erklärt zu wenig, aber der Chef sagt: Der ganze Akt 1 ist ein Tutorial

Viele sind von den Möglichkeiten in Baldur’s Gate 3 überfordert und vermissen Tutorials. Aber der Chef sagt: Es gibt doch ein Tutorial, ihr spielt es über 30 Stunden.

Baldur’s Gate 3 ist seit seiner Veröffentlichung in aller Munde und rasch zu einem der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten geworden, mit fantastischen Bewertungen und großem Wiederspielwert. Allerdings gibt es auch Kritik an der Zugänglichkeit. Denn im Gegensatz zu vielen anderen modernen Spielen erklärt Baldur’s Gate 3 nur relativ wenig und hat eher dürftige Tutorials.

Zwar wird das ganze „Intro“, also die Zeit auf dem Nautoliden, allgemein als Tutorial angesehen, aber dort wird nur ein Bruchteil der Mechaniken und Möglichkeiten erklärt.

Zu diesem „Problem“ hat sich nun auch der Besitzer des Studios hinter Baldur’s Gate 3 geäußert.

Was wurde gesagt? In einem Interview mit dem Magazin PCGamer sprach Swen Vincke, der Gründer von Larian Studios, über die Komplexität der Spielwelt und wurde auch zu fehlenden Tutorials befragt. Er sagte dazu:

Wenn du dir den Akt 1 ganz genau anschaust, dann wirst du erkennen, dass es eigentlich ein sehr langes Tutorial ist. Verschiedene Systeme werden dir gezeigt. Die KI zeigt dir viele Dinge und verrät dir [wie sie funktionieren], manchmal nur unterbewusst, aber du findest es schon raus. Du entdeckst zunehmend schwierigere Herausforderungen, bei denen du immer einen Weg findest, denn es gibt sowieso immer mehrere Möglichkeiten. Aber du kannst etwas entdecken und stolperst dabei vielleicht über etwas, das möglich ist und von da an wird es zu deinem Arsenal, mit dem du das Spiel spielen kannst.

Wie ist das gemeint? Wenn man sich die Inhalte von Akt 1 anschaut, dann wird recht schnell klar, was Vincke meint. Fast überall kann man kleine Situationen finden, die Mechaniken indirekt erklären und auch im kleineren Rahmen die Auswirkung von Konsequenzen zeigen.

Was im Kampf an Möglichkeiten existiert, kann man vor allem an den Feinden und den von der KI gesteuerten Begleitern sehen. Wer hier aufpasst, erfährt schon früh, etwa die folgenden Dinge:

  • Man kann Feinde einfach in einen Abgrund stoßen, um sie sofort zu töten.
  • Potions kann man auf eine Gruppe Verbündeter werfen, um alle getroffenen Ziele zu heilen.
  • Objekte oder sogar Gegner mit wenig Gewicht können einfach auf andere Gegner geschleudert werden, um sie beide zu Fall zu bringen.
  • Durch die „Springen“-Fähigkeit kommt man an zahlreiche Orte, die auf den ersten Blick unerreichbar scheinen.

Dazu kommt, dass viele Mechaniken auch erst spät erforscht werden, die nicht von NPCs „vorgemacht“ werden. Vincke sagte dazu:

Die Leute spielen 30 Stunden, bevor sie bemerken, dass sie Objekte bewegen können. Und dann merken sie – „Oh mein Gott“ – und dann vielleicht im zweiten Durchlauf, dass sie Gegenstände stapeln können, um Treppen zu erschaffen und auf Dinge klettern können.

Oder um es kurzzufassen: Wer in Baldur’s Gate 3 viel experimentiert und einfach mal Dinge versucht, der dürfte positiv überrascht sein, was alles möglich ist. Experimentierfreudigkeit wird belohnt und gerade das Ausbleiben eines „richtigen“ Tutorials, das jede Möglichkeit bis ins kleinste Detail erklärt, macht das Spielerlebnis deutlich befriedigender.

Oder wie seht ihr das?

Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
3
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
7 Kommentare
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
Nicole Wakulczyk

ich freue mich jedes mal, wenn ich etwas neues entdecke, das ich dann später anwenden kann.
und, ja. schubsen, absolute meta 😀

VValdheim

Finds süß wie selbst die Entwickler glauben man sei in 30 Stunden mit Akt 1 durch während ich bei mittlerweile fast 60 Stunden angelangt und immernoch nicht durch bin weil ich jeden Stein umdrehe und es LIEBE! <3

KonoNana

Anfangs nie geschubst, wozu auch?
Dann hat mich ein Goblin wo runtergeschubst und ich bin fast sofort gestorben… Direkt mit nem anderen Charakter den Spieß umgedreht und den Goblin runtergeschubst – tot. Seitdem wird (nahezu) jeden Kampf geschubst 😀

Ich freue mich schon darauf, mal nen richtig starken Charakter zu spielen, der nur darauf ausgelegt ist, möglichst viel um sich zu schmeißen (wenn möglich Gegner), aber auch 40% Chancen auf nen Push-Instakill sind super wenn man ansonsten keine sinnvolle Bonusaction hat.

BinAnders

Leider finde ich auch, dass man als Neuling in dieser Art Spiel einfach nur ahnungslos rumklickt. Keine wirklich Einführung, ich hab immer nach 10 Minuten keine Lust mehr, weil ich nicht weiß, was ich nun tun soll, wofür irgendwas, was ich sammle sinnvoll ist, usw.
Mag ja sein, dass man als D&D oder BG – Veteran locker klar kommt.
Für mich ist das alles eher ein Frusterlebnis.

Eddy

Naja du musst halt Dinge ausprobieren, wenn du nicht neugierig bist was hinter der nächsten Tür auf dich wartet, dann machen doch alle non linearen RPGs keinen Spaß. Du hast ja auch ein Questlog dem du nachgehen kannst, ansonsten neugierig sein und alles ausprobieren. (Tür lässt sich nicht per Dietrich knacken? Also mit Gewalt aufbrechen 😉)

ZombieARTig

Naja das is ja bei den meisten Gamern nichts neues das man das Gehirn ausschaltet. Wenn nach 10 Minuten schon aufgibst haste halt Pech XD

Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

7
0
Sag uns Deine Meinungx