Ein wichtiges Free2Play-MMORPG schließt nach 10 Jahren

Ein wichtiges Free2Play-MMORPG schließt nach 10 Jahren

Am 27. Juni werden die europäischen und nordamerikanischen Server von ArcheAge schließen, einem der wichtigsten Free2Play-MMORPGs der letzten 10 Jahre. Das Onlinerollenspiel erschien 2014 zusammen mit The Elder Scrolls Online und WildStar im letzten großen MMORPG-Jahr. Im Juni 2024 ist es vorbei.

Wann ist es zu Ende? Am 27. Juni um 10 Uhr morgens werden die Server von ArcheAge schließen.

Bereits jetzt kann man keine Credits mehr im Shop kaufen.

Nach dem Ende der Server wird der Customer Support noch 3 Monate seine Arbeit verrichten – am 27. September ist es damit auch zu Ende.

ArcheAge spricht über Die sinkende Zahl aktiver Spieler

Das sagt Kakao Games:

„Nachdem wir die Leistung von ArcheAge ausführlich mit XL Games diskutiert haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, das MMORPG anzubieten, das wir uns vorgestellt haben. Die sinkende Zahl aktiver Spieler bedeutet, dass der Inhalt des Spiels nicht mehr so zugänglich ist wie früher, und die Erfahrung des Spiels ist anders als ursprünglich beabsichtigt. Vor diesem Hintergrund haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, den Live-Service von ArcheAge in Europa und Nordamerika einzustellen.“

ArcheAge löste 2014 einen Hype aus

Warum war ArcheAge so wichtig? ArcheAge erschien im September 2014 in Europa und Nordamerika und war eines der ersten modernen Sandbox-Spiele mit dem Fokus auf Hausbau, Wirtschaft, PvP und Gilden.

Der Ansturm zum Release war enorm, weil das Spiel viele Features lieferte, die heimische MMORPGs so nicht bieten: In einem Landrush versuchten sich Spieler die besten Grundstücke zu sichern, die Vorteile im Spiel boten, später ging es darum, sich eine Festung zu sichern, die Dominanz auf einem Server an sich zu reißen.

Überforderter Publisher und technische Probleme

Was ging schief? Das Spiel hatte große Probleme mit Hackern, Bugs, Exploits und Mikrotransaktionen. Schnell war das Gefühl da, es ginge in ArcheAge nicht fair zu.

Schon in der Beta fiel ArcheAge durch ein Energy-System auf, wie man es aus Mobile-MMORPGs kennt: Die Möglichkeiten im Spiel zu agieren, waren begrenzt, außer man warf Geld nach und erneuerte seine Energie oder wartete ab.

Nach dem erfolgreichen Launch stellte sich heraus, dass der westliche Partner, Trion Worlds, mit ArcheAge überfordert schien. Das Studio löste sich einige Jahre später auf. Der damals für ArcheAge zuständige Mann, Marv Lee Kwai, ist heute für Amazon an Throne and Liberty dran.

In den letzten Jahren hat ArcheAge mit einer Vielzahl von Aktionen und Maßnahmen versucht an den anfänglichen Erfolg von 2014 anzuknüpfen, führte mit ArcheAge Unchained sogar eine neue Version ein, letztlich war aber keine Maßnahme erfolgreich.

Das Spiel schließt nun nach fast 10 Jahren, weil es einfach keiner mehr spielt.

ArcheAge gab uns einen Vorgeschmack auf Asia-MMORPGs und ihre Probleme

So ist ArcheAge aus der Sicht von MeinMMO: Für MeinMMO war ArcheAge 2014 ein prägendes Spiel: Es war zusammen mit The Elder Scrolls Online und WildStar eines 3 großen MMORPGs, die im Startjahr unserer Seite erschienen. ArcheAge hatte damals viele begeisterte Fans, die das Spiel schon aus Korea kannten und es mit Eifer gegen Kritik verteidigten, auch weil sie Geld in das Spiel investiert hatten und sich von einer dominanten Stellung im Spiel Profite versprachen.

Letztlich war ArcheAge trotz all seiner damals neuen und spannenden Features ein Beispiel dafür, dass spannende Ideen zwar für einen anfänglichen Hype sorgen können, aber man für langfristigen Erfolg andere Qualitäten braucht, wie ein poliertes Gameplay, das Gefühl, dass es fair zu geht, und technische Kompetenz.

Es zeigte auch das Problem von MMORPGs mit einem Fokus auf PvP: Wenn es darum geht, einen Server zu dominieren und dort die beste Gilde zu sein. Warum sollte man dann noch spielen, wenn eine Gilde klar dominierte?

Letztlich war ArcheAge ein Spiel, bei dem Server rasch ihren Reiz verloren und die Spieler immer darauf warteten, dass ein neuer Server begann, bei dem die Gilden wieder darum kämpfen konnten, dominant zu sein.

Andere Spiele aus der Zeit, wie The Elder Scrolls Online, haben sich über die Jahre weiterentwickelt und hatten immer wieder Hochphasen. Bei ArcheAge hat man später alles probiert, um den Hype zurückzubringen, aber es nie wieder so richtig geschafft.

Es könnte aber bald weitergehen:

Das neue MMORPG ArcheAge 2 möchte uns westlichen Spielern besser gefallen, streicht dafür PvP-Inhalte

Quelle(n): mmorpg
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Viciskander

Oh man Archeage,

Schon zu Beta Zeiten in Korea gespielt, dann zum RU start und als es endlich zu uns kam, hier voll durchgestartet und mit einer der besten Gilden unglaublich tolle, spannende und unglaubliche Momente erlebt. Die in EU und USA erste black Pearl und der Nordkontinent, wo wir nur ganz knapp an einem zweiten Gebiet vorbei geschrammt sind. Spannende Transporte auf Land und auf See inklusive.

Aber auch tragische und enttäuschende Erlebnisse gehabt.
Tolle Menschen kennen gelernt, aber alles halt lange lange her.

Das Spiel war tatsächlich zu seiner Beta Zeit in Korea mit Abstand am besten, was bei uns ankam, war dann nur noch ein krüppel vom Original. Nimmt man dazu das saudämliche p2w und der glücksfaktor beim rüstungsverbessern, dann war damit schon der Grundstock gelegt das das Spiel zu Grunde geht.

Schade drum, aber ein Teil meiner Erinnerungen die ich nicht missen möchte.

JeyFrey

Mir blutet immer noch das Herz, dieses Spiel war mal so gut und hat mir so viel Spaß gemacht, damals in 2.x und 3.0 Zeiten.
Wie viele Handelspakete ich gefahren habe, all die Grundstücke – hach, das Spiel wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben.

Was auch klar war: ArcheAge Unchained würde natürlich niemals mit nur einer einzigen Zahlung finanzierbar sein, auch wenn die Entwickler das versprochen haben. Es war nur logisch, dass nochmal irgendwie Geld reinkommen musste, wenn man das ganze nicht über die P2W-Server querfinanzieren wollte, aber leider brach das kostenbehaftete Addon dann schon die ersten Knochen (eines von den Spielerzahlen her eh schon sterbenden Spiels), die permanenten Fresh Start Server brachen weitere Knochen mit dem ermüdenden Zyklus aus dem Leveln und Gearen eines neuen Chars alle paar Monate unter Zeitdruck (ich hab’s nur zwei Mal halbwegs mitgemacht) und schlussendlich musste man eben durch fehlende Gelder (es wurde halt auch kaum Kosmetik gekauft, die einfach auch zu hochpreisig für das Gebotene war) die Zusammenlegung mit den P2W-Servern wagen.

Jetzt tragen wir dieses schöne Spiel zu Grabe und das macht mich ehrlich etwas sentimental.
Ich bleibe bei der Meinung, dass AA in den richtigen Händen, die nicht Trion oder Gamigo oder Kakao Games heißen, eine wahre Perle hätte werden können, aber es ging mehr darum, sich die Taschen kräftig vollzumachen.

Schade, so bleibt mir nur die Hoffnung auf AA2, vielleicht mit einer Art selbstwachsenden Housing Zone, denn das Spiel verliert irrsinnig viel an Reiz, sobald man keinen Platz bekommt.

Nickelton

Das geilste war, dass Archeage Unchained die Version war, die Entwickelt wurde, die nicht P2W sein sollte. Nur B2P, und dann kannste für immer spielen! Das war ein Versprechen des Entwicklers. Jaja, schon. Aber halt nicht von Kakao Games, die das dann übernommen haben. Ab dann musste jeder wieder monatliche abokosten zahlen. Sauberes Ding.
Dann, als die Spielerzahlen sanken, haben die einfach Archeage und Archeage Unchained zusammengeworfen. Also die Pay to win, und die NIEMALS Pay to win Server. Was soll da schon schief gehen.

Und das war ja nur das Ende. Davor, wie viele schon vor mir geschrieben haben, habe es so viele Fehlentscheidungen, das hat schon Blizzard Niveau.

Abaddon

Ich werde niemals vergessen, wie sie mit einem miesen Trick gegenüber Spieler, die bezahlt haben, versuchten, die F2P zu binden. Die F2P-Spieler konnten sich, obwohl es “nicht vorgesehen war” eigentlich keine Grundstücke sichern. Doch ist das passiert. Es gab keine Grundstücke mehr. Wochenlang hat man dann auf eines gewartet, auch weil Leute mit einem Trick sich die Grundstücke in den Auktionen sichern konnten. Wie das ging, weiß ich nicht, aber in meinen Fall war es mehrmals derselbe Spieler.
Es hatte das langweiligste Questsystem überhaupt in meiner MMO-Erfahrung. Es gäbe noch viel mehr zu schreiben. Aber es war ein Spiel, was man aufgrund dämlicher Management-, und Questentscheidungen mutwillig zerstört hat.
Dass das Spiel noch solange online war, ist Verschwendung von Energie und Ressourcen.
Ne, ein Glück war ich nur 3 Monate dabei. Durch einen Urlaub habe ich dann die Grundstücke verloren. Ich weiß die Mechanik nicht mehr genau.
Sicher, es war schon spannend, ob man seine hergestellte Waren auch heile an den Zielort abliefern kann und das war schon spaßig. Aber, wenn einem andere Spieler die Transportmittel klauen können und man dann nichts machen kann, ist der Frust extrem hoch.
Tschüüüsss

Jue80

Keiner Meinung war 2014 Wildstar das beste der 3 Spiele, hatte leider so seine “Kinderkrankheiten” und für viele verdammt schwer. Schade das es nicht überlebt hat.

M4DMAXX

Ich hab das vor Jahren mal getestet, glaube auch so 30-40 Stunden gespielt. Aber irgendwie konnte es mich nicht fesseln.

Anders als Herr der Ringe ^^, das zwar vom technischen Stand schlechter ist? (Auf jeden Fall nicht besser) Aber mich von der Lore viel mehr packt.

Sonst hat mich ESO am meisten gepackt, aber das war ja B2P.

Und WoW konnte mich auch nicht genug packen, um mehr als nur einen Test-Account zu machen.

Jue80

Herr der Ringe ist gut aber das Leveln wenn man so viel content zum spielen hat wird langatmig. Habs bis nach Moria geschafft und dann irgendwie die Lust verloren.
Wenn es um Lore geht und dir Grafik nicht so wichtig ist würde ich Star Wars the Old Republic empfehlen.
Mit nur einen Monat Subcribe um 12 Euro bekommt man den ganzen Content und muß nicht jede Erweiterung extra kaufen.
Die Sith Krieger Story und Imperialer Agent story(als Schurke Spielen dann kannst eine Menge im vanish skippen auch solo in dungrons) sind die besten Klassen Stories.

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